Leichenfunde in Wien Spanierin gesteht Morde
10.06.2011, 18:36 UhrEine in Italien festgenommene Spanierin gesteht den Mord an ihrem deutschen Ex-Mann und einen Ex-Freund. Wegen der "schwierigen Beziehungen" zu den Männern habe sie "Wutanfälle" bekommen. Die Leichenteile der Opfer werden in einem Keller in Wien gefunden.
Nach dem Fund von Leichenteilen von zwei Menschen in einem Keller in Wien hat eine in Italien festgenommene Spanierin die Taten gestanden. Die 32-Jährige, die am Freitag in Udine gefasst wurde, habe beide Morde eingeräumt, bestätigte die Polizei der nordostitalienischen Stadt österreichischen Medien. Bei den Opfern handelte es sich demnach um den deutschen Ex-Mann und einen Ex-Freund der 32-Jährigen.
Beide Männer wurden dem Bericht zufolge erschossen. Die Spanierin erklärte ihre Taten laut APA damit, dass sie aufgrund der "schwierigen Beziehungen" zu den Männern "Wutanfälle" bekommen habe. Bei einem der Toten handelte es sich laut Medienberichten um den 48-jährigen Ex-Freund der Frau, der seit vergangenem November vermisst wurde. Der zweite Tote ist demnach der deutsche Ex-Ehemann der Spanierin, der im Jahr 2008 verschwunden war.
Ex-Ehemann nie vermisst gemeldet
Der frühere Ehemann habe vor seiner Beziehung zu der Spanierin in Berlin gelebt, sagte der Polizeisprecher. Sein Geburtsort sei jedoch unklar. Er war nie als vermisst gemeldet worden, nachdem seine Frau 2008 angegeben hatte, ihr Mann sei von einem Tag auf den anderen mit einer Sekte verschwunden.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur APA erklärte die mutmaßliche Täterin der italienischen Polizei, ihren Ex-Mann im Jahr 2008 und ihren österreichischen Freund im Jahr 2010 ermordet zu haben. Die 32-Jährige, die im zweiten Monat schwanger sein soll, ist demnach in ein Frauengefängnis in Udine eingewiesen worden.
Die Spanierin betrieb in Wien eine Eisdiele. In deren Keller fanden Arbeiter am Montag Leichenteile, die in Wannen einbetoniert waren. Ein Opfer konnte bereits als der österreichische Ex-Freund der Frau identifiziert werden. Nach Angaben der Polizei deutet vieles darauf hin, dass ein im gleichen Keller gefundener bereits stark verwester Kopf ihrem Ex-Mann zuzuordnen sei.
Die Frau war unmittelbar nach der Entdeckung der Leichenteile als Verdächtige gesucht worden. Sie hatte nach Medienberichten daraufhin ihre Konten geleert und ein Flugticket in ihre Heimatstadt Barcelona gelöst. Tatsächlich aber war sie mit dem Taxi bis in den Raum Udine gereist, wo sie eine Nacht in einem Hotel verbrachte.
Danach fuhr sie weiter nach Udine. Dort kam sie mit einem Straßenkünstler in Kontakt, der ihr eine Unterkunft anbot. Als sie ihm gegenüber Selbstmordgedanken äußerte, wandte er sich an die Polizei. Bei ihrer Festnahme leistete sie keinen Widerstand, hieß es.
Die 32-Jährige sollte nach der Vernehmung durch die Polizei von Udine ins Gefängnis von Triest überstellt werden. Dort entscheidet ein Untersuchungsrichter über ihre Auslieferung an Österreich.
Quelle: ntv.de, sla/AFP/dpa