Panorama

Journalistin wirft Karl Dall Vergewaltigung vor Verfolgte Stalkerin auch Udo Jürgens?

Eine Journalistin aus der Schweiz erhebt schwere Vorwürfe gegen den Komiker Karl Dall: Er soll sie vergewaltigt haben. Die Behörden ermitteln. Die Glaubwürdigkeit der Frau gerät aber zunehmend ins Wanken - sie drohte einem anderen Promi offenbar bereits mit Mord.

Karl Dall wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe.

Karl Dall wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Staatsanwaltschaft Zürich ermittelt gegen den Komiker Karl Dall wegen des Verdachts der Vergewaltigung. Die Sprecherin der Behörde, Corinne Bouvard, bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung. Dall weist die Vorwürfe zurück.

Anfang November war der Entertainer laut Anklagebehörde nach einer Vorstellung in St. Gallen von der Polizei festgenommen worden. Er habe vier Tage in Zürich in Untersuchungshaft gesessen, sei verhört worden und dann freigekommen. Ob es einen Prozess geben wird, ist laut Staatsanwaltschaft noch völlig offen.

"Weder Vergewaltigung noch Geschlechtsverkehr"

Laut "Bild"-Zeitung wirft ihm eine 43-jährige Journalistin aus der Schweiz vor, sie im September in einem Hotel vergewaltigt zu haben. Zwei Monate später soll sie Anzeige erstattet haben. Dall beschrieb sich in einer Erklärung als Opfer einer "freien Schweizer Journalistin". Diese habe versucht, "einen beruflichen Kontakt mit mir zu benutzen, sich in mein Leben einzuschleichen und finanzielle Vorteile daraus zu erlangen".

"Zu diesem Zweck traf sie sich mit mir am 5. September in Zürich", hieß es in der Erklärung. "Als ihr Vorhaben scheiterte, erhob sie den Vorwurf einer Vergewaltigung. Sie begann mich und meine Familie zu belästigen und finanzielle Forderungen zu stellen. Nach einigen Wochen erstattete sie bei der Polizei Anzeige. Ihre Aussagen sind in widersprüchlicher Manier gestrickt. Ich möchte betonen, dass die Polizeibeamten mich jederzeit respektvoll und freundlich behandelt haben."

Dalls Anwalt Engler sagte dem "Spiegel", sein Mandant wehre sich vehement gegen die Vorwürfe. "Es ist weder zu einer Vergewaltigung noch zu Geschlechtsverkehr gekommen", betonte der Jurist. Dall werde sich einem möglichen Prozess in der Schweiz stellen. Die Schweizer Behörden hätten keine Auflagen für die Entlassung aus der Untersuchungshaft gemacht. "Selbstverständlich hat Herr Dall zugesichert, dass er sich für die Untersuchung in der Schweiz zur Verfügung hält."

Engler bestätigte, dass es zwischen Dall und der Journalistin nach einem Auftritt Anfang September in Zürich zu einem Treffen gekommen sei. "Während des Abends hat die Dame immer wieder darauf gedrängt, mit Karl Dall auf das Zimmer zu gehen. Herr Dall hat dann nachgegeben", so der Anwalt. Im Zimmer hätten die beiden weiter gesprochen, zu sexuellen Handlungen sei es aber nie gekommen. "Die Dame war sehr offensiv, aber Herr Dall wollte den Avancen nur ein Ende bereiten."

Mord-Drohungen an Udo-Jürgens

Derweil tauchen immer mehr Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Journalistin auf, die Dall vorwirft, sie vergewaltigt zu haben. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung soll die Frau bereits im Jahr 2006 den Entertainer Udo Jürgens belästigt haben. Das Blatt zitiert Jürgens: "Ich habe mehrfach meine Nummern geändert, aber das hat alles nicht geholfen. Manchmal sind es bis zu 50 Anrufe in einer Stunde." Er habe die Journalistin damals bei einem Interview kennengelernt, woraufhin der Telefon-Terror begann. Die Situation damals sei eskaliert, die Stalkerin habe Udo Jürgens Mord-Drohungen per SMS geschrieben, berichtet "Bild".

Karl Dall ist zurzeit mit seinem Theaterstück "Der Opa" auf Tournee. Der Blödelbarde mit dem hängenden Augenlid gehört zu den bekanntesten Fernsehgesichtern Deutschlands, ist seit 1971 mit seiner Frau Barbara verheiratet und hat eine Tochter und eine Enkelin. In Sendungen wie "Dall-As" oder "Jux und Dallerei" provozierte Dall als großklappiger, gnadenloser und manchmal auch gemeiner Gastgeber und hatte immer mal wieder Gastrollen im Fernsehen.

Quelle: ntv.de, fma/dpa/AFP

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