Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 18:07 US-General Hodges: "Problem ist, Westen hat nie gesagt, dass Ziel ein ukrainischer Sieg ist" +++

Laut dem ehemaligen Oberbefehlshaber der US-Armee in Europa, Ben Hodges, ist die ukrainische Gegenoffensive nicht gescheitert, allerdings hapert es an der Geschwindigkeit, weil der Westen den Ukrainern nicht die Waffen geliefert hat, die sie benötigen, sagte er in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sie müssten ohne nennenswerte Luftstreitkräfte und ohne Kurzstrecken-Präzisionswaffen kämpfen. "Ohne die würden wir niemals einen amerikanischen oder deutschen Soldaten in einen Kampf gegen solche Verteidigungsanlagen schicken", sagte der General. Das Ausbleiben eines Durchbruchs im Süden in Richtung Melitopol begründet er gegenüber der Zeitung wie folgt: "Das Problem ist, dass der Westen, angeführt von den USA und Deutschland, nie gesagt hat, dass unser Ziel ein ukrainischer Sieg ist. Und weil wir uns nicht verpflichtet haben, der Ukraine zum Sieg zu verhelfen, haben wir zu wenig geliefert. Eben solche Kurzstreckenraketen, mit denen man Stützpunkte und logistische Knotenpunkte angreifen kann und die Krim unhaltbar machen kann für die russische Marine."

+++ 17:38 Ukraine sieht sich nach Gesprächen in Saudi-Arabien gestärkt +++
Die Ukraine sieht ihre Position gestärkt durch die internationalen Beratungen über ein mögliches Kriegsende in Saudi-Arabien. Das sagte der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, am Sonntag nach dem Treffen mit Vertretern aus etwa 40 Staaten in der Hafenstadt Dschidda. Es habe unterschiedliche Auffassungen gegeben. Aber alle vertretenen Länder hätten sich zur UN-Charta, zum Völkerrecht, der Achtung der Souveränität und der territorialen Unversehrtheit der Staaten bekannt, sagte Jermak. "Genau auf diesen Grundsätzen basiert die Friedensformel von Präsident (Wolodymyr) Selenskyj, die wir ausführlich vorgestellt haben", wurde Jermak vom Präsidialamt in Kiew zitiert. Viele Länder hätten für sich schon überlegt, welche Rolle sie bei der Verwirklichung der Formel spielen könnten. Selenskyjs Plan sieht den Abzug russischer Truppen aus der gesamten Ukraine vor, ein Tribunal gegen russische Kriegsverbrecher und Sicherheitsgarantien.

+++ 17:10 Russischer Besatzungschef: Nach Raketenangriff 20.000 ohne Gasversorgung +++
Dem russischen Besatzungschef des Gebiets Cherson, Wladimir Saldo, zufolge haben wegen der ukrainischen Raketenangriffe unter anderem auf eine Brücke in Henitschesk Zehntausende Menschen keine Gasversorgung. "Es wird einige Zeit dauern, die Gasversorgung speziell in Richtung Henitschesk wiederherzustellen, da mehr als 20.000 Einwohner ohne Gas blieben", sagte er. Aktuell würden Spezialisten die Gasleitung inspizieren. Der Verkehr auf der Tschonhar-Brücke werde gestoppt und umgeleitet, schreibt er auf Telegram. (siehe 15:51)

+++ 16:39 Leck an Druschba-Pipeline in Polen entdeckt – Transport gestoppt +++
Der polnische Pipeline-Betreiber Pern teilt mit, dass das Pumpen durch einen Abschnitt der Druschba-Pipeline, die Öl von Russland nach Europa transportiert, gestoppt worden ist, nachdem der Betreiber gestern in Zentralpolen ein Leck entdeckt hatte. Pern rechnet aber damit, dass der Fluss am Dienstag wieder aufgenommen werden kann. Es gab bisher keine Hinweise auf die Ursache des Lecks berichtet Reuters. "Pern-Dienste haben den beschädigten Abschnitt einer der Leitungen des westlichen Abschnitts der Druschba-Pipeline in der Gemeinde Chodecz erreicht", sagte Pern am Nachmittag. "Es ist die Hauptleitung, die Rohöl von Seelieferungen nach Westen transportiert. Derzeit laufen Reparaturarbeiten an der Ölpipeline. Die voraussichtliche Zeit für die Wiederaufnahme des Pumpens ist Dienstagmorgen." Pern sagte nicht, welche Auswirkungen dies auf die Versorgung Deutschlands hatte, aber ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin sagte: "Wir stehen in Kontakt mit den Betreibern der ostdeutschen Raffinerien. Die Versorgungssicherheit ist weiterhin voll gewährleistet."

+++ 16:12 Neuer Ukraine-Friedensplan soll in Dschidda im Umlauf sein +++
Bei den Gesprächen in Saudi-Arabien über ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ist ein weiterer möglicher Friedensplan im Umlauf. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur von Diplomaten. Gastgeber Saudi-Arabien habe mit weiteren Ländern einen solchen Plan vorgelegt, heißt es. Teil des Plans sei die Unversehrtheit der Ukraine, eine Waffenruhe an allen Fronten, die Aufnahme von Friedensgesprächen unter UN-Aufsicht sowie der Austausch von Gefangenen. Zudem habe Saudi-Arabien Russland über den Verlauf der Gespräche informiert. An dem Treffen in Dschidda am Roten Meer hatten am Vortag unter anderem politische und Sicherheitsberater von rund 40 Staats- und Regierungschefs teilgenommen. Darunter waren etwa Berater der Ukraine, der USA, der EU und Deutschlands sowie unter anderem aus China, Indien und der Türkei.

+++ 15:51 Ukraine greift zwei Brücken bei der Krim an +++
Laut Sergey Aksyonow, ein von Russland eingesetzter Führer auf der Krim, hat die Ukraine eine Brücke mit Raketen angegriffen. Es handele sich um die Tschonhar-Brücke im Norden der Krim. Diese sei beschädigt worden. Sie verbindet die Krim mit dem Festland. Bilder zeigen ein Loch in der Fahrbahn der Autobrücke. Die Reparaturarbeiten hätten bereits begonnen. Die Tschonhar-Brücke ist eine wichtige Nachschubroute für die russische Armee, die seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Sie wurde in diesem Sommer bereits mehrfach von den Ukrainern im Zuge ihrer Gegenoffensive angegriffen. Laut dem Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Gerashchenko, hat es auch einen Angriff gegen eine Brücke in Henitschesk gegeben. Dabei sei eine Gas-Pipeline neben der Brücke beschädigt worden. Eine offizielle Bestätigung vom ukrainischen Militär gibt es noch nicht.

Update 19:18: Das ukrainische Verteidigungsministerium hat mittgeteilt, dass die Angriffe auf die Tschonhar-Brücke auf der Krim und eine Gaspipeline in Henitschesk das Werk der ukrainischen Luftwaffe sind.

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+++ 15:17 SPD-Außenpolitiker Schmid: Kiew müsste Zielprogrammierung von Taurus selbst übernehmen +++
Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Nils Schmid, bezeichnet die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern der Bundeswehr grundsätzlich für keine rote Linie für seine Partei. "Ich schließe nicht aus, dass wir im Verbund mit den Amerikanern auch zusätzliche andere Systeme wie Taurus liefern werden", sagte er dem "Tagesspiegel". Allerdings müsse vorher sichergestellt sein, dass die Ukrainer selbst die Zielprogrammierung übernehmen könnten und nicht Bundeswehrsoldaten das tun müssten - "das würde uns gefährlich nahe an eine direkte Kriegsbeteiligung bringen." Die Sorge, dass die Taurus auch gegen Ziele auf russischem Gebiet eingesetzt werden würden, habe er nicht, so Schmid weiter: "Wir haben uns bisher stets auf entsprechende Absprachen mit Kiew verlassen können." Grüne und FDP zeigten sich schon länger offen für die Lieferung.

+++ 14:55 Moskau bezeichnet Friedensgipfel als zum Scheitern verurteiltes Unterfangen +++
Laut Moskau führt der Friedensgipfel in Saudi-Arabien nur ins Leere. Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow wurde von der staatlichen Nachrichtenagentur Tass mit den Worten zitiert, das Treffen sei "eine Widerspiegelung des Versuchs des Westens, die vergeblichen und zum Scheitern verurteilten Bemühungen fortzusetzen, die internationale Gemeinschaft und genauer gesagt den globalen Süden zu mobilisieren, wenn auch nicht vollständig." Dieser soll Unterstützung der sogenannten Selenskyj-Formel liefern, die von Anfang an zu nichts führe und unhaltbar sei.

+++ 14:20 Luftwaffe: Russischer Flugplatz-Angriff wirkungslos +++
Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Yurii Ihnat, hat im nationalen Fernsehen, den jüngsten Versuch Russlands, den Flugplatz in Starokostiantyniw im Oblast Chmelnyzkyj anzugreifen, als wirkungslos bezeichnet. Schließlich gebe es Protokolle zum Schutz von Flugzeugen. "Dies ist nicht das erste Mal, dass dieser Flugplatz angegriffen wird. Er dient als Basis für eine taktische Fliegerbrigade. Allerdings ist unsere Fliegerei recht mobil und unsere Piloten wissen, wie sie dem Feind unter diesen Bedingungen entgegentreten können", sagte Ihnat. "Wir haben Dutzende einsatzbereiter Flugplätze auf dem Territorium unseres Landes. Daher wird es für den Feind nicht so einfach sein, unsere Luftfahrt zu zerstören", fügte er hinzu.

+++ 13:52 Schweden wirft Russland Desinformationskampagne zu Koran-Verbrennungen vor +++
Schweden beschuldigt Russland, durch Desinformationskampagnen in arabischer Sprache die internationale Wahrnehmung der Koranverbrennungen in dem Land zu beeinflussen. Das berichtet der britische "Guardian". So sei von russischen Medien in Artikeln auf Arabisch behauptet worden, die schwedische Regierung unterstütze die Verbrennungen. Seit Ende Juni seien etwa eine Million ähnliche Beiträge in arabischer und anderen Sprachen verzeichnet worden. Dies könnte Teil eines Versuchs sein, Schwedens NATO-Beitritt zu blockieren, für den noch die Zustimmung der Türkei und Ungarns fehlt.

+++ 13:26 Russland gibt sich bei Schwarzmeer-Flotte selbstbewusst +++
Nach eigenen Angaben verfügt Russland über militärische und technische Möglichkeiten, um Sicherheit im Schwarzen Meer zu gewährleisten. Die russische Nachrichtenagentur TASS zitiert den stellvertretenden Außenminister Sergej Rjabkow entsprechend. In dieser Woche wurde ein russisches Kriegsschiff in der Nähe des russischen Hafens Noworossijsk und ein Tanker vor der Krim von ukrainischen Seedrohnen angegriffen.

+++ 13:04 Schwere Raketenangriffe setzen ukrainisches Getreide-Silo in Brand +++
Russlands nächtliche Raketenschläge haben nach ukrainischen Angaben auch ein Getreide-Silo in der Region Chmelnyzkij getroffen und in Flammen aufgehen lassen. Das meldet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Verweis auf die örtliche Militärverwaltung. Ein Angestellter wurde demnach verletzt.

+++ 12:19 Nächtliche Angriffe fordern drei Todesopfer in Ukraine +++
Bei den russischen Angriffen auf Charkiw und Donezk in der Nacht sind drei Menschen ums Leben gekommen. Das berichten britische Medien unter Berufung auf Behörden vor Ort.

+++ 12:04 Russland: Haben ukrainische Luftwaffenbasen beschossen +++
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht ukrainische Luftwaffenbasen beschossen. Es seien Stützpunkte in den Regionen Riwne, Chmelnyzkyj und Saporischschja getroffen worden, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax das Verteidigungsministerium in Moskau.

+++ 11:46 Moskauer Bürgermeister meldet feindliche Drohne in der Nähe - Flüge ausgesetzt +++
Laut dem Moskauer Bürgermeister, Sergej Sobjanin, ist eine feindliche Drohne beim Anflug auf die russische Hauptstadt von der Luftabwehr zerstört worden. Das Verteidigungsministerium erklärt, eine ukrainische Drohne sei über dem Bezirk Podolsk südlich der Hauptstadt abgeschossen worden. Der Moskauer Flughafen Wnukowo hat Flüge ausgesetzt, nach eigenen Angaben "aus Gründen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen".

+++ 11:15 ntv-Reporter in Ukraine: Selbst baldiger Waffenstillstand schwer vorstellbar +++
Im saudi-arabischen Dschidda werden mögliche Lösungen für den Krieg in der Ukraine besprochen, aber ein Frieden sei momentan kaum realistisch, berichtet ntv-Reporter Gordian Fritz aus Lwiw. In der Nacht habe es wieder "erhebliche Angriffe" mit russischen Raketen gegeben - die nicht unerwartet kamen:

+++ 10:31 Ranghoher russischer Kommandeur plaudert offenbar Opferzahl bei Fallschirmjägern aus +++
Der Oberbefehlshaber der russischen Luftlandetruppen soll in einer aufgezeichneten Ansprache verraten haben, dass 8500 Fallschirmjäger verwundet wurden und unmittelbar oder später in den Dienst zurückgekehrten. Das berichtet das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Update. Das Video wurde demnach kurz darauf gelöscht. Zwar habe er nicht erwähnt, wie viele getötet wurden oder nicht wieder arbeiten konnten. Die Angaben decken sich demnach aber mit Schätzungen, wonach mindestens die Hälfte der 30.000 Fallschirmjäger, die im vergangenen Jahr in die Ukraine geschickt wurden, getötet oder verwundet wurden.

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+++ 10:05 Immer mehr Ungediente lassen sich von Bundeswehr zu Reservisten ausbilden +++
Bei der Bundeswehr absolvieren deutlich mehr Ungediente eine Reservisten-Ausbildung als noch im vergangenen Jahr. Einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland zufolge wollten in diesem Jahr 482 Zivilisten Reservisten werden. Die Zahl der Interessenten hat sich im Vergleich zum Vorjahr demnach mehr als verdoppelt. Ein Grund dafür sei der russische Angriff auf die Ukraine, nach dem sich die Frage der Verteidigungsfähigkeit in Deutschland ebenfalls neu stellt. Die Ausbildung dauert 164 Stunden und erfolgt auch an der Waffe. Wer sie abgeschlossen hat, wird regelmäßig zu Wehrübungen eingezogen. Im Ernstfall würden die Reservisten Kasernen bewachen oder Verwundete transportieren. Auf der anderen Seite ist auch die Zahl der Kriegsdienstverweigerer deutlich gestiegen.

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+++ 09:38 Politologe Jäger erläutert Stand des Friedensgipfels +++
Bei ihrem Treffen in Dschidda beraten fast 40 Staaten über die Umsetzung der "Friedensformel" von Selenskyj für eine Lösung des Ukraine-Konflikts. Wie die Ergebnisse einzuschätzen sind, analysiert Thomas Jäger. Zudem erklärt der Politologe, aus welchen zwei Gründen Saudi-Arabien nun in die Friedensbemühungen einsteigt:

+++ 09:17 SPD-Politiker fordert Taurus-Marschflugkörper für Ukraine +++
Auch aus der SPD kommt inzwischen die Forderung nach einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern aus Deutschland an die Ukraine, wie der "Spiegel" berichtet. "Die Gegenoffensive stockt, eine nennenswerte Luftwaffe zur Unterstützung hat die Ukraine nicht", sagte der SPD-Haushaltspolitiker Andreas Schwarz dem Magazin. "Da bleiben nur Lenkwaffen wie Taurus-Marschflugkörper, mit denen die ukrainische Armee die von den Russen angelegten Minenfelder überwinden und Territorium zurückerobern könnte." Die Bundesregierung ist hier zurückhaltend, weil die Geschosse auch russisches Territorium erreichen könnten.

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+++ 08:41 Ukraine feiert ihre Luftwaffe +++
Am heutigen Tag der ukrainischen Luftwaffe dankt Selenskyj deren Mitgliedern. Mehr als 14.000 Kampfeinsätze habe die Luftwaffe im Krieg bereits absolviert, erklärt der Präsident. Jeder sei eine Heldentat und ein Schritt Richtung Sieg.

+++ 08:06 Ukraine berichtet von zahlreichen russischen Luftangriffen +++
Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht zahlreiche Luftangriffe auf die Ukraine verübt. In mehreren Wellen seien insgesamt 70 Waffen unterschiedlicher Art eingesetzt worden, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Die ukrainische Luftabwehr habe 30 der 40 Marschflugkörper zerstört sowie alle 27 eingesetzten Schahed-Drohnen. Russland habe auch drei Hyperschallraketen Kinschal abgefeuert. Was oder wie viel beschädigt wurde, ist unklar. Eines der Hauptziele sei die Region Chmelnyzkyj gewesen, sagt ein Sprecher der Luftwaffe.

+++ 07:56 Ukraine meldet knapp 250.000 russische Gefallene und Verwundete +++
Seit Kriegsbeginn sind nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte schätzungsweise 249.700 russische Soldaten gestorben oder schwer verwundet worden. In den vergangenen 24 Stunden wurden demnach außerdem zehn weitere Drohnen zerstört, insgesamt bisher 4126.

+++ 07:23 Russland: Universität von Donezk durch Streumunition in Brand geraten +++

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(Foto: REUTERS)

Die Universität von Donezk ist russischen Angaben zufolge bei einem ukrainischen Angriff mit Streumunition getroffen worden. Ein Gebäude sei dabei in Brand geraten, schreibt der von Russland eingesetzte Bürgermeister der Stadt, Alexej Kulemsin, auf Telegram. Da das Dach aus Holz bestehe, weite sich das Feuer schnell aus, erklärt der ebenfalls von Russland eingesetzte Krisenminister für die Region, Alexej Kostrubizki. Von der Ukraine liegt keine Stellungnahme vor. Beide Seiten dementieren, Zivilisten und zivile Infrastruktur anzugreifen.

+++ 07:02 Wahrzeichen Kiews erstrahlt mit neuem Wappen statt Sowjetsymbol +++
Nachdem das Sowjetemblem von der riesigen Mutter-Heimat-Statue in Kiew abmontiert wurde, nimmt der Dreizack, das Staatswappen der Ukraine, auf ihrem Schild offenbar Gestalt an. Die Frauenfigur ist 62 Meter hoch und damit die höchste Statue Europas sowie knapp 16 Meter höher als die Freiheitsstatue in New York. 1981 war der Museumskomplex mit der Statue anlässlich des Tags des Sieges über Hitlerdeutschland eingeweiht worden. Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sprach sich bei einer Umfrage eine deutliche Mehrheit der Ukrainer für die Entfernung der Sowjetsymbolik aus.

+++ 06:34 Russische Beamte verschleppen ukrainische Kinder unter Vorwand von Ferienlagern +++
Wie die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrer aktuellen Analyse berichtet, verschleppen weiterhin russische Beamte ukrainische Kinder aus den besetzten Gebieten nach Russland. So soll etwa ein hoher Beamter gestern in der Region Cherson 76 Kindern einen Urlaub in Lesnaja Skazka angeboten haben.

+++ 06:09 Russland soll gestohlenes Getreide über Krim und Mariupol transportieren +++
Laut einer neuen Analyse des ukrainischen Nationalen Widerstandszentrums müssen alle Landwirte in den von Russland besetzten Gebieten den Besatzern Weizen zu einem festen Preis liefern, der weit unter dem Marktpreis liegt. Das berichtet der "Kyiv Independent". Das in der Oblast Cherson gesammelte Getreide wird demnach über Häfen der annektierten Krim transportiert. Auch über die Hafenstadt Mariupol nähmen russische Truppen Getreide mit, dort seien Lastwagen in Richtung der Grenze zu Russland gesehen worden.

+++ 05:36 Oblast berichtet von Schäden nach Raketenangriff +++
Bei russischen Raketenangriffen in der Oblast Chmelnyzkyj im Westen der Ukraine sind nach Angaben der Verwaltung mehrere Gebäude beschädigt worden. Darunter seien Wohnhäuser, eine Kultureinrichtung und ein Geschäftsgebäude, heißt es von der Militärverwaltung auf Telegram. Genauere Ortsangaben werden nicht gemacht. Opfer habe es bei der Serie von Explosionen am Samstag nicht gegeben.

+++ 04:15 Selenskyj plant neue Schritte gegen Korruption +++
Der ukrainische Präsident kündigt eine neue Runde der institutionellen "Säuberung" an. "Wer auch immer eine Funktion ausübt, ein Militärkommissar, ein Abgeordneter oder ein Beamter, jeder darf nur für die Interessen des Staates arbeiten", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. Nächste Woche werde man die Arbeit fortsetzen. Selenskyj nennt keine Einzelheiten, wer das Ziel sein könnte. Erst kürzlich hat er jedoch seine Empörung über die bei einer Prüfung der ukrainischen Rekrutierungszentren aufgedeckte Korruption geäußert. Kiew geht verstärkt gegen Korruption vor, um die Verhandlungen über einen Beitritt zur EU und zur NATO voranzutreiben.

+++ 02:01 Ukrainische Armee warnt vor Drohnen-Gruppen +++
Nach Angaben des ukrainischen Militärs hat Russland mehrere Gruppen von Angriffsdrohnen gestartet. Am späten Samstagabend meldet die Luftwaffe auf Telegram, die Drohnen bewegten sich über Mykolajiw in Richtung Nordosten. Berichte über mögliche Opfer oder Schäden gibt es bisher nicht.

+++ 00:29 Baerbock: Blick auf den Krieg ist außerhalb Europas ein anderer +++
"Jeder Millimeter Fortschritt in Richtung eines gerechten und fairen Friedens bringt ein Stück Hoffnung für die Menschen in der Ukraine", sagt Bundesaußenministerin Baerbock zur Konferenz im saudi-arabischen Dschidda zum Krieg. Der ukrainische Präsident Selenskyj habe "mit seiner Friedensformel dafür einen ganz entscheidenden Pfad aufgezeigt", sagt sie der "Bild am Sonntag". Selenskyjs Plan beinhaltet unter anderem den vollständigen Abzug der russischen Truppen von ukrainischem Territorium. Baerbock sagt, das Signal von Dschidda sei, dass der Krieg auch die Menschen in Afrika, Asien und Südamerika betreffe. Der Krieg habe Auswirkungen über Europa hinaus, von der Zukunft der internationalen Ordnung über Fragen der Energiesicherheit bis hin zu steigenden Getreidepreisen und der durch Russland so rücksichtslos verschlechterten weltweiten Nahrungsmittelversorgung. Der Blick auf den Krieg sei "aus Pretoria, Brasilia oder Peking ein anderer als aus Europa".

+++ 22:57 Ukraine meldet tödlichen Bombenangriff auf Bluttransfusions-Zentrum +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj sagt, eine russische Bombe habe am Abend ein Zentrum für Bluttransfusionen in der Stadt Kupiansk im östlichen Gebiet Charkiw getroffen. "Es gibt Tote und Verletzte", schreibt er auf seinem Telegram-Kanal.

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Quelle: ntv.de, ysc/chl/dpa/rts/AFP

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