Panorama

Gropius-Bau dabei Welterbe-Nominierungen stehen

Vor knapp 100 Jahren geschaffen: Das Fagus-Werk in Alfeld an der Leine.

Vor knapp 100 Jahren geschaffen: Das Fagus-Werk in Alfeld an der Leine.

(Foto: dpa)

Deutschland will eine von Bauhaus-Gründer Walter Gropius entworfene Schuhleisten-Fabrik zum Weltkulturerbe erklären lassen. Das Fagus-Werk im niedersächsischen Alfeld wurde von der Kultusministerkonferenz für die Aufnahme in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt vorgeschlagen. Im Sommer 2011 soll über den Antrag entschieden werden, teilte das Wissenschaftsministerium in Hannover mit.

Deutschland nominierte zudem das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth für die Aufnahme in die UNESCO-Liste. Dies wollte die Kultusministerkonferenz in Bonn jedoch zunächst weder bestätigen noch dementieren. Bereits am Freitag hatte die Bundesrepublik beantragt, fünf besonders naturnahe Buchenwälder als einmalige Natur- und Kulturgüter unter weltweiten Schutz zu stellen. Sie sollen das bereits bestehende Weltnaturerbe der slowakisch-ukrainischen Buchenurwälder der Karpaten ergänzen.

Die 1911 von Walter Gropius (1883-1969) entworfene Schuhleisten-Fabrik in Alfeld gilt als Schlüsselbau der Moderne. In dem lichtdurchfluteten Gebäude wird heute noch produziert. Der Bau rund 40 Kilometer südlich von Hannover ist das Erstlingswerk des später weltberühmten Architekten. Im ehemaligen Lagerhaus ist auf 3000 Quadratmetern eine umfangreiche Fagus-Gropius-Ausstellung zu sehen.

Bayreuther Barocktheater

Das zwischen 1744 und 1748 errichtete Opernhaus in Bayreuth ist als das einzige im ursprünglichen Zustand erhaltene große Barocktheater Deutschlands bekannt. Den Innenraum des ganz aus Holz gefertigten Logentheaters entwarf der Italiener Giuseppe Galli Bibiena. Er war einer der bedeutendsten Theaterarchitekten seiner Zeit.

Das markgräfliche Opernhaus in Bayreuth hat einen der prachtvollsten Theaterräume der Welt.

Das markgräfliche Opernhaus in Bayreuth hat einen der prachtvollsten Theaterräume der Welt.

(Foto: picture-alliance / dpa)

Auf der Suche nach einem geeigneten Ort für die Aufführung seiner Tetralogie "Der Ring des Nibelungen" besichtigte auch Richard Wagner im April 1871 das prachtvolle Haus. Das Gebäude war zwar für Wagners wuchtiges Werk zu klein. Das Opernhaus und die Markgrafenstadt beeindruckten den Operndichter aber so sehr, dass er sich entschloss, sein Festspielhaus auf dem "Grünen Hügel" von Bayreuth zu errichten.

Entscheidungen erst 2011

Über alle Anträge dürfte das Welterbekomitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur voraussichtlich 2011 entscheiden. Bis dahin werden unabhängige Denkmal-Experten die Gesuche eingehend prüfen.

Oberharzer Wasserregal: Kunstrad mit Feldgestänge und Hubsatz in Clausthal-Zellerfeld.

Oberharzer Wasserregal: Kunstrad mit Feldgestänge und Hubsatz in Clausthal-Zellerfeld.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Bereits im Sommer dieses Jahres soll in Brasilien die Entscheidung über den deutschen Antrag "Oberharzer Wasserwirtschaft" fallen. Das ausgeklügelte Wassertransportsystem in Clausthal-Zellerfeld (Niedersachsen) diente in früheren Jahrhunderten der Krafterzeugung für den Bergbau. Deutschland ist im Welterbekomitee der UNESCO zurzeit nicht vertreten.

Quelle: ntv.de, dpa

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