Panorama

Bistum dementiert Gerüchte Entlastet Prüfbericht Tebartz-van Elst?

Der Stein des Anstoßes: Das neue Diözesanzentrum in Limburg.

Der Stein des Anstoßes: Das neue Diözesanzentrum in Limburg.

(Foto: REUTERS)

Gespannt wird der Bericht der Bischöflichen Kommission im Fall Limburg erwartet. Doch schon vor der Veröffentlichung brodelt die Gerüchteküche: Das Ergebnis sei bereits klar, heißt es. Und das Bistum solle aufgelöst werden.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich das Schicksal des angeschlagenen Bischofs Tebartz-van Elst entscheidet. Eigentlich sollte noch im Januar der Bericht der Prüfungskommission vorliegen, auf dessen Grundlage Papst Franziskus sein weiteres Vorgehen entscheiden will. Doch das verzögert sich nun. Wie das Bistum Limburg auf seiner Webseite mitteilt, soll der Bericht erst im Laufe des Februars dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, übergeben werden.

Doch schon vor dem Abschluss des Berichtes brodelt die Gerüchteküche. Der "Focus" will aus dem Vatikan erfahren haben, dass die von der Bischofskonferenz eingesetzte Kommission die Vorwürfe gegen den Limburger Bischof als weitgehend ausgeräumt betrachtet. Es gehe bei dem Bericht der Prüfungskommission nur noch um abschließende Formulierungen, berichtet das Magazin. Das Gremium sei zu dem Ergebnis gekommen, dass dem umstrittenen Bischof beim 31 Millionen Euro teuren Bau seiner Residenz weder Geldverschwendung noch das Übergehen von Kontrollgremien vorzuhalten sei.

Das Limburger Bistum bestreitet diese Angaben vehement. "Es liegt noch kein Ergebnis vor", heißt es in einer Stellungnahme. "Die Prüfungskommission arbeitet weiterhin an ihrem Bericht." Es gehe, anders als vom "Focus" berichtet, nicht um abschließende Formulierungen, sondern noch immer um das "kontinuierliche Aufarbeiten inhaltlicher Fragen".

Bistum dementiert: "Reine Spekulation"

Der "Focus" berichtet zudem, die Bischofskongregation erwäge, das 1827 gegründete Bistum Limburg aufzulösen. In diesem Fall könne es in seine Herkunftsdiözesen Trier und Mainz eingegliedert werden. Alternativ werde im Vatikan überlegt, einen Administrator für den Bischofssitz zu ernennen, heißt es in dem Bericht weiter. Dieser wäre ausschließlich dem Heiligen Stuhl Rechenschaft schuldig und würde ohne Mitspracherecht des Domkapitels eingesetzt.

Auch solche Aussagen seien "reine Spekulationen", erwidert das Bistum in der Stellungnahme und weist entsprechende Berichte zurück. Dem "Spiegel" sagte der Kirchenrechtler Thomas Schüller, eine mögliche Auflösung des Bistums sei ein "Treppenwitz". "Der Papst kann nicht einfach ein deutsches Bistum auflösen, das setzt völkerrechtlich das Einverständnis der Bundesregierung voraus", zitiert das Magazin den Theologen.

Tebartz-van Elst war im vergangenen Herbst vor allem wegen der hohen Baukosten für den neuen Limburger Bischofssitz in die Kritik geraten. Der Papst entband den Geistlichen vorerst von der Führung seiner Amtsgeschäfte, seine Zukunft ist bislang unklar. Seit fast 100 Tagen ist Generalvikar Wolfgang Rösch Stellvertreter des Bischofs in Limburg.

Rösch hatte sich zuvor zurückhaltend zu den Auswirkungen des Prüfberichts der Kommission geäußert. Er erwarte von dem Bericht noch keine Entscheidung über die Zukunft des Bischofs. "Die Frage, wie es im Bistum und mit dem Bischof weitergeht, wird der Bericht nicht beantworten", sagte er. Es gehe vielmehr um eine Einschätzung der Situation und auch darum, ob der Bischof seinen Dienst "fruchtbar ausüben" könne. Das sei schwierig zu bewerten.

Quelle: ntv.de, mit AFP und dpa

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