Vater unter Mordverdacht Vier Kinder im Schlaf getötet
15.06.2012, 14:07 Uhr
Per SMS kündigt er seine Tat an. Er wolle mit seinen vier Kindern beerdigt werden, schreibt er seiner Frau im Urlaub. Dann macht der 36-Jährige aus Niedersachsen seine Drohung wahr. Er ersticht seine Söhne und seine Tochter im Schlaf und versucht dann, sich selbst umzubringen.
Bei einem Familiendrama im niedersächsischen Ilsede hat ein Vater vermutlich seine vier Kinder ermordet. Der 36-Jährige steht laut der Staatsanwaltschaft Hildesheim unter dringendem Verdacht, für den Tod seiner zwölfjährigen Tochter und seiner fünf, sieben und neun Jahre alten Söhne verantwortlich zu sein. Nach Angaben der "Hannoverschen Allgemeinen" geschah die Tat, während die Kinder schliefen. Nur eines wies danach Spuren auf, die Verteidigungsversuche erahnen lassen.
Die Staatsanwaltschaft erklärte, dass die Kinderleichen Schnittverletzungen aufwiesen und dass der Vater nach dem mutmaßlichen Mord versuchte, sich selbst das Leben zu nehmen. Er liege mit schwersten Verletzungen in einer Klinik und sei im künstlichen Koma.
Entdeckt worden sind die Leichen und der Verletzte laut der Staatsanwaltschaft am späten Donnerstagabend. Die Ehefrau ließ die Behörden informieren, weil sie im Urlaub im Ausland eine verstörende SMS von ihrem Mann bekam. Nach Angaben der "Hannoverschen Allgemeinen" kündigte er darin an, zusammen mit seinen Kindern beerdigt werden zu wollen.
Nachbarn sind fassungslos
Nachbarn erfuhren erst spät von dem blutigen Ereignis. Es habe wohl keine Schreie gegeben, durch die Nachbarn auf das Geschehen hätten aufmerksam werden können, teilte die Staatsanwaltschaft mit. "Ich bin total geschockt", sagte eine Frau, die die vier Kinder oft zur Schule hatte gehen sehen. "Ich bin fassungslos."
Eine genaue Ursache für den Tod der Kinder ist noch nicht bekannt. Sie sollen im Laufe des Tages obduziert werden. Eine Tatwaffe konnten die Ermittler zunächst nicht finden. Vieles deutet aber darauf hin, dass der Vater die Kinder erstach.
Ein Motiv für die Tat könnte eine Ehekrise gewesen sein. "Wir gehen von Beziehungsproblemen aus", sagte Oberstaatsanwalt Bernd Seemann nach Angaben des NDR. "Gegen den Vater wurde ein Haftbefehl ausgestellt." Der Vater hinterließ einen Abschiedsbrief. Daraus geht laut der "Hannoverschen Allgemeinen"hervor, dass er keinen anderen Ausweg mehr gesehen habe, um mit seinen Kindern zusammen zu sein.
Quelle: ntv.de, ieh/hvo/dpa