Unwetter zieht über Brandenburg Tornado verwüstet Kleinstadt
24.05.2010, 21:21 Uhr
Am Abend zogen die schweren Unwetter Richtung Südosten ab.
(Foto: APN)
Eine von der Nordsee heranziehendes Unwetter entlädt sich über Brandenburg und beschert der Kleinstadt Mühlberg das reinste Chaos: Binnen weniger Minuten werden Dutzende Dächer abgedeckt. Zahlreiche Bäume knicken um, viele Autos und Häuser werden beschädigt.
Unwetter und ein Tornado haben am Pfingstmontag in einer kleinen Stadt in Brandenburg schwere Schäden angerichtet. Der Wirbelsturm raste durch die knapp 4500 Einwohner zählende Stadt Mühlberg und deckte die Dächer von schätzungsweise 20 Häusern ab. Das berichtete die Polizei. Außerdem sollen mehrere Bäume auf Autos und Häuser gestürzt sein. Über verletzte Menschen wurde zunächst nichts bekannt.
Die nach Sachsen führende Elbbrücke wurde vorerst gesperrt. Wegen anfangs unpassierbarer Zufahrtsstraßen kamen Einsatzkräfte der Feuerwehr nur mühsam voran. Vorübergehend fiel im gesamten Stadtgebiet der Strom aus. Auch die Kirche wurde beschädigt.
Eine von der Nordsee heranziehende, labil geschichtete Luftmasse sei auf wärmere Luft getroffen. Diese Wetterentwicklung habe sich in teilweise schweren Gewittern entladen, erklärte der Potsdamer Meteorologe des DWD, Gerd Saalfrank, das Unwetter. Stellenweise gingen 30 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter nieder. Bei einem Tornado kommt es zu einer starken, lokal begrenzten Verwirbelung von Luftmassen.
Gewitter sind vorerst abgezogen
Auch in anderen Teilen Deutschlands - etwa im Osten und im Norden - gab es Gewitter und Unwetter. Allerdings hielten sich die Schäden meist in Grenzen. Bäume knickten um und Keller liefen voll. In Berlin zum Beispiel musste die Feuerwehr zwischen 16 und 19 Uhr 38 Mal wegen der Unwetter ausrücken. In Sachsen behinderten schwere Gewitter und Regen den Verkehr.
Das Kulturprojekt "Schachtzeichen" im Ruhrgebiet wurde am Pfingstmontag ebenfalls durch heftige Windböen behindert. Mehr als 300 große, gelbe Ballons schwebten seit Samstag an ehemaligen Zechenschächten in bis zu 80 Metern Höhe. Dann ließen die Organisatoren die Ballons nach unten holen.
Am Abend gab der Deutsche Wetterdienst für alle Gewitter-Gebiete Entwarnung: "Die Gewitter haben sich abgeschwächt und sind weitgehend nach Tschechien und Polen abgezogen."
Quelle: ntv.de, dpa