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Half er beim Planen? "General Armageddon" wusste wohl von Prigoschin-Plänen

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"General Armageddon" und Putin schütteln sich die Hände.

"General Armageddon" und Putin schütteln sich die Hände.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Bei seinem Marsch auf Moskau hoffte Söldner-Chef Prigoschin offenbar auch auf Hilfe aus der russischen Armeeführung. Einem Bericht zufolge soll ein hochrangiger General eingeweiht gewesen sein - und möglicherweise ist er nicht der einzige gewesen.

Der stellvertretende Oberbefehlshaber der russischen Invasionstruppen in der Ukraine, Sergej Surowikin, soll einem US-Zeitungsbericht zufolge im Voraus von dem Aufstand der Söldner-Gruppe Wagner gewusst haben. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf US-Regierungskreise weiter, dass die Regierung in Washington nun herauszufinden versuche, ob Surowikin Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bei der Planung der Rebellion unterstützt habe.

Zudem gebe es laut US-Geheimdienstinformationen Anzeichen dafür, dass auch andere russische Generäle Prigoschin unterstützt haben könnten. Weiter äußerten US-Beamte die Vermutung, dass der Söldnerboss seine Rebellion nicht ohne den Glauben gestartet hätte, dass er andere mächtige Unterstützer habe.

Surowikin wird auch "General Armageddon" genannt

Luftwaffengeneral Surowikin war im Oktober zum Oberbefehlshaber der russischen Truppen im Ukraine-Krieg ernannt worden, ehe er nach Kritik wegen militärischer Rückschläge im Januar von Generalstabschef Waleri Gerassimow abgelöst und zu dessen Stellvertreter degradiert wurde. Unter Experten wurde auch gemutmaßt, dass Surowikin als Befehlshaber in der Ukraine zu viel Einfluss gewonnen haben könnte.

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Prigoschin hatte sich über Monate einen öffentlichen Machtkampf mit Gerassimow und Verteidigungsminister Sergej Shoigu geliefert. Er hatte sie wegen militärischer Misserfolge scharf kritisiert und ihnen Inkompetenz vorgeworfen. Dagegen hatte er sich über Surowikin, der von russischen Medien wegen seiner ihm unterstellten Rücksichtslosigkeit in früheren Kriegen in Syrien und Tschetschenien "General Armageddon" genannt wurde, lobend geäußert.

Surowikin hatte die Wagner-Söldner bereits kurz nach Beginn ihres Aufstands am Freitag öffentlich aufgefordert, ihre Rebellion und den schließlich am Samstag abgebrochenen Marsch auf Moskau aufzugeben. Prigoschin und seinen Söldnern wurde nach einer Vereinbarung zum Ende des Aufstands von Präsident Wladimir Putin Straffreiheit zugesichert. Er ist nun im Exil in Belarus.

Quelle: ntv.de, ses/rts

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