Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 18:55 Medwedew warnt "Masochisten aus Brüssel" vor eigener Zahlungsunfähigkeit +++
Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat Europa davor gewarnt, bei einer Zahlungsunfähigkeit seines Landes selbst in große wirtschaftliche Schwierigkeiten zu geraten. "Die Zahlungsunfähigkeit Russlands könnte zur Zahlungsunfähigkeit Europas werden", schrieb der Vizechef des russischen Sicherheitsrats im Nachrichtenkanal Telegram. Zugleich warf er EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor, sein Land in den Bankrott treiben zu wollen. Das sei die "geheime Absicht der Masochisten aus Brüssel". Medwedew warnte die Europäer zudem vor weiteren Folgen der Sanktionen, die wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine gegen sein Land verhängt wurden. Als Beispiele nannte er eine Hyperinflation, die dann "nicht länger den bösen Russen zugeschrieben werden" könne, sowie einen Mangel an Grundnahrungsmitteln. Die vielen Flüchtlinge aus der Ukraine könnten zudem eine "Welle von Gewaltverbrechen" zur Folge haben. Medwedew war von 2008 bis 2012 Präsident, zwischen zwei Amtszeiten von Wladimir Putin, der bis heute regiert.
+++ 18:20 Selenskyj will Macron Völkermord-Beweise vor Ort zeigen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben seinen französischen Kollegen Emmanuel Macron in die Ukraine eingeladen, um sich ein Bild des von russischen Soldaten begangenen "Völkermordes" zu machen. "Ich habe ihm gesagt, dass ich will, dass er versteht, dass dies kein Krieg ist, sondern nichts anderes als ein Völkermord", sagte Selenskyj in einem Interview im US-Sender CNN. In einem Telefonat am Donnerstag habe er Macron eingeladen, in die Ukraine zu kommen, "wenn er die Gelegenheit hat", sagte Selenskyj. "Er wird kommen und sehen, und ich bin sicher, er wird es verstehen." Selenskyjs Regierung wirft der russischen Armee vor, in der Ukraine einen "Völkermord" zu begehen. Auch US-Präsident Joe Biden sprach in dieser Woche von einem "Genozid" an den Ukrainern. Ähnlich äußerten sich Kanadas Regierungschef Justin Trudeau und Großbritanniens Premierminister Boris Johnson. Zurückhaltender mit Blick auf die Bewertung mutmaßlicher russischer Gräueltaten in der Ukraine zeigten sich die Regierungen Deutschlands und Frankreichs. Macron warnte am Donnerstag vor einer "Eskalation der Worte", die der Ukraine nicht helfen werde.
+++ 17:38 Selenskyj kündigt harte Gegenwehr im Osten an +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts des befürchteten russischen Großangriffs im Osten des Landes harte Gegenwehr angekündigt. "Wir werden unser Territorium nicht aufgeben", sagte Selenskyj dem US-Nachrichtensender CNN laut englischer Übersetzung in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview. Die Schlacht in der Region Donbass könne den Verlauf des gesamten Krieges beeinflussen. Die Ukraine müsse sich daher behaupten. Selensjyj sagte, es sei wichtig, wenn möglich einen Dialog mit Russland zu finden. Nach den Gräueltaten gegen Zivilisten im Kiewer Vorort Butscha und anderen Orten sei das aber schwierig. "Unsere Gesellschaft will nicht, dass wir die Gespräche fortsetzen. Das ist eine große Tragödie." Zugleich forderte er vom Westen so schnell wie möglich weitere militärische Ausrüstung.
+++ 16:54 Melnyk bescheinigt Ex-Außenminister Gabriel einen "Volltreffer zum Osterfest" +++
In einem Beitrag im "Spiegel" wirft Ex-Außenminister Sigmar Gabriel der Ukraine und ihrem Botschafter Andrij Melnyk vor, mit "Verschwörungstheorien" Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu diskreditieren. Der Beitrag schlägt hohe Wellen. Während eine Sprecherin des russischen Außenministeriums die Kritik an Melnyk nun aufnimmt und weiterträgt, reagiert dieser selbst empört und bescheinigt Gabriel einen "Volltreffer zum Osterfest".
+++ 16:33 Selenskyj: US-Präsident Biden sollte in die Ukraine kommen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Joe Biden zu einem Besuch der Ukraine aufgerufen. "Ich denke, er ist der Anführer der Vereinigten Staaten und deshalb sollte er kommen und sich das ansehen", sagte Selenskyj in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem Sender CNN auf Englisch. Es sei natürlich Bidens Entscheidung und hänge von der Sicherheitssituation ab, sagte Selenskyj weiter. Er gehe aber davon aus, dass Biden kommen werde.
Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 15:48 Gefangener britischer Kämpfer in russischen Medien vorgeführt +++
Ein für die Ukraine kämpfender Brite ist im russischen Fernsehen vorgeführt worden, nachdem er in der belagerten Stadt Mariupol gefangen genommen worden war. Dies berichten mehrere britische Medien, unter anderen der "Guardian". In einem Video, in dem er schwach und mitgenommen wirkt, sagt der 48 Jahre alte Shaun Pinner: "Hallo, ich bin Shaun Pinner, ich bin britischer Staatsbürger. Ich wurde in Mariupol gefangen genommen. Ich gehöre zum 1. Bataillon der ukrainischen Marineinfanterie der 36. Brigade. Ich habe fünf bis sechs Wochen in Mariupol gekämpft und bin jetzt in der Volksrepublik Donezk." Ein Ausschnitt des Videos ist etwa bei der "Sun" zu sehen. Es sei Teil eines Interviews mit Andrey Rudenko gewesen, der eng mit dem russischen Staatsfernsehen zusammenarbeitet, heißt es dort.
+++ 15:21 Russisches Ultimatum ausgelaufen - Ukrainische Truppen in Mariupol kapitulieren nicht +++
Nach dem Auslaufen des russischen Ultimatums für Mariupol haben die dortigen ukrainischen Truppen dem Ministerpräsident des Landes zufolge nicht kapituliert. Das sagt Denys Schmyhal in einem Interview mit dem Sender ABC.
+++ 14:56 Ernährungsgewerkschaft NGG warnt vor Gas-Embargo +++
Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) warnt vor einem Gas-Lieferstopp aus Russland. "Ein Gasembargo sollte dringend vermieden werden. Ein Stopp der Gaslieferungen hätte massive Auswirkungen auf die Nahrungsmittelherstellung", so der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Ernährungsindustrie sei nach der chemischen Industrie der zweitgrößte industrielle Gasverbraucher in Deutschland. "Wenn nicht mehr ausreichend Gas geliefert wird, dann kann auch nicht mehr produziert werden", warnte der Gewerkschaftschef. "Wir würden zwar deshalb keinen Hunger leiden, aber es würde große Produktionsausfälle geben, die die Verbraucher in den Supermärkten spüren würden." Der größte Gasverbraucher in der Ernährungsindustrie sei die Milchwirtschaft, gefolgt von der Fleischindustrie. Gas wird in der Ernährungsindustrie vor allem als Prozessenergie benötigt, etwa zum Trocknen, Kochen, Garen, aber auch fürs Abkühlen. Viele Unternehmen hätten für den Klimaschutz in den vergangenen Jahren ihre Produktionsanlagen von Öl auf Gas umgerüstet. "Diese Umstellung kann auch nicht einfach so zurückgebaut werden", so Zeitler. Die NGG ist eine der acht Einzelgewerkschaften im Deutschen Gewerkschaftsbund.
+++ 14:29 Italiens Ministerpräsident Draghi verliert den Glauben an Sinn von Gesprächen mit Putin +++
Italiens Ministerpräsident Mario Draghi ist ernüchtert von den diplomatischen Versuchen, Kremlchef Wladimir Putin zu einem Waffenstillstand im Ukrainekrieg zu überzeugen. "Ich fange an zu denken, dass diejenigen Recht haben, die sagen: Es ist sinnlos, mit ihm zu reden, man verliert nur Zeit", sagte der Regierungschef in einem Interview der Tageszeitung "Corriere della Sera". Draghi hatte vor Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine mit Putin telefoniert und auch danach noch einmal. "Wir hatten uns darauf verständigt, uns ein paar Tage später nochmal zu sprechen. Und dann kam der Horror von Butscha", sagte Draghi. Er will die Hoffnung auf einen diplomatischen Ausweg zwar nicht aufgeben und wolle auch Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron weiter unterstützen, der mehrmals und auch lange mit Putin verhandelte. "Aber ich habe den Eindruck, dass der Schrecken des Krieges mit all dem Gemetzel, mit all dem, was den Kindern und Frauen angetan wird, völlig losgelöst ist von den Worten und Telefonaten", sagte Draghi.
+++ 13:59 Autos mit ukrainischen Kennzeichen in Bremen beschädigt +++
In Bremen haben Unbekannte mehrere Autos mit ukrainischen Kennzeichen demoliert. Zunächst seien in der Nacht zum Samstag in zwei benachbarten Straßen an fünf Wagen die Reifen zerstochen worden, teilt die Polizei mit. In der Nacht zum Sonntag seien dann in einem anderen Stadtteil an zwei Autos Fensterscheiben und Scheinwerfer eingeschlagen worden. In allen Fällen hatten die Autos den Angaben zufolge ukrainische Kennzeichen. In der Nähe geparkte Autos mit deutschen Nummernschildern blieben unversehrt. Der Sachschaden wurde insgesamt auf mehrere tausend Euro geschätzt. Der Staatsschutz der Polizei Bremen ermittelt wegen einer mutmaßlich politisch motivierten Tat und bittet um Zeugenhinweise.
+++ 13:44 Von der Leyen sieht russischen Staatsbankrott kommen +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen rechnet damit, dass die aktuellen und kommenden Sanktionen der EU und ihrer Partner den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ausbremsen werden. Putin zerstöre mit dem Krieg auch sein eigenes Land und die Zukunft seiner Bevölkerung, sagt von der Leyen der "Bild"-Zeitung. Die EU-Sanktionen seien nicht zu lasch. "Russlands Staatsbankrott ist nur eine Frage der Zeit", so die 63-Jährige. "Die Sanktionen fressen sich Woche für Woche tiefer in die russische Wirtschaft."
+++ 13:31 Papst Franziskus spricht vom "Ostern des Krieges" +++
Papst Franziskus nutzt auch seine Osterbotschaft "Urbi et Orbi" für einen eindringlichen Appell gegen die Kriege und Konflikte auf der Welt. "Wir haben zu viel Blutvergießen, zu viel Gewalt gesehen", sagt das Oberhaupt der katholischen Kirche in Rom. Ähnlich wie die Jünger nach der Auferstehung Jesu Christi, die an Ostern gefeiert wird, seien heute auch "unsere Herzen von Angst und Schrecken erfüllt, als so viele unserer Brüder und Schwestern sich einschließen mussten, um sich vor den Bomben zu schützen", sagt Franziskus. Er spricht von einem "Ostern des Krieges". "In meinem Herzen trage ich all die vielen ukrainischen Opfer, die Millionen von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen, die auseinandergerissenen Familien, die allein gelassenen alten Menschen, die zerstörten Leben und die dem Erdboden gleichgemachten Städte", sagt Franziskus.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche spricht vor rund 100.000 Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 13:22 EU schickt Ukraine weitere 45 Millionen Euro +++
Die EU stockt ihre humanitäre Hilfe für vom Krieg in der Ukraine betroffene Menschen um 50 Millionen Euro auf. Mit den Beträgen von 45 Millionen Euro für die Ukraine und fünf Millionen Euro für die Republik Moldau summierten sich die Zahlungen auf 143 Millionen Euro, teilt die EU-Kommission mit. Dies sei ein Teil des bereits zugesagten Hilfspakets von einer Milliarde Euro.
+++ 13:08 Rumänien schließt Hafen für russische Schiffe +++
Die rumänische Seefahrtsbehörde (ANV) hat den Schwarzmeerhafen Constanta wegen des Krieges in der Ukraine für russische Schiffe gesperrt. Die Maßnahme gilt seit Mitternacht Ortszeit (Samstag 23.00 Uhr deutscher Zeit), berichtet die lokale Zeitung "Ziua de Constanta" mit Verweis auf die Verordnung der Behörde. Mit der Regelung würden Wirtschaftssanktionen umgesetzt, die die EU gegen Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt hatte, heißt es weiter. Ausgenommen seien lediglich Seefahrzeuge, deren Besatzungen um Asyl nachsuchen, die in lebensrettender Mission unterwegs oder in Seenot geraten sind.
+++ 12:45 Russland meldet offenbar nächsten gefallenen General +++
Der stellvertretende Befehlshaber der 8. russischen Armee, Vladimir Petrovich Frolov, ist nach russischen Angaben gefallen. Das meldet die russische Staatsagentur Tass. Demnach sei er im Gefecht in der Donbass-Region ums Leben gekommen. Offenbar wurde er bereits im russischen St. Petersburg beigesetzt.
+++ 12:24 Tote und Verletzte nach Beschuss im ostukrainischen Charkiw +++
Im ostukrainischen Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens drei Zivilisten durch russischen Beschuss mit Artillerie und Raketen getötet worden. 31 Menschen seien verletzt worden, teilt der Gouverneur des Gebiets, Oleh Synjehubow, im Nachrichtenkanal Telegram mit. Insgesamt hätten die russischen Truppen 23 Mal Teile der Gebietshauptstadt Charkiw und Ortschaften im Gebiet beschossen. Zudem gab es einen Raketenangriff. Synjehubow warnt die Einwohner von Charkiw davor, ohne triftigen Grund ins Freie zu gehen.
+++ 12:06 Ukraine bittet G7 um 50 Milliarden US-Dollar +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben die G7-Staaten um Finanzhilfen in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar gebeten. Außerdem erwäge die Ukraine die Emission unverzinster Anleihen, sagt Präsidentenberater Oleh Ustenko im Fernsehen. Damit solle das kriegsbedingte Budgetdefizit in den kommenden sechs Monaten gedeckt werden.
+++ 11:41 Russland: Haben Munitionsfabrik nahe Kiew zerstört +++
Russland hat nach eigenen Angaben eine Munitionsfabrik nahe Kiew zerstört, wie die russische Nachrichtenagentur RIA berichtet. Der Bürgermeister des Kiewer Vororts Browary hatte von einer Zerstörung von Infrastruktur durch einen russischen Luftangriff gesprochen.
Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 11:26 London: Russland hat Kriegsziel nicht verändert +++
Trotz seiner Konzentration auf den Osten der Ukraine bleibt Russlands Kriegsziel nach Einschätzung britischer Geheimdienste unverändert. Moskau wolle die Ukraine dazu zwingen, ihre euro-atlantische Ausrichtung aufzugeben. Außerdem wolle es seine eigene Dominanz in der Region behaupten, heißt es in einer Erklärung des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Operativ sei Russland weiterhin dabei, seine Truppen und seine Ausstattung aus Belarus in Richtung der Ost-Ukraine zu verlagern - unter anderem an Orte nahe der Stadt Charkiw. Schon seit Wochen veröffentlicht die britische Regierung in ungewöhnlich offener Art und Weise regelmäßig Geheimdienstinformationen zum Verlauf des Angriffskrieges.
+++ 11:01 Russland: Ukrainische Truppen in Mariupol ergeben sich nicht +++
Die in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol kämpfenden ukrainischen Truppen wollen sich nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums nicht ergeben. Die Einheiten, darunter 400 ausländische Söldner, hätten sich in dem Stahlwerk Asowstal verschanzt, sagt der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Die Regierung in Kiew habe ihnen untersagt, die Waffen niederzulegen. Zuvor hatte Moskau ein Ultimatum gestellt und den Soldaten im Fall einer Kapitulation zugesichert, sie würden am Leben bleiben. "Im Fall einer weiteren Gegenwehr werden sie alle vernichtet", sagt Konaschenkow. Nach russischen Angaben sollen in dem Werk etwa 2500 Kämpfer sein, die die Stadt gegen eine komplette Eroberung verteidigen wollen.
+++ 10:51 Ukraine: Heute keine humanitären Fluchtkorridore +++
Die ukrainische Regierung kündigt die Schließung der Fluchtkorridore aus den umkämpften Gebieten im Osten des Landes an. Es sei nicht gelungen, mit der russischen Armee eine Feuerpause für die Evakuierungsrouten zu vereinbaren, teilt die stellvertretende Regierungschefin Iryna Wereschtschuk auf Telegram mit. "Wir scheuen keine Mühe, damit die humanitären Korridore so schnell wie möglich wieder geöffnet werden können." Wereschtschuk fordert zudem die Einrichtung einer Evakuierungsroute für verletzte Soldaten aus der Stadt Mariupol.
+++ 10:23 Polens Grenzschutz: Mehr Einreisen in die Ukraine als Ausreisen +++
Polens Grenzschutz hat am gestrigen Samstag mehr Einreisen in die Ukraine als Ausreisen aus dem östlichen Nachbarland gezählt. Rund 22.000 Menschen hätten Polen Richtung Ukraine verlassen, teilt der Grenzschutz per Twitter mit. Dagegen kamen im gleichen Zeitraum aus der Ukraine 19.200 Menschen nach Polen - fast ein Viertel weniger als am Vortag. Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben sich UN-Angaben zufolge mehr als 2,8 Millionen Menschen von dort ins Nachbarland Polen in Sicherheit gebracht. Bei den Ukraine-Rückkehrern handelte es sich nach Angaben der Behörden zum Großteil um ukrainische Staatsbürger. Sie reisen meist in Gebiete, die die ukrainische Armee zurückerobert hat. Es gibt keine offiziellen Angaben, wie viele Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele in andere EU-Staaten weitergereist sind.
+++ 09:55 Munz: "Russland bereitet Bevölkerung auf Atomwaffeneinsatz vor" +++
Im Westen wächst die Sorge vor einem Einsatz taktischer Atomwaffen Russlands. Wie die russische Bevölkerung dazu steht, berichtet ntv-Reporter Rainer Munz aus Moskau. Mit "erschreckender Alltäglichkeit" würde das Thema in der Bevölkerung gesprochen und sogar eine "Atombombe auf Washington" befürwortet.
+++ 09:34 Gabriel wirft Melnyk "Verschwörungstheorien" vor +++
Der ehemalige deutsche Außenminister Sigmar Gabriel wirft der Ukraine und ihrem Botschafter Andrij Melnyk vor, mit "Verschwörungstheorien" Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu diskreditieren. Dass Melnyk behauptet habe, Steinmeier habe einst "ein Spinnennetz" der Kontakte mit Russland geknüpft, sei eine Falschdarstellung, der man widersprechen müsse, so Gabriel. "Spinnennetze dienen bekanntlich dem Fang und der anschließenden Verwertung der Beute", schreibt der SPD-Politiker in einem "Spiegel"-Gastbeitrag. "Auf den Punkt gebracht insinuiert dieser Vergleich, dass der frühere Kanzleramts- und Außenminister die Interessenvertretung Russlands in Deutschland mitorganisiert habe. Das ist wahrheitswidrig und bösartig." Gabriel verteidigt in dem Beitrag vehement das Erbe Steinmeiers und kritisiert die jüngste Ausladung des Bundespräsidenten als "beispiellos".
Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 09:13 Bürgermeister meldet Luftangriff auf Vorort von Kiew +++
In der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist in dem Ort Browary nach Behördenangaben bei einem russischen Raketenangriff ein Teil der Infrastruktur getroffen worden. Es könne zu Unterbrechungen bei der Wasser- und Stromversorgung kommen, sagt Bürgermeister Ihor Sapaschko in einem Video. Der Krieg gehe weiter. Der Rathauschef ruft in seinem Nachrichtenkanal bei Telegram die Bürger der Stadt rund zwölf Kilometer nordöstlich von Kiew auf, die Ruhe zu bewahren.
+++ 08:47 Nehammer: Putin "glaubt, dass er diesen Krieg gewinnt" +++
Der russische Präsident Wladimir Putin befindet sich laut Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer "in seiner eigenen Kriegslogik". Putin "glaubt, dass er diesen Krieg gewinnt", sagt Nehammer dem US-Sender NBC in einem Interview. Als erster westlicher Staatschef seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine hatte der ÖVP-Politiker den Kremlchef am Montag persönlich in Moskau getroffen. Vor seiner Reise in den Kreml war Nehammer zusammen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in dem Kiewer Vorort Butscha, "um Putin (später) mit dem zu konfrontieren, was ich gesehen hatte", so der österreichische Kanzler. Auch Nehammer saß nach eigener Aussage an dem langen Tisch, an dem bereits kurz vor Beginn der russischen Invasion der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz gesessen hatte. Bilder von dem Treffen zwischen Nehammer und Putin hat es keine gegeben.
+++ 08:12 FSB beantragt mehr Geld für Bestattungen getöteter Soldaten +++
Der russische Geheimdienst FSB fordert vom Kreml offenbar mehr Geld für die Bestattung getöteter Soldaten. Das berichtet der "Business Insider" mit Verweis auf Dokumente, die von "Radio Europe/Radio Liberty (RFE/RL)" eingesehen wurden. Demnach habe der FSB um eine Erhöhung von 17 Prozent bei der staatlichen Finanzierung von Bestattungen gebeten. Zudem solle auch das Maximum für die Beerdigung eines Soldaten auf 74.200 Rubel (etwa 825 Euro) erhöht werden.
Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 07:41 Ukraine: Teilblockade von Charkiw dauert an +++
Die Teilblockade der östlichen Millionenstadt Charkiw und der Beschuss von Wohngebieten durch die russischen Truppen dauern nach ukrainischen Angaben weiter an. In seinem Lagebericht warnt der ukrainische Generalstab zudem vor der weiteren Möglichkeit von Raketenangriffen auf die Regionen Tschernihiw im Norden und Sumy im Nordosten. Von dort hatten sich russische Truppen jüngst nach Verlusten und aufgrund eines künftigen russischen Fokus der Kämpfe auf den Osten des Landes zurückgezogen.
+++ 07:11 Bürgermeister: Fast ein Drittel der Gebäude in Irpin zerstört +++
Fast ein Drittel der Gebäude in Irpin sind offenbar entweder beschädigt oder zerstört. Das teilt der Bürgermeister des Kiewer Vororts, Oleksandr Markushyn, laut "Kyiv Independent" über Telegram mit. Der ukrainische Politiker bezieht sich dabei auf eine UN-Auswertung von Satellitenbildern. Demnach zeigten sich an rund 1000 Gebäuden der Stadt die Folgen des Krieges: 115 Gebäude wurden offenbar vollständig zerstört, 689 seien erheblich, 187 teilweise beschädigt. Es gebe keine Übersicht darüber, wie viele Gebäude es insgesamt in Irpin gebe, aber eine Open-Source-Datenbasis spreche von mindestens 3732 Strukturen in der Gegend, schreiben die UN-Analysten. Zudem weisen sie darauf hin, dass die Bilder vom 31. März stammten und die Schätzung damit nicht vollständig sei.
+++ 06:46 Ukraine: Russland plant "vermutlich" Landung der Marine in Mariupol +++
Die russische Armee hat ukrainischen Angaben zufolge Luftangriffe auf die heftig umkämpfte Hafenstadt Mariupol fortgesetzt. Das teilt der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit. Angriffe seien auch im Bereich des Hafens erfolgt, heißt es weiter. Russische Einheiten bereiteten sich zudem "vermutlich" auf eine Marineoperation zur Landung in Mariupol vor. Moskau hat am gestrigen Samstag erklärt, dass die Stadt bereits praktisch unter Kontrolle russischer Einheiten stünde. Rund 2500 verbliebene ukrainische Kämpfer seien in dem Stahlwerk Asowstal eingekesselt.
+++ 06:23 EU-Kommission bereitet Embargo für russisches Öl vor +++
Die EU-Kommission arbeitet laut ihrer Präsidentin an einer Verfahrensweise für ein Öl-Embargo. "Wir entwickeln gerade kluge Mechanismen, damit im nächsten Sanktionsschritt auch Öl einbezogen werden kann", sagt Ursula von der Leyen der "Bild am Sonntag". Öl werde global gehandelt. "Was nicht passieren soll, ist, dass Putin auf anderen Märkten noch höhere Preise für Lieferungen kassiert, die sonst in die EU gehen."
+++ 05:55 Bericht: Weitere US-Waffen treffen in der Ukraine ein +++
Erste Teile des jüngsten Unterstützungspakets an Waffen und Munition aus den USA sind in der Ukraine eingetroffen. Das berichtet der TV-Sender CNN in der Nacht unter Berufung auf einen Beamten im Weißen Haus. Washington hatte am Mittwoch Kiew weitere Waffen und Munition im Wert von bis zu 800 Millionen US-Dollar (740 Millionen Euro) zugesagt - darunter auch Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber. Die neuen Lieferungen sollen die Ukraine demnach insbesondere angesichts des befürchteten russischen Großangriffs in der östlichen Donbass-Region unterstützen. Die US-Regierung hat der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar damit bereits Waffen im Wert von 2,5 Milliarden US-Dollar zugesagt oder geliefert.
Mehr dazu lesen Siehier.
+++ 05:32 Bestsellerautor: Putin muss derzeit keine Palastrevolte befürchten +++
Der einflussreiche bulgarische Politologe und Buchautor Ivan Krastev sieht derzeit wenig Chancen für eine Palastrevolte gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Es ist sehr schwierig, eine Palastrevolte zu organisieren, wenn man davon ausgehen muss, dass man dabei die Bevölkerung nicht hinter sich hat", sagt Krastev dem "Tagesspiegel am Sonntag". Es wäre ein Irrtum zu glauben, dass sich Russland innerhalb der nächsten drei oder sechs Monate allein wegen der Sanktionen und des wirtschaftlichen Drucks ändert.
+++ 04:50 Prinz Harry hebt bei Invictus Games Teilnehmer aus der Ukraine hervor +++
Prinz Harry sagt bei der Eröffnungsfeier der Invictus Games in den Niederlanden angesichts des russischen Angriffskriegs zu den Teilnehmern aus der Ukraine: "Eure Tapferkeit und eure Entscheidung, hierher zu kommen", könne "gar nicht hoch genug eingeschätzt werden". "Die Welt ist mit euch vereint, und doch habt ihr mehr verdient." Seine Frau Meghan fügt auf Ukrainisch hinzu: "Ruhm für die Ukraine". Bei der Eröffnung des von Harry gegründeten Sportwettbewerbs für Kriegsverletzte handelt es sich um den ersten gemeinsamen offiziellen Auftritt des Enkels von Queen Elizabeth II. und seiner Frau in Europa seit ihrem überraschenden Rückzug aus der Königsfamilie vor zweieinhalb Jahren.
+++ 04:12 Esken bietet auch vor Putin flüchtenden Russen Schutz in Deutschland an +++
Neben Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine sagt die SPD-Vorsitzende Saskia Esken auch Schutz suchenden Russen die Aufnahme in Deutschland zu. "Menschen, die bei uns Schutz vor Putins Krieg suchen, werden diesen Schutz auch finden", sagt Esken den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Das gilt auch für Russinnen und Russen, die ihrem Präsidenten, seinen Lügen und seinem imperialistischen Großmachtdenken den Rücken kehren und das Land verlassen. Sie und alle Menschen in Europa haben eine Chance auf einen Neubeginn in Frieden und Sicherheit verdient." Esken fügt hinzu: "Dieser brutale Krieg verlangt unsere vollen und warmen Herzen und gleichzeitig unser besonnenes Handeln."
+++ 03:35 Röttgen fordert Schwesigs Rücktritt +++
Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Außenexperte Norbert Röttgen hat Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig nach jüngsten Berichten über ihre Verflechtungen mit Russland den Rücktritt nahegelegt. "Wenn die zuletzt in Medien beschriebenen Sachverhalte zutreffen, dann kann Frau Schwesig nicht im Amt bleiben; das ist völlig ausgeschlossen", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Sie hat mit einem russischen Unternehmen gemeinsame Sache gemacht und die Öffentlichkeit anhaltend und bewusst getäuscht." Röttgen fügt mit Blick auf andere SPD-Politiker wie Altkanzler Gerhard Schröder hinzu: "Es ist jetzt die Verantwortung der SPD, diese langjährigen geheimen Verstrickungen mit dem russischen Staat und mit von Russland gelenkten Unternehmen systematisch aufzuarbeiten."
+++ 03:00 EU will Sanktionen auf Sberbank ausweiten +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen plant die Ausweitung der russischen Sanktionen auf die wichtige Sberbank und bereitet einen Mechanismus für ein Öl-Embargo vor. "Wir sehen uns weiter den Bankensektor an, insbesondere die Sberbank, die alleine 37 Prozent des russischen Bankensektors ausmacht", sagt von der Leyen der "Bild am Sonntag" zu einem sechsten Sanktionspaket. "Und natürlich geht es um Energiefragen."
Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 02:25 Özdemir fordert mehr Waffen für Ukraine wegen möglicher Hungerkrise +++
Ernährungs- und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir dringt auf eine Ausweitung der Waffenlieferungen in die Ukraine, um eine globale Hungerkrise abzuwenden. "Uns erreichen alarmierende Nachrichten aus der Ukraine, wo russische Truppen offenbar gezielt auch landwirtschaftliche Infrastruktur und Lieferketten zerstören", sagt der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das könne langfristige Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der ukrainischen Landwirtschaft und damit auf die Weltversorgung haben. "Darum ist es so wichtig, dass der Westen die Ukraine mit weiteren, wirkungsvolleren Waffen unterstützt - und da sollte sich Deutschland nicht ausnehmen. Betroffen von Putins "Strategie des Aushungerns" seien allem die Länder Afrikas, in denen viele Menschen schon jetzt zu wenig zu essen hätten, sagt der Minister.
+++ 01:49 Ukraine: Rund 1450 Menschen aus umkämpften Gebieten gebracht +++
Rund 1450 Menschen sind ukrainischen Angaben zufolge am Samstag aus umkämpften Gebieten des Landes in Sicherheit gebracht worden. Etwa 1380 Menschen kamen in der Stadt Saporischschja aus mehreren Städten im Süden und Osten des Landes an, darunter 170 aus der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol, teilt das Büro des Präsidenten am Samstag auf Telegram mit. Aus drei Städten der Region Luhansk seien "unter andauerndem Beschuss" 68 Menschen geholt worden. Eine Evakuierung aus der Stadt Lyssytschansk in dem Gebiet sei aufgrund "massiven Beschusses" vereitelt worden.
+++ 01:17 Russland setzt ukrainischen Kämpfern in Mariupol ein Ultimatum +++
Das russische Verteidigungsministerium gewährt einer Nachrichtenagentur zufolge ukrainischen Streitkräften in Mariupol das Leben, wenn sie sich ergeben. "Wir garantieren, dass das Leben all derer, die ihre Waffen niederlegen, verschont wird", zitiert die Nachrichtenagentur Tass den russischen Generaloberst Michail Misinzew. Angesprochen sind die noch verbleibenden Kämpfer in der belagerten Fabrik Asowstal. Gemäß der vorgeschlagenen Vereinbarung müssen sie das Stahlwerk ohne Waffen zwischen 6 Uhr und 13 Uhr Moskauer Zeit (5 Uhr und 12 Uhr MESZ) verlassen. Aus Kiew gibt es keine unmittelbare Reaktion auf das Angebot.
+++ 00:47 Selenskyj: Lage in Mariupol ist "einfach unmenschlich" +++
In der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist die Lage laut Präsident Wolodymyr Selenskyj weiter äußerst ernst. Die Situation sei zudem "einfach unmenschlich", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er beschuldigt Moskau, bewusst zu versuchen, alle Menschen dort auszulöschen. Selenskyj macht keine Angaben zur Situation der ukrainischen Streitkräfte in der Stadt. Russischen Angaben zufolge haben sich mittlerweile alle verbliebenen ukrainischen Kämpfer in dem Stahlwerk Asowstal verschanzt. Um die Situation in Mariupol zu beeinflussen, sagt Selenskyj weiter, gebe es nur zwei Möglichkeiten. Entweder die Partnerländer der Ukraine stellten sofort alle notwendigen schweren Waffen zur Verfügung, auch Flugzeuge, damit man den Druck auf die Stadt verringern und diese deblockieren könne. Der zweite Weg sei ein Verhandlungspfad, bei dem auch die Partner eine maßgebliche Rolle spielen müssten.
Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 00:16 Von der Leyen fordert von EU-Staaten rasche Lieferung schwerer und leichter Waffen +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen appelliert an die EU-Länder, der Ukraine schnell Waffen zu liefern. "Für alle Mitgliedstaaten gilt, wer kann, sollte schnell liefern, denn nur dann kann die Ukraine in ihrem akuten Abwehrkampf gegen Russland bestehen", sagt von der Leyen der "Bild am Sonntag". "Ich unterscheide nicht zwischen schweren und leichten Waffen. Die Ukraine muss das bekommen, was sie zur Verteidigung braucht und was sie handhaben kann." Die EU-Kommissionspräsidentin bereitet die Bürger in Europa auf einen langen militärischen Konflikt vor: "Wir müssen alles tun, dass er so schnell wie möglich endet. Und wir müssen uns zugleich darauf vorbereiten, dass der Krieg schlimmstenfalls noch Monate, gar Jahre dauern kann."
Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 23:46 Deutscher Begriff "Putinversteher" bekommt Wikipedia-Eintrag auf Englisch +++
Das Wort "Putinversteher" wird laut einem Twitter-Beitrag der Deutschen Welle in Ländern außerhalb Deutschlands immer häufiger gebraucht. International bekannt wurde es bereits 2014, als Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektierte. Nun setzt sich der Trend fort. Dazu habe auch die Debatte um die Verbindungen des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zu Russlands Präsident Putin und die Führungsriege des Kremls beigetragen, so die Deutsche Welle. Der Begriff hat vor Kurzem sogar einen Wikipedia-Eintrag auf Englisch bekommen.
+++ 23:11 Papst wendet sich an Bürgermeister von Melitopol: "Wir alle beten mit euch und für euch" +++
Mit einer stimmungsvollen Feier ist im Petersdom die Osternacht im Gedenken an die Auferstehung Jesu Christi zelebriert worden. Papst Franziskus sorgt dabei am Ende der Predigt für einen emotionalen Höhepunkt, als er sich direkt an Iwan Fedorow wendet, den Bürgermeister der südukrainischen Stadt Melitopol, der als Gast in der ersten Reihe saß. "Wir alle beten mit euch und für euch", sagt Franziskus, "in dieser Dunkelheit, in der Ihr lebt, der Dunkelheit des Krieges, der Grausamkeit". Er spricht den Ukrainern Mut zu. Fedorow war im Krieg von den Russen entführt und erst im Zuge eines Gefangenenaustausches freigelassen worden. Zusammen mit Parlamentariern war er im Vatikan zu Gast. Franziskus schloss seine Predigt mit dem Satz "Christus ist auferstanden" auf Ukrainisch.
+++ 22:30 Selenskyj pocht auf schnellere Waffenlieferungen für Ukraine +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert mehr Tempo bei den Waffenlieferungen für sein Land. "Von dem Moment an, an dem sie sagen, wir haben beschlossen der Ukraine Waffen zu liefern, bis unsere Streitkräfte die Waffen erhalten, können zwei bis drei Wochen vergehen", sagt der Staatschef in einem Interview für ukrainische Internetmedien. Der Prozess dauere zu lange, so Selenskyj. "Worauf setzen sie, dass wir monate- oder jahrelang kämpfen?" Dennoch erhalte die Ukraine Waffen, sagte Selenskyj. "Ich finde wenig. Russland meint, dass wir sehr viel erhalten. Das ist ebenfalls kein schlechtes Resultat." Dennoch glaubt Selenskyj, dass die Ukraine längerfristig kein Problem mit Waffenmangel haben wird: "Das ist mein Gefühl von den Zusagen, die wir haben."
+++ 21:54 Russland meldet Abschuss von Flugzeug mit Ladung westlicher Waffen +++
Nach Darstellung des russischen Verteidigungsministeriums ist in der Region um Odessa ein ukrainisches Transportflugzeug abgeschossen worden, das Waffen westlicher Regierungen liefern sollte. Das Ministerium legt keine Belege vor, eine Stellungnahme der Ukraine liegt nicht vor.
+++ 21:24 Briten wollen versprochene bewaffnete Fahrzeuge in den kommenden Tagen liefern +++
Der britische Premierminister Boris Johnson hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Lieferung bewaffneter Fahrzeuge in den kommenden Tagen versprochen. Johnson habe Selenskyj versichert, Großbritannien werde der Ukraine weiterhin Material bereitstellen, um sich selbst zu verteidigen, hieß es am Samstagabend in einer Mitteilung der Downing Street. Die beiden Regierungschefs hätten außerdem über die Notwendigkeit einer langfristigen Lösung für die Sicherheit der Ukraine gesprochen. Johnson wolle eng mit Partnern und Verbündeten zusammenarbeiten, um zu gewährleisten, dass das Land in den kommenden Wochen und Monaten seine Souveränität verteidigen könne. In der vergangenen Woche hatte Johnson Selenskyj persönlich in Kiew getroffen.
+++ 20:51 Bloomberg: Abramowitsch zu Verhandlungen in Kiew +++
Der Oligarch Roman Abramowitsch ist laut einem Bericht von Bloomberg nach Kiew gereist und hat dort mit ukrainischen Beteiligten über Möglichkeiten gesprochen, die ins Stocken geratenen Verhandlungen wieder zu beleben. Die Nachrichtenseite beruft sich in ihrem Bericht auf informierte Kreise. Ein Sprecher von Abramowitsch wollte die Sache demnach nicht kommentieren. Abramowitsch gilt unter Putins Verbündeten als denen zugehörig, die einer diplomatischen Lösung des Konflikts nicht abgeneigt sind.
+++ 20:18 Moskau teilt Video geretteter Soldaten von gesunkenem Raketenkreuzer "Moskwa" +++
Nach dem Untergang des russischen Raketenkreuzers "Moskwa" im Schwarzen Meer hat das Verteidigungsministerium in Moskau ein Video veröffentlicht, das Mitglieder der Besatzung zeigen soll - wohl um Berichten entgegenzutreten, nach denen diese nicht gerettet werden konnten. In dem knapp eine halbe Minute langen Clip sind Dutzende junge Männer in schwarzen Uniformen zu sehen - an Land und offenbar wohlauf. Wie viele es genau sind, ist aufgrund zusammengeschnittener Sequenzen schwer abschätzbar. Auf Twitter meinten einige Nutzer, dass das keinesfalls die rund 500 Besatzungsmitglieder sein könnten, die angeblich zum Unglückszeitpunkt auf der "Moskwa" gewesen sein sollen. Aus Moskau hieß es nach dem Unglück, die Besatzung sei evakuiert worden, bevor das Boot sank. Eine Sprecherin der südukrainischen Kräfte, Natalja Humenjuk, hingegen meinte, russische Rettungsboote seien wegen eines Sturms nicht richtig an die brennende "Moskwa" herangekommen und hätten die Matrosen nicht retten können.
Die vorangegangenen Entwicklungen lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, ses/lve/dpa/rts/AFP