Vorschlag aus MV Touristiker wollen Sommerferien verschieben
08.04.2020, 09:37 Uhr
Ohne volle Strände hat der Tourismus in Norddeutschland schwer zu kämpfen.
(Foto: imago/Jens Koehler)
Die Corona-Krise trifft den Tourismus mit voller Wucht. Das Ostergeschäft fällt bereits praktisch aus und auch der Sommer steht auf der Kippe. Ein erster Verband fordert nun, einheitlich alle Ferientermine zu verschieben. Das habe auch für Schüler Vorteile.
Angesichts der massiven Probleme der Reisebranche in Deutschland durch die Corona-Krise hat der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern eine einmalige Verschiebung aller Sommerferientermine auf August und September vorgeschlagen. Dann seien vermutlich mehr Räume für Ferien- und Freizeitgestaltung wieder freigegeben als im Juni und Juli, sagte der Geschäftsführer des Landestourismusverbands, Tobias Woitendorf.
Auch die Bundesländer, deren Ferienbeginn beispielsweise schon im Juni liegt, könnten sich dadurch von der Flaute der ersten Monate des Jahres 2020 erholen. Die Tourismusbranche sei überproportional von der Krise betroffen, sagte Woitendorf. "Das Ostergeschäft geht gegen Null." Eine Verschiebung hätte auch den Vorteil für die Schüler in den Bundesländern mit einem frühen Sommerferientermin, dass mehr Zeit zum Erlernen des verbleibenden Schulstoffs bleibe.
An Nord- und Ostsee hofft die Branche auf einen schnellen Neustart des Tourismus nach Überwindung der Corona-Krise. "Ich glaube, dass wir für die nächsten Jahre vielleicht sogar einen Boom des Inlands-Tourismus und damit auch einen Boom bei uns im Land Schleswig-Holstein erleben können", sagte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz von der FDP. "Sicherlich werden wir im Tourismus nicht wieder von Null auf Hundert aufdrehen können", sagte Buchholz. Dies werde davon abhängen, wann größere Ansammlungen aus medizinischer Sicht wieder möglich sind.
"Ich bin da aber auch nicht pessimistisch, sondern ich glaube, dass das für den Inlands-Tourismus sehr wohl eine sehr gute Wiederbelebung auch schon in diesem Jahr bedeuten kann." Denn Auslandsreisen würden viele Menschen voraussichtlich erst später wieder antreten. Buchholz betonte: "Sicherlich ist das der größte Einschnitt seit dem Krieg, den der Tourismus in Schleswig-Holstein erlebt hat." Wann genau die Hotels und Gaststätten wieder öffnen können, sei noch nicht vorhersagbar. "Aber jetzt bereits die gesamte Sommersaison verloren zu geben, das würde ich für übertrieben halten."
Quelle: ntv.de, mra/dpa