Panorama

"Grooming Gang" wohl größerSieben weitere Männer sollen britische Mädchen missbraucht haben

12.11.2025, 18:30 Uhr
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Zahlreiche Mädchen sollen in Großbritannien vergewaltigt worden sein. (Foto: REUTERS)

Mehr als 30 Männer in Großbritannien sind bereits wegen massenhaften Missbrauchs junger Frauen und Mädchen verurteilt. Der Fall der "Grooming Gang" ist aber noch nicht vorbei. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt sieben weitere Männer - unter anderem der Vergewaltigung.

Im Skandal um den von Banden organisierten sexuellen Missbrauch von Mädchen in Großbritannien gibt es sieben weitere Beschuldigte. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, werden den Männern mehr als 40 Straftaten zur Last gelegt, darunter Vergewaltigung und sexuelle Nötigung. Sie sollen von 2022 bis 2025 insgesamt elf Mädchen im Teenageralter in der Stadt Bristol im Südwesten Englands missbraucht haben.

Berichte über die Verbrechen der "Grooming Gang" sorgen in Großbritannien seit Jahren für Empörung. Über Jahrzehnte hinweg sollen tausende Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht worden sein. Die Opfer waren zumeist weiße junge Frauen aus armen Familien, viele Täter sind pakistanischer Herkunft. Die sieben Männer, die nun formell beschuldigt wurden, stammen unter anderem aus Syrien und dem Iran. Sechs von ihnen wird mindestens eine Vergewaltigung zur Last gelegt.

Aufgedeckt worden war der Skandal durch Ermittlungen im nordenglischen Rochdale. 32 Täter wurden nach Angaben der Polizei inzwischen in Gerichtsprozessen verurteilt - zu insgesamt mehr als 450 Jahren Haft. Medienberichte hatten in dem Fall zudem ein Behördenversagen offengelegt: Polizei und Sozialämter hatten dem Missbrauch aus Angst vor Rassismusvorwürfen in vielen Fällen nicht Einhalt geboten.

Der Skandal wird in Großbritannien auch immer wieder auch von rechtsextremen Gruppierungen aufgegriffen, um die Regierung unter Druck zu setzen. Die Behörden haben inzwischen mehrere Untersuchungen vorgelegt. Im Juni kündigte die Regierung von Premierminister Keir Starmer an, den Skandal umfassend aufzuarbeiten.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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