Innerhalb von wenigen Tagen verlieren zwei Mädchen in Großbritannien beide Eltern. Ihr Vater erfüllt den letzten Wunsch ihrer an Krebs verstorbenen Mutter und beerdigt sie in Indien. Zusammen mit 240 anderen Menschen stirbt er bei dem Air-India-Absturz auf dem Rückweg. Tausende versuchen nun, die Zukunft der Kinder zu sichern.

Es ist eine Welle der Anteilnahme: Nach dem tragischen Tod ihrer Eltern spenden Tausende für die beiden Töchter von Bharatiben und Arjun Patoliya. Mehr als 600.000 Pfund sind dabei bereits zusammengekommen. Ins Leben gerufen hat die Spendenkampagne bei Gofundme ein Freund und Arbeitskollege von Arjun Patoliya. "Arjun war ein geschätztes Mitglied unseres Teams bei Inspired Elements und viele Jahre lang ein enger Freund der Familie. Diese von meiner Familie und mir ins Leben gerufene Kampagne soll in den kommenden Jahren Sicherheit, Stabilität und Liebe bieten", heißt es auf der Spendenseite.

Die besondere Tragik hinter dem Schicksal der in Großbritannien lebenden Familie: Arjun Patoliya wollte seiner erst wenige Tage zuvor verstorbenen Frau Bharatiben nach ihrem Kampf gegen den Krebs den letzten Wunsch erfüllen und ihre Asche in ihrer Heimat im Fluss Narmada verstreuen. Im Hinduismus ist es eine gängige Tradition, die die Seele reinigen und für spirituelle Befreiung sorgen soll.

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Nach der Beerdigung wollte Patoliya wieder zurück zu seinen beiden Töchtern nach London fliegen. Doch dort kam er nie an. "Arjun musste sich von seiner Frau verabschieden und kehrte nie zu den Kindern zurück, die sie großgezogen hatten", schreibt sein Freund und Arbeitskollege Vinod Khimji auf der Spendenseite. "Nun sind diese beiden wunderschönen jungen Mädchen ohne Eltern - ihre Welt wurde in etwas mehr als zwei Wochen völlig auf den Kopf gestellt."

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Spenden gehen auf Treuhandkonto

Die beiden Kinder leben derzeit bei Familienmitgliedern, "die ihnen im Leben ihrer Mutter stets zur Seite standen, als sie tapfer gegen den Krebs kämpfte". Das gesammelte Geld soll auf ein Treuhandkonto fließen, das für die Erziehung, Bildung und Zukunft der Mädchen eingerichtet wurde.

Khimji ist überwältigt von der großen Anteilnahme und der hohen Summe, die bereits für die Kinder gespendet wurde, auch wenn dies nur ein kleiner Trost ist: "Keine finanzielle Unterstützung kann die Liebe und Anwesenheit ihrer Eltern ersetzen, doch jeder zusätzliche Beitrag trägt wesentlich dazu bei, diesen beiden jungen Mädchen den langen und herausfordernden Weg zu erleichtern, der vor ihnen liegt."

Die Air-India-Maschine war am Donnerstag kurz nach dem Start in Ahmedabad auf ihrem Weg nach London in ein Wohnhaus gestürzt. Bei dem Unglück kamen 241 Menschen an Bord und mindestens 29 Menschen am Boden ums Leben. Ein Passagier überlebte.