Panorama

Lage in Chile entspannt sich leicht Tourist löst Großbrand aus

Die Feuerwehrleute werden mittlerweile von Hubschraubern unterstützt.

Die Feuerwehrleute werden mittlerweile von Hubschraubern unterstützt.

(Foto: dpa)

Er wollte benutztes Klopapier verbrennen und löste damit in einem chilenischen Nationalpark einen verheerenden Brand aus. Nun wird ein 23-jähriger Tourist wegen fahrlässiger Brandstiftung angeklagt. Immerhin entspannt sich die Lage in dem Nationalpark. Einige der Feuerfronten sind unter Kontrolle.

Weil ein Tourist sein gebrauchtes Klopapier verbrennen wollte, greift im chilenischen Nationalpark Torres del Paine um sich. Inzwischen sei eine Fläche von über 12.560 Hektar (125 Quadratkilometer) zerstört worden, schätzte die Katastrophenschutz-Behörde Onemi. Drei der sechs Feuerfronten konnten am Wochenende aber unter Kontrolle gebracht werden, sagte Onemi-Leiter Vicente Núñez.

Ein 23-jähriger israelischer Tourist wurde als mutmaßlicher Täter wegen fahrlässiger Brandstiftung angeklagt. Er hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Park gebrauchtes Klopapier verbrennen wollen, berichtete der Fernsehsender 24 Horas. Auf diese Weise werden in vielen Naturschutzgebieten auch kleine Mengen anderer Abfälle entsorgt. Dem Mann drohen bis zu 60 Tage Haft und eine Strafe zwischen 80 und 300 Dollar. Er blieb auf freiem Fuß, darf die Region  aber nicht verlassen.

Die Familie des Israelis wirft den Behörden vor, den 23-Jährigen als "Sündenbock" zu missbrauchen. Dessen Reisepartner sagte dem israelischen Rundfunk, sein Freund könne "unmöglich" Schuld an den verheerenden Bränden sein. Stattdessen machte er das späte Eingreifen der Behörden für den ausufernden Brand verantwortlich. Diese hätten erst mit einer Nacht Verspätung reagiert.

Regen bringt Entspannung

Das Feuer brach am Dienstag in der Nähe des Grey-See aus. Das bergige Gelände und ein starker Wind hatten die Löscharbeiten bislang behindert. Erst nach einem leichten Regen am Freitag schwächte der Wind ab. Dies ermöglichte am Wochenende den Einsatz eines Löschhubschraubers. Insgesamt mehr als 550 Feuerwehrmänner und Helfer aus Chile und Argentinien kämpfen gegen den Waldbrand.

Der malerisch gelegene Park Torres del Paine ("Himmels-Türme") war 1978 von der UNESCO zum Biosphären-Reservat erklärt worden. Er wird jährlich von 120.000 Touristen besucht und ist vor allem bei Wanderern, Bergsteigern und Fotografen beliebt. Nur 90 Kilometer nordöstlich liegt die argentinische Ortschaft El Calafate mit dem Gletscher Perito Moreno.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen