Rezept nach Oliver Twist Ziemlich leckerer Haferschleim
13.01.2009, 18:23 UhrDie Zeiten sind hart im finanzkrisengeplagten London, und so hat ein besonders preiswertes Gericht sein Comeback gefeiert: Haferschleim, jener farb- und weitgehend geschmacklose Brei, den Charles Dickens' kleiner Romanheld Oliver Twist einst weltbekannt gemacht hat. Mitglieder der Königlichen Gesellschaft für Chemie hatten den 1838 erschienen Roman "Oliver Twist" und historische Quellen gründlich nach den Zutaten durchforstet, bevor sie den Haferbrei in der britischen Hauptstadt an hungrige, neugierige oder mutige Testpersonen aus aller Welt verteilten. Zubereitet und serviert wurde der Haferbrei von einem französischen Koch.
"Schmeckt wirklich sehr gut, ein bisschen wie Grütze, aber simpler", sagte die Russin Irina Orlowa: "Es hat eine schöne weiche Konsistenz." Sie persönlich bevorzuge allerdings die Variante mit rohen Zwiebeln - diese wurde in Dickens' Romanwelt allerdings nur zweimal pro Woche an Oliver Twist und die übrigen Waisenkinder verteilt, ansonsten mussten sie mit einer ungewürzten Version des wässrigen Breis vorliebnehmen.
Auch die New Yorkerin Sharon Weatherlake zeigte sich angetan: "Ich bin überrascht, wie lecker das schmeckt, ich dachte es wäre viel ekliger, geschmacklos und klumpig." Und die Italienerin Anna D'Alessandro fügte hinzu: "Ich könnte das wirklich regelmäßig essen - eine gute Mahlzeit, um den Tag zu beginnen." Wer sparen müsse, dem empfehle sie den Haferschleim.
Die Ernährungsexpertin Leanne Fishwick erläuterte, Haferschleim sei in der Tat ein gesundes Essen - aber nur für Menschen, die es anders als Romanheld Twist nicht ausschließlich essen müssten. "Wer täglich nur drei Pints (knapp anderthalb Liter) Haferschleim äße, würde letzten Endes daran zugrundegehen", warnte sie.
Quelle: ntv.de