Geschäfte und Flughäfen zu Super-Taifun "Yagi" legt Südchinas Wirtschaftszentren lahm
06.09.2024, 09:29 Uhr Artikel anhören
Die 55 Kilometer lange Brücke, die die Regionen Hongkong und Guangdong verbindet, wurde wegen des Sturms gesperrt.
(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)
Taifune werden vor der südchinesischen Küste häufig registriert, treffen aber nur selten auf Land. Umso besorgter reagieren die Behörden wegen Super-Taifun "Yagi" und setzen Verkehr und Handel aus. Die deutsche Botschaft warnt Touristen vor "lebensbedrohlichen Sturmfluten".
Sturmböen und heftige Regenfälle des Super-Taifuns "Yagi" sorgen in Südchina derzeit für erhebliche Behinderungen und bedrohen die Handels- und Wirtschaftszentren der Region. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 245 km/h nähert sich einer der stärksten Stürme des Jahres den Küsten der Touristenprovinzen Hainan und Guangdong.
Die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind bereits spürbar: Die Börse in Hongkong blieb am Freitag geschlossen und Flughäfen in der gesamten Region haben den Betrieb eingestellt. Zudem bleibt die drittgrößte Warnstufe 8 vorerst in Kraft, was bedeutet, dass viele Unternehmen geschlossen bleiben und der Transportverkehr stark eingeschränkt ist, teilte ein Behördensprecher mit. Auch die längste Seebrücke der Welt, die Hongkong mit Macau und Zhuhai in Guangdong verbindet, musste gesperrt werden.
"Yagi", der auf den Philippinen bereits gewütet und für mehrere Todesopfer gesorgt hatte, hat seine Stärke seitdem mehr als verdoppelt und wird voraussichtlich am Nachmittag entlang der südchinesischen Küste auf Land treffen. Die chinesische Zentralregierung rechnet damit, dass der Sturm der schwerste seit zehn Jahren wird und entsandte Spezialkräfte in die Region, um die Hochwasser- und Präventionsarbeiten zu koordinieren.
Große Sorge auch in Vietnam
Der bevorstehende Landfall ist selten, da die meisten Taifune als schwach eingestuft werden. Von 1949 bis 2023 wurden 106 Taifune in Hainan registriert, aber nur neun wurden als Super-Taifune eingestuft.
Auch in Vietnam, wo "Yagi" am Samstag erwartet wird, sind die Behörden seit Tagen in Alarmbereitschaft. Viele Soldaten und Helfer wurden abgestellt, um schnell auf den Sturm und seine Folgen reagieren zu können. Vier Flughäfen, darunter auch in der Hauptstadt Hanoi, werden am Samstag vorsorglich geschlossen.
Dabei gehört auch die weltberühmte Halong-Bucht mit ihren Tausenden aus dem Meer ragenden Kalksteinfelsen zu den Gefahrengebieten. Viele Betreiber haben jegliche Boots-Touren für Touristen deshalb für das gesamte Wochenende vorsorglich ausgesetzt. Die deutsche Botschaft warnte vor "lebensbedrohlichen Sturmfluten", Überschwemmungen und Erdrutschen. Urlauber im Land sollten extrem vorsichtig sein.
Quelle: ntv.de, gri/rts/dpa