Dreifachmord in Gifhorn Suche nach dem Nachbarn
24.09.2008, 17:14 UhrNach dem rätselhaften Dreifachmord in einer Kleingartenkolonie in Gifhorn (Niedersachsen) fahndet die Polizei nach einem Nachbarn der getöteten Familie. Gegen den flüchtigen 65-Jährigen bestehe ein konkreter Tatverdacht, sagte der Leiter der Mordkommission, Jürgen Schmidt. Offenbar waren jahrelange Streitigkeiten zwischen den Laubennachbarn Auslöser der Tat vom Montagabend.
Die Leichen des 64 und 59 Jahre alten Ehepaares sowie ihres 33-jährigen Sohnes waren am Dienstagnachmittag auf einem Trampelpfad zwischen zwei Schrebergartenkolonien entdeckt worden. Die Familie war noch am Montagabend gegen 19.30 Uhr in ihrer Gartenlaube in der Nähe des Leichenfundortes gesehen worden. Eine Nachbarin will gegen 20.00 Uhr Hilferufe gehört haben, die sie aber nicht der Polizei meldete. Erst am Dienstagnachmittag entdeckte ein Spaziergänger die Toten.
Möglicherweise sei ein Streit unter Nachbarn, der sich teilweise um Kleinigkeiten drehte, eskaliert, sagte Schmidt. Der Täter habe vermutlich überraschend mit einem Werkzeug auf die Opfer eingeschlagen. Die drei wurden nach Erkenntnis der Staatsanwaltschaft Hildesheim nacheinander getötet. Es könnte sein, dass der zweite und dritte Mord begangen wurde, um die erste Tat zu vertuschen. Gegen den dringend tatverdächtigen Nachbarn werde wegen dreifachen Mordes aus niedrigen Beweggründen ermittelt. Der Fundort in einer Gartenkolonie sei nicht der Tatort, doch hätten sich die Morde in der Nähe ereignet.
Suche nach Hinweisen
Mit einer Hundertschaft durchkämmte die Polizei abermals das Gelände des Kleingartenvereins sowie ein angrenzendes Waldgebiet. Von der Tatwaffe sowie vom Täter fehlte weiterhin jede Spur, sagte der Sprecher. Auch im Umfeld der Familie, die zwei weitere Söhne haben soll, wird ermittelt.
In der Nähe des Leichenfundortes war auch der Wagen des getöteten 64 Jahre alten Rentners abgestellt. Das Auto könnte den Fahndern zufolge in Zusammenhang mit der Tat stehen.
Fahndung nach dem Nachbarn
Die Polizei fahndet mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nach dem 65 Jahre alten Nachbarn, der nach Vermutung der Fahnder möglicherweise zu Fuß in Gifhorn oder Umgebung unterwegs ist. Der Mann sei seit Dienstagnachmittag auf der Flucht.
Quelle: ntv.de