"Verstörender" Missbrauch in USA Transmann wochenlang gefoltert und ermordet
16.02.2025, 18:01 Uhr Artikel anhören
Der Fall sei eines der schlimmsten Verbrechen, in dem sie jemals ermittelt habe, sagte eine US-Beamtin.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Um eine Internetbekanntschaft zu treffen, reist ein 24-Jähriger aus Minnesota nach New York - wenige Monate später ist er tot. Nach dem Fund seiner Leiche decken die Ermittler erschreckende Details des Verbrechens auf. Fünf Personen werden des Mordes mit "abartiger Gleichgültigkeit" bezichtigt.
Ein Transmann in den USA ist nach wochenlanger Folter ermordet worden. Fünf Verdächtige seien festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Die Leiche des 24-jährigen Sam Nordquist war am Donnerstag in einem Feld in der Nähe der Stadt Canandaigua im Bundesstaat New York gefunden worden. Nordquist war vor einer Woche als vermisst gemeldet worden.
"Unsere Ermittlungen haben ein verstörendes Muster von Missbrauch aufgedeckt, das schlussendlich in Sams tragischem Tod endete", sagte Ermittlerin Kelly Swift von der New Yorker Polizei bei einer Pressekonferenz. In ihren 20 Jahren bei der Polizei sei dieser Fall eines der schlimmsten Verbrechen, die sie je untersucht habe, erklärte Swift.
Nordquist sei im September des vergangenen Jahres aus dem Bundesstaat Minnesota nach New York gereist, um dort seine Freundin zu treffen, die er im Netz kennengelernt habe, hieß es auf der Website einer Spendenaktion für Nordquists Familie. Seit Januar hatte seine Familie nichts mehr von ihm gehört, das letzte Mal gesehen wurde Nordquist Anfang Februar.
"Wir wissen, dass das kein Einzelfall ist"
Die Polizei geht davon aus, dass Nordquist von Anfang Dezember 2024 bis Februar 2025 wiederholt missbraucht und gefoltert wurde, wodurch er schließlich starb. Seine Leiche sei dann zu dem Feld gebracht worden, um das Verbrechen zu vertuschen. Die fünf Festgenommenen wurden des Mordes mit bedingtem Vorsatz und mit "abartiger Gleichgültigkeit" angeklagt. Eine Autopsie soll nun die Todesursache bestätigen.
Die LGBTQ-Organisation The New Pride Agenda aus dem Bundesstaat New York äußerte sich erschüttert über die Tat. In Online-Netzwerken erklärte die Organisation: "Wir wissen, dass das kein Einzelfall ist" und fügte hinzu: "Es ist die tragische Konsequenz der zunehmenden Hasskultur in unserer Gesellschaft." Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.
Quelle: ntv.de, spl/AFP