Entschädigung für Ureinwohner US-Regierung zahlt halbe Milliarde an Navajo
25.09.2014, 10:21 Uhr
Die Navajo leben hauptsächlich in New Mexico, Arizona und Utah.
(Foto: REUTERS)
Die amerikanische Regierung entschädigt erstmals indianische Ureinwohner mit einer Rekordsumme. Das Volk der Navajo erhält 550 Millionen Dollar für den Verzicht auf ihr Stammesland. Im Gegenzug stellt der Staat jedoch Forderungen.
Nach jahrzehntelangen Verhandlungen hat sich die US-Regierung zu einer 554 Millionen Dollar, umgerechnet 430 Millionen Euro, schweren Entschädigungszahlung an den Stamm der indianischen Navajo-Ureinwohner im Südwesten des Landes bereit erklärt. Ein entsprechendes Abkommen solle am Freitag in Window Rock im Bundesstaat Arizona unterzeichnet werden, teilten die Navajo und das Justizministerium in Washington mit.
Im Gegenzug für die Zahlung sollen die Navajo demnach Klagen im Zusammenhang mit der Nutzung von Stammesland durch die USA aufgeben. Über die Zahlungen gab es seit Jahrzehnten Streit. Die US-Tageszeitung "The Washington Post" gab an, bei der nun vereinbarten Entschädigungszahlung handle es sich um die höchste Summe, welche die US-Regierung jemals an einen einzelnen Stamm gezahlt habe.
Im Rahmen ähnlicher Abkommen hatte Washington seit dem Jahr 2010 bereits mehr als zwei Milliarden Dollar an etwa 80 Stämme gezahlt. Die Navajo sind mit mehr als 300.000 Angehörigen der größte Ureinwohnerstamm in den USA. Ihr Reservat erstreckt sich über mehr als 180.000 Quadratkilometer in den US-Staaten Arizona, New Mexico und Utah. Rund die Hälfte des Landes ist allerdings unter anderem für land- und forstwirtschaftliche Zwecke sowie zur Ausbeutung von Bodenschätzen verpachtet.
Quelle: ntv.de, lsc/AFP