Panorama

Zwei Besoldungsgruppen billiger Kinderschänder darf Lehrer sein

Nachdem ein Lehrer, der 2008 wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt worden war, darf in Niedersachsen weiterhin unterrichten, weil er auf Gehalt verzichtet hat. Die Grünen kritisieren, der Schutz der Schülerinnen werde finanziellen Erwägungen geopfert.

Kultusminister in Niedersachsen ist Bernd Althusmann (CDU).

Kultusminister in Niedersachsen ist Bernd Althusmann (CDU).

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein wegen sexuellen Missbrauchs vorbestrafter Lehrer unterrichtet in Niedersachsen weiter Schüler. Das bestätigte eine Sprecherin des Kultusministeriums in Hannover. Der Lehrer stand 2008 vor Gericht. Obwohl er eine 15-jährige Schülerin wiederholt missbraucht hatte, wurde er nur zu einer Geldstrafe verurteilt.

Inzwischen wurde der Mann an eine andere Schule versetzt. Wo genau er jetzt unterrichtet, wollte das Ministerium nicht mitteilen. Die neue Schulleitung sei von der Landesschulbehörde über Hintergründe der Versetzung unterrichtet worden. Einzelheiten der begangenen Straftat seien nicht mitgeteilt worden. Inwieweit die neue Schule tatsächlich Bescheid weiß, dass der Lehrer wegen Missbrauchs einer Schülerin verurteilt wurde, konnte das Ministerium nicht sagen.

Kinderschänder kaufte sich frei

Der Mann habe freiwillig einen Antrag auf Rückstufung um zwei Besoldungsgruppen gestellt. Daher sei auf seine Entfernung aus dem Dienst verzichtet worden. Man sei davon ausgegangen, dass die strafrechtliche Sanktion und die Rückstufung ausreichten, um sicherzustellen, dass der Beamte künftig die rechtlichen Grenzen einhalten wird, heißt es in einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Landtagsabgeordneten Ina Korter.

Korter kritisierte das Vorgehen der Schulbehörde und erklärte, ein derartiger Freikauf dürfe nicht zugelassen werden. "Damit wird der Schutz der Schülerinnen vor weiteren Übergriffen finanziellen Erwägungen und den Interessen des Täters geopfert."

Quelle: ntv.de, hvo/dpa

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