Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:16 Lettland besorgt wegen Wagner-Kämpfern in Belarus +++
Nach dem Wechsel Prigoschins nach Belarus sieht Lettland die Gefahr einer "Infiltration" der Europäischen Union durch Kämpfer der Gruppe Wagner. Die EU-Außengrenze müsse deshalb besser geschützt werden, sagt der lettische Regierungschef Krisjanis Karins im Rahmen des EU-Gipfels in Brüssel. "Wir müssen ein aufmerksames Auge auf alles haben, was in Belarus passiert", sagt Karins. Die Tatsache, dass dort eine unbekannte Zahl von ausgebildeten Kämpfern stationiert werde, könne zur Bedrohung werden. "Die Bedrohung wäre wahrscheinlich nicht eine frontal militärische, sondern der Versuch der Infiltration Europas für unbekannte Zwecke. Das bedeutet, dass wir den Grenzen besondere Aufmerksamkeit widmen müssen und sicherstellen müssen, dass wir das kontrollieren können."
+++ 22:20 Russische Bankerin stürzt aus 11. Stock ihrer Moskauer Wohnung +++
Die russische Top-Bankerin Kristina Baikova ist laut Medienberichten aus dem Fenster ihrer Wohnung in Moskau gefallen und noch am Unfallort gestorben. Der Fenstersturz aus dem 11. Stock ereignete sich demnach bereits am 23. Juni. Die Polizei führe derzeit eine Untersuchung durch, berichtet etwa "The Insider". Die 28-jährige Baikova arbeitete als Vize-Präsidentin bei der Loko-Bank und ist das jüngste Opfer einer Serie, in der Russlands Oligarchen und Führungskräfte gewaltsam unter mysteriösen Umständen zu Tode kommen.
+++ 21:55 Brüssel hält sich bei Sicherheitsgarantien für Kiew zurück +++
Die EU bietet der Ukraine nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms weitere Hilfe an. Die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten seien bereit, zusätzlich zu der bereits laufenden Katastrophenschutzhilfe Unterstützung zu leisten, heißt es in einer am Abend beim EU-Gipfel in Brüssel verabschiedeten Erklärung der Staats- und Regierungschefs. Die Staudamm-Zerstörung habe verheerende humanitäre, ökologische, landwirtschaftliche und wirtschaftliche Folgen und bedrohe auch die Sicherheit des Atomkraftwerks Saporischschja. Statt der von Kiew verlangten "Sicherheitsgarantien" können sich die 27 Mitgliedsstaaten nur auf eine vage Absichtserklärung für "künftige Sicherheitszusagen" verständigen.
+++ 21:25 Belarussische Opposition: Prigoschin kann Lukaschenko nicht trauen - und umgekehrt +++
Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja geht davon aus, dass der belarussische Machthaber Lukaschenko nur aus Eigennutz beim Aufstand der Wagner-Söldner in Russland vermittelt hat. Lukaschenko habe sich nicht eingeschaltet, um das Gesicht von Kreml-Chef Putin zu wahren oder um Prigoschin zu retten "oder um einen Bürgerkrieg in Russland zu verhindern", sagt Tichanowskaja in Brüssel. Lukaschenko kümmere sich vielmehr nur um sein persönliches Überleben - weil er wisse, dass er der nächste sein werde, wenn der Machtapparat in Russland durcheinander gerate, sagt Tichanowskaja. "Prigoschin und Lukaschenko sind keine Verbündete. Sie können einander nicht trauen", sagt Tichanowskaja. Beide könnten sich jederzeit gegenseitig verraten.
+++ 20:45 Oligarch legt russische Staatsangehörigkeit ab +++
Bereits der sechste russische Milliardär verzichtet auf seine Staatsbürgerschaft. Laut dem Magazin "Forbes" gibt der Geschäftsmann Igor Makarow gibt seinen Pass zurück. Makarow besitzt einen zyprischen Pass, den er im Austausch für Investitionen in den Jahren 2008 bis 2012 erhalten hat. In den letzten Jahren lebte der Geschäftsmann demnach in drei Ländern: Zypern, den Vereinigten Staaten und Italien. Nach Beginn des Krieges verhängten Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland Sanktionen gegen ihn. Laut "Forbes" verfügt Makarow über ein Vermögen von 2,2 Milliarden US-Dollar. Damit steht er auf Platz fünf der reichsten Zyprioten.
+++ 20:15 "Keine Worte, um Brutalität zu beschreiben": Greta Thunberg besucht Ukraine +++
Zur Erfassung der durch den russischen Angriffskrieg verursachten Umweltschäden ist die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg gemeinsam mit einer internationalen Arbeitsgruppe in die Ukraine gereist. "Wir brauchen Ihre professionelle Hilfe", sagt Selenskyj, der die Gruppe in Kiew empfängt. Der ukrainische Präsident weist vor allem auf die schlimmen Verwüstungen im südlichen Gebiet Cherson hin, die durch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms und darauf folgende Hochwasser seit Anfang Juni verursacht wurden. "Ich denke nicht, dass die Reaktion der Welt auf diesen Ökozid ausreichend war", sagt Thunberg ukrainischen Medien zufolge. "Ich denke nicht, dass irgendeine Reaktion ausreichend sein kann. Denn es gibt einfach keine Worte, um diese Brutalität zu beschreiben."
+++ 19:45 US-Soldat hält seinen Einsatz in Dnipro mit Bodycam fest +++
+++ 19:20 Scholz: Wagner-Söldner sind Verbrecher +++
Kanzler Scholz wirft den russischen Wagner-Söldnern zahlreiche Verbrechen vor. "Was Wagner-Söldner im Ukraine-Krieg, was sie in Afrika machen, ist unverantwortlich und unverzeihlich", sagt Scholz vor dem EU-Gipfel in Brüssel. "Da sind viele Verbrechen mit verbunden." Scholz nennt es unverantwortlich vom russischen Präsidenten Putin, militärische Gewalt in Privathände zu geben. "Das bedroht eben auch die Stabilität eines Landes wie Russland."
+++ 19:03 Zwei Tote durch russische Angriffe in Cherson +++
Zwei Menschen werden durch russischen Beschuss von Cherson im Süden der Ukraine getötet, teilt Gouverneur Olexandr Prokudin via Telegram mit. Zwei weitere würden mit leichten Verletzungen im Krankenhaus behandelt. Es sei ein Unterstand für Zivilisten getroffen worden.
+++ 18:31 Zum Schutz des NATO-Gipfels: Bundeswehr stationiert Patriots in Litauen +++
Knapp zwei Wochen vor dem NATO-Gipfel hat die Bundeswehr in Litauen mit der Stationierung von Patriot-Flugabwehrsystemen begonnen, die das Spitzentreffen mit absichern sollen. Dies teilten die litauischen Streitkräfte am Donnerstag mit. Von der Armee des baltischen EU- und NATO-Landes dazu veröffentlichte Bilder zeigen, wie ein Bundeswehr-Konvoi in die litauische Hauptstadt Vilnius einfährt. Dort findet am 11. und 12. Juli das Spitzentreffen des westlichen Militärbündnisses statt. Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und Russlands engen Verbündeten Belarus.
+++ 18:01 Bericht: Washington kurz vor Lieferung von Langstreckenraketen an Kiew +++
Die USA stehen kurz vor der Genehmigung eines Langstreckenraketensystems für die Ukraine, das den Kampf gegen die russischen Invasoren zu Kiews Gunsten wenden könnte, berichtet das "Wall Street Journal" mit Verweis auf US-amerikanische und europäische Regierungsbeamte. Das Army Tactical Missile System (ATACMS) hat eine Reichweite von rund 300 Kilometern, genug für ukrainische Streitkräfte, um russische Ziele weit hinter der Front anzugreifen. US-Präsident Joe Biden habe der Lieferung noch nicht zugestimmt, aber das Weiße Haus sehe inmitten der innenpolitischen Unruhen in Russland die dringende Notwendigkeit, den Kampf der Ukraine in den kommenden Wochen zu verstärken, schreibt das Blatt. Bislang wurde die Ukraine nur mit Kurzstrecken-Waffen ausgerüstet, um einen möglichen Angriff auf russisches Territorium zu verhindern.
+++ 17:38 Signal gegen Trump: Mike Pence überraschend zu Besuch in Kiew +++
Der frühere US-Vizepräsident Mike Pence stattet der Ukraine einen Überraschungsbesuch ab. Damit ist er der erste republikanische Präsidentschaftskandidat, der sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj trifft. Anders als sein früherer Chef Donald Trump bringt Pence seine Unterstützung für die Ukraine deutlich zum Ausdruck. Der Besuch in Kiew sendet ein klares Signal, dass Pence davon überzeugt ist, dass die USA weiterhin eine führende Rolle im Kampf des Landes gegen Russland spielen sollten. "Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Amerika auf der Weltbühne weiterhin führt. Dass wir uns der nackten Aggression, die wir hier gesehen haben, entgegenstellen", sagt der 64-Jährige in einem Interview mit einer NBC-Journalistin, das nach Angaben des US-Senders in dem Ort Moschtschun unweit von Kiew aufgenommen wurde.
+++ 17.15 Selenskyj-Vertrauter erhebt Vorwürfe gegen Orban +++
Der Fraktionsvorsitzende der Partei des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, David Arachamija, erhebt schwere Vorwürfe gegen Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orban. Orban sei "ein Agent innerhalb der Europäischen Union", um russische Werte zu schützen, sagt Arachamija am Rande von politischen Gesprächen in Brüssel. Man sei sehr enttäuscht vom Verhalten Orbans. Arachamija betont, dass dies nicht für das ungarische Volk gelte. Dieses habe viele Vertriebene aus der Ukraine aufgenommen, sagte der Selenskyj-Vertraute, der zu Beginn des russischen Angriffskriegs an Verhandlungen mit der Gegenseite über eine mögliche Friedenslösung beteiligt war.
+++ 16:50 Mit Haftbefehl gesucht: Papst-Emissär trifft umstrittene russische Kinderrechtsbeauftragte +++
Gegen die russische Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa liegt ein Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen des Internationalen Strafgerichtshofs vor. Dennoch hat der von Papst Franziskus nach Russland geschickte Sonderbeauftragte für den Ukraine-Krieg, Kardinal Matteo Zuppi, Lwowa-Belowa in Moskau getroffen. Medienberichten zufolge wollte Zuppi dabei die mutmaßliche Verschleppung ukrainischer Minderjähriger nach Russland ansprechen. Aus dem Vatikan gibt es keine Details zu den Gesprächsinhalten. Lwowa-Belowa schreibt in ihrem Telegram-Kanal, sie habe mit Zuppi über "humanitäre Fragen im Zusammenhang mit den Militär-Aktionen und dem Schutz der Kinderrechte" gesprochen.
+++ 16:20 Ukrainische Armee ruft Zivilisten im Abschnitt Sumy zur Flucht auf +++
Wegen ständigen russischen Beschusses fordert die ukrainische Armee die Bevölkerung der Grenzkreise im nordöstlichen Gebiet Sumy zur Flucht auf. "Ich rufe alle dazu auf, bitte flieht, um das eigene Leben zu retten!", schreibt Generalleutnant Serhij Najew bei Telegram. Die örtlichen Behörden seien bei der Evakuierung behilflich. Russland setze täglich Raketenwerfer, Artillerie und Gleitbomben in diesem Gebiet ein. "Der Abschnitt Sumy bleibt der gefährlichste im nördlichen Operationsgebiet", unterstreicht Najew.
+++ 15:54 Bericht: General Surowikin verhaftet +++
Der russische General Surowikin, der in die Pläne für den gescheiterten Aufstand der Wagner-Söldner eingeweiht gewesen sein soll, ist laut einem Medienbericht verhaftet worden. Die "Financial Times" verweist dafür auf drei Insider, die mit dem Fall betraut sein sollen. Die kremlnahe "Moscow Times" berichtet, der Wagner-Aufstand sei für die russische Regierung ein Anlass, in den Reihen der eigenen Streitkräfte "aufzuräumen". Surowikin sei vom FSB festgenommen worden. "Anscheinend hat sich der Surowikin während des Aufstands auf die Seite von Prigoschin gestellt, und sie haben ihn an den Eiern gepackt", zitiert "Moscow Times" den Insider. Der General ist seit Samstag nicht mehr gesehen worden. Über seinen Verbleib ist nichts sicher bekannt. Zuvor gab es das Gerücht, dass er verhört wurde. Das russische Investigativ-Portal IStories schreibt auf Telegram, Surowikin sei nach dem FSB-Verhör wieder freigelassen worden. Als Quelle nennt es den FSB.
+++ 15:30 Recherche deckt auf: Auch Deutsche kämpfen für Putin im Krieg +++
+++ 15:05 Kreml setzt Prigoschin finanziell unter Druck +++
Dem Chef der Wagner-Söldner wird nach offiziellen russischen Angaben die Finanzierung entzogen, sollten seine Kämpfer keinen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium unterzeichnen, um sich diesem zu unterstellen. Prigoschin habe sich geweigert, entsprechende Verträge zu unterschreiben, sagt der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Parlamentes, Generaloberst Andrej Kartapolow, der Nachrichtenagentur RIA zufolge. Prigoschin sei anschließend mitgeteilt worden, dass seine Söldner nicht mehr in der Ukraine kämpfen würden, berichtet auch TASS.
+++ 14:40 Ukraine trainiert für atomaren Notfall +++
Nach Warnungen vor einem angeblich geplanten russischen Terroranschlag auf das Atomkraftwerk Saporischschja haben vier Regionen im Süden der Ukraine Übungen für einen atomaren Notfall abgehalten. Unter der Leitung des Energieministers Herman Haluschtschenko trainierten Rettungskräfte in den Regionen um die Städte Cherson, Mykolajiw, Saporischschja und Dnipro für den nuklearen Ernstfall, wie der ukrainische Atomenergiekonzern Enerhoatom auf Telegram mitteilt. Auch die Zivilbevölkerung sollte dabei auf den Notfall vorbereitet werden. Zuvor war die Sorge über einen atomaren Zwischenfall in Kiew gestiegen. Der Militärgeheimdienst SBU hatte erklärt, Russland habe das Kraftwerk vermint und plane einen Terroranschlag dort.
+++ 14:17 Moskau: Beschuss auf Kramatorsk tötete zwei ukrainische Generäle und 50 Offiziere +++
Die russischen Truppen wollen bei ihrem Angriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk zwei ukrainische Generäle getötet haben. Zudem seien bis zu 50 Offiziere des ukrainischen Militärs getötet worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau der Nachrichtenagentur RIA zufolge mit. Es sei ein provisorischer Kommandoposten der ukrainischen Armee getroffen worden. Man habe nur militärische Ziele angegriffen, keine zivilen. Nach ukrainischen Angaben dagegen wurde am Dienstagabend ein überfülltes Restaurant in Kramatorsk beschossen. Zwölf Menschen kamen demnach ums Leben, 60 wurden verletzt.
+++ 13:57 US-Institut erwartet Verhandlungen um Zukunft von Wagner +++
Nach dem Ende des Aufstandes der Söldnergruppe Wagner gegen die russische Militärführung erwarten westliche Experten weiter Verhandlungen um die Zukunft der Kämpfer. Wagner-Chef Prigoschin könne nach Russland zurückgekehrt sein, um Details einer Vereinbarung mit den Behörden auszuhandeln, schreibt das US-Institut für Kriegsstudien (ISW). Prigoschin ist in Russland Chef des Firmenimperiums Concord, dessen Zukunft auch geregelt werden soll. Der prominente Militärblogger Igor Girkin schreibt, dass Prigoschin sich "allem Anschein nach" in seiner Heimatstadt St. Petersburg aufhalte. Dort ist auch der Sitz des Firmenimperiums. Die ISW-Experten betonen, es gebe keine gesicherten Belege dafür, dass Prigoschin Belarus wieder verlassen habe, um weiter zu verhandeln, aber dies sei möglich. Zugleich weisen sie auf zahlreiche Berichte von Bloggern hin, nach denen Prigoschin für seine Truppen in Belarus neue Feldlager einrichten lasse.
+++ 13:47 Peskow: Große Mehrheit der Russen unterstützt Ukraine-Einsatz +++
Die russische Führung tritt einer Umfrage entgegen, die auf eine abgeschwächte Unterstützung der Bevölkerung für den Krieg gegen die Ukraine deutet. "Die Daten, die uns vorliegen, zeigen etwas ganz anderes - eine überwiegende Unterstützung für die spezielle Militäroperation und für den Präsidenten", sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Für die Bevölkerung sei es das Wichtigste, die von Putin formulierten Ziele zu erreichen. Peskow antwortet damit auf einer Pressekonferenz auf eine Frage zu einer Umfrage, die nahelegen soll, dass eine gleiche Zahl von Russen Verhandlungen zur Beendigung des Krieges beziehungsweise eine Fortsetzung befürwortet.
+++ 13:26 Analyst nach Wagner-Revolte: "Die russische Armee steht jetzt doppelt unter Druck" +++
Der Wagner-Aufstand in Russland hat womöglich Folgen, die nicht unmittelbar sichtbar sind, glaubt Sicherheitsanalyst Walter Feichtinger. Prigoschins Tage hält er für gezählt. In der Ukraine gehe derweil das Abtasten weiter, weil Kiew die gesuchte Lücke in der russischen Verteidigung noch nicht gefunden habe.
+++ 13:20 Stoltenberg sieht "Risse" im russischen System +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht durch die Meuterei russischer Wagner-Söldner "Risse" im russischen System. Es sei aber zu früh, endgültige Schlussfolgerungen zu den Folgen zu ziehen, sagt Stoltenberg vor dem EU-Gipfel in Brüssel. Das Entscheidende sei nun, der Ukraine weitere Hilfe zuzusagen. Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs treffen sich vor Beginn des Gipfels mit Stoltenberg zu einem Mittagessen.
+++ 13:11 Scholz: "Regimechange ist nicht unser Ziel" +++
Kanzler Scholz macht nach dem Aufstand der Wagner-Söldner deutlich, dass die Bundesregierung keinen Regierungswechsel in Russland anstrebt. "Unser Ziel hier ist nicht ein Regierungswechsel, ein Regimechange in Russland. Unser Ziel, das wir verfolgen, ist eine unabhängige Ukraine", sagt der SPD-Politiker. "Wir sind nicht Partei dessen, was in Russland geschieht", betont er. Deutschland könne nur beobachten. Zugleich sichert Scholz den Ländern an der NATO-Ostflanke Unterstützung für den Fall einer weiteren Eskalation zu. "Jeder Angriff auf NATO-Territorium ist eine Sache, die wir gemeinsam beantworten werden."
+++ 12:42 Russisches Oppositions-Medium: General Surowikin ist Wagner-Ehrenmitglied +++
Welche Verbindung hat der russische Vize-Generalstabschef der Invasionstruppen in der Ukraine zur Söldner-Gruppe Wagner? Ein russischsprachiges Medium behauptet, dass Sergej Surowikin 2017 Wagner-Ehrenmitglied geworden sei. Das berichtet das "Dossier Center", das durch den im Exil lebenden russischen Regierungskritiker und Ex-Oligarchen Michail Chodorkowski gegründet wurde. Auch mehr als 30 weitere russische Generäle und Beamte seien Ehrenmitglieder geworden, heißt es weiter. Dies würden Dokumente belegen. Die Behauptungen lassen sich nicht überprüfen. Zuvor hatte die "New York Times" berichtet, dass Surowikin vorab von dem Wagner-Aufstand gewusst haben soll. Der Kreml wies das als Spekulationen zurück.
+++ 12:03 Staatsfernsehen zeigt Putin bei Bad in der Menge +++

Kuss auf den Kopf und ein Selfie: Dass der Kremlchef sich überhaupt in eine Menschenmenge begibt, ist ungewöhnlich.
(Foto: via REUTERS)
Vier Tage nach dem Abbruch des bewaffneten Aufstands der Wagner-Söldnertruppe hat Kremlchef Putin nach Angaben russischer Staatsmedien erstmals Moskau verlassen und ist in die russische Kaukasusrepublik Dagestan gereist. Aufnahmen des Staatsfernsehens zeigen ihn bei einem für Putin ungewöhnlichen Bad in der Menge am Mittwochabend in der Stadt Derbent. Auf einem Video der Staatsagentur Ria Nowosti ist zu sehen, wie Putin in der Dunkelheit von begeisterten Bewohnern Derbents umringt wird, ihnen die Hände schüttelt und ein Selfie mit einem Mädchen macht. Nach Kreml-Angaben wollte sich Putin in Dagestan um Tourismusfragen kümmern.
+++ 11:50 Ukrainer frustriert: "Das ist noch keine Gegenoffensive" +++
"Diesel" und seine Artillerie-Einheit sitzen im Unterholz bei Bachmut. Wenn der Schießbefehl kommt, treffen sie "Panzer" und "vor allem Infanterie". Dann heißt es wieder warten. Die Kämpfer sind vom langsamen Fortgang der Gegenoffensive frustriert. Auch das "Theater" in Russland gibt wenig Hoffnung.
+++ 11:34 Behörden melden mindestens fünf tote Zivilisten +++
Seit gestern sind durch die russischen Angriffe laut ukrainischen Behörden mindestens fünf Zivilisten getötet worden. Demnach starben drei Zivilisten im Alter von 45, 48 und 57 Jahren in Vovchans'ki Khutory im Nordosten der Ukraine. Ein weiteres Todesopfer gab es den Angaben zufolge in Serebrjanka in der östlichen Region Donzek, im Süden starb am Morgen eine 71-Jährige durch den Beschuss der Siedlung Biloserka. Mehrere weitere Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer.
+++ 11:22 Laut Ukraine 680 russische Soldaten binnen eines Tages getötet +++
Das ukrainische Militär behauptet, es habe binnen eines Tages etwa 680 russische Soldaten getötet. Insgesamt steige die Zahl der getöteten russischen Soldaten seit Kriegsbeginn rund 227.780. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
+++ 10:58 Jäger: Putin-Getreue starten Hexenjagd-"Wettbewerb" +++
Nach dem durch die Wagner-Gruppe ausgelösten Chaos läuft in Russland eine Säuberungsaktion. Die nutzt Putin auch, um sich wieder zu rehabilitieren, erklärt Politologe Thomas Jäger. Es gäbe in Russland derzeit beinahe einen Wettbewerb um Putins Loyalität, so der Experte.
+++ 10:33 Polen will Ostgrenze wegen Wagner-Truppe verstärken +++
Wegen der geplanten Verlegung russischer Wagner-Söldner ins Nachbarland Belarus will Polen seine Ostgrenze noch stärker sichern. Geplant sei sowohl eine Aufstockung der dort stationierten uniformierten Kräfte als auch eine Erhöhung der Anzahl "verschiedener Arten von Hindernissen und Befestigungen zum Schutz unserer Grenze im Falle eines Angriffs", sagt Vize-Regierungschef Jaroslaw Kaczynski. Polen habe Erkenntnisse, wonach bis zu 8000 Wagner-Kämpfer in Belarus unterkommen könnten.
+++ 10:06 Munz zu Putschversuch: "Piloten haben sich geweigert, Aufstand zu beschießen" +++
Rund um den Aufstand der Gruppe Wagner in Russland sind weiterhin viele Fragen ungeklärt. ntv-Reporter Rainer Munz berichtet über die neuesten Erkenntnisse zum Putschversuch. So soll unter anderem inzwischen bekannt sein, wer Prigoschins Kontakt zu hochrangigen russischen Militärs war.
+++ 09:39 Ukraine verkündet Geländegewinne im Süden und Osten +++
Die Ukraine meldet militärische Fortschritte an mehreren Frontabschnitten. Im Süden sei die Armee 1300 Meter in Richtung Berdjansk in der Oblast Saporischschja vorgestoßen, schreibt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar bei Telegram. Die Hafenstadt am Asowschen Meer selbst liegt allerdings weit hinter der Frontlinie. Auch in der Nähe von Bachmut, im Osten des Landes, gebe es Fortschritte, schreibt Maliar. Die ukrainischen Truppen seien 1200 Meter in Richtung Klischtschijiwka vorgerückt und 1500 Meter in Richtung Kurdjumiwka.
+++ 09:10 Festnahme in Kramatorsk "halten einige für Show" +++
Nach dem Raketenangriff auf ein bei internationalem Publikum beliebtes Café mit mindestens zwölf Toten und Dutzenden Verletzten in Kramatorsk meldet der ukrainische Präsident Selenskyj die Festnahme eines "Verräters". ntv-Reporterin Elke Büchter erklärt, warum das viele Ukrainer eher für eine symbolische Festnahme halten.
+++ 08:45 Wagnertruppe soll Spezial-Flugzeug abgeschossen haben +++
Die Söldnergruppe Wagner soll während ihres Aufstandes mehrere russische Helikopter und ein spezielles Militärflugzeug abgeschossen haben. Es soll sich dabei um eine Art luftgestützten Kommando-Posten gehandelt haben. Das britische Verteidigungsministerium schreibt, Russland habe nur bis zu 12 Maschinen dieses Typs. Die Flugzeuge spielten bei der Koordination der russischen Streitkräfte eine Schlüsselrolle. Der Verlust eines dieser Flugzeuge werde sich wahrscheinlich negativ auf russische Operationen in der Luft und am Boden auswirken.
+++ 08:03 Zahl der Todesopfer in Kramatorsk auf zwölf gestiegen +++
Zwei Tage nach dem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk ist die Zahl der Todesopfer auf zwölf gestiegen. Aus den Trümmern sei eine weitere Leiche geborgen worden, teilen die Rettungsdienste mit. Unter den Toten sind den Angaben zufolge drei Kinder. 60 weitere Menschen wurden verletzt. Am Dienstag waren russische Raketen in Kramatorsk eingeschlagen, eine hatte ein gut besuchtes Restaurant im Stadtzentrum getroffen. Die Bergungsarbeiten seien abgeschlossen, erklärt der Zivilschutz und veröffentlicht ein Video, auf dem die Arbeiten sowie Drohnenaufnahmen vom Ausmaß der Zerstörung zu sehen sind.
+++ 07:35 Novaja Gazeta Europe zur "unerwünschten Organisation" erklärt +++
Die russische Generalstaatsanwaltschaft erklärt das unabhängige russische Medium Novaja Gazeta Europe zu einer "unerwünschten Organisation". Damit ist das Online- und Printmedium, das von Lettland aus betrieben wird, in Russland praktisch verboten. Russischen Bürgern, die mit Tätigkeiten einer solchen Organisation in Verbindung stehen, drohen Strafen, bis hin zu Haft. Auch das Teilen von Inhalten des Mediums sei verboten, erklärt die "Moskow Times". Die Generalstaatsanwaltschaft schreibt auf Telegram, das Medium schade den Interessen Russlands. Es verbreitete falsche Informationen über den Krieg in der Ukraine, über angebliche Kriegsverbrechen gegen Zivilisten und die angebliche Verletzung der Rechte der Bürger in Russland. Novaya Gazeta Europe will seine Arbeit fortsetzen. Das Nachrichten-Portal rät seinen Lesern in Russland, "alle Links zu unseren Artikeln aus ihren Konten in den sozialen Medien zu entfernen und uns in Zukunft nicht mehr zu zitieren. Aber Sie können und sollten lesen, was wir zu sagen haben!"
+++ 06:47 Bericht: Russisches Propagandamedium arbeitet weiter in Berlin +++
Das russische Staatsmedium "Ruptly" soll trotz EU-Sanktionen nach wie vor in Berlin aktiv sein. Der "Tagesspiegel" berichtet, die Videoagentur sei Ende 2022 in neue Räume in den Ortsteil Moabit umgezogen und habe weitere Mitarbeiter eingestellt. Dem Bericht zufolge gehört Ruptly zu dem in Moskau ansässigen Medienunternehmen TV-Novosti, das von der Europäischen Union im Dezember auf die Sanktionsliste gesetzt wurde. Die EU wirft TV-Novosti vor, Propaganda des Kreml zu verbreiten. "Es ist ein Skandal, dass die Sanktionen in Deutschland nicht ausreichend umgesetzt werden", sagt die Politikwissenschaftlerin Susanne Spahn dem "Tagesspiegel". Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 06:20 Ukraine: Besatzer verscharren mehr als 60 Leichen in Region Cherson +++
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine sollen die russischen Besatzer in der Region Cherson die Leichen Dutzender Menschen gefunden haben, die in den Fluten umgekommen sind. Allein am Wochenende seien es mehr als 60 Leichen gewesen, schreibt der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine auf Facebook. Die Leichen seien in Massengräbern verscharrt worden, um die Zahl der Toten zu verschleiern. Die Angaben sind nicht überprüfbar. Die Ukraine wirft Russland vor, den Staudamm absichtlich gesprengt zu haben. Auch viele internationale Experten halten das für wahrscheinlich. Moskau beschuldigt Kiew, den Damm beschossen zu haben.
+++ 05:39 Bericht: Kreml will Wagners globale Geschäfte übernehmen +++
Nach der Verbannung von Wagner-Chef Prigoschin ins belarussische Exil bemüht sich der Kreml offenbar darum, die volle Kontrolle über dessen global operierendes Militärunternehmen zu erlangen. Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" (WJS) soll der Vize-Außenminister nach der gescheiterten Rebellion nach Damaskus geflogen sein, um dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad mitzuteilen, dass die Wagner-Kämpfer dort nicht mehr unabhängig operieren. Auch in Mali seien Kreml-Vertreter persönlich vorstellig geworden. Den Präsidenten der Zentralafrikanischen Republik hätten hochrangige Beamte angerufen und versichert, dass die russischen Geschäfte in Afrika durch die Krise nicht beeinträchtigt würden. Einschließlich der in Russland und der Ukraine stationierten Kräfte beschäftigte Wagner laut dem "WJS" zuletzt mehr als 30.000 Söldner. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 04:32 Pistorius: Entwicklungen in Russland zeigen Risse im Kreml +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius sieht in dem bewaffneten Aufstand der Söldnerarmee Wagner ein Zeichen für Risse im Machtapparat des russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Ich glaube, da muss man kein Russland-Experte sein, um zu erkennen, dass eine Situation, die so weit gedeihen kann in so kurzer Zeit, dass die ein eindeutiges Signal dafür ist, (...) dass dort einiges in Schieflage geraten ist und dass es Risse gibt", sagt der SPD-Politiker in Washington als Antworte auf die Frage einer Journalistin, wie angeschlagen der russische Präsident seiner Ansicht nach sei. Pistorius fügt hinzu, wie tief diese Risse seien und welche Folgen sie für Russland, für die innere Stabilität des Landes und für Putin hätten, ließe sich noch nicht abschätzen. Es gebe auch "kein klares gefestigtes Lagebild".
+++ 03:51 Scholz: Deutsche Geheimdienste wussten nicht vorab über Wagner-Aufstand Bescheid +++
Nach dem Söldneraufstand in Russland sieht Bundeskanzler Olaf Scholz Gesprächsbedarf hinsichtlich der Leistung der deutschen Auslandsaufklärung. Die deutschen Geheimdienste hätten "das nicht vorher gewusst", sagt er der ARD. Auf den Hinweis, dass die US-Geheimdienste laut Medienberichten offenbar mehrere Tage vorher von den Wagner-Plänen wussten, entgegnete der Kanzler: "Das werden wir alles gemeinsam miteinander zu besprechen haben." Zur Leistung der deutschen Nachrichtendienste in der jüngsten Krise in Russland sagt er: "Unsere Dienste in Deutschland haben versucht, die Situation natürlich immer zu beobachten in Russland."
+++ 03:14 Vatikan-Vertreter und Kreml-Berater sprechen über Flüchtlinge +++
Ein päpstlicher Gesandter reist nach Moskau, um den außenpolitischen Berater des russischen Präsidenten Putin zu treffen. Dabei sei es vor allem um humanitäre Fragen gegangen, sagt der Erzbischof der Diözese, Kardinal Paolo Pezzi, der russischen Nachrichtenagentur Tass. Der Kreml-Berater Juri Uschakow und Kardinal Matteo Zuppi hätten sich bei ihren Gesprächen auf Flüchtlinge, insbesondere auf Kinder, konzentriert. Das Treffen sei gut verlaufen. Weitere Einzelheiten nennt er nicht. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte zuvor erklärt, die beiden Vertreter würden die "Situation rund um den Konflikt in der Ukraine und natürlich auch mögliche Wege einer politischen und diplomatischen Lösung" erörtern. Russland "schätze die Bemühungen und Initiativen des Vatikans, eine friedliche Lösung für die Ukraine-Krise zu finden, sehr".
+++ 02:21 Surowikins Rolle bei Rebellion bleibt rätselhaft +++
Die Rolle des russischen stellvertretenden Oberbefehlshabers der Invasionstruppen in der Ukraine beim Aufstand der Söldner-Gruppe Wagner ist weiter unklar. Sergej Surowikin habe mit dem Aufstand des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin vom Wochenende sympathisiert, sagen US-Beamte unter der Bedingung der Anonymität. Surowikin habe Prigoschin unterstützt, aber westliche Geheimdienste wüssten nicht mit Sicherheit, ob er dem Aufstand in irgendeiner Weise geholfen habe, erklären drei der Insider. Kurz nach Beginn der Revolte hatte Surowikin die Kämpfer der privaten Miliz öffentlich aufgefordert, ihren Widerstand gegen die Militärführung aufzugeben und in ihre Stützpunkte zurückzukehren, um einen Bürgerkrieg zu vermeiden. "Ich fordere euch auf, aufzuhören", sagt Surovikin in einem Video auf Telegram. Während seiner Botschaft an die Söldner ruhte seine rechte Hand auf einem Gewehr. Die "New York Times" berichtete am Dienstag, Surowikin soll von dem Wagner-Aufstand gewusst haben. Der Kreml wies die Berichte als Spekulationen zurück.
+++ 01:29 Ukrainischer Oberbefehlshaber: Haben strategische Initiative ergriffen +++
Den ukrainischen Streitkräften ist es nach den Worten ihres Oberbefehlshabers General Walerij Saluschnyj gelungen, "die strategische Initiative zu ergreifen". "Die ukrainischen Verteidigungskräfte setzen ihre Offensivaktionen fort und wir haben Fortschritte gemacht. Der Feind leistet starken Widerstand und erleidet dabei erhebliche Verluste", schreibt Saluschnyj auf Telegram. Mit US-Generalstabschef Mark Milley spreche er über für die Gegenoffensive benötigten Waffen sowie über Minenräumgeräte. Laut ukrainischen Offiziellen erschweren große verminte Gebiete den Vormarsch.
+++ 00:44 Polen kauft Patriot-Luftabwehrsystem von USA +++
Polen baut seine Verteidigungsfähigkeiten aus und kauft von den USA nach Angaben des Pentagon moderne US-Luftabwehrsysteme vom Typ Patriot für bis zu 15 Milliarden Dollar (13,7 Milliarden Euro). Die für Rüstungsexporte zuständige US-Behörde DSCA teilt mit, das Geschäft umfasse bis zu 48 Raketenwerfer und bis zu 644 Raketen sowie Radar und Kontrollkomponenten des Systems. Die Patriots sollen zur Abwehr von Hochgeschwindigkeitsraketen und Flugzeugen eingesetzt werden. Die Patriots spielen auch bei der Verteidigung der Ukraine gegen russische Luftangriffe eine entscheidende Rolle. Sie fangen auch Moskaus taktische ballistische Raketen und moderne Hyperschallraketen ab.
+++ 00:11 "Wehrlose kolumbianische Zivilisten angegriffen - Kolumbiens Präsident Petro will Protestnote an Moskau übermitteln +++
Kolumbiens Präsident Gustavo Petro kündigt nach dem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Krematorsk eine offizielle Protestnote seines Landes an Russland an. Russland habe "drei wehrlose kolumbianische Zivilisten angegriffen", schreibt Petro bei Twitter. Damit habe es gegen die international verbindlichen Regeln im Krieg verstoßen. Bei dem Angriff wurde das Restaurant Ria Pizza im Zentrum der Stadt zerstört, das bei Journalisten und Militärangehörigen beliebt war. Unter den Verletzten sind drei kolumbianische Prominente - der bekannte Autor Héctor Abad, der Politiker Sergio Jaramillo und die Journalistin Catalina Gómez, die sich mit der ukrainischen Schriftstellerin Victoria Amelima in dem Restaurant zum Essen getroffen hatten.
+++ 23:18 Selenskyj meldet Festnahme nach "Terroranschlag" auf Kramatorsk +++
Nach dem tödlichen russischen Luftangriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk ist laut dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj ein Verdächtiger festgenommen worden. "Heute haben der ukrainische Inlandsgeheimdienst (SBU) und die Spezialeinheiten der Polizei die Person festgenommen, die diesen Terroranschlag koordiniert hat", sagt Selenskyj in seiner täglichen Abendansprache. Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Restaurant in Kramatorsk waren mindestens elf Menschen getötet und 61 weitere verletzt worden, darunter mehrere Kinder. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 22:27 Bericht: Russlands Vize-Generalstabschef Surowikin soll festgenommen worden sein +++
Russlands Vize-Generalstabschef ist nach einem Bericht der "Moskow Times" festgenommen worden. Die Zeitung beruft sich auf zwei Informanten, die dem Verteidigungsministeriums nahe stehen. Offiziell hat sich das Ministerium zu dieser Information bislang nicht geäußert. Surowikin war im Oktober zum Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine ernannt worden, ehe er nach Kritik wegen militärischer Rückschläge im Januar von Generalstabschef Waleri Gerassimow abgelöst und zu dessen Stellvertreter degradiert wurde. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf US-Regierungskreise, dass Surowikin im Voraus von dem Wagner-Aufstand gewusst haben soll. Zudem gebe es auch Anzeichen, dass auch andere russische Generäle Prigoschin unterstützt haben könnten. Kremlsprecher Dmitri Peskow wies den Bericht der "New York Times" als "Spekulation" zurück.
+++ 22:09 Kiews Parlament bewilligt Prämien für kämpfende Soldaten - 2500 Euro pro Monat +++
Das ukrainische Parlament stimmt für die Rückkehr zu einem monatlichen Prämiensystem, bei dem Soldaten, Angehörige der Verteidigungskräfte und der Polizei zusätzlich 100.000 Hrywnja (2500 Euro) pro Monat erhalten, wenn sie in einer ausgewiesenen aktiven Kampfzone dienen. Das ist ein beträchtlicher Bonus in einem Land, in dem der offizielle Durchschnittslohn bei knapp 15.000 Hrywnja (370 Euro) liegt. Diejenigen, die außerhalb aktiver Kampfgebiete dienen, erhalten zusätzlich 30.000 Hrywnja (730 Euro) pro Monat.
+++ 21:43 Scholz: Niemand weiß, was nach Putin kommt +++
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht Russlands Präsident Wladimir Putin durch den zeitweiligen Söldner-Aufstand angeschlagen. "Ich glaube schon, dass er geschwächt ist", sagt Scholz in der ARD-Sendung "Maischberger". Es zeige sich, dass die autokratischen Machtstrukturen "Risse haben". Putin sitze keinesfalls so fest im Sattel wie er immer behaupte. Scholz sprach von einem "Putsch, einem Militärcoup" des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin. Er wolle aber nicht spekulieren, ob die Vorgänge nun dazu führten, dass Putin länger oder kürzer im Amt bleibe. Er rechne aber mit langfristigen Folgen. Scholz sagt, er denke nicht darüber nach, ob ein erfolgreicher Aufstand gut oder schlecht gewesen wäre. Niemand wisse, was nach Putin komme. Es habe sich um eine gefährliche Lage gehandelt.
+++ 21:12 Erste Lieferung von Abrams-Panzern in Polen eingetroffen +++
Polen hat eine erste Lieferung von in den USA hergestellten Abrams-Panzern erhalten. "Die ersten Panzer sind bereits auf polnischem Boden eingetroffen, es ist ein wichtiger Tag für die polnische Armee", sagt Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak vor Journalisten. Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine rüstet Polen seine Armee massiv auf: Warschau hat insgesamt 366 Abrams-Panzer bei den USA bestellt, die ersten 14 sind Blaszczak zufolge nun in der Hafenstadt Stettin eingetroffen. In diesem Jahr würden noch weitere Panzer geliefert und es werde ein Bataillon von Abrams-Panzern gebildet werden, sagt Blaszczak weiter. Die US-Panzer dieses Typs seien "die besten Panzer der Welt", betont er.
+++ 20:38 Diese drei Kriminellen sollen bei Putsch-Versuch unter Wagner-Söldnern gewesen sein +++
Mindestens drei der Wagner-Söldner, die am Samstag in dem gescheiterten Putsch-Versuch die Stadt Rostow am Don einnehmen wollten, waren verurteilte Kriminelle. Dies berichtet Reuters. Der Kreml erlaubte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin im vergangenen Jahr, Tausende von Söldnern aus Gefängnissen im ganzen Land zu rekrutieren. Diejenigen, die sechs Monate in der Ukraine kämpfen, werden von Putin per Geheimdekret begnadigt. Reuters identifizierte die verurteilten Kriminellen als den 25-jährigen Dmitri Tschekow, einen Einwohner von Rostow, der viermal wegen Diebstahls und Drogendelikten verurteilt worden war, den 33-jährigen Sergej Schirschow, der 2019 wegen bewaffneten Raubüberfalls zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt wurde, und den 31-jährigen Roman Jamalutdinow, der seit 2017 mindestens zweimal zu Gefängnisstrafen verurteilt worden war, und zwar wegen Trunkenheit am Steuer, Autodiebstahls und Angriffs auf einen Polizisten.
Die Entwicklungen vom Vortag können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, ino/hul/dpa/rts/AFP