Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 20:06 Sicherheitsexperte äußert Zweifel: "Nicht ganz klar, wofür Kiew Taurus unbedingt braucht" +++
Kiew und auch viele deutsche Politiker fordern mit großer Dringlichkeit, die Lieferung deutscher Marschflugkörper an die Ukraine. Doch ist das Waffensystem Taurus für den weiteren Verlauf des Krieges wirklich so entscheidend? Sicherheitsexperte Joachim Weber vermutet andere Motive hinter der Forderung.
+++ 19:46 Russlands Zentralbank erwartet Anziehen der Inflation +++
Die russische Zentralbank rechnet mit einem Anziehen der Inflation in den kommenden Monaten. Hintergründe seien eine steigende Verbraucheraktivität und veränderte Wechselkurse, teilt die Notenbank mit. Erwartet würden für das laufende Jahr eine Inflation von 5,0 bis 6,5 Prozent, für das kommende Jahr 4 Prozent und darüber hinaus nahe 4 Prozent.
+++ 19:20 Neue Millionenhilfen für die Ukraine +++
Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung. Das neue Paket in Höhe von 200 Millionen US-Dollar (183 Millionen Euro) umfasse unter anderem Munition für das Luftabwehrsystem Patriot, für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin und Ersatzteile, teilt das Pentagon mit. Zudem werde weitere Artilleriemunition und Ausrüstung zur Minenräumung aus Beständen des US-Militärs geliefert. Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Nach Pentagon-Angaben haben die USA seit dem Kriegsbeginn Ende Februar 2022 militärische Hilfe im Umfang von mehr als 43 Milliarden US-Dollar für Kiew bereitgestellt oder zugesagt.
+++ 18:55 Wie zwei Hobby-Schrauber Soldaten vor Raketen schützen +++
Im Krieg in der Ukraine werden zwei Tüftler zu einem wichtigen Zulieferer für die Truppen an der Front. Volodymyr und Dmytro bauen Buggys. Die agilen Fahrzeuge sind von Raketen kaum zu treffen und bringen Soldaten schnell von A nach B. Das Duo finanziert sich ausschließlich über Spenden.
+++ 18:29 Selenskyj trifft Brigaden im Frontgebiet +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besucht nach Angaben des Präsidialamts Truppen im Frontgebiet Donezk. Selenskyj trifft sich dort mit Brigaden, die in den Kämpfen nahe der Stadt Soledar unweit von Bachmut eingesetzt worden sind, heißt es auf der Internetseite des Präsidialamts. Er habe der 22. Brigade einen Besuch abgestattet, erklärt Selenskyj bei Telegram. "Wir haben mit dem Kommandeur über Probleme der Soldaten sowie Lösungsvorschläge diskutiert."
+++ 18:10 Reisner sieht wieder eine "Boiling the frog"-Strategie +++
Der österreichische Oberst Markus Reisner sieht hinter der Diskussion um eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ein altbekanntes Muster. Der Hintergrund sei offenbar die Strategie der Amerikaner nach "boiling the frog", sagt er im Interview mit ntv.de. Diese zielt auf ein langsames Niederringen des Gegners ab, ohne dass dieser es merkt und reagiert. "Immer dann, wenn die Ukraine militärisch ins Hintertreffen kommt, will man wieder einen symmetrischen Ausgleich herstellen, aber nicht übers Ziel hinausschießen. Weil man offensichtlich Angst hat, dass Russland dann Maßnahmen setzt, die regionale oder sogar überregionale Folgen haben können", so Reisner. "Das spiegelt sich auch in der jetzigen Diskussion wider."
+++ 17:46 Moskau: Russische Luftwaffe fängt norwegisches Militärflugzeug ab +++
Die russische Luftwaffe fängt nach eigenen Angaben ein norwegisches Aufklärungsflugzeug nahe den eigenen Grenzen ab. Die Maschine vom Typ Boeing P-8A "Poseidon" habe sich im Luftraum über der Barentssee der russischen Grenze genähert, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. Der norwegische Flieger sei nach dem Erscheinen eines russischen Jagdflugzeugs umgekehrt. Es sei "keine Verletzung der Grenzen der Russischen Föderation" zugelassen worden. Das Abfangen sei im Einklang mit den internationalen Regeln erfolgt. Schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine hatten sich Zwischenfälle zwischen Flugzeugen aus NATO-Staaten wie Norwegen und Fliegern aus Russland gehäuft: Die meisten ereigneten sich über der Ostsee, auch über dem Schwarzen Meer und anderen Gewässern kam es zu solchen Vorfällen.
+++ 17:24 Rumänien will Getreide-Transit ausbauen +++
Rumänien will seine Möglichkeiten für den Transport von ukrainischem Getreide stark ausbauen. Die Transit-Kapazitäten über den wichtigen rumänischen Schwarzmeer-Hafen Constanta sollten in den kommenden Monaten auf vier Millionen Tonnen pro Monat verdoppelt werden, erklärt Verkehrsminister Sorin Grindeanu nach einem Treffen mit Vertretern der EU, der USA, der Republik Moldau und der Ukraine. Dabei solle die Verschiffung über die Donau im Mittelpunkt stehen. Dafür sollten auch Infrastrukturprojekte fertiggestellt werden, von denen viele mit EU-Geldern finanziert werden. Russland hat sich aus einer Vereinbarung zum sicheren Transport ukrainischen Getreides zurückgezogen und greift seitdem verstärkt einschlägige Häfen an, darunter auch die ukrainischen Donau-Häfen Reni und Ismajl.
+++ 17:10 Russische strategische Bomber über der Arktis +++
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums Flüge von strategischen Bombern über der Arktis ausführen lassen. Dabei habe es sich um Routinemanöver über internationalen Gewässern gehandelt, teilt das Moskauer Ministerium laut Nachrichtenagentur RIA mit. Russland lässt Langstreckenbomber vom Typ Tu-160 und Tu-95МS regelmäßig fliegen, die Maschinen können nukleare Raketen tragen. "All diese Flüge wurden in Einklang mit den internationalen Luftverkehrsregeln ausgeführt", erklärt das Ministerium weiter. Der längste Flug habe diesmal mehr als sieben Stunden gedauert.
+++ 16:58 Rumänien sucht nach Minen im Schwarzen Meer +++
Die rumänische Marine kommandiert ein Schiff und einen Hubschrauber ab, um nach Minen in den eigenen Gewässern des Schwarzen Meeres zu suchen. Das Militär reagiert damit auf einen Vorfall im Badeort Costinesti, wo eine Seebrücke bei einer Explosion leicht beschädigt wurde. Die Untersuchungen über die Ursache dauern noch an. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 dürften unzählige Minen in das Schwarze Meer gelangt sein.
+++ 16:38 Baumstämme, Minen, Stacheldraht: So sichern ukrainische Pioniere die Grenze zu Belarus +++
Belarus ist ein Verbündeter Russlands, seit Kurzem sind auch noch die russischen Wagner-Söldner im Land stationiert. Um ihre Grenze im Norden zu schützen, baut die Ukraine etliche Verteidigungsanlagen. Beim Bau gilt äußerste Vorsicht. "Jeder Fehler kann tödlich sein", wie ein Soldat erklärt.
+++ 16:14 Lindner hat Sympathie für Taurus-Lieferungen +++
Bundesfinanzminister Christian Lindner äußert Sympathie für eine Abgabe von Marschflugkörpern des Typs Taurus an die Ukraine. Der FDP-Chef sagt in Kiew: "Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen. Deshalb ist es auch Teil unserer Verantwortung, dass die Durchhaltefähigkeit der Ukraine immer größer ist als die Bösartigkeit, die von Putins Krieg ausgeht." Die Bundesregierung wolle deshalb weiterhin alles in ihrer Macht stehende tun, um auch die militärischen Fähigkeiten der Ukraine zu stärken. Dazu sei bereits viel unternommen worden. Mit Blick auf die Taurus-Debatte sagt Lindner, es gelte das übliche Verfahren. Deutschland werde im Kreis der Verbündeten beraten, was benötigt werde und was möglich sei. "Da ich weiß, dass viele für eine solche Unterstützung Sympathie haben, wie ich selbst auch, hoffe ich auf eine baldige, sehr baldige Klärung dieser Fragen."
+++ 15:50 Putin lockt Käufer mit "modernen Waffen aller Arten und Typen" +++
Russland wirbt bei einer Rüstungsausstellung nahe Moskau um Waffenkäufer aus aller Welt. Präsident Wladimir Putin bietet dabei potenziellen Partnern eine "breite Auswahl moderner Waffen aller Arten und Typen" an, wie er sagt. In einer Videoansprache zur Eröffnung der Waffenschau Armija-2023 sagt Putin, sein Land sei bereit zur militärtechnischen Zusammenarbeit mit allen Staaten, die ihre "nationalen Interessen" verteidigen wollen. Um diesen Schutz zu gewährleisten, stelle Russland die neuesten Aufklärungssysteme, Hochpräzisionswaffen und Robotik zur Verfügung. Besondere Aufmerksamkeit misst Putin der Flugdrohnen-Technik zu. "Diese Richtung entwickelt sich aktiv im militärischen und zivilen Bereich", sagte der Kremlchef. Es gehe darum, einen neuen selbstständigen, wissenschaftlich gestützten und hochtechnologischen Wirtschaftszweig zu schaffen. Bei der Messe wird auch eine neue Kamikaze-Drohne vorgestellt, die angeblich effektiv eingesetzt werden könne von Land und von fahrenden Schiffen. Auch sei sie "sehr einfach zu bedienen".
+++ 15:24 "Ukraine hat Bedenken über Marschflugkörper ausgeräumt" +++
Die Sorge, dass die Ukraine mit Taurus-Marschflugkörpern russisches Territorium angreift und so den Krieg eskaliert, teilt der Politologe Thomas Jäger nicht. Denn schon jetzt verfügt das Land über Geschosse aus Frankreich und Großbritannien mit ähnlichen Reichweiten, unterstreicht Jäger.
+++ 15:05 Russischer Angriff beschädigt Dutzende Gebäude in Odessa +++
Bei den russischen Angriffen auf Odessa mit drei Verletzten werden nach ukrainischen Angaben auch 203 Gebäude beschädigt. Dies teilt die Stadtverwaltung mit. Unter den beschädigten Gebäuden befinden sich demnach sieben Bildungseinrichtungen, darunter eine Kulturerbestätte, und vier medizinische Einrichtungen. Russland hatte in der Nacht 15 Shahed-136/131-Drohnen und acht Kalibr-Marschflugkörper auf Odessa abgefeuert Nach Angaben der ukrainischen Behörden und des Militärs wurden die Schäden durch herabfallende Raketentrümmer verursacht, die zu Bränden und Druckwellen führten.
+++ 14:44 Linke sieht ein "Spiel mit dem Feuer" +++
Die Linke ist gegen die Lieferung von Lenkraketen an die Ukraine und fordert stattdessen erneut eine Friedensinitiative. "Für uns ist klar, dass jede neue Waffe auch ein neues Eskalationsrisiko beinhaltet", sagt Bundesgeschäftsführer Tobias Bank. "Das ist ein Spiel mit dem Feuer, das da betrieben wird, und das lehnen wir als Linke ab." Die Linke sei weiter generell gegen Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine. Nötig sei ein "großes Bündnis für den Frieden" und eine Vorreiterrolle der Bundesregierung. "Beide Seiten müssen an den Verhandlungstisch zurückkehren und müssen an den Verhandlungstisch gebracht werden", sagt der Linken-Politiker. Tatsächlich hat der Kreml gelegentlich die Bereitschaft zu Gesprächen erklärt - aber unter der Bedingung, dass Kiew alle russischen Forderungen bedingungslos annimmt. Dazu gehört unter anderem die Anerkennung der von Russland völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Regionen.
+++ 14:26 Hochverrat: Ukrainischer Generalmajor des Geheimdienstes verurteilt +++
In der Ukraine wird ein Generalmajor des Geheimdienstes SBU wegen Hochverrats zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Der hochrangige Offizier habe Informationen gesammelt und diese an Russland weitergegeben, teilt die Staatsanwaltschaft in Kiew mit. Außerdem soll er Auftragsmörder angeworben haben für einen Anschlag auf den Kommandeur eines Tschetschenenbataillons, das auf ukrainischer Seite kämpfte. Der Geheimdienstler war bereits im April 2020 festgenommen worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
+++ 14:05 Russische Soldaten entern türkischen Frachter nach Warnschüssen +++
Erstmals gibt ein russisches Patrouillenboot Warnschüsse auf ein ziviles Schiff außerhalb ukrainischer Gewässer ab. Laut Moskau wollte der türkische Frachter nicht für die Inspektion anhalten. Ein Video soll den schließlich doch stattfindenden Einsatz russischer Soldaten zeigen.
+++ 13:36 Schoigu zieht über westliche Waffen her +++
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärt, dass die russischen Waffen in der Ukraine allmählich ihre Wirksamkeit unter Beweis stellen würden. In einer im staatlichen Fernsehen übertragenen Rede auf dem Army-2023-Forum sagt Schoigu zudem, dass sich die weithin angepriesenen, vom Westen an die Ukraine gelieferten Waffen und Munition unter realen Kampfbedingungen als "alles andere als fehlerfrei" erwiesen hätten. Dies könne man sehen, wenn man sich die Ausstellung der erbeuteten Waffen ansehe.
+++ 13:18 Ukraine verkündet Befreiung weiterer Gebiete bei Bachmut +++
Die ukrainischen Truppen machen nach offiziellen Angaben Fortschritte bei der Rückeroberung von Terrain bei der russisch kontrollierten Stadt Bachmut in der Ostukraine. "Die Fläche des befreiten Gebiets beträgt in der vergangenen Woche drei Quadratkilometer", teilt Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar mit. Insgesamt haben die ukrainischen Truppen um Bachmut demnach seit dem Beginn ihrer Gegenoffensive 40 Quadratkilometer zurückerobert. Darüber hinaus gebe es auch in den Gebieten Charkiw und Luhansk an den Abschnitten Kupjansk und Lyman "sehr heiße Kämpfe". Im südlichen Teil des Donezker Gebiets haben sich die ukrainischen Einheiten Maljar zufolge im Dorf Uroschajne festgesetzt.
+++ 13:02 Supermarkt in Odessa geht nach Beschuss in Flammen auf +++
Während die russischen Streitkräfte erneut zivile Ziele unter Beschuss nehmen, besucht Finanzminister Christian Lindner erstmals seit Kriegsausbruch Kiew. In Deutschland mehren sich Stimmen aus der Ampelregierung, die ein Machtwort von Kanzler Olaf Scholz in Bezug auf Taurus-Marschflugkörper fordern.
+++ 12:31 Hat ein gefangener Major russische Stellungen verraten? +++
Ein hochrangiger russischer Offizier, den ukrainische Truppen vergangene Woche in eine Falle locken und gefangen nehmen konnten, soll russische Positionen in der Region Cherson verraten haben. Ein mit der russischen Gruppe Wagner verbundener Telegram-Kanal veröffentlicht ein Video, auf dem Major Tomov, Kommandeur des 1822. Bataillons, zu sehen ist. Er beugt sich über eine Karte und wird angewiesen, russische Stellungen zu markieren, was er dann auch tut. Laut "Bild"-Zeitung zeigt die Karte das Südufer des Dnipro und den Ort Kosatschi Laheri. Ob Tomov tatsächlich Stellungen verraten hat, lässt sich unabhängig nur schwer verifizieren.
"Die Aussagen, die Kriegsgefangene treffen, müssen unter dem Aspekt betrachtet werden, dass sie möglicherweise unter Zwang und Angst geschehen sind", sagt dazu Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer zu ntv.de. Daher sei gar nicht klar, ob alles stimmt, was der Major beim Verhör gesagt hat und ob die Karte wirklich die russischen Stellungen zeigt. "Ich denke: mit hoher Wahrscheinlichkeit ja", so Reisner. Allerdings hält er einen Aspekt für suspekt: Es gebe keine Aufnahme aus einer ukrainischen Quelle. "Die Ukrainer teilen das Video zwar fleißig, aber es gibt auch noch keine Folgeaufnahmen. Allerdings wurde angekündigt, weitere Videos mit dem Major zu zeigen", sagt Reisner.
+++ 12:11 Lindner trifft Klitschko - der fordert Waffen ohne Verzögerungen +++
Bundesfinanzminister Christian Lindner trifft sich bei seinem Kiew-Besuch auch mit dem Bürgermeister der Dreimillionenstadt, Vitali Klitschko. Dabei sei die weitere finanzielle Unterstützung der Ukraine und Kiews besprochen worden, teilt Klitschko bei Telegram mit. Thema seien auch die Lieferung von Flugabwehrsystemen und Waffen mit großer Reichweite gewesen. Klitschko habe darauf gedrängt, dass es dabei keine Verzögerungen geben dürfe.
+++ 11:33 Dänische Luftwaffe fängt russische Bomber ab +++
Die dänische Luftwaffe fängt nach niederländischen Angaben zwei russische Bomber ab, die "Richtung NATO-Gebiet" geflogen seien. Das berichtet das niederländische Verteidigungsministerium. Niederländische F-16-Flugzeuge seien bereit gewesen, die Bomber abzufangen, noch bevor sie den niederländischen Luftraum erreichen konnten. Allerdings seien die russischen Flugzeuge umgedreht, nachdem dänische Jets aufgestiegen waren, um sie abzufangen.
+++ 11:19 Polen verhaftet zwei Russen wegen Werbung für Gruppe Wagner +++
In Polen werden zwei Russen festgenommen, weil sie für die russischen Wagner-Söldner geworben haben sollen. "Der Geheimdienst hat zwei Russen identifiziert und festgenommen, die Propagandamaterialien der Wagner-Gruppe in Krakau und Warschau verteilt haben", schreibt der polnische Innenminister Mariusz Kaminski auf dem Kurznachrichtendienst X, dem früheren Twitter. "Beide wurden unter anderem wegen Spionage angeklagt und festgenommen."
+++ 11:01 Russische Blogger schätzen Taurus "als gefährlich ein" +++
Aus dem Kreml sind keine offiziellen Stimmen zur Debatte um die Lieferung deutscher Marschflugkörper für die Ukraine zu vernehmen. Doch natürlich spielt das Thema auch in Russland eine Rolle. ntv-Korrespondent Peter Leontjew berichtet aus der russischen Hauptstadt.
+++ 10:24 Explosion nahe rumänischem Urlaubsort - vermutlich russische Seemine +++
Im Schwarzen Meer kommt es unmittelbar an der rumänischen Küste bei Costinesti zu einer Explosion. Das berichten rumänische Medien unter Berufung auf Katastrophenschützer und Augenzeugen. Vermutlich handele es sich bei dem Sprengkörper um eine russische Seemine, sagt ein Sprecher der rumänischen Marine dem TV-Sender Digi24. Verletzt wird nach Angaben des Katastrophenschutzes niemand. Taucher der Marine seien nun unterwegs zum Ort der Explosion, zumal dort eine weitere im Meer schwimmende Mine in der Nähe gesichtet worden sei, sagt Oberst Corneliu Pavel, Sprecher der rumänischen Seestreitkräfte. Seit Ausbruch des russischen Angriffskriegs habe die rumänische Marine insgesamt fünf russische Seeminen im Schwarzen Meer entschärft.
+++ 10:01 Ukraine erhält neue Aufklärungsdrohne Luna NG von Rheinmetall +++
Rheinmetall wird als Teil eines Hilfspaketes der Bundesregierung der ukrainischen Armee noch in diesem Jahr seine neu entwickelte Aufklärungsdrohne Luna NG zur Verfügung stellen. Der Auftragswert beläuft sich auf einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag, wie der Düsseldorfer Rüstungskonzern mitteilt. Zur Anzahl der Systeme, die jeweils aus mehreren Drohnen, einem Startkatapult und einem LKW bestehen, werden keine Angaben gemacht. Die Drohne dient der Aufklärung in Echtzeit und kann bis zu 12 Stunden in der Luft bleiben.
+++ 09:39 SPD-Verteidigungspolitiker: Bedenken bei Taurus-Lieferung ernst nehmen +++
Es gibt nicht nur Forderungen nach der Lieferung von Taurus-Marschflugkörper, sondern auch vorsichtige Stimmen. So wirbt SPD-Verteidigungspolitiker Johannes Arlt dafür, Bedenken ernstzunehmen. "Ich finde, dass die Kritik und die Zweifel an solchen Lieferungen in der öffentlichen Debatte viel zu wenig vorkommen", sagt der Bundestagsabgeordnete im Deutschlandfunk. Darum sei es wichtig, "den Menschen eine Stimme zu geben und diese Bedenken nicht einfach wegzuwischen". Arlt verweist vor allem darauf, dass die Marschflugkörper mit 500 Kilometern Reichweite theoretisch Ziele auf russischem Territorium angreifen könnten. Das möge völkerrechtlich legitim sein, er finde es aber sehr schwierig, wenn deutsche Waffen Ziele auf russischem Gebiet träfen.
+++ 09:15 Strack-Zimmermann zu Taurus-Lieferungen: "Es geht um jeden Tag" +++
FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ruft Bundeskanzler Olaf Scholz zu einer raschen Entscheidung über die Lieferung des Marschflugkörpers Taurus an die Ukraine auf. Sie habe Verständnis, dass man Bedenkzeit brauche. Aber das Thema sei seit Monaten in der Diskussion. "Und deswegen meine herzliche Bitte an den Kanzler, diesen Gedanken-Prozess relativ schnell abzuschließen, es geht nämlich um jeden Tag", sagt Strack-Zimmermann im "ntv Frühstart". "Jeden Tag sterben unschuldige Menschen in der Ukraine und deswegen muss die Entscheidung sehr, sehr schnell erfolgen."
+++ 08:52 London: Ukrainische Attacken am Unterlauf des Dnipro nehmen zu +++
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste nehmen ukrainische Angriffe gegen russische Truppen am Unterlauf des Dnipro zu. "Die russischen Kommandeure stehen vor dem Dilemma, ob sie dieses Gebiet verstärken oder ihre Truppen in den Gebieten der wichtigsten Gegenoffensivoperationen der Ukraine stationieren sollen, weiter im Osten", teilt das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdienst-Informationen mit. In der vergangenen Woche habe es einen Anstieg kleinerer Kampfhandlungen entlang des Flusses gegeben, heißt es weiter. Ukrainische Streitkräfte hätten russische Positionen am anderen Ufer überfallen oder würden versuchen, weitere kleine Brückenköpfe zu errichten. Dies geschehe zusätzlich zum Ausbau des bereits existierenden Brückenkopfes nahe der zerstörten Antoniwskyj-Brücke bei Cherson.
+++ 08:39 Strack-Zimmermann: Lindners Kiew-Reise ist wichtiges Zeichen +++
FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann nennt den Besuch von Bundesfinanzminister Christian Lindner in Kiew ein wichtiges Zeichen. Sie rechne damit, dass die ukrainischen Gesprächspartner Lindner über die militärische Situation informieren und auch um Vertrauen werben werden. "Denn die Diskussion der letzten Tage, es geht um den Marschflugkörper Taurus, wurde ja auch immer begleitet, dass man den Ukrainern nicht so ganz traut, weil dieser Marschflugkörper zugegebenermaßen sehr weit fliegt", sagt Strack-Zimmermann im "ntv Frühstart".
+++ 08:25 Chinas Verteidigungsminister besucht Russland und Belarus +++
Chinas Verteidigungsminister Li Shangfu besucht ab heute für mehrere Tage Russland und Belarus. Das bestätigt sein Ministerium. Anlass könnte der Friedensgipfel im saudi-arabischen Dschidda sein, bei dem neben der Ukraine auch China teilnahm, nicht aber Russland. Beobachter hatten zuletzt berichtet, dass sich die Beziehungen zwischen Peking und Moskau abgekühlt haben.
+++ 08:08 Ukraine meldet Abschuss von russischem Hubschrauber +++
Bei Bachmut schießt die ukrainische Armee eigenen Angaben zufolge einen russischen Hubschrauber ab. Der Typ war zunächst unklar. Später hieß es, es handle sich um einen Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52. Er wurde demnach gegen 5 Uhr abgeschossen.
+++ 07:42 Ukraine: Drohnen und Kalibr-Raketen bei Angriffen auf Odessa abgeschossen +++
Die ukrainische Armee schießt eigenen Angaben zufolge in der Nacht russische Raketen und Drohnen über der südukrainischen Region Odessa ab. "Der Feind hat die Region Odessa in der Nacht dreimal angegriffen", erklärt das ukrainische Einsatzkommando Süd bei Telegram. 15 Drohnen und acht Kalibr-Raketen seien eingesetzt worden. Alle Angriffe seien von der Luftabwehr abgewehrt worden. Laut Armee wurden ein Studentenwohnheim und ein Geschäft durch Trümmerteile beschädigt, die durch die Zerstörung von "auf das Zentrum von Odessa" gerichteten Raketen entstanden. "Drei Angestellte des Supermarktes" seien verletzt worden.
+++ 07:08 Bundesfinanzminister Lindner in Kiew eingetroffen +++
Bundesfinanzminister Christian Lindner trifft zu politischen Gesprächen in Kiew ein. Der FDP-Chef ist zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Bei der Ankunft im Bahnhof von Kiew spricht er von einem "besonderen und bewegenden" Moment. Er sei zuletzt Anfang 2020 dort gewesen und habe ein Land kennengelernt, das sich für Demokratie und Marktwirtschaft entschieden habe. Heute sei er "mehr denn je überzeugt, dass die Ukraine deshalb von Russland angegriffen wurde", so Lindner.
+++ 06:34 Taurus-Marschflugkörper: Unions-Politiker erhöhen Druck auf Scholz +++
CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter wirft Bundeskanzler Olaf Scholz zu viel Zögerlichkeit bei der Militärhilfe für die Ukraine vor. Damit leiste der Kanzler einer langen Dauer des Krieges Vorschub. Eine Reichweiteneinschränkung für deutsche Taurus-Marschflugkörper mache wenig Sinn, weil diese "aus dem sicheren Hinterland abgefeuert werden müssen". Auch habe sich die Ukraine bislang an alle Absprachen gehalten. CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen sagt den Funke-Zeitungen, es wäre "verantwortungslos", wenn Scholz die Taurus-Anfrage der Ukraine ablehne. Im ZDF-Sommerinterview hatte sich SPD-Politiker Scholz in der Frage weiterhin nicht festgelegt. Für die Lieferung der Marschflugkörper werben in der Ampel-Koalition auch Politikerinnen und Politiker von Grünen und FDP. Gegen Taurus-Lieferungen ist Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer von der CDU. Unionsfraktionsvize Johann Wadephul unterstützt die Zurückhaltung des Kanzlers.
+++ 06:05 Russlands neue Atom-U-Boote sollen Zircon-Hyperschallraketen erhalten +++
Russland rüstet nach Angaben des größten russischen Schiffbauers seine neuen Atom-U-Boote mit Hyperschallraketen des Typs Zircon aus. "Die Mehrzweck-Atom-U-Boote des Yasen-M-Projekts werden ... standardmäßig mit dem Zircon-Raketensystem ausgerüstet", sagt Alexej Rachmanow, Vorstandsvorsitzender der United Shipbuilding Corporation (USC), in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur RIA. "Die Arbeiten in dieser Richtung laufen bereits." Die seegestützten Zircon-Hyperschallraketen haben eine Reichweite von 900 Kilometern und können sich mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit fortbewegen.
+++ 05:17 Russische Besatzer enthalten ukrainischen Schülern angeblich Abschlusszeugnisse vor +++
Russland versucht in den besetzten Gebieten der Ukraine offenbar auch Schüler dazu zu bringen, die russische Staatsbürgerschaft anzunehmen. Laut dem Nationalen Widerstandszentrum drohen die russischen Behörden damit, Absolventen ohne russischem Pass die Schulabschlüsse vorzuenthalten. In Russland erhalten alle Bürger im Alter von 14 Jahren einen Inlandspass. Nach Angaben des Zentrums haben viele ukrainische Jugendliche in den von Russland besetzten Gebieten diese Pässe nicht beantragt.
+++ 03:55 Selenskyj-Berater: Frachter-Warnschüsse "Akt der Piraterie" +++
Ein hochrangiger Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die Warnschüsse auf einen Frachter im Schwarzen Meer nahe der ukrainischen Küste als "klare Verletzung des internationalen Seerechts, einen Akt der Piraterie und ein Verbrechen gegen zivile Schiffe eines Drittstaates in den Gewässern eines anderen Staates". Die Ukraine werde "alle notwendigen Schlussfolgerungen ziehen und die bestmögliche Reaktion wählen", schreibt Berater Mychajlo Podoljak auf der Kurznachrichtenplattform X, ehemals Twitter.
+++ 02:39 Selenskyj kündigt Vergeltung für getötete Familie an +++
Nach der Tötung einer vierköpfigen Familie durch russischen Artilleriebeschuss im Süden der Ukraine kündigt Präsident Selenskyj Vergeltung an. "Jeder vernichtete Besatzer, alle verbrannten russischen Fahrzeuge, Feuer in ihren Hauptquartieren und Lagerhäusern, die äußerst aussagekräftige 'Vernebelung' der Krimbrücke und mehr - all das beweist, dass wir kein Verbrechen Russlands unbeantwortet lassen werden", sagt er in seiner abendlichen Videobotschaft. Im Dorf Schyroka Balka in der Region Cherson hatte russische Artillerie am Sonntag fünf Menschen getötet, darunter eine vierköpfige Familie mit Vater, Mutter, einem zwölfjährigen Sohn und einem erst gut drei Wochen alten Baby.
+++ 01:51 Luftabwehr über Odessa aktiv +++
Russland greift die südukrainische Region Odessa nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht erneut mit Raketen und Kamikaze-Drohnen an. Die Luftabwehr sei aktiviert worden, berichtet das Nachrichtenportal "Ukrajinska Prawda" unter Berufung auf die Luftwaffe und die regionale Militärverwaltung. In Odessa seien mehrere Explosionen zu hören gewesen. Nachdem Russland im Juli das Getreideabkommen nicht mehr verlängert hat, nimmt die Armee verstärkt die ukrainischen Schwarzmeerhäfen um Odessa ins Visier. Auch die Hafenanlagen und die Stadt selbst werden immer wieder beschossen.
+++ 00:49 Grenzregion Sumy unter heftigem russischen Beschuss +++
Nach Angaben der regionalen Militärverwaltung von Sumy greift Russland erneut das ukrainische Gebiet nahe der russischen Grenze an. Allein am Sonntag habe der Feind die Region im Nordosten der Ukraine 21 Mal mit Mörsern und Artillerie beschossen, teilt die Militärverwaltung in der Nacht bei Facebook mit. Insgesamt seien 144 Explosionen registriert worden. Bei den Angriffen werden demnach mindestens zwei Wohngebäude beschädigt.
+++ 22:30 Selenskyj: "Jetzt kann es nur zwei Verhaltensweisen geben" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft seine Landsleute dazu auf, sich im Kampf gegen die russischen Besatzer zu engagieren. "Jetzt kann es nur zwei Verhaltensweisen geben - entweder man kämpft für die Ukraine, oder man hilft beim Kampf, hilft, Leben zu retten", sagt Selenskyj in seiner allabendlichen Ansprache.
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Quelle: ntv.de, ghö/mli/ino/dpa/rts/AFP