Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:14 Ukrainische Streitkräfte entschärfen Zehntausende Minen +++

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In der Ukraine sind viele Landstriche von Minen verseucht. Das Verteidigungsministerium berichtet auf Telegram von einer Entminungseinheit, die alleine in einer Woche über 563 explosive Gegenstände geräumt habe. Insgesamt seien laut Ministerium seit Beginn der groß angelegten russischen Invasion fast 47.000 Sprengkörper entdeckt, beschlagnahmt und entschärft worden.

+++ 20:43 Ukraine macht Deutschland Taurus-Versprechen +++
Die Ukraine will die erbetenen Marschflugkörper aus Deutschland und den USA nach Zusicherung von Außenminister Dmytro Kuleba nicht gegen russisches Territorium einsetzen. Die Waffen mit ihrer großen Reichweite seien dringend nötig, schreibt Kuleba bei Twitter. Er fügt hinzu: "Je größer die Reichweite, desto kürzer der Krieg." Von Deutschland erhofft sich die Ukraine Marschflugkörper vom Typ Taurus mit einer Reichweite bis zu 500 Kilometern, von den USA das ähnliche Waffensystem ATACMS. "Beide werden ausschließlich innerhalb unserer Grenzen eingesetzt", versichert Kubela.

+++ 20:16 "Viel intensiver, als ich erwartet hatte" - fast 1.000 ukrainische Soldaten beenden Ausbildung +++
Fast 1.000 ukrainische Marinesoldaten kehren laut dem britischen Verteidigungsministerium in ihre Heimat zurück. Sie haben demnach ihre sechsmonatige Ausbildung bei den Royal Marines und Army Commandos abgeschlossen, in der ihnen beigebracht wurde, "amphibische Operationen mit kleinen Booten" durchzuführen. Rund 900 ukrainische Marineinfanteristen absolvierten den Lehrgang laut London. Er umfasste den Angaben nach den Umgang mit leichten Panzerabwehrwaffen der nächsten Generation (NLAW), Stinger-Flugabwehrraketen, den Einsatz von Mörsern und Drohnen zur Aufklärung sowie die Sprengung von Hindernissen. Einer der Ukrainer wird in einem Statement wie folgt zitiert: "Die Ausbildung, die ich bei den britischen Royal Marines erhalten habe, war viel intensiver, als ich erwartet hatte. Ich habe so viel gelernt und hätte nie erwartet, dass ich das tun würde, was ich getan habe."

+++ 19:53 Statistikbehörde: Russische Wirtschaft wächst wieder +++
Trotz Sanktionen und einer schwachen Landeswährung Rubel ist die russische Wirtschaft im Frühjahr kräftig gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt legte im zweiten Quartal um 4,9 Prozent zu verglichen mit dem Vorjahr, wie die nationale Statistikbehörde mitteilt. Im Vorquartal war die Wirtschaftsleistung noch um 1,8 Prozent geschrumpft.

+++ 19:24 Ukraine und Großbritannien verhandeln über Sicherheitsgarantien +++
Die Regierung in Kiew hat nach Angaben des ukrainischen Präsidentenberaters Andrij Jermak Beratungen mit Großbritannien über Sicherheitsgarantien aufgenommen. Ziel sei es, bis Ende des Jahres zu einem Abschluss zu kommen. Die Ukraine fordert Sicherheitsgarantien von westlichen Staaten wie den USA, solange das Land nicht ins NATO-Militärbündnis aufgenommen wird.

+++ 18:53 US-Boxer und Ex-Klitschko-Gegner Kevin Johnson ist laut eigenen Angaben jetzt russischer Staatsbürger +++
Der US-Boxer Kevin Johnson teilt in einem Interview mit der russischen Zeitung "Izvestia" mit, er habe die Staatsbürgerschaft des Landes erhalten. Als "Kompliment an Präsident Wladimir Putin" habe er zudem beschlossen, seinen Namen zu ändern. "Ich werde jetzt Kevin Wladimirowitsch heißen - zu Ehren von Wladimir Putin. Jetzt bin ich 100 Prozent, kein Witz, 100 Prozent russisch", wird Johnson zitiert. Der 43-Jährige unterlag 2009 Vitali Klitschko, dem heutigen Bürgermeister von Kiew, in einem Kampf. In einer Woche wird Johnson in Moskau gegen den Russen Mark Petrowsky antreten. Laut dem Portal "Boxing Scene" hat er bereits im April nach seinem Sieg gegen Viacheslav Datsik für die russische Staatsbürgerschaft plädiert und Reportern vor Ort gesagt, er wolle in Russland leben.

+++ 18:18 Taurus-Marschflugkörper aus Deutschland für die Ukraine? Olaf Scholz äußert sich +++
In der Debatte über eine mögliche Abgabe von Marschflugkörpern vom Typ Taurus an die Ukraine äußert sich Bundeskanzler Olaf Scholz zurückhaltend. "Es gibt in dieser Frage keinen neuen Sachstand mitzuteilen", sagt der SPD-Politiker der "Thüringer Allgemeinen". "Unser Schwerpunkt liegt unverändert darauf, Waffen zur Luftverteidigung zu schicken, schwere Artillerie und auch Panzer", so Scholz. "Das ist unser Kurs, auf dem wir uns weiter bewegen werden, in enger Absprache mit unseren internationalen Partnern." Politiker aus den Regierungsparteien und der Opposition haben zuletzt gefordert, den ukrainischen Streitkräften das für die Zerstörung von Bunkern und geschützten Gefechtsständen auf bis zu 500 Kilometern Entfernung geeignete Waffensystem zu überlassen.

+++ 17:44 Ukraine: Teenager in besetzten Gebieten erhalten Gehirnwäsche und landen in Militär-Camps +++
Die ukrainische Seite wirft den russischen Besatzern vor, Jugendliche zu entführen und sie in militärische Ausbildungscamps zu stecken, um sie später für die eigene Armee zu rekrutieren. Laut dem "Nationalen Widerstandszentrum" würden die Kinder zudem eine "Gehirnwäsche" erhalten. Derzeit soll es ein militärisch-patriotisches Treffen in Russland geben, an dem auch ukrainische Teenager aus derzeit noch besetzten Gebieten teilnehmen. Sie stammen den Angaben zufolge aus Mariupol, Kirovske, Yenakiieve, Horlivka, Shakhtarsk, Makiivka und Donezk. In den Lagern würden die Jugendlichen laut Widerstandszentrum Schulungen erhalten, Ausflüge zu Propagandamuseen machen oder Konzerte des Propagandisten Oleg Gazmanow besuchen. Der Internationale Strafgerichtshof hält Russlands Umgang mit ukrainischen Kindern in den besetzten Gebieten schon länger für ein Kriegsverbrechen.

+++ 17:10 USA nehmen weitere russische Milliardäre in Sanktionsliste auf +++
Die USA haben laut einem Bericht der osteuropäischen Nachrichtenagentur "Nexta" die russischen Milliardäre Michail Fridman und Pjotr Awen in die Sanktionsliste aufgenommen. Laut dem Projekt Trap Aggressor der Bürgerrechtsbewegung StateWatch hält der in der Ukraine geborene Fridman, dessen Sens Bank kürzlich verstaatlicht wurde, weiterhin direkt oder indirekt Anteile an dem Mobilfunkbetreiber Kyivstar, den Flaschenwasserherstellern Morschinska und Myrhorodska und anderen Firmen. Mindestens 88 ukrainische Unternehmen, die sich direkt oder indirekt im Besitz von russischen Oligarchen befinden, die mit der Militärindustrie des Landes verbunden sind, sollen laut StateWatch noch nicht beschlagnahmt worden sein.

+++ 16:29 Belarus-Diktator Lukaschenko lobt den Westen - und will Beziehungen aufrechterhalten +++
Die russische staatliche Nachrichtenagentur Ria verbreitet einen Bericht, der sich auf die Agentur Sputnik Belarus bezieht und in dem der belarussische Präsident Lukaschenko sich relativ wohlwollend gegenüber dem Westen äußert. Der eng mit Moskau verbundene Diktator, der Putins verbrecherischen Krieg gegen die Ukraine unterstützt, spricht sich demnach für den Erhalt der Beziehungen zu den EU-Ländern aus. Bei einem Treffen zum Thema "Entwicklungsperspektiven der belarussischen Luftfahrt" soll er gesagt haben: "Wir leben vor allem auf Kosten des Ostens - Russland, China. Aber wir sollten den hochtechnisierten Westen nicht vergessen. Sie sind ganz in der Nähe, sie sind unsere Nachbarn - die Europäische Union. Und wir dürfen die Beziehungen zu ihnen nicht verlieren. Wir sind dazu bereit, aber unter Berücksichtigung unserer Interessen."

+++ 15:57 Russischer TV-Propagandist hält Deutschland "nicht für einen legitimen Staat" und stellt wirre DDR-These auf +++
Anton Gerashchenko, Berater des Innenministers der Ukraine, teilt auf Twitter einen Clip, der den russischen TV-Propagandisten Solowjow zeigt und warnt vor diesem. Der Moderator fällt immer wieder mit wirren Hasstiraden im russischen Fernsehen auf. Dieses Mal stellt Solowjow die territoriale Integrität und die offiziellen Grenzen Deutschlands in Frage: "Ich halte Deutschland nicht für einen legitimen Staat", heißt es von ihm unter anderem. Der Kreml-Propagandist behauptet, die Bundesrepublik habe einst die DDR "illegal annektiert". Warum das nicht stimmt, kann in diesem Text nachgelesen werden.

+++ 15:13 "Ineffektiv und veraltet" - Kiew schickt deutliche Warnung an Moskaus Bevölkerung +++
Kiew warnt die Einwohner von Moskau vor weiteren Angriffen. Nach einer Zunahme ukrainischer Angriffe in den letzten Wochen erklärt Andriy Yusov, Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR), gegenüber der "Kyiv Post", dass sich "das Konzept der Sicherheit immer weiter von den Bewohnern Moskaus entfernt". Er fügt hinzu: "Die ganze Welt sieht, dass das russische Verteidigungssystem und das Land - das eine führende Rolle auf dem Rüstungsmarkt beansprucht - ineffektiv und veraltet sind und auf moderne Herausforderungen nicht angemessen reagieren kann." Die Ukrainer sollen Moskau erst heute erneut mit einer Drohne angegriffen haben. Laut dem Bürgermeister wurde diese erfolgreich abgewehrt. Augenzeugen berichten allerdings von einer Explosion.

+++ 14:47 Mehrere tote und verletzte Zivilisten nach russischen Angriffen - darunter auch Kinder +++
Ein russischer Angriff mit Hyperschallraketen auf die Region Iwano-Frankiwsk hat nach ukrainischen Angaben ein achtjähriges Kind getötet. "Die Raketen trafen ein Gebiet in der Nähe eines Privathauses, wo eine Familie mit drei Kindern lebte", erklärt die Staatsanwaltschaft bei Telegram. Es soll sich um einen achtjährigen Jungen handeln. Einen weiteren Toten gibt es in der Großstadt Cherson zu beklagen: Die Militärverwaltung meldet einen verstorbenen 53-Jährigen nach einem Angriff von russischer Artillerie auf sein Wohnhaus. In Beryslaw werden zudem bei einem russischen Drohnenangriff zwei Polizisten verletzt. In der umkämpften ostukrainischen Region Donezk wurden laut Behörden am Donnerstag und am Freitag ein Zivilist von russischer Artillerie getötet und neun weitere verletzt - darunter auch ein Kind.

+++ 14:14 Selenskyj: Ukraine entlässt alle Regionalchefs von Rekrutierungsbüros +++
In der Ukraine werden nach Angaben von Präsident Selenskyj sämtliche Chefs der regionalen Rekrutierungsbüros entlassen. Als Grund verweist er in einer Mitteilung auf dem Kurznachrichtendienst Telegram auf den Verdacht der Korruption. "Dieses System sollte von Leuten geleitet werden, die genau wissen, was Krieg ist und warum Zynismus und Bestechung im Krieg Verrat sind." Mit der Umsetzung der Entscheidung sei Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj betraut worden.

+++ 13:48 Gouverneurin: Kind bei russischem Angriff auf Westukraine getötet +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf die im Südwesten der Ukraine gelegene Oblast Iwano-Frankiwsk ist der dortigen Gouverneurin Switlana Onyschtschuk zufolge ein achtjähriger Junge getötet worden. "Es gab Verletzte, darunter ein Kind, das in kritischem Zustand ins Krankenhaus gebracht wurde", schreibt Onyschtschuk auf Telegram. "Die Ärzte taten alles Mögliche, aber leider konnte das Leben des Kindes nicht gerettet werden." Die Rakete habe ein Haus getroffen, teilen die Gouverneurin und die Staatsanwaltschaft mit.

+++ 13:20 Mutmaßlicher Spion war offenbar mit Einkauf geheimer Technik befasst +++
Einem Medienbericht zufolge gibt es neue Details zu dem wegen Spionageverdachts festgenommenen Hauptmann im Bundeswehr-Beschaffungsamt. Wie der "Spiegel" berichtet, saß der Soldat in der Abteilung U, die sich unter anderem "mit dem Einkauf hochmoderner Systeme zur elektronischen Kriegsführung" beschäftigen soll. Darunter falle geheime Technik, die zur Überwachung und Störung von Funksystemen des Gegners und mit Radar- und Flugsystemen genutzt werde.

+++ 12:41 Trauer um zwei ukrainische Straßenmusikerinnen +++
In der Ukraine wird um zwei junge Straßenmusikerinnen getrauert. In den sozialen Medien kursiert ein Video, das zeigen soll, wie Khrystyna and Svitlana offenbar in einer Straße in Saporischschja auftreten. Angeblich sollen die beiden infolge eines russischen Raketenangriffs kurz darauf gestorben sein. Den Tod bestätigte eine Freundin in der öffentlichen Facebook-Gruppe eines ukrainischen Kulturzentrums.

+++ 12:10 Thiele hält Begrenzung von Taurus-Reichweite für "naiven Ansatz" +++
Deutschland erwägt offenbar, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. Eine Software-Änderung soll jedoch die Reichweite begrenzen und so verhindern, dass Ziele in Russland angegriffen werden. Für Oberst a.D. Ralph Thiele ist das nichts weiter als ein "netter Versuch", er verweist auf die "pfiffigen IT-Leute" der Ukraine.

+++ 11:46 Bericht: Keine rasche Entscheidung zu Taurus-Lieferung +++
Die Bundesregierung bereitet einem Medienbericht zufolge keine Entscheidung über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern vor. "Aktuell ist da noch nichts in Bewegung", zitiert die "Bild"-Zeitung einen namentlich nicht genannten Regierungsvertreter. Zuletzt hatten sich Stimmen gemehrt, der Ukraine die deutschen Taurus-Flugkörper zur Verfügung zu stellen. Einem "Spiegel"-Bericht zufolge wird derzeit geprüft, wie das vonstattengehen könnte, demnach könnte etwa die Reichweite der Marschflugkörper in der Software reduziert werden.

+++ 11:24 Ukrainische Soldaten haben offenbar Robotyne betreten +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben offenbar die Kleinstadt Robotyne erreicht. Unbestätigte Fotos und Videos in den sozialen Medien zeigen Soldaten am Ortsschild der südukrainischen Ortschaft in der Region Saporischschja. Bei Robotyne beginnt die vordere Linie des russischen Stellungssystems im Süden des Landes mit Panzergräben, gedeckten Geschützstellungen und langen Reihen an Betonhindernissen. Die Kleinstadt ist seit Wochen umkämpft, sie ist wichtig auf dem Weg der ukrainischen Gegenoffensive Richtung Süden.

+++ 10:57 Russische Behörden: Drohne in Moskau niedergegangen +++
Moskau ist nach Angaben der russischen Behörden erneut Ziel eines Drohnenangriffs geworden. Der Bürgermeister der Stadt, Sergej Sobjanin, schreibt auf Telegram, das Fluggerät sei abgeschossen worden. Trümmerteile seien nordwestlich vom Stadtzentrum niedergegangen. Es habe keine Opfer oder ernsthaften Schäden gegeben. Das Verteidigungsministerium erklärt, eine ukrainische Drohne habe ein Ziel in Moskau ins Visier genommen. Das Fluggerät sei mit Störsendern zum Absturz gebracht worden. Von der Ukraine gab es zunächst keine Stellungnahme. Die Regierung in Kiew äußert sich in der Regel nicht zu vergleichbaren Vorwürfen.

+++ 10:39 "Problem sitzt im Kanzleramt": Strack-Zimmermann kritisiert Scholz bei Taurus-Lieferung +++
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, drängt erneut auf die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper an Kiew. "Die Ukraine braucht sie dringend", sagt die FDP-Politikern dem Sender "Phoenix" mit Blick auf die Waffensysteme. Es sei "völkerrechtskonform, wenn die Ukraine weiß, woher sie angegriffen wird, dass dort auch präventiv zugeschlagen werden kann, um Angriffe zu unterbinden". Sie kritisiert zugleich Bundeskanzler Olaf Scholz für dessen zögerliche Haltung: "Ich glaube, das Problem sitzt erneut im Kanzleramt, wo man versucht, das Thema nicht hochploppen zu lassen."

+++ 10:18 Russische Artillerie trifft Hochhaus in Cherson +++
Russischer Artilleriebeschuss trifft am Morgen offenbar Hochhaus in Cherson. Wie der staatliche Rundfunksender Suspilne und der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak, berichten, seien zwei Menschen dabei verletzt, eine Frau sei von einem Schrapnell getroffen worden.

+++ 09:56 Luftraum über Flughafen bei Moskau wegen Drohne gesperrt +++
Russischen Medienberichten zufolge soll der Luftraum über dem Flughafen Moskau-Wnukowo nahe der russischen Hauptstadt wegen einer Drohne gesperrt worden sein. Wie die staatliche Nachrichtenagentur RIA mit Verweis auf Rettungsdienste auf Telegram berichtet, sei ein Teil der Flüge umgeleitet worden.

+++ 09:36 Klitschko: Raketentrümmer fallen auf Gelände einer Kinderklinik +++
Bei der Arbeit der Luftabwehr in der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind offenbar Trümmer einer russischen Rakete auf das Gelände eines Kinderkrankenhauses gefallen. Dies berichtet der Bürgermeister der Stadt, Vitali Klitschko, auf Telegram. Dabei sei niemand verletzt worden und es gebe auch keine Schäden. Die Rettungsdienste seien derzeit im Einsatz. Unterdessen wurde der Luftalarm der lokalen Behörden in Kiew aufgehoben.

+++ 09:13 Luftalarm in Kiew - offenbar Hyperschallraketen im Einsatz +++
Mehrere Medien berichten über Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Nach Angaben der lokalen Behörden ist die Luftabwehr dort im Einsatz. Wie etwa die "Kyiv Post" berichtet, gebe es Luftalarm auch im ganzen Land. Offenbar sollen russische Hyperschallraketen in der Luft sein.

+++ 08:51 USA fahren Artillerie-Produktion weiter hoch +++
Die USA planen, die Produktion von 155-Millimeter-Artilleriegranaten deutlich zu beschleunigen. Das Ziel sei, im nächsten Jahr 80.000 Stück pro Monat herzustellen, erklärt ein Sprecher des Pentagons. Zuletzt sei seit Kriegsbeginn die Produktion auf 24.000 Granaten pro Monat erhöht worden. In ihrem Verteidigungskampf gegen Russland fehlt der Ukraine vor allem NATO-Munition. Laut dem Pentagon-Sprecher haben die USA Kiew seit Beginn der russischen Invasion mehr als zwei Millionen Granaten übergeben.

+++ 08:13 ntv-Reporter: "Trotz Unkenrufen hat Russland genug Marschflugkörper" +++
Der russische Beschuss eines Hotels in Saporischschja kann laut ntv-Reporter Gordian Fritz als Kriegsverbrechen gewertet werden. Die wohl geplante Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern würde der angegriffenen Ukraine maßgeblich bei der Verteidigung helfen.

+++ 07:46 Russland meldet zwei abgeschossene ukrainische Drohnen +++
In der Nähe der russischen Stadt Kursk sind russischen Angaben zufolge zwei ukrainische Drohnen abgefangen worden. Die Luftabwehr habe sie am späten Donnerstagabend bei ihrem Anflug zerstört, teilt der Gouverneur der gleichnamigen Oblast, Roman Starowoit, laut der staatlichen Nachrichtenagentur TASS mit. Die Oblast Kursk grenzt an die Ukraine. Deren Führung kommentiert üblicherweise keine Angriffe auf russisches Territorium oder von russischen Truppen besetztes ukrainisches Gebiet.

+++ 07:11 Ukraine: Getroffenes Hotel soll Sommercamp für Kinder beheimatet haben +++
Nach dem Beschuss eines Hotels in Saporischschja wirft das ukrainische Verteidigungsministerium den russischen Truppen vor, absichtlich auf Kinder zu zielen. Wie das Ministerium auf Twitter schreibt, beheimate das Hotel Reikartz im Stadtzentrum ein Sommercamp für Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren. Das Camp öffne bis 18.00 Uhr, die Rakete sei eine Stunde später eingeschlagen. Am Donnerstag war eine russische Iskander-Rakete in das Hotel eingeschlagen. Laut Behördenangaben wurde ein Mensch getötet und 16 Personen verletzt. Die russischen Besatzer behaupten, das Hotel werde auch von Angehörigen der "Internationalen Legion" genutzt, die für die Ukraine kämpft.

+++ 06:25 Kiew: Russen versuchen, auf Kupjansk vorzurücken +++
Die ukrainische Armee meldet "erfolglose Offensiven" der russischen Truppen nahe der ukrainischen Stadt Kupjansk im Nordosten des Landes. Wie der Generalstab in Kiew auf Facebook mitteilt, hätten die Kremltruppen dort mit Mörsern und Artillerie auf insgesamt 25 Ortschaften geschossen. Erst am Donnerstag hatte Kiew die Evakuierung von 37 Ortschaften in der Region angekündigt, davon seien insgesamt 11.000 Menschen betroffen, hieß es.

+++ 06:05 Taurus-Lieferung: Union fordert Klarheit von Scholz +++
Sicherheitspolitiker der Union haben Bundeskanzler Olaf Scholz aufgefordert, im Streit um eine Lieferung von weiter reichenden Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine Klarheit zu schaffen. In dieser Frage dürfe es kein "weiteres Ampel-Theater" geben, sagt Fraktionsvize Johann Wadephul der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Für uns ist wichtig, dass eine Entscheidung zur Lieferung von Taurus-Flugkörpern gut abgewogen werden muss. Es muss klar sein, dass es keine Mitwirkung deutscher Soldaten geben darf und die Nachlieferung für die Luftwaffe gleichzeitig mit der Abgabe eingeleitet werden muss."

+++ 04:57 Hacker spionierten wohl Botschaftsmitarbeiter in Belarus aus +++
Eine Gruppe von Hackern hat jahrelang, auch während des Kriegs in der Ukraine, Botschaftsmitarbeiter von vier Ländern in Belarus ausspioniert. Sie hätten dazu lokale Internet-Netzwerke gekapert, schreiben Sicherheitsforscher des slowakischen Cybersecurity-Unternehmens ESET in einem Bericht. Etwa 15 Geräte von Diplomaten aus zwei europäischen Ländern, einem südasiatischen Land und einem afrikanischen Land, die in den Botschaften arbeiteten, seien angegriffen worden. Die digitale Spionagekampagne habe um 2021 begonnen und laufe immer noch.

+++ 03:29 Russische Rakete trifft von UN genutztes Hotel in Saporischschja +++
Eine russische Iskander-Rakete ist laut Angaben ukrainischer Behörden am Donnerstagabend in ein Hotel der Stadt Saporischschja eingeschlagen. Dabei sei ein Mensch getötet worden, 16 Personen seien verletzt worden, darunter vier Kinder. Lokale Medien berichteten, es handele sich bei dem beschädigten Gebäude um das Hotel Reikartz im Stadtzentrum, das häufig von Mitarbeitenden der Vereinten Nationen genutzt wird. "Ich bin entsetzt über die Nachricht, dass ein Hotel, das häufig von Mitarbeitenden der Vereinten Nationen und von Nichtregierungsorganisationen zur Unterstützung der vom Krieg betroffenen Menschen genutzt wird, von einem russischen Angriff in Saporischschja getroffen wurde", erklärt die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in der Ukraine, Denise Brown, in einer E-Mail.

+++ 02:33 Ukrainische Soldaten kehren nach Ausbildung in Großbritannien zurück +++
Großbritannien hat in den vergangenen Monaten etwa 900 Marinesoldaten aus der Ukraine ausgebildet. Nach einem sechsmonatigen Training kehren die Soldaten nun bald zurück, meldet die Nachrichtenagentur PA. Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge waren darunter auch Freiwillige ohne militärische Erfahrung. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 wurden nach Angaben von PA in Großbritannien mehr als 20.000 ukrainische Rekruten trainiert.

+++ 01:10 Würzburg liefert drei Feuerwehrfahrzeuge an die Ukraine +++
Die Stadt Würzburg spendet drei Fahrzeuge der Feuerwehr an ihre ukrainische Partnerstadt Lwiw. Mitarbeiter der Stadt und zwei Fahrer der Freiwilligen Feuerwehr brachten die ausgemusterten, aber technisch voll funktionsfähigen Fahrzeuge an den Grenzübergang zwischen Korczowa in Polen und Krakowez in der Ukraine, wie die Stadt mitteilt. Lwiw liegt nur rund 70 Kilometer östlich der Grenze zu Polen. Nach Angaben des Leiters der Würzburger Berufsfeuerwehr wurden die Fahrzeuge technisch überholt, bekamen neue Reifen und neuen TÜV. Auch die Feuerwehrausrüstung sei mitgeliefert worden.

+++ 00:01 Kiew: Wiederaufbau ist Teil des Widerstandes gegen Russland +++
Die ukrainische stellvertretende Infrastrukturministerin Oleksandra Azarkhina bezeichnet die Unterstützung für die militärische Verteidigung des Landes als eine Basis. "Deutschland hat uns gerade im vergangenen Winter militärisch so geholfen, dass wir hier in Kiew sicher sind", sagt Azarkhina dem "Spiegel". Doch es gehe im Krieg nicht nur um Waffen. Es brauche jedoch auch verstärkt Hilfe beim Wiederaufbau. "Die wirtschaftliche Entwicklung ist Teil des Widerstandes gegen Russland. Wir bezahlen unsere Soldaten aus dem Staatshaushalt. Wenn wir keine funktionierende Wirtschaft haben, haben wir auch keine Steuereinnahmen". Im Angriffskrieg auf die Ukraine sind 144.536 Privathäuser und 18.754 Mehrfamilienhäuser schwer getroffen worden, wie das Magazin unter Berufung auf Zahlen der ukrainischen Regierung berichtet. Mehr als 300 Straßenbrücken, 1733 Schulen, 979 Kindergarten und 864 Gesundheitseinrichtungen sind demnach durch die Kämpfe beschädigt oder ganz zerstört worden.

+++ 22:57 Selenskyj für religiöse Toleranz - aber Vorsicht gegenüber Moskau +++
Selenskyj sieht religiöse Toleranz als wichtigen Teil des Selbstverständnisses seines Landes. Das sagt er in seiner Videoansprache, nachdem er in Kiew mit einem Vertreter des Zentrums der orthodoxen Weltkirche, des Ökumenischen Patriarchats, gesprochen hatte. Es gebe in der Ukraine einen Rat der Kirchen und religiösen Organisationen, so der Präsident. Dieser Rat stelle sicher, dass alle Religionsgemeinschaften sich frei äußern und "an der Lösung gesellschaftlich wichtiger Fragen mitwirken können". Eine Einschränkung macht Selenskyj aber mit Blick auf die orthodoxe Kirche in der Ukraine, die sich zum Moskauer Patriarchat bekennt. "Der Staat wird niemals zulassen, dass eine der ukrainischen Religionsgemeinschaften von einem Aggressorstaat benutzt wird", sagt er.

+++ 22:02 Biden bittet Kongress um weitere 24 Milliarden Dollar für Kiew +++
US-Präsident Joe Biden will den Kongress um zusätzliche Ausgaben von 40 Milliarden Dollar bitten, darunter 24 Milliarden Dollar für die Ukraine und andere internationale Bedürfnisse im Zusammenhang mit dem Krieg. Vier Milliarden Dollar sind dem Antrag zufolge für die Grenzsicherheit und zwölf Milliarden Dollar für die Katastrophenhilfe vorgesehen. Ein hochrangiger Regierungsvertreter sagt, dass der Bedarf groß sei und dass das Weiße Haus hoffe, eine Einigung mit dem Kongress zu finden.

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Quelle: ntv.de, rog/ses/hny/dpa/rts/AFP

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