Pandabärin Yan Yan Todesursache: Verstopfung
26.03.2007, 19:46 UhrDie Pandabärin Yan Yan aus dem Berliner Zoo ist an einer Darmverstopfung gestorben. Zoo-Tierarzt Andreas Ochs sprach nach der Obduktion von einem "unglücklichen Zufall". Der Verschluss des Dickdarms sei der Bärin vorher nicht anzumerken gewesen, sagte er am Dienstag. Sie war am Tag zuvor ohne Anzeichen einer Krankheit leblos in ihrem Außengehege entdeckt worden. Bei den Besuchern im Tierpark wurde die Nachricht vom Tod Yan Yans (Die Schöne) durch den Rummel um den kleinen Eisbären Knut weitgehend verdrängt. Zum Panda-Gehege zog es nur wenige Besucher.
Grund für Verstopfung unklar
Yan Yan habe keine ungewöhnlichen Gegenstände verschluckt, sagte Ochs. Der Grund für die Verstopfung sei unklar. Diese habe zunächst zu einer Blutvergiftung geführt, letztlich versagten Herz und Kreislauf. Was mit dem Kadaver nun passiert, müsse noch mit den chinesischen Partnern verhandelt werden. Sollte das tote Tier in Deutschland bleiben können, wird es laut Ochs ausgestopft. Der rund 85 Kilogramm schwere Körper von Yan Yan sei bereits ins Berliner Naturkundemuseum gebracht worden.
Bis vor wenigen Tagen - vor dem ersten Auftritt Knuts - war Yan Yan noch der Publikumsliebling im Berliner Zoo. "Das Schicksal der Pandabären bewegt die Leute derzeit nicht so sehr", sagte Zoo-Biologe Ragnar Kühne. Stattdessen drängten sich auch eine halbe Woche nach dem ersten öffentlichen Auftritt Knuts im Zoo hunderte Zuschauer vor dessen Gehege.
Bao Bao leidet nicht
Yans Partner Bao Bao leidet dem Anschein nach nicht darunter, dass er nun ohne Bärendame ist. "Der hat das gar nicht registriert", sagte Bären-Kurator Heiner Klös. Pandas seien aber Einzelgänger und sein Verhalten normal. Der Zoo erhoffte sich Nachwuchs aus der Bärenliebe. Dieser blieb trotz aller Bemühungen, auch künstlicher Befruchtungen, aus. Nun ist Bao Bao der letzte lebende Riesenpanda in Deutschland. Europaweit ist nur im Wiener Zoo noch ein Pärchen zu sehen, sagte Kühne. Der Berliner Tierpark wolle nun seine Bemühungen um ein junges Panda-Pärchen verstärken. Bereits im vergangenen Jahr hatte Bundespräsident Horst Köhler seine Unterstützung dafür angeboten.
Der frühere Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) bedauerte den Tod von Yan Yan. Er hatte die Bärendame 1995 aus Peking als Dauerleihgabe von der Partnerstadt nach Berlin in den ältesten Zoo Deutschlands gebracht. Er habe stets "mit großem Interesse verfolgt, ob sie ihren "Pflichten" nachkommt."
Quelle: ntv.de