Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 00:27 Lwiw meldet russischen Hackerangriff auf Verwaltung +++
Die Stadtverwaltung der westukrainischen Stadt Lwiw ist Ziel eines Cyberangriffs mutmaßlich russischer Hacker geworden. Durch die Attacke am Freitag seien einige städtische Dienstleitungen nicht mehr verfügbar gewesen, schrieb Vize-Bürgermeister Andrij Moskalenko bei Facebook. Ein Teil davon sei bis Sonntag wiederhergestellt worden. Die Angreifer hätten auch interne Informationen der Stadtverwaltung erbeutet, die danach in "feindlichen" Informationskanälen beim Chatdienst Telegram veröffentlicht worden seien, schrieb Moskalenko. Russland führe auch Angriffe an der "IT-Front" und man müsse offline wie online vorsichtig sein.
+++ 23:30 Baerbock betont Bedeutung der NATO +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hebt die Bedeutung des transatlantischen Bündnisses hervor: "Die Nato ist als Bündnis aktueller und wichtiger denn je", sagt sie zum Abschluss des informellen Treffens der Nato-Außenminister in Berlin.
+++ 22:09 Weitere Militärhilfen: EU-Außenminister treffen ukrainischen Außenminister +++
Die Außenminister der Europäischen Union beraten am morgigen Montag in Brüssel mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba über den russischen Angriffskrieg. Erwartet wird, dass die EU-Staaten weitere 500 Millionen Euro Militärhilfe für die Ukraine billigen. Dies hatte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Freitag am Rande des G7-Treffens in Schleswig-Holstein vorgeschlagen. Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wird in Brüssel erwartet. Kuleba hatte zuletzt mehr Panzerhaubitzen von der Bundesregierung gefordert. Berlin hat bisher sieben Artilleriegeschütze zugesagt.
+++ 21:46 Gouverneur: Ukraine kontrolliert weiter zehn Prozent von Luhansk +++
Ungeachtet schwerer russischer Angriffe kontrolliert die ukrainische Armee Angaben des regionalen Gouverneurs zufolge weiter rund zehn Prozent des ostukrainischen Gebiets Luhansk. Insbesondere die Außenbezirke der Städte Rubischne, Sjewjerodonezk und Lyssytschansk hätten die Russen bislang nicht einnehmen können, teilte Serhij Hajdaj am Sonntag mit. Moskau hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass prorussische Separatisten mit Hilfe der russischen Armee knapp elf Wochen nach Kriegsbeginn bis an die Verwaltungsgrenzen von Luhansk vorgedrungen seien. Hajdaj bezeichnete diese Aussagen damals als "Fantasie". In der ebenfalls ostukrainischen Region Donezk wurden unterdessen am Sonntag laut der Regionalverwaltung bei russischen Angriffen 3 Zivilisten getötet und 13 weitere verletzt.
+++ 21:15 "Historischer Tag": Litauen begrüßt Finnlands NATO-Entscheidung +++
Aus immer mehr der 30 NATO-Mitgliedsstaaten werden freudige Stimmen über eine mögliche Erweiterung des Militärbündnisses laut: Nun hat Litauen Finnlands Entscheidung begrüßt, einen Antrag auf Beitritt zur NATO zu stellen. "Historischer Tag", schrieb Staatspräsident Gitanas Nauseda auf Twitter. "Dies wird die Sicherheit Finnlands, der Ostseeregion und des gesamten Bündnisses stärken". Finnland könne auf dem Weg zu einer vollwertigen NATO-Mitgliedschaft auf die volle Unterstützung und Hilfe Litauens zählen, schrieb der Staatschef des baltischen EU- und NATO-Landes.
+++ 20:41 USA rechnen mit baldigem NATO-Beitritt von Schweden und Finnland +++
US-Außenminister Antony Blinken geht trotz kritischer Töne der Türkei von einem baldigen NATO-Beitritt von Schweden und Finnland aus. Es gebe dafür breite Unterstützung in der NATO und noch weitere Gespräche der Türkei mit den beiden skandinavischen Staaten.
+++ 20:12 Grünen-Urgestein Ströbele beklagt "Kriegsrhetorik" in seiner Partei +++
Der frühere und langjährige Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele hat die Haltung seiner Partei zur Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine kritisiert. "Wir sollten wirklich auf diese Kriegsrhetorik verzichten. Wenn einige immer mehr und immer mehr offensive Waffen liefern wollen, dann führt das zu einem noch größeren Krieg", mahnt Ströbele im Interview mit dem "Spiegel" laut Vorabmeldung. "Wenn die ukrainische Armee durch den Einsatz schwerer Waffen Geländegewinne erzielt, wird Putin noch viel mehr Truppen und Waffen einsetzen, am Ende vielleicht taktische Atomwaffen."
+++ 19:25 Gouverneur: Tote durch Beschuss in ostukrainischem Sjewjerodonezk +++
In der ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk sind offiziellen Angaben zufolge zwei Menschen infolge von russischem Beschuss gestorben. Bei den Angriffen am Samstag sei ein Haus getroffen worden, teilte der Militärgouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, am Sonntag mit. Der Artilleriebeschuss sei auch in den vergangenen Stunden weitergegangen, schrieb Hajdaj im sozialen Netzwerk Telegram. Zuvor hatte er bereits über neun Verletzte infolge von Angriffen auf ein Krankenhaus gesprochen. Die Angaben konnten zunächst nicht überprüft werden.
+++ 19:00 Finnischer Außenminister: "Historische Entscheidung für künftige Generationen" +++
Finnland strebt mit seinem nun offiziellen Ansinnen einer NATO-Mitgliedschaft einen historischen Wandel an. Außenminister Pekka Haavisto erklärt diesen Schritt in einem auf Twitter verbreiteten Statement. "Durch den NATO-Beitritt wird Finnland seine eigene Sicherheit und die von ganz Europa stärken. Wir treffen diese historische Entscheidung für künftige Generationen." Das Ministerium betont zugleich, dass sich dieser Entschluss gegen niemanden richte. Als direkter Nachbar von Russland ist Finnland seit Jahrzehnten um gute diplomatische Beziehungen zwischen beiden Ländern bemüht. Moskau lehnt eine Erweiterung der NATO ab.
+++ 18:30 USA wollen Botschaft in Kiew zeitnah wieder öffnen +++
Die USA werden laut Außenminister Antony Blinken die Sanktionen, Exportrestriktionen und den diplomatischen Druck gegen Russland solange fortsetzen wie nötig. Die USA würden zudem ihre Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt Kiew wieder öffnen. Dies werde sehr bald geschehen.
+++ 18:02 Frauen der Stahlwerk-Verteidiger: Nur noch ein Glas Wasser am Tag pro Kämpfer +++
Mehrere Ehefrauen der letzten ukrainischen Kämpfer in der Hafenstadt Mariupol haben katastrophale Zustände in dem von russischen Truppen belagerten Stahlwerk Asowstal geschildert. Pro Person gebe es nur noch ein Glas Wasser am Tag, sagte eine der Frauen in einem Interview, aus dem ukrainische Medien am Sonntag zitierten. Sie habe zuletzt vor einigen Stunden mit ihrem Mann telefonieren können, sagte die Frau. Sie und die anderen forderten einmal mehr eine Evakuierung aller verschanzten Kämpfer - zuerst der Schwerverletzten unter ihnen. Deren Situation sei "schrecklich": Manchen fehlten Arme oder Beine, es gebe kaum noch Medikamente oder Betäubungsmittel.
+++ 17:21 Ukraine räumt russische Geländegewinne im Donbass ein +++
Die Frontlinie im ostukrainischen Donbass hat sich am Sonntag zugunsten von Russland verschoben. Das geht aus Angaben des ukrainischen Militärs hervor. Russische Kräfte seien demnach an einigen Stellen vorgerückt. Es wird zudem erwartet, dass Russland in Isjum im Süden der Landes Streitkräfte zusammenzieht. Die Ukraine hat hier nach eigenen Angaben eine Gegenoffensive gestartet, die teilweise Erfolg habe.
+++ 17:18 Schwedens regierende Sozialdemokraten sprechen sich für NATO-Beitritt aus +++
In Schweden haben sich die regierenden Sozialdemokraten am Sonntag für einen Beitritt des Landes zur Nato ausgesprochen. Damit ebnen sie den Weg für ein Aufnahmegesuch, mit dem das skandinavische Land sich von seiner jahrzehntelangen Neutralität verabschieden würde. Die Entscheidung der Sozialdemokraten dürfte zu einer großen Mehrheit im schwedischen Parlament stehen. Weite Teile der Opposition haben bereits ihre Zustimmung zu einem Nato-Aufnahmeantrag signalisiert.
+++ 16:49 Baerbock: Für Dialog mit Moskau müssen Bombardierungen aufhören +++
Außenministerin Annalena Baerbock hat das Ende der Bombardierungen der Ukraine durch Russland als eine Voraussetzung für die Wiederaufnahme des Dialogs mit Moskau genannt. "Wir stehen jederzeit bereit dafür, dass wir nicht nur sprechen, sondern dass die Menschen endlich nicht mehr getötet werden", sagte die Grünen-Politikerin am Sonntag zum Abschluss eines informellen Treffens der NATO-Außenminister in Berlin. "Aber dafür müssen diese Bombardierungen aufhören", ergänzte Baerbock.
+++ 16:17 Video: Von USA gelieferte Haubitzen an der ukrainischen Front angekommen +++
Die Ukraine hat nach US-Angaben zahlreiche neue Haubitzen vom Typ M-777 an die Frontlinien gebracht, welche Teil eines amerikanischen Unterstützungspakets sind. Das twittert die US-Botschaft in Kiew. 89 der 90 zugesagten Geschütze seien inzwischen geliefert. Die Lieferungen der M-777 waren als wichtig angesehen worden, weil sie eine lange Reichweite und eine hohe Treffgenauigkeit haben. Die US-Botschaft stellte zu ihrem Tweet ein Video, welches das schwere Gerät im Einsatz zeigt.
+++ 15:48 Bundesbildungsministerin will ukrainischen Schülern Abschlussprüfungen ermöglichen +++
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger will allen ukrainischen Schülern, die kurz vor dem Abschluss stehen, diesen in Deutschland ermöglichen. Der "taz am wochenende" sagt die FDP-Politikerin: "Ich wünsche mir, dass alle Schüler, die kurz vor ihrem Abschluss stehen, diesen Abschluss auch in Deutschland machen können. Denn er ist Grundvoraussetzung, um eine Berufsausbildung oder ein Studium aufnehmen zu können. Das sollten wir ihnen unbedingt ermöglichen." Sie sei dazu im Gespräch mit ihren ukrainischen Amtskollegen und den Ländern. Es gebe noch viele Details zu klären - etwa, wer die Abschlussprüfungen koordiniere und sie abnehme. Es geht dabei um ukrainische Abschlüsse.
+++ 15:23 Europapolitiker Weber warnt Türkei vor Beitrittsblockade +++
Der Vorsitzende der Christdemokraten im Europäischen Parlament, Manfred Weber, warnt die Türkei vor einer Blockade der Nato-Aufnahme Finnlands und Schwedens. "Jeder, der die Geschlossenheit der NATO infrage stellt, wird sich innerhalb der Gemeinschaft isolieren", sagt Weber den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". "Wenn die beiden Länder es selbst wollen, dann gehören Finnland und Schweden dazu, das steht außer Frage." Es gebe keinen nachvollziehbaren Grund, dies zu verzögern oder zu blockieren. "Es muss deshalb alles getan werden, um etwaige Skeptiker zu überzeugen. Die Gespräche untereinander müssen jetzt im Mittelpunkt stehen."
+++ 14:51 Russlands Zwischenbilanz: 3000 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zerstört +++
Russland hat nach eigenen Angaben ukrainische Stellungen im Osten des Landes beschossen. Dabei seien Kommandozentralen und Waffenlager ins Visier genommen worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Zudem seien zwei Raketenabwehrsysteme vom Typ S-300 und eine Radarstation in der Region Sumy im Nordosten des Landes zerstört worden. Insgesamt hat Russland demnach seit Beginn der sogenannten Militäroperation 165 Flugzeuge, 125 Hubschrauber, 879 unbemannte Luftfahrzeuge, 306 Raketen-Systeme zur Flugabwehr sowie 3098 Panzer und andere gepanzerte Fahrzeuge zerstört.
+++ 14:23 Türkei fordert für NATO-Erweiterung Sicherheitsgarantien +++
Die Türkei fordert für ein Ja zur Aufnahme Schwedens und Finnlands in die NATO Sicherheitsgarantien, wie Außenminister Mevlut Cavusoglu sagt. Zudem müssten Exportbeschränkungen aufgehoben werden. Darüber hinaus sollten beide Länder damit aufhören, Terrorismus zu unterstützen. Grundsätzlich unterstütze die Türkei aber den NATO-Ansatz der "offenen Tür".
+++ 13:54 Versorgungsengpässe beim Kautschuk: Reifen werden deutlich teurer +++
Autofahrerinnen und Autofahrer müssen sich auf weitere deutliche Preissteigerungen bei Reifen einstellen. "Wir bekommen die Preisentwicklung massiv bei den Personalkosten und im Einkauf zu spüren", sagt Stephan Helm, Vorsitzender des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk der aktuellen Ausgabe der "Automobilwoche". Seit Anfang 2021 seien die Reifenpreise bereits um rund 20 Prozent gestiegen. Nun wirken sich die Folgen des Ukraine-Kriegs aus. Russland und die Ukraine waren nach Angaben Helms bislang führend bei der Versorgung Europas mit synthetischem Kautschuk (Butylkautschuk) und mit Ruß. "Diese Rohmaterialien sind von entscheidender Bedeutung für unsere Industrie, und es gibt auf kurze Sicht keine alternativen Versorgungsmöglichkeiten", sagt die Generalsekretärin des europäischen Reifenherstellerverbands ETRMA, Fazilet Cinaralp.
+++ 13:33 Russland hat laut Kiew bereits 27.400 Soldaten und 1220 Panzer verloren +++
Das ukrainische Außenministerin gibt an, dass seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar rund 27.400 russische Soldaten ums Leben gekommen sind. In einem Schaubild auf Twitter beziffert das Ministerium außerdem die Zahl der zerstörten Kriegsgeräte und Waffensysteme. Demnach wurden unter anderem 200 Flugzeuge, 164 Helikopter und 1220 Panzer des russischen Militärs vernichtet. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
+++ 12:57 Rechtsanwalt zeigt Verteidigungsministerin Lambrecht an +++
Die wegen eines Hubschrauberflugs mit ihrem Sohn unter Druck stehende Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht ist einem Medienbericht zufolge von einem Rechtsanwalt angezeigt worden. Der Düsseldorfer Jurist begründe seine Anzeige mit einem Anfangsverdacht auf Verletzung des Dienstgeheimnisses und Verletzung anderer Dienstpflichten, berichtet das Portal "The Pioneer" unter Berufung auf den Anwalt. Er wirft Lambrecht demnach vor, im Zusammenhang mit ihrem strittigen Flug auf ihrem privaten Instagram-Konto von einem Besuch bei einer "hoch geheimen" Einheit geschrieben zu haben. Eine solche Bezeichnung der Einheit erfülle laut Anzeige des Anwalts bereits dem Verdacht des Verrats von Dienstgeheimnissen, berichtet "The Pioneer". Gleiches könne für die Veröffentlichung von Fotos gelten.
+++ 12:36 Warnung vor "gezieltem Identitätsverlust" durch die Zerstörung ukrainischer Kulturgüter +++
Bundesratspräsident und Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow macht zum Internationalen Museumstag auf die gefährdeten Kunstschätze in der Ukraine aufmerksam. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass die russische Militärmaschinerie nicht nur die Menschen, sondern auch die Erinnerung und Kultur zerstöre, mahnt Ramelow zum bundesweiten Auftakt des Aktionstages auf Schloss Burgk im ostthüringischen Schleiz. Der Geschäftsführer von Icom Deutschland, dem deutschen Nationalkomitee des Internationalen Museumsrats, Klaus Staubermann, äußert seine Sorge über die zunehmend gezielte Zerstörung von Kulturdenkmälern. Im Osten der Ukraine seien willentlich schon mehrere Tausend Objekte zerstört worden. "Da geht es um gezielten Identitätsverlust zum Beispiel bei der Zerstörung von Kirchtürmen."
+++ 12:19 Nach Exportverbot von Weizen: G7-Staaten appellieren an Indien +++
Die Agrarministerinnen und -minister der G7-Staaten kritisieren Indiens Entscheidung, den Export von Weizen zu verbieten. Die G7-Mitgliedstaaten hätten sich gegen Exportstopps ausgesprochen, sagt Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. "Wir rufen dazu auf, die Märkte offen zu halten." Konkret appellieren die G7 an Indien, seiner "Verantwortung als G20-Mitglied gerecht zu werden". Indien hatte am Samstag alle Weizen-Ausfuhren ohne vorherige Genehmigung der Regierung untersagt. Das Land ist der zweitgrößte Weizenproduzent der Welt - 2021 waren es 110 Millionen Tonnen - und verfügt über große Vorräte. Erst im April hatte die Regierung angekündigt, die Ausfuhren wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs von sieben Millionen Tonnen 2021 auf zehn Millionen Tonnen 2022 zu erhöhen. Die Regierung in Neu-Delhi begründete das Exportverbot mit der Versorgungssicherheit im eigenen Land. Mit Billigung der Regierung seien Ausfuhren von Weizen aber auch weiterhin möglich, betont Handelsminister BVR Subrahmanyam.
+++ 12:09 "Ein neues Zeitalter beginnt": Finnland entschließt sich zu NATO-Beitritt +++
Finnland will Mitglied der NATO werden. Das Land werde einen entsprechenden Antrag zur Aufnahme in die Militärallianz stellen, teilen der finnische Präsident Sauli Niinistö und Regierungschefin Sanna Marin in Helsinki mit. Das finnische Parlament muss dem Schritt noch zustimmen, eine Mehrheit gilt aber als sicher. Niinistö spricht von einem "historischen Tag" für das nordeuropäische Land. "Ein neues Zeitalter beginnt", so der Präsident.
+++ 11:52 Kuleba und Blinken sprechen über mehr Militärhilfe +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba tauscht sich in Berlin mit seinem US-Kollegen Antony Blinken aus. Aus den USA seien "weitere Waffen und andere Hilfe auf dem Weg in die Ukraine", erklärt Kuleba auf Twitter. Zudem sei eine enge Zusammenarbeit bei den Bemühungen verabredet worden, ukrainische Lebensmittelexporte nach Asien und Afrika zu ermöglichen. "Blinken und den USA dankbar für ihre Führungsrolle und ihre standhafte Unterstützung", twittert der ukrainische Minister. Es wird erwartet, dass Kuleba beim heutigen NATO-Außenministertreffen über die Lage in der Ukraine informiert.
+++ 11:33 Ukrainische Eisenbahn benennt Zug nach ESC-Siegersong "Stefania" +++
Die ukrainische Eisenbahn benennt einen Zug nach dem Siegersong des Eurovision Song Contest "Stefania". "Der Zug 43 von Kiew nach Iwano-Frankiwsk wird in diesem Jahr offiziell zum 'Stefania Express'", teilt Eisenbahnchef Olexander Kamyschin auf Telegram mit. Bei der Ankunft des Zuges in der Hauptstadt Kiew, in der westukrainischen Großstadt Iwano-Frankiwsk und in Kalusch solle das Lied "Stefania" gespielt werden. Die ukrainische Gruppe Kalush Orchestra hatte in der Nacht mit dem Lied den Eurovision Song Contest in Turin gewonnen.
+++ 11:11 Welthungerhilfe rechnet mit mehr Hungersnöten weltweit +++
Der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge, sieht die Gefahr, dass der Krieg in der Ukraine weltweit zu Hungersnöten führt. "Länder wie Ägypten, Kenia, der Südsudan, der Libanon und viele andere Staaten waren bislang direkt oder indirekt stark von russischen und ukrainischen Exporten abhängig", sagt Mogge dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Diese Länder erhalten jetzt nicht die bestellten Mengen oder müssen dafür sehr viel mehr bezahlen." Zudem seien die Lebensmittelpreise bereits vor dem Krieg durch Klimawandel, Konflikte, Corona-Pandemie und Spekulationen auf den Weltmärkten auf ein Allzeithoch gestiegen.
+++ 10:42 Russen senden offenbar perfide Bomben-Grußbotschaft nach ukrainischem ESC-Sieg +++
Das russische Militär soll mit einer auf Bomben geschriebenen Botschaft auf den Sieg der Ukraine beim Eurovision Song Contest (ESC) reagiert haben. Entsprechende Bilder werden von ukrainischen Offiziellen wie dem Mariupoler Stadtratsabgeordneten Petro Andrjuschtschenko in den sozialen Medien geteilt. Noch ist unklar, woher diese Fotos stammten. Auf den mutmaßlichen Bomben ist auf Russisch zu lesen: "Kalusha, wie gewünscht! Auf Asowstal" und auf Englisch "Help Mariupol - Help Azovstal right now" (auf Deutsch: Helft Mariupol - Helft Asowstal sofort) mit dem Datum 14. Mai. Der Sänger der beim ESC siegreichen Band Kalusha Orchestra hatte auf der Bühne in Turin diese Worte in einem Appell gesagt.
+++ 10:18 Ukraine: Russische Angreifer werfen Phosphorbomben auf Asow-Stahlwerk +++
Russland hat das Asow-Stahlwerk in der Hafenstadt Mariupol nach ukrainischen Angaben mit Phosphorbomben beschossen. "Die Hölle ist auf die Erde gekommen. Zu Asowstal", schreibt der Mariupoler Stadtratsabgeordnete Petro Andrjuschtschenko auf Telegram. Solche Brandbomben entzünden sich durch Kontakt mit Sauerstoff und richten verheerende Schäden an. Andrjuschtschenko veröffentlicht dazu ein Video mit Luftaufnahmen, auf denen ein Feuerregen zu sehen ist, der auf das Stahlwerk niedergeht. Auf den zunächst nicht überprüfbaren Aufnahmen unklarer Herkunft ist zudem Artilleriebeschuss der Industriezone zu sehen.
+++ 10:01 Generalinspekteur Zorn: Keine Forderungen nach Panzern der Bundeswehr aus Kiew +++
Generalinspekteur Eberhard Zorn hat nach eigenen Angaben von der Ukraine nur Anfragen nach Artillerie erhalten, nicht nach Bundeswehr-Panzern. "Die Ukrainer haben uns gegenüber ganz explizit Artillerie gefordert", sagt Zorn der "Bild am Sonntag". "Ich habe von der ukrainischen Regierung derzeit keine anderen Forderungen auf meinem Tisch liegen, die den Bestand der Bundeswehr betreffen." Kiew habe während des Ukraine-Gipfels auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz den Bedarf an Artilleriegeschützen bekräftigt. Weil die Niederländer fünf Panzerhaubitzen 2000 zugesagt hätten und man für eine taktisch einsetzbare Feuereinheit etwa ein Dutzend Systeme benötige, werde Deutschland das Dutzend komplettieren, betont Zorn.
+++ 09:44 Baerbock heißt Finnland und Schweden "herzlich willkommen" in der NATO +++
Vor Beginn informeller Beratungen der NATO-Außenminister in Berlin betont Bundesaußenministerin Annalena Baerbock: "Die NATO ist ein Bündnis, das auf Verteidigung setzt, das wird es auch bleiben, aber es ist auch ein Bündnis der offenen Türen." An die Adresse Finnlands und Schwedens gerichtet sagt Baerbock "herzlich willkommen". Die beiden skandinavischen Länder sind entgegen ihrer militärhistorischen Tradition der Bündnisfreiheit im Begriff, wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine eine Mitgliedschaft in der NATO zu beantragen.
+++ 09:18 Russischer Gouverneur meldet Verletzten nach Beschuss in Grenzregion +++
Der Gouverneur der russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, meldet den Beschuss eines Dorfes nahe der Grenze zur Ukraine. Dabei sei eine Person verletzt worden, erklärt Gladkow auf Telegram. Ukrainische Kräfte hätten das Dorf unter Beschuss genommen. Die Regierung in Kiew hat in der Vergangenheit nicht erklärt, dass für solche Angriffe ukrainische Einheiten verantwortlich seien. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
+++ 08:58 Vize-NATO-Generalsekretär: "Ukraine kann den Krieg gewinnen" +++
Der stellvertretende NATO-Generalsekretär Mircea Geoana sichert der Ukraine die anhaltende Unterstützung des Westens in ihrem Kampf gegen die russischen Truppen zu. "Dank des Muts der ukrainischen Armee und unserer Hilfe kann die Ukraine diesen Krieg gewinnen", sagt Geoana am Rande informeller Beratungen der NATO-Außenminister in Berlin. Die russische Offensive in der Ukraine verliere bereits "an Schwung". Zu den Beitrittsplänen Schwedens und Finnlands zur NATO äußerte sich Geoana positiv. Er sei "zuversichtlich, dass die Alliierten" mögliche Mitgliedschaftsanträge beider "lebhafter Demokratien" konstruktiv und positiv prüfen würden.
+++ 08:36 Interesse an Bundeswehr immens gestiegen +++
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs nimmt das Interesse der Deutschen an der Bundeswehr massiv zu. "Zum Beginn der russischen Invasion in der Ukraine stieg das Anfrageaufkommen extrem an", sagt eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Auf die Internetseite bundeswehr.de griffen demnach im März rund 1,5 Millionen mehr Besucher zu als im Vorjahresmonat. Mit knapp 4,1 Millionen Seitenansichten wurde ein Höchstwert erreicht. Die Ministeriumswebseite bmvg.de wurde im Februar und März viermal so oft aufgerufen wie in den Vorjahresmonaten. Eine ähnliche Entwicklung verzeichnete das Ministerium dem Bericht zufolge auf den Social-Media-Kanälen.
+++ 08:15 Russische Offensive im Donbass laut Briten nicht im Zeitplan +++
Britische Militärgeheimdienste sehen die russische Offensive im Donbass weit hinter dem ursprünglichen Zeitplan. "Unter den gegenwärtigen Bedingungen ist es unwahrscheinlich, dass Russland seinen Vorstoß in den kommenden 30 Tagen dramatisch beschleunigen kann", erklärt das britische Militär in seinem Lagebericht auf Twitter. Trotz anfänglicher kleinerer Vorstöße sei es den Russen im vergangenen Monat nicht gelungen, wesentliche Gebietsgewinne zu erzielen, während die Abnutzungsrate konstant hoch bleibe. "Die russischen Streitkräfte werden zunehmend durch verminderte Fähigkeiten, eine anhaltend niedrige Moral und eine geringere Kampfkraft eingeschränkt", heißt es weiter. "Viele dieser Fähigkeiten können nicht schnell ersetzt oder wiederhergestellt werden und werden die russischen Operationen in der Ukraine wahrscheinlich weiterhin behindern."
+++ 07:41 Gouverneur meldet Raketenangriff auf Region Lwiw +++
Am Morgen hat es ukrainischen Behörden zufolge einen Raketenangriff in der Region Lwiw gegeben. Wie der dortige Gouverneur, Maxim Kosizki, auf Telegram mitteilt, wurde militärische Infrastruktur getroffen. Ob dabei auch Menschen getötet oder verletzt wurden, sei noch unklar. Auch das Ausmaß der Zerstörungen müsse erst noch ermittelt werden. Lwiw liegt im Westen der Ukraine unweit der polnischen Grenze.
+++ 07:08 FDP-Außenexperte Lambsdorff redet Erdogan ins Gewissen +++
FDP-Außenexperte Alexander Graf Lambsdorff fordert den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan auf, seine Blockadehaltung gegen einen NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens aufzugeben. "Finnland und Schweden sind in der strategischen Bedeutung der NATO genauso wichtig wie die Türkei," sagt Lambsdorff der "Bild am Sonntag". Er nennt auch die Behauptung von Russlands Präsident Wladimir Putin "eine Lüge", er fühle sich durch die NATO-Erweiterung bedroht. Lambsdorff hebt hervor, dass die NATO ein reines Verteidigungsbündnis sei, Finnland und Schweden seien schon in der EU. "Jetzt muss es einen schnellen und reibungslosen Aufnahmeprozess in die NATO geben, dann wird Europa insgesamt sicherer."
+++ 06:35 Ukrainisches Militär: "Situation ist schwierig, aber unter Kontrolle" +++
Ukrainische Streitkräfte liefern sich weiter heftige Kämpfe in den Regionen Luhansk und Donezk. Wie das ukrainische Militär in einem Update auf Facebook mitteilt, bleibt die Situation weiter schwierig, ist jedoch unter Kontrolle. Soldatinnen und Soldaten hätten bis in den späten Samstagabend hinein auch in der Donbass-Region zwölf Angriffe zurückgeschlagen und dabei acht Panzer, fünf Artilleriesysteme, neun gepanzerte Kampffahrzeuge sowie sechs Drohnen zerstört.
+++ 05:56 Prorussische Parteien werden in Ukraine verboten +++
Parteien, die den russischen Angriffskrieg unterstützen, sollen in der Ukraine bald verboten werden können. Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnet ein Anfang Mai beschlossenes Gesetz, wie das ukrainische Parlament auf seiner Website mitteilt. Das Gesetz tritt einen Tag nach der offiziellen Veröffentlichung in Kraft. Das Verbot soll zum Beispiel Parteien treffen, die Russlands Krieg gegen die Ukraine rechtfertigen oder leugnen.
+++ 05:32 Russische Diplomaten werden in USA angeblich bedroht +++
Dem russischen Botschafter in den USA zufolge werden russische Diplomaten in den USA mit Gewalt bedroht. "Unsere Botschaft befindet sich in einem feindlichen Umfeld. Die Botschaftsmitarbeiter erhalten Drohungen, einschließlich Drohungen mit physischer Gewalt", zitiert die russische Nachrichtenagentur Tass den Botschafter Anatoli Antonow. Agenten der US-Sicherheitsdienste würden vor der russischen Botschaft Telefonnummern für Kontaktaufnahmen mit der CIA und des FBI verteilen. CIA und FBI lehnen bisher eine Stellungnahme ab, auch das US-Außenministerium ist nicht für einen Kommentar zum Sachverhalt zu erreichen.
+++ 04:55 Kuleba ruft deutsche Bevölkerung zu Entbehrungen auf +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba ruft die Menschen in Deutschland auf, die Folgen der Sanktionen gegen Russland in Kauf zu nehmen. "Manchmal ist es günstiger, einem anderen zu helfen und eine kurze Zeit der Entbehrung auszuhalten, anstatt zu Hause zu sitzen, Fernsehen zu gucken und nichts zu machen, einfach zuzulassen, dass das Problem letztendlich an die eigene Tür klopft", sagt Kuleba bei "Bild TV". Er betont, die Ukraine habe dazu einen fairen Deal vorgeschlagen: "Gebt uns alles, was wir brauchen, und wir werden Russland einhegen und in der Ukraine besiegen, damit sie niemals bei euch an die Tür klopfen."
+++ 04:27 Generalinspekteur warnt vor Ausbildungsdefizit bei Bundeswehr +++
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, warnt vor einem schweren Ausbildungsdefizit der Bundeswehr nach der Corona-Pandemie. "In der Corona-Krise haben wir zwei Jahre Pandemiehilfe geleistet. Fanden alle prima, führte aber vor allem beim Heer dazu, dass wir außerhalb der Einheiten, die für die NATO-Verpflichtungen gemeldet sind, nur eingeschränkt ausbilden konnten", sagt er der "Bild am Sonntag". Die Soldatinnen und Soldaten seien nicht hinreichend in der taktischen Zusammenarbeit geschult worden. "Es wird anderthalb Jahre dauern, dieses Defizit aufzuholen."
+++ 03:43 Konvoi mit Hunderten Geflüchteten aus Mariupol erreicht Saporischschja +++
Ein großer Konvoi aus Autos und Lieferwagen ist sicher mit Flüchtlingen aus Mariupol in der ukrainisch kontrollierten Stadt Saporischschja angekommen. Die Flüchtlinge mussten Mariupol zuvor auf eigene Faust verlassen und sich allein bis nach Berdjansk, etwa 80 Kilometer weiter westlich, durchschlagen. Von dort aus konnten sie mit den Rettungsfahrzeugen ins 200 Kilometer entfernte Saporischschja in Sicherheit gebracht werden. Ein Berater des Bürgermeisters von Mariupol hatte zuvor gesagt, dass der Konvoi zwischen 500 und 1000 Autos umfasst und damit die größte Evakuierungsmaßnahme in der Stadt seit dem Einmarsch der Russen am 24. Februar ist.
+++ 03:10 Norwegen unterstützt NATO-Beitrittspläne von Finnland und Schweden +++
Norwegen unterstützt trotz Kritik aus der Türkei die Pläne für eine NATO-Mitgliedschaft von Finnland und Schweden. Norwegen stehe hundert Prozent hinter Finnland und Schweden, sollten die beiden Länder eine Mitgliedschaft für das Verteidigungsbündnis beantragen, sagt Norwegens Außenministerin Anniken Huitfeld nach ihrer Ankunft beim informellen NATO-Außenministertreffen in Berlin. Ein solcher Schritt würde die nordische Kooperation stärken. Dies sei ein historischer Moment. Der niederländische Außenminister Wopke Hoekstra äußert sich ähnlich. Es sei wichtig, dass alle NATO-Mitglieder hierbei Einigkeit demonstrierten, sagt Hoekstra.
+++ 02:41 Selenskyj sicher: ESC findet 2023 in der Ukraine statt +++
Nach dem Sieg der Ukraine beim Eurovision Song Contest 2022 zeigt sich Präsident Wolodymyr Selenskyj überglücklich und will den Wettbewerb im nächsten Jahr in seinem Land austragen. "Unser Mut beeindruckt die Welt, unsere Musik erobert Europa! Im nächsten Jahr empfängt die Ukraine die Eurovision! Zum dritten Mal in unserer Geschichte", teilt Selenskyj im Nachrichtenkanal Telegram am Sonntagmorgen mit. Er glaube daran, dass dies nicht der letzte Sieg sei. Selenskyj nahm auch Bezug auf den Aufruf der Band Kalush Orchestra beim ESC, die von russischen Truppen belagerte Hafenstadt Mariupol zu retten. "Wir tun alles dafür, damit eines Tages das ukrainische Mariupol die Teilnehmer und Gäste der Eurovision empfängt. Ein freies, friedliches, wieder aufgebautes!", schreibt Selenskyj.
+++ 01:48 Russland widerspricht Abschuss seines Transportschiffs +++
Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge wurde eines ihrer Transportschiffe im Schwarzen Meer nicht von ukrainischen Streitkräften beschädigt. Als Beweis dafür veröffentlicht das Ministerium Fotos des Schiffes in einem Online-Posting, die am Samstag im Schwarzmeerhafen Sewastopol auf der Krim aufgenommen worden sein sollen. Die ukrainischen Militärbehörden in Odessa hatten am Donnerstag erklärt, ein russisches Transportschiff angegriffen und in Brand gesetzt zu haben. Die Angaben konnten nicht unabhängig voneinander überprüft werden.
+++ 00:59 Deutscher Metzger schickt Melnyk Pfälzer Leberwurst +++
Die "Leberwurst"-Äußerungen des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk über Bundeskanzler Olaf Scholz haben ein launiges Nachspiel. Der Pfälzer Metzger Walter Adam aus Herxheim bei Landau schickt einen Präsentkorb mit Pfälzer Leberwurst an Melnyk - und kündigt dies auch in Interviews mit mehreren Medien an. Der ukrainische Botschafter in Deutschland erklärt nun via Twitter, er freue sich auf die Wurst und lade den Metzger nach Berlin sowie in die Ukraine ein. "Sollte er mich wirklich nach Berlin einladen, dann würde ich fahren", sagt Adam. Melnyk hatte Anfang Mai das vorläufige Nein von Scholz zu einer Kiew-Reise mit den Worten kritisiert: "Eine beleidigte Leberwurst zu spielen klingt nicht sehr staatsmännisch." Die Zeitung "Die Rheinpfalz" hatte die diplomatischen Verwicklungen zum Anlass genommen, ein Interview mit Metzger Adam unter anderem zum Thema Leberwürste zu führen.
+++ 00:13 Ukraine: Russen setzen Angriffe im Donbass ohne Erfolge fort +++
Die russischen Streitkräfte setzen nach ukrainischen Angaben ihre Angriffe im Osten des Landes fort, ohne nennenswerte Geländegewinne zu erzielen. "Die größte Aktivität halten die Okkupanten im Raum Sloboschanske und Donezk aufrecht", teilt der Generalstab in seinem abendlichen Lagebericht mit. Demnach bereiten die russischen Truppen Angriffe auf die Städte Sjewjerodonezk, Soledar und Bachmut vor und verlegen dazu zwei weitere taktische Bataillone an die Front. Mithilfe von Artillerie- und Luftunterstützung würde der Feind ukrainische Stellungen stürmen. "Er hat teilweise Erfolg in Awdijiwka", heißt es. Die Stadt gilt als ukrainische Festung und wird seit Kriegsbeginn erfolglos von den Russen gestürmt. Im Gebiet Charkiw in der Nordostukraine, wo zuletzt ukrainische Truppen teilweise bis an die Grenze vorstoßen konnten, konzentrierten die Russen nun ihre Bemühungen darauf, eigene Verteidigungsstellungen zu halten und die wichtigsten Verbindungswege zu kontrollieren, heißt es weiter. Im Süden des Landes hingegen versuchen russische Truppen demnach, sich auf der strategisch wichtigen Schlangeninsel festzusetzen.
+++ 23:41 Finnland trotz Türkei-Kritik zuversichtlich über NATO-Beitritt +++
Finnlands Außenminister Pekka Haavisto zeigt sich vor einem Treffen mit den Außenministern der NATO zuversichtlich, die kritische Türkei von einem NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens überzeugen zu können. Haavisto sagt in Berlin, er sei "zuversichtlich, dass wir am Ende eine Lösung finden und Finnland und Schweden Mitglieder der NATO werden". Die finnische Staatsspitze hatte am Donnerstag verkündet, Finnland wolle angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine "unverzüglich" einen Antrag auf Beitritt zur NATO stellen. Auch Schweden will bald über einen Beitritt zu dem westlichen Militärbündnis entscheiden. Am Freitag brachte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan jedoch Einwände gegen einen NATO-Beitritt der beiden Länder vor. Er warf Finnland und Schweden vor, als "Gästehaus für Terrororganisationen" zu agieren. Die Türkei beschuldigt seit langem die nordischen Länder, insbesondere Schweden, wo viele türkische Einwanderer leben, extremistische kurdische Gruppen sowie Anhänger des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen zu beherbergen.
+++ 23:13 Film über Krieg in Ostukraine auf Münchner Filmfestival ausgezeichnet +++
Ein Film über den Krieg in der Ostukraine gewinnt den Hauptpreis des renommierten Dok.fests in München. Für den Dokumentarfilm "Trenches" habe der französische Regisseur Loup Bureau ukrainische Soldaten und Soldatinnen in der Region Donbass beim Kampf gegen von Russland unterstützte Separatisten begleitet, teilt das Filmfestival mit. Er zeige, wie diese zwischen Explosionen und feindlichen Angriffen versuchten, einen halbwegs normalen Alltag zu führen. Allein der Einsatz von Loup Bureau sei preiswürdig, heißt es in der Begründung der Jury. "Trenches" sei aber auch ein wunderschöner Film, der ohne Effekthascherei und mit viel Respekt den Alltag in den Schützengräben dokumentiere. Der Hauptpreis des Festivals ist nach Angaben der Veranstalter mit 10.000 Euro dotiert.
+++ 22:43 G7-Staaten suchen alternative Transportwege für ukrainisches Getreide +++
Die Gruppe der führenden demokratischen Industrienationen (G7) prüft Alternativen zum Schiffstransport von Getreide aus der Ukraine, um die russische Blockade in diesem Bereich zu brechen. Nachdem es beim Schienentransport über Rumänien wegen der unterschiedlichen Spurbreite der Bahnen Probleme gebe, prüfe man etwa die Ausfuhr über die baltischen Häfen, sagt Außenministerin Annalena Baerbock zum Abschluss eines G7-Treffens nahe dem Weißenhäuser Strand an der Ostsee. Aber auch beim Weg über das Baltikum müssten zunächst die Voraussetzungen geklärt werden, wie die dortigen Häfen erreicht werden könnten. Normalerweise könnten fünf bis sechs Millionen Tonnen Getreide pro Monat von der Ukraine ausgeliefert werden, sagt Baerbock. Dies könne aber nur über den Seeweg erreicht werden. Bei einer Lieferung über die Schiene sei klar, dass man deutlich weniger Getreide bekomme. Aber es gelte: "Jede Tonne, die raus geliefert wird, kann ein bisschen helfen, diese Hungerkrise in den Griff zu bekommen."
+++ 22:12 Selenskyj: Russische Streitkräfte stellen sich im Donbass als Sieger dar +++
Die Lage in der Region Donbass bleibt nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sehr schwierig. Die russischen Streitkräfte versuchten weiterhin zu demonstrieren, dass sie dort eine Art Sieg erzielt hätten, sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videobotschaft.
Frühere Entwicklungen des Ukraine-Konfliktes können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, fzö/als/dpa/rts/AFP