Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:34 Klitschko: Unterstützung der Ukraine sichert Frieden in Europa +++

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hebt auf dem Deutschlandtag der Jungen Union die Bedeutung des angestrebten EU-Beitritts seines Landes hervor. "Wir sehen unsere Zukunft als Teil der europäischen Familie", sagt Klitschko in einer Video-Grußbotschaft. "Unser gemeinsames Ziel ist, Frieden wieder nach Europa zu bringen", so Klitschko. Dafür seien Verteidigungswaffen nötig. Man verteidige nicht nur die Ukraine, sondern auch gemeinsame Werte. Er schließt mit den Worten: "Gemeinsam sind wir zig mal stärker. Die Unterstützung für die Ukraine ist ein Schlüssel für den Frieden für Europa."

+++ 23:00 Selenskyj fordert vom Westen mehr Druck auf Russland +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert angesichts der massiv verstärkten Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine neue Sanktionen des Westens. "Wir brauchen ein neues europäisches Sanktionspaket", sagt Selenskyj in einer an die irische Universitätsgemeinschaft gerichteten Videobotschaft. Die russische Aggression höre ebenso wie die russischen Lügen keinen Tag auf. "Deshalb sollte der internationale Druck auf Russland nicht einen einzigen Tag lang nachlassen", so der Staatschef. Selenskyj wirft Moskau vor, gegen die auch von Russland mitgetragene Abschlusserklärung des G20-Gipfels auf der indonesischen Insel Bali in zahlreichen Punkten zu verstoßen. In der Erklärung werde die Bedeutung des internationalen Rechts und ein multilaterales Systems als Garant von Frieden und Stabilität betont.

+++ 22:21 Ukrainischer Botschafter Makeiev würdigt deutsche Unterstützung +++
Der Botschafter der Ukraine, Oleksii Makeiev, bedankt sich ausdrücklich für die Unterstützung und Solidarität aus Deutschland für sein Land während des russischen Angriffskriegs. Er spüre, dass die Herzen in Deutschland auch blau-gelb schlagen, sagt Makeiev auf dem Deutschlandtag der Jungen Union (JU) in Fulda. Seit Ausbruch des Krieges sei viel von der deutschen Führung gemacht worden. Die deutschen Waffenlieferungen würden eine entscheidende Rolle für den Sieg in dem Krieg spielen und buchstäblich Leben retten. Trotz der aus Deutschland gelieferten Flugabwehr würden viele russische Raketen ihre Ziele erreichen, was zu zivilen Opfern und einem Ausfall der kritischen Infrastruktur in der Ukraine führe.

+++ 22:03 Ukraine wird künftig mit NATO-Staaten Waffen entwickeln und produzieren +++
Polen, die Tschechische Republik, Frankreich, Dänemark und andere NATO-Länder werden gemeinsam mit der Ukraine schwere Waffen und andere militärische Ausrüstung entwickeln und produzieren, teilt das wichtigste ukrainische Verteidigungsunternehmen Ukroboronprom mit. Ukroboronprom erklärt, dass sie Munition, gepanzerte Fahrzeuge und Mehrfachraketenwerfer herstellen werden. "Dafür nutzen wir sowohl bestehende als auch neu geschaffene Kapazitäten an sicheren Orten", so das Unternehmen weiter.

+++ 21:47 Russischer Spion nach Gefängnis und Flucht wieder in Estland +++
Der russische Spion Artem Zinchenko, der 2017 in Estland zu fünf Jahren Haft verurteilt wird, weil er mit dem russischen Militärgeheimdienst (GRU) kooperiert, und dann im Rahmen eines Gefangenenaustauschs nach Russland zurückkehrt, ist nach Berichten von Yahoo News und Eesti Päevaleht wieder nach Estland geflohen. Zinchenko sagt, er habe beschlossen, aus Russland zu fliehen, lange bevor Wladimir Putins Mobilisierung am 21. September angekündigt wird. Zuerst seien seine Frau und seine Kinder gegangen, dann habe er seine Wohnung in St. Petersburg verkauft und sei ihnen gefolgt. Als Grund für seine Entscheidung, zu fliehen, nennt er die Brutalität des Kremls im In- und Ausland sowie die humane Behandlung durch Estland, obwohl er dort als vor Jahren feindlicher Agent verhaftet wird. "Am 24. Februar ist eine schreckliche Situation eingetreten. Es ist das schlimmste Szenario, das man sich vorstellen kann, und das nicht nur, weil meine Verwandten dort [in der Ukraine] leben, sondern auch wegen der großen Zahl unschuldiger Opfer", sagt Zinchenko.

+++ 21:33 Ukraine: Russland verlegt Soldaten aus Cherson bereits in den Donbass +++
Laut ukrainischem Generalstab verlegt Russland einige Einheiten aus dem Gebiet Cherson nach Luhansk. Die Truppen sollen mittlerweile in der Stadt Nowoajdar sein, heißt es. Nach dem Rückzug vom Westufer des Dnipro-Flusses hätten für die russischen Streitkräfte in den meisten Gebieten der Frontlinie Nachschub, Umgruppierung und Aufbau von Verteidigungslinien Priorität, erklärt das britische Verteidigungsministerium ergänzend. Das Ministerium fügt hinzu, dass Russland wahrscheinlich versuchen werde, einen Teil seines Personals, das Cherson verlassen hat, "zur Verstärkung und Ausweitung seiner Offensivoperationen" in der Nähe von Bakhmut in der Oblast Donezk zu verlegen.

+++ 21:15 Bericht dokumentiert 226 festgenommen und verschwundene Ukrainer in Cherson +++
Hunderte Menschen in der Region Cherson werden während der russischen Besatzung festgenommen oder verschwinden gänzlich. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der amerikanischen Yale Universität, die vom US-Außenministerium gefördert wird. Zudem werden nach den Erkenntnissen der Yale-Spezialisten Dutzende Menschen vermutlich gefoltert. Dem Bericht zufolge sind 226 Festnahmen und Vermisstenanzeigen zwischen März und Oktober dokumentiert.

+++ 20:58 30 Prozent der Ukraine sollen vermint sein +++
Rund 30 Prozent des Territoriums der Ukraine sind infolge des russischen Angriffskrieges nach Kiewer Angaben vermint. Das entspreche etwa der doppelten Größe Österreichs, teilt der Staatliche Notfalldienst auf seiner Homepage mit. Die Fläche und die Zahl der Minen auf ukrainischem Territorium habe sich im Vergleich zur Zeit vor dem Krieg verzehnfacht. Russland führt seit 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Schon seit dem 2014 ausgebrochenen Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und den von Russland unterstützten Separatisten wurden in der Ostukraine Landminen eingesetzt. In den Regionen Cherson und Mykolajiw werde die Räumung von Sprengkörpern fortgesetzt, heißt es weiter. Mehr als 8000 Quadratkilometer sollen entmint werden.

+++ 20:49 Melynk ist jetzt Ukraine Vize-Außenminister +++
Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, ist zum Vize-Außenminister ernannt worden. Diese Entscheidung trifft das Ministerkabinett in Kiew, melden ukrainische Medien unter Berufung auf den Vertreter der Regierung im Parlament, Taras Melnytschuk. Melnyk hatte sich mit für einen Diplomaten ungewöhnlich scharfer Kritik an der Bundesregierung einen Namen gemacht. In den ersten Monaten des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wird er zu einem der häufigsten Gäste in deutschen Talkshows. Unablässig fordert Melnyk Kampfpanzer und Luftabwehrgeschütze und wirft der Bundesregierung Zögerlichkeit vor. Der Diplomat ist fast acht Jahre Botschafter in Deutschland und kehrt Mitte Oktober nach Kiew zurück.

+++ 20:37 Iran drohen wegen Drohnen-Lieferung an Russland weitere Sanktionen +++
Der Iran muss wegen der Lieferung von Kamikaze-Drohnen an Länder wie Russland mit neuen Strafmaßnahmen des Westens rechnen. "Wir stimmen uns mit Partnern und Verbündeten ab, um in Reaktion auf die Proliferation iranischer Drohnen weitere Sanktionen zu verhängen", sagt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei der Sicherheitskonferenz IISS Manama Dialogue im Königreich Bahrain. Die Weitergabe von Waffen durch den Iran stelle für "uns alle" ein Sicherheitsrisiko dar. Als Beispiele für die Folgen des Exports von iranischen Drohnen vom Typ Shahed 136 nennt von der Leyen den vor wenigen Tagen vor der Küste Omans erfolgten Angriff auf den Öltanker Pacific Zircon sowie russische Attacken auf zivile Ziele in den Städten der Ukraine. Letzte könnten als Kriegsverbrechen eingestuft werden. Welche neuen Strafmaßnahmen gegen den Iran vorbereitet werden, sagt von der Leyen nicht.

+++ 20:19 Polen lädt Russland offenbar von OSZE-Sitzung im Dezember aus +++
Polen untersagt der russischen Delegation den Zutritt zum bevorstehenden OSZE-Gipfel. Außenamtssprecher Lukasz Jasina bejahte die Frage, ob Moskau der Zugang zu dem Dezembertreffen der OSZE in Zentralpolen verwehrt werde. Das Jahrestreffen der 57 Außenminister der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, bei dem Polen die Präsidentschaft innehat, soll am 1. und 2. Dezember in Lodz stattfinden. Als er nach der Anwesenheit des russischen Außenministers Sergej Lawrow bei dem Treffen gefragt wird, antwortet Jasina: "Wir erwarten keinen Besuch von Minister Lawrow in Lodz."

+++ 20:03 Befreiter Asow-Kämpfer überweist Spendengeld an Kinder gefallener Soldaten +++
Mykhailo Dianov, ein ukrainischer Marinesoldat, der das Stahlwerk Asowstal in Mariupol verteidigt hat, überweist das für seine Behandlung gespendete Geld an die Kinder seiner gefallenen Mitstreiter, wie er auf seiner Facebook-Seite mitteilt. Dianow überweist den ersten Teil der vorgesehenen Summe - drei Millionen Hrywnja (etwa 81.000 US-Dollar) - an die Vereinigung der Familien der Verteidiger von Asowstal. Die Organisation wird unter anderem von Asowstal-Arbeitern selbst geleitet. "Jeder weitere Tag [in russischer Gefangenschaft] wurde immer schwieriger. Aber ich persönlich wusste, dass meine Tochter zu Hause auf mich wartete. Und dank vieler Menschen und jedem Einzelnen von Ihnen habe ich die Möglichkeit, sie zu umarmen, mit ihr zu sprechen und ihr nahe zu sein. Aber es gibt Kinder, die ihre Eltern nie wieder sehen werden. Das ist das Schlimmste", schreibt Dianov.

+++ 19:41 Finnland baut 200 Kilometer langen Grenzzaun zu Russland +++
Finnland stellt einen Plan für den Bau eines 200 Kilometer langen Zauns an der Grenze zu Russland vor. "In dieser Situation haben wir alle Gründe unsere Maßnahmen zu überdenken", sagt Brigadegeneral Jari Tolppanen vom finnischen Grenzschutz. Obwohl die Grenze zu Russland in der Vergangenheit "gut funktioniert" habe, hätte der Krieg in der Ukraine die Sicherheitslage "grundlegend" geändert, so Tolppanen. Etwa 200 Kilometer der 1300 Kilometer langen Grenze sollen dem Grenzschutz zufolge für 380 Millionen Euro mit einem Zaun versehen werden. Der Zaun soll über drei Meter hoch und mit Stacheldraht bestückt sein. Besonders sensible Bereiche sollen mit Nachtsichtkameras, Scheinwerfern und Lautsprechern ausgestattet werden, sagt Projektleiter Ismo Kurki auf einer Pressekonferenz. Mit einer Fertigstellung wird bis 2026 gerechnet. Bisher werden Finnlands Grenzen hauptsächlich von leichten Holzzäunen gesichert, die vor allem Vieh davon abhalten sollen, auf die falsche Seite zu wandern.

+++ 19:25 Moskau bescheiden: Silvesterfeiern ja, Feuerwerk und Konzerte nein +++
Die Moskauer Stadtverwaltung will wegen des andauernden Kriegs in der Ukraine die anstehenden Silvesterfeiern bescheidener gestalten als in den vergangenen Jahren. "Wir halten es in diesem Jahr für sinnvoll, auf die Ausrichtung von Feuerwerken und großen Straßenkonzerten zu verzichten", teilt der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin in sozialen Netzwerken mit. Die Stadt werde aber dennoch festlich geschmückt, verspricht er. Die Stadtverwaltung hatte zuvor online darüber abstimmen lassen, ob die Silvesterfeiern trotz Kriegs abgehalten werden sollten. Dabei hätten 300.000 Moskauer ihre Stimme abgegeben und 80 Prozent für die Feierlichkeiten votiert. Doch etwas mehr als die Hälfte der Befragten habe sich dafür ausgesprochen, den Umfang einzuschränken und auf große Konzerte zu verzichten.

+++ 19:07 Geflohener russischer Soldat will über Kriegsverbrechen aussagen +++
Der russische Soldat Nikita Chibrin, der in der 64. motorisierten Schützenbrigade Russlands diente, bittet in Spanien um politisches Asyl. Seine Brigade ist berüchtigt, weil sie Kriegsverbrechen in Bucha begangen haben soll. Chibrin äußert sich gegenüber dem "Guardian" und in einem Interview mit dem Menschenrechtsprojekt Gulagu.net zu seinen Absichten. Er behauptet, er wolle vor einem internationalen Gericht aussagen: "Ich habe nichts zu verbergen. Dies ist ein verbrecherischer Krieg, den Russland begonnen hat. Ich will alles tun, um ihn zu beenden." Seinen Angaben zufolge hat er mehr als vier Monate in der Ukraine verbracht. Chibrin behauptet, er habe sich bereits am 24. Februar geweigert, am Krieg teilzunehmen, und dies seinem Kommando mitgeteilt. Daraufhin wurde er angeblich von seinem Posten als Armeemechaniker entfernt, später jedoch als Hausmeister und Verlader eingesetzt. Seine Brigade sei durch eine Täuschung in der Ukraine gelandet, behauptet er. Chibrin zufolge verbrachte er den ersten Monat des Krieges in dem Dorf Lypivka, 50 km von Kiew entfernt. Während dieser Zeit verübten seine Mitstreiter einen Völkermord in Bucha und Andriivka. Am 16. Juni gelang es Chibrin, die Ukraine zu verlassen, indem er sich in einem Lastwagen versteckte, der nach Russland unterwegs war.

+++ 18:49 Dobrindt fordert Lieferung von Leopard-2-Panzern an Ukraine +++
Der Landesgruppenchef der CSU im Bundestag, Alexander Dobrindt, fordert die Bundesregierung auf, weitere Waffen und insbesondere Leopard-2-Panzer an die Ukraine zu liefern. "Es bleibt dabei, dass dieser Krieg dann beendet und Frieden erreicht werden kann, wenn Putin sein Kriegsziel verfehlt", so Dobrindt. Dazu brauche die Ukraine militärische Stärke. Sie müsse die russischen Truppen zurückdrängen können. "Das gelingt mit einer Ausstattung mit modernen Waffensystemen", so Dobrindt in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel". "Dabei geht es neben Abwehrraketen und gepanzerten Fahrzeugen auch um die Lieferung von deutschen Leopard-2-Panzern im europäischen Verbund."

+++ 18:30 Russen lassen vor Abzug Verbrecher aus Gefängnis frei +++
Vor ihrem Abzug aus Cherson sabotieren die russischen Truppen gezielt die Infrastruktur und Kommunikationswege der Stadt. Zudem werden Dutzende Folterlager und Leichen in der Region entdeckt. Die Russen befreien außerdem alle Insassen aus einem Gefängnis - darunter viele Schwerverbrecher.

+++ 18:14 Russische Rekruten klagen: "In der Ausbildung nicht einmal eine Waffe in der Hand gehabt" +++
In sozialen Medien taucht erneut ein Video auf, in dem sich russische Rekruten über die mangelhafte Vorbereitung auf den Kampfeinsatz in der Ukraine beklagen. Konkret beschweren sich die Soldaten aus der Region Tomsk, dass sie in den Einsatz gehen sollen, ohne dass sie während der Ausbildung je eine Waffe in der Hand gehabt hätten. Offenbar befinden sich die Soldaten bereits seit 26. Oktober in Ausbildung. Der Soldat sagt zudem, dass sie nur einmal auf dem Schießplatz gewesen seien und dort Granaten werfen sollten. Die hätten sie aber nicht erhalten. Zu allem Überfluss kam für ihre Rückreise kein Bus, sodass sie zehn Kilometer laufen mussten.

+++ 17:51 Ukraine nimmt Zugverkehr zwischen Kiew und Cherson wieder auf +++
Die staatliche ukrainische Eisenbahngesellschaft Ukrzaliznytsia wird den Zugverkehr zwischen Kiew und dem kürzlich befreiten Cherson im Laufe des Tages wieder aufnehmen, so Serhii Khlan, Berater des Leiters der Verwaltung der Oblast Cherson. Der erste Zug soll mit 200 Passagieren an Bord abfahren, so Chlan. Die Ukraine hat Cherson nach achtmonatiger Besetzung am 11. November befreit, nachdem sich die russischen Truppen vom Westufer des Flusses Dnipro, an dem die Stadt liegt, zurückgezogen hatten.

+++ 17:29 Russland wirft Ukraine Exekutionen vor - Video gibt Anlass zu Zweifel +++
Das russische Außenministerium wirft der Ukraine vor, russische Kriegsgefangene durch Kopfschüsse hingerichtet zu haben. In Bezug auf ein in russischen sozialen Medien verbreitetes Video heißt es, dies zeige "die vorsätzliche und methodische Ermordung von mehr als zehn bewegungsunfähigen russischen Soldaten durch degenerierte ukrainische Truppen mit direkten Schüssen in den Kopf". Die Aufnahme zeige das "abscheuliche Wesen" des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und seines Regimes. Die Echtheit des Videos konnte nicht überprüft werden, eine Stellungnahme der ukrainischen Regierung liegt nicht vor. Tatsächlich ergeben sich in dem Video zahlreiche russische Soldaten und legen sich, die Hände erhoben, vor ein Gebäude, in dem sie sich zuvor versteckt hatten. Dann tritt ein weiterer russischer Soldat aus dem Gebäude und eröffnet das Feuer auf die ukrainischen Soldaten. Die erwidern das Feuer und töten offenbar sowohl den Angreifer als auch die sich zuvor ergebenden russischen Soldaten. Ob letzte tatsächlich nachträglich exekutiert werden oder in dem Schusswechsel sterben, lässt sich nicht klären.

+++ 17:12 Russische Raketenangriffe beschädigen fast die Hälfte des ukrainischen Energiesystems +++
Russische Raketenangriffe beschädigen das ukrainische Stromnetz anscheinend noch stärker als bisher bekannt. "Beinahe die Hälfte unseres Energiesystems ist ausgefallen", sagt Regierungschef Denys Schmyhal der Nachrichtenagentur Unian zufolge. Die Ukraine benötige daher zusätzliche Unterstützung von der Europäischen Union im Energiebereich und auch finanziell. Schmyhal äußert sich auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Vizepräsidenten der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, in Kiew.

+++ 16:53 Orban lehnt Ukraine-Hilfe über EU-Kredite ab +++
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban bezeichnet die EU-Sanktionen gegen Russland als einen "Schritt in Richtung Krieg". "Stellung zu beziehen" könne schnell darauf hinauslaufen, "ein tatsächlicher Kriegsgegner zu werden", sagt Orban in einem Radiointerview. Die Politik der EU gegenüber Russland sei gefährlich. Durch die "Lieferung zerstörerischer Waffen, die Ausbildung ukrainischer Soldaten auf unserem eigenen Gebiet und die Sanktionierung von Energie" gefährde die EU sich selbst. Ein von der EU-Kommission vorgeschlagenes Hilfspaket für die Ukraine, das 18 Milliarden Euro in Form von vergünstigten Krediten vorsieht, lehnt Orban ab. "Ungarn wird nicht akzeptieren, dass die EU-Mitglieder gemeinsam Kredite aufnehmen, um der Ukraine zu helfen", sagt er laut der Nachrichtenagentur MTI. Stattdessen solle eine "gerecht" unter den EU-Mitgliedstaaten aufgeteilte Summe ausgezahlt werden. Ungarn könne im Rahmen eines bilateralen Abkommens mit Kiew bis 170 Millionen Euro bereitstellen.

+++ 16:36 EU-Staaten frieren russische Vermögenswerte im Wert von 68 Milliarden Euro ein +++
Einem internen Dokument der Europäischen Kommission zufolge, das dem Medienunternehmen Politico vorliegt, friert die Europäische Union russische Vermögenswerte in Höhe von 68 Milliarden Euro ein. Die meisten dieser Guthaben befinden sich in Belgien, auf das 50 Milliarden Euro des Gesamtbetrags entfallen. Luxemburg steht mit 5,5 Milliarden Euro an zweiter Stelle. Zusammen mit Italien, Deutschland, Irland, Österreich und Frankreich machen sie laut Politico über 90 Prozent der eingefrorenen russischen Vermögenswerte in der EU aus. Was die in der EU eingefrorenen nationalen Reserven Russlands betrifft, so gibt die Kommission in dem Dokument nicht deren genauen Wert an, sondern nennt die ungefähre Zahl von 33,8 Milliarden Euro, schreibt Politico. Am 10. November meldet zudem die britische Regierung, dass sie Vermögenswerte im Besitz russischer Oligarchen, anderer Einzelpersonen und Einrichtungen eingefroren hat, die zusammen einen Wert von 20,5 Milliarden Dollar haben.

+++ 16:11 Bundeswehr pennt bei Planung: Ersatzteile für gelieferte Panzerhaubitzen fehlen +++
Planungsfehler bei der Ersatzteilbestellung gefährden zunehmend die Einsatzbereitschaft der deutschen Panzerhaubitzen in der Ukraine. Nach der Lieferung von insgesamt 14 Panzerhaubitzen 2000 versäumt das Bundesverteidigungsministerium offenbar, rechtzeitig Ersatzteilpakete zu bestellen, um die Waffensysteme regelmäßig instandzusetzen, berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Mittlerweile ist ein Großteil der Systeme durch den intensiven Einsatz an der Front in der Ostukraine reparaturbedürftig. Zwar werden kürzlich sechs deutsche Haubitzen zur Überholung nach Litauen gebracht. Da jedoch die nötigen Ersatzteile weder bei der Industrie noch bei der Bundeswehr verfügbar sind, müssen die Techniker eine der Haubitzen ausschlachten und in Litauen stehen lassen. Das Beschaffungsamt der Bundeswehr mahnt schon im Spätsommer im Ministerium erfolglos an, umfangreiche Ersatzteilpakete für die Haubitzen und die Mehrfachraketenwerfer Mars II zu bestellen, da das Spezialmaterial lange Lieferzeiten habe.

+++ 15:55 Erdogan spricht mit Putin: Russland will von Getreide-Abkommen profitieren +++
Einen Tag nach Verlängerung einer Vereinbarung über ukrainische Getreideexporte telefonieren die Präsidenten Russlands und der Türkei miteinander. Dabei sprechen sich Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan nach Kreml-Angaben dafür aus, das Abkommen vollständig und im Paket umzusetzen. Moskau versteht darunter, dass nicht nur die Ukraine Getreide ausführen kann, sondern dass auch russische Exporte von Getreide und Dünger erleichtert werden. Den Angaben nach sprechen die Staatschefs auch über bilaterale wirtschaftliche Projekte, darunter das Vorhaben, die Türkei zu einem Verteilerknoten für russische Gasexporte zu machen.

+++ 15:34 G7-Staaten gegen russische Desinformation: Gute Ideen von Partnern übernehmen +++
Die G7-Staaten wollen entschlossen gegen russische Desinformationskampagnen vorgehen. "Wir werden die Zusammenarbeit beim Aufspüren von Desinformationsnetzwerken vorantreiben", kündigt Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Eltville nach einem Treffen der G7-Innenminister an. "Wir haben verabredet, uns hierzu enger zu vernetzen und gute Ideen der anderen Partner zu übernehmen." Frankreich reagiere beispielsweise auf das Verbreiten von Unwahrheiten mit Faktenchecks, die der Staat nicht allein, sondern zusammen mit der Zivilgesellschaft vornehme. Die Bedrohung der kritischen Infrastruktur und die Verbreitung ausländischer Desinformation und Propaganda hätten seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine deutlich zugenommen, sagt Faeser. "Russland versucht, mit Lügen Unsicherheiten zu verbreiten, das Vertrauen in staatliche Institutionen zu untergraben und unsere Gesellschaften zu spalten."

+++ 15:12 Kämpfe rund um Cherson - "Es sieht gut aus für Ukraine" +++
Im Donbass liefern sich ukrainische und russische Truppen heftige Gefechte, wobei sich der Frontverlauf derzeit kaum verändert. Über die Lage rund um Cherson im Süden der Ukraine gibt es nur wenige Meldungen, berichtet ntv-Reporter Stephan Richter aus Kiew. Die, die es gibt, machen jedoch Hoffnung.

+++ 14:55 Russland baut laut Ukraine Verteidigungsanlagen auf der Krim +++
Die russischen Behörden beginnen auf der 2014 annektierten ukrainischen Halbinsel Krim mit dem Bau von Verteidigungslinien. Die Befestigungsarbeiten sollten die "Sicherheit der Krimbewohner" garantieren, sagt der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef, Sergej Aksjonow, auf einer Sitzung der Krimverwaltung. In erster Linie solle die Sicherheit jedoch im weiterhin russisch besetzten Teil des angrenzenden Gebietes Cherson gewährleistet werden. Von dort führt eine schmale Landenge auf die Krim. Ende vergangener Woche hatte die russische Besatzung das rechte Ufer des Flusses Dnipro und damit auch die Gebietshauptstadt Cherson geräumt.

+++ 14:32 EU-Parlament stimmt am 23. November über Terror-Unterstützung Russlands ab +++
Das Europäische Parlament einigt sich auf den Text einer Resolution, in der Russland als staatlicher Sponsor des Terrorismus anerkannt wird. Dies gibt EU-Parlaments-Mitglied und ehemaliger Premierminister Litauens, Andrius Kubilius, bekannt. Die Abstimmung im Europäischen Parlament über die Anerkennung Russlands als "staatlicher Sponsor des Terrorismus" wird am 23. November stattfinden.

+++ 14:12 Ehepaar berichtet von erbärmlichem Leben in Mariupol +++
Nachdem Mariupol lange Zeit heftig umkämpft war, ist die südukrainische Hafenstadt bereits seit mehreren Monaten von russischen Truppen besetzt. Für viele verbliebene Einwohner, wie das Ehepaar Shevtsov, bedeutet das ein Leben in Armut. Sie haben nichts mehr und leben im Keller eines ausgebrannten Wohnblocks.

+++ 13:49 G7-Minister werfen Kreml "grausamste Verbrechen" vor +++
Die Innenminister der G7-Staaten fordern einen sofortigen Stopp der russischen Angriffe auf die Ukraine. "Nach wie vor erreichen uns täglich Bilder grausamster Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung und der Zerstörung ziviler Infrastruktur in der Ukraine", sagt Bundesinnenministerin Nancy Faeser zum Abschluss der Ministerberatungen. "Das muss aufhören, Putin muss diesen brutalen Krieg beenden." Die Innenminister tauschten sich darüber aus, "wie wir die Aufklärung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit weiter vorantreiben - damit die Kriegsverbrecher sich eines Tages vor Gerichten verantworten müssen", so Faeser. Die G7-Gruppe verabredete zudem, ihre Unterstützung für Polizeikräfte und Strafverfolgungsbehörden der Ukraine fortzusetzen.

+++ 13:23 Polen rechnet mit weiteren Unfällen wie dem Raketeneinschlag +++
Nach dem tödlichen Raketeneinschlag auf polnischem Staatsgebiet rechnet Polens Präsident Andrzej Duda mit weiteren Vorfällen dieser Art. "Leider müssen wir in gewissem Sinne darauf vorbereitet sein, dass sich Unfälle als Folge des Krieges an unserer Grenze wiederholen können", sagt Duda. Zwar werde Polen alles tun, um sicherzustellen, dass dies nicht passiere. Doch leider sei es unmöglich, sich vor so einem Ereignis wie dem Raketeneinschlag zu schützen, so Duda weiter. Militärexperten hätten ihm erklärt, dass kein Raketenabwehrsystem in der Lage gewesen wäre, dieses Geschoss auf polnischem Hoheitsgebiet abzufangen, da dafür die Zeit nicht ausgereicht hätte. Im polnischen Dorf Przewodow sechs Kilometer nahe der Grenze zur Ukraine war am Dienstag eine Rakete eingeschlagen. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben.

+++ 12:55 Für Moskau spioniert: Reserveoffizier verurteilt +++
Das Oberlandesgericht Düsseldorf verurteilt einen deutschen Spion in russischen Diensten zu einer Bewährungsstrafe. Ralph G. erhält wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit eine Haftstrafe von einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung, wie das Gericht mitteilt. Der Angeklagte hatte die Vorwürfe vor Gericht eingeräumt. Nach Gerichtsangaben hatte der 65-jährige Reserveoffizier der Bundeswehr dem russischen Geheimdienst in den Jahren 2014 bis 2020 über Kontakte zur russischen Botschaft in Berlin Dokumente und Informationen zugespielt. Demnach gab er nicht nur Auskünfte über das Reservistenwesen der Bundeswehr, sondern auch zur Arbeitsweise der Verbindungskommandos der Bundeswehr. Zudem habe er dem russischen Geheimdienst Informationen über den Entwurf des Weißbuchs des Verteidigungsministeriums weitergegeben.

+++ 12:46 Engere wirtschaftliche Integration: EU-Handelskommissar in Kiew +++
EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis hält sich zu Gesprächen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew auf. Er werde mit Präsident Wolodymyr Selenskyj und Ministerpräsident Denys Schmyhal über konkrete Schritte für eine engere wirtschaftliche Integration zwischen der EU und der Ukraine beraten, schreibt Dombrovskis auf Twitter. Es gehe auch um die Unterstützung der EU für die Ukraine, um die finanzielle Nothilfe und die Pläne der EU für das kommende Jahr.

+++ 12:27 Ukraine und Russland melden heftige Gefechte im Donbass +++
Im Kohle- und Stahlrevier Donbass im Osten der Ukraine liefern sich ukrainische und russische Truppen heftige Gefechte, wobei sich der Frontverlauf derzeit kaum verändert. Das geht aus den militärischen Lageberichten beider Seiten hervor. Der ukrainische Generalstab meldet Artillerie- und Panzerbeschuss auf Dörfer wie Wodjane, Krasnohoriwka und Marjinka bei der Stadt Awdijiwka. Das von der Ukraine kontrollierte Awdijiwka liegt wenige Kilometer nördlich von Donezk. Weil dort schon seit 2014 die Front zwischen ukrainischen Kräften und den von Moskau kontrollierten Separatisten verläuft, sind die Stellungen der Ukraine gut ausgebaut. In den fast neun Monaten seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar haben die russischen Kräfte nur geringe Geländegewinne erzielt. Das russische Verteidigungsministerium teilt aber mit, das Dorf Opytne nördlich von Donezk sei erobert worden. Nach Einschätzung des Instituts for the Study of War hat Russland an diesen Frontabschnitt Truppen verlegt, die durch den Rückzug aus dem Gebiet Cherson freigeworden sind.

+++ 12:03 Russland baut Verteidigungsanlagen auf annektierter Halbinsel Krim aus +++
Nach dem Rückzug der russischen Truppen aus Teilen der ukrainischen Region Cherson baut Moskau seine Verteidigungsanlagen auf der angrenzenden Halbinsel Krim aus. Mit den Befestigungsarbeiten solle "die Sicherheit der Krim-Bewohner garantiert" werden, sagt der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der 2014 annektierten ukrainischen Halbinsel, Sergej Aksjonow. Die Sicherheit der Krim müsse jedoch "hauptsächlich durch Maßnahmen auf dem Territorium" der Region Cherson gewährleistet werden. Vergangene Woche hatten sich die russischen Truppen aus Teilen der Region Cherson zurückgezogen, nachdem es ihnen nicht gelungen war, eine ukrainische Gegenoffensive aufzuhalten. Der Abzug ermöglichte es den ukrainischen Streitkräften, ihre Geschosse näher an der Krim in Stellung zu bringen.

+++ 11:35 Vilnius: Mehr als 400 kritische Objekte in der Ukraine zerstört +++
Litauen unterstützt die von Russland angegriffene Ukraine mit Anlagen und Ausrüstung beim Wiederaufbau von zerstörter Energieinfrastruktur. Nach Angaben des Energieministeriums in Vilnius wurden von Firmen und Organisationen des litauischen Energiesektors seit Kriegsbeginn am 24. Februar bisher Sachmittel im Wert von drei Millionen Euro an Kiew übergeben. Darunter seien Stromgeneratoren, Kraftstoff und Transformatoren sowie Ausrüstungen für die Reparatur von Umspannwerken und Gasleitungen gewesen. Weitere Unterstützung im Wert von zwei Millionen Euro soll in Kürze folgen, teilt das Ministerium mit. "Russland zerstört absichtlich die Energieinfrastruktur der Ukraine. Nach unserem Kenntnisstand sind 40 Prozent der Infrastruktur beschädigt - das sind mehr als 400 kritische Objekte in der ganzen Ukraine", sagt Energieminister Dainius Kreivys.

+++ 11:15 Moskau hofft auf Austausch von Waffenhändler Bout +++
In Russland wächst die Hoffnung auf einen möglichen Gefangenenaustausch mit den USA. Dabei werde auch über den in den USA wegen Waffenhandels inhaftierten Ex-Sowjetoffizier Viktor Bout gesprochen. Das sagt Vizeaußenminister Sergej Rjabkow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. "Wir sind noch nicht auf einen gemeinsamen Nenner gekommen, aber es ist unbestritten, dass Bout zu denen gehört, über die gesprochen wird", sagt der hochrangige Diplomat. "Und wir hoffen natürlich auf ein positives Ergebnis." Trotz des belasteten Verhältnisses zwischen Washington und Moskau gibt es seit Monaten Kontakte wegen eines Austausches von Gefangenen. Die USA wollen vor allem die in Russland wegen eines Drogendeliktes verurteilte Basketballerin Brittney Griner freibekommen.

+++ 11:04 Kiew: Bei russischem Angriff in Saporischschja sterben auch zwei Kinder +++
Bei dem russischen Angriff am Donnerstag auf ein Wohnhaus in der Stadt Wilniansk in der Region Saporischschja werden zehn Menschen getötet, darunter zwei Kinder im Alter von 11 und 17 Jahren. Dies berichtet "Kyiv Independent" und bezieht sich dabei auf eine Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft. Nach Angaben des stellvertretenden Leiters des Präsidialamtes Kyrylo Tymoschenko dauert die Rettungsaktion noch an. Am Donnerstag feuerten russische Truppen im Laufe des Vormittags 18 Marschflugkörper und sechs Drohnen auf die Ukraine ab, wie ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe mitteilte.

+++ 10:43 Putin säubert "Präsidialrat für Menschenrechte" +++
Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnet ein Dekret, mit dem die Zusammensetzung des sogenannten russischen Präsidialrats für Zivilgesellschaft und Menschenrechte (HRC) geändert wurde. Dies berichtet die Denkfabrik "Institut for the Study of War". Mit dem Dekret werden insbesondere vier russische Menschenrechtsaktivisten ausgeschlossen. Unter ihnen befindet sich dem Bericht zufolge auch Jekaterina Winokurowa, die den Aufstieg "patriotischer" Telegram-Kanäle und nationalistischer Militärblogger kritisiert hatte. Laut russischen Medien hatten Winokurowa und andere Mitglieder des Präsidialrats an das russische Untersuchungskomitee appelliert, das weit verbreitete Video von der Tötung eines ehemaligen Kämpfers der Wagner-Gruppe zu untersuchen.

+++ 10:10 Staatsanwalt bestätigt: Nord-Stream-Explosionen waren Sabotage +++
Die Lecks an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 lassen sich auf schwere Sabotage zurückführen. Zu diesem Schluss kommt die schwedische Staatsanwaltschaft nach Ermittlungen an den Explosionsorten in der Ostsee. Analysen zeigten Sprengstoffspuren an mehreren entdeckten Fremdkörpern, teilt der mit den Voruntersuchungen betraute Staatsanwalt Mats Ljungqvist mit. Die fortgeschrittenen Analysearbeiten würden fortgesetzt, um sicherere Rückschlüsse rund um den Vorfall ziehen zu können.

+++ 09:45 Melnyk fragt Scholz: "Warten Sie, bis es zu spät ist?" +++
Auch nach seiner Abberufung als ukrainischer Botschafter in Berlin sorgt Andrij Melnyk dafür, dass Bundeskanzler Olaf Scholz ihn nicht so schnell vergisst. "Morgen Herr @Bundeskanzler aus Kyjiw", twittert er mit einem Selfie, das ihn vor einer verschneiten Parkbank zeigt. Jeder vierte Ukrainer, 10 Millionen Ukrainer blieben ohne Strom und Wasser. "Wollen Sie nicht, Herrn Putin ein Ultimatum zu stellen, dass er seinen Raketenterror stoppt? Oder warten Sie, bis es zu spät ist und alle :flagge-ua: erfrieren?"

+++ 09:22 Kiew beziffert jüngste russische Verluste +++
Das Verteidigungsministerium in Kiew veröffentlicht neue Zahlen zu den russischen Verlusten. Demnach sind in den vergangenen 24 Stunden rund 340 Soldaten getötet worden, die Zahl der Toten bei den russischen Truppen soll inzwischen bei 83.460 liegen. Außerdem sollen unter anderem 5 russische Drohnen und 6 Marschflugkörper zerstört worden sein.

+++ 08:58 Wintershall-Dea-Chef räumt Fehler ein +++
Der Wintershall-Dea-Chef Mario Mehren räumt ein, Russlands Präsidenten Wladimir Putin unterschätzt zu haben. "Rückblickend muss man natürlich sagen, dass wir und ich spätestens 2014/2015, nach der Annexion der Krim, nicht verstanden haben, wie gefährlich Russland und Putin sind." Einen Angriffskrieg mitten in Europa habe er dennoch auch nach der Annexion der Krim nicht für möglich gehalten. "Aus heutiger Sicht war das ein Fehler. Wir haben die Gefahren von Putins Russland stark unterschätzt." Zugleich rechnet Mehren damit, dass die Gasspeicher im Winter 2023/24 "relativ leer" sein werden. In diesem Jahr habe Europa bis Juli noch 75 Milliarden Kubikmeter Gas bekommen. Die Menge stehe 2023 möglicherweise nicht zur Verfügung.

+++ 08:36 Papst: "Wir müssen alle Pazifisten sein" +++
Papst Franziskus bietet erneut den Vatikan als Vermittler im Ukraine-Krieg an. In einem Interview der italienischen Zeitung "La Stampa" ruft das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche Russland und die Ukraine auf, den Konflikt zu beenden. Auf die Frage, ob er eine Aussöhnung zwischen den beiden Ländern für möglich halte, fordert der Papst alle auf, darin nicht aufzugeben. "Aber alle müssen sich dazu verpflichten, die Herzen zu entmilitarisieren und dabei mit dem eigenen beginnen, und dann die Gewalt zu entschärfen und zu entwaffnen. Wir müssen alle Pazifisten sein. Den Frieden wollen, nicht nur einen Waffenstillstand, der nur der Aufrüstung dienen kann. Echten Frieden, der die Frucht des Dialogs ist."

+++ 08:22 London erwartet stärkere russische Offensiven im Donezk +++
Nach dem Rückzug aus dem Gebiet westlich des Flusses Dnipro reorganisieren sich die russischen Streitkräfte weiter und bereiten offenbar ihre Verteidigungslinien vor. Dies berichtet das britische Verteidigungsministerium. Demnach haben russische Einheiten neue Grabensysteme an der Grenze zur Krim sowie am Fluss Siwersky-Donets zwischen den Gebieten Donezk und Luhansk errichtet. Einige dieser Standorte liegen bis zu 60 Kilometer hinter der aktuellen Frontlinie. Dies deute darauf hin, dass die russischen Planer Vorbereitungen für den Fall eines weiteren größeren ukrainischen Durchbruchs träfen. "Es ist wahrscheinlich, dass Russland versuchen wird, einen Teil der aus Cherson zurückgeholten Kräfte zu verlegen, um seine Offensivoperationen in der Nähe der Stadt Bachmut im Gebiet Donezk zu verstärken und auszuweiten", heißt es weiter.

+++ 07:58 Trotz Blackout: Chirurgen setzen offenbar Herz-OP fort +++
Die russischen Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur sorgen für massive Stromausfälle im Land. Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj waren am Donnerstag 10 Millionen Ukrainer ohne Strom. "Immer noch besser ohne Licht als mit Russen", schreibt die ehemalige Sprecherin Selenskyjs, Iuliia Mendel, dazu. Das ukrainische Verteidigungsministerium twittert ein Bild von Chirurgen, die trotz des Blackouts operieren: "Keine Zeit für Stromausfälle", heißt es dabei. "Chirurgen des Zentrums für Kinderkardiologie in Lwiw setzten ihre Herzoperationen fort, nachdem der Strom wegen eines russischen Raketenangriffs abgeschaltet worden war."

+++ 07:36 Macron in Asien: "Dieser Krieg ist auch Ihr Problem" +++
Der französische Präsident Emmanuel Macron fordert die Länder der Asien-Pazifik-Region auf, sich dem "wachsenden Konsens" gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine anzuschließen. "Dieser Krieg ist auch Ihr Problem", sagt Macron bei einer Rede auf dem Asien-Pazifik-Gipfel APEC in Bangkok. Macron ist als Ehrengast zu dem Spitzentreffen geladen, Frankreich ist kein Mitgliedstaat der APEC. Frankreichs oberste Priorität sei es, zum Frieden in der Ukraine beizutragen und zu versuchen, "eine globale Dynamik zu entwickeln, um Druck auf Russland auszuüben", betont Macron.

+++ 07:17 Russland: Moskau reagierte bei Getreideabkommen nicht auf Druck +++
Die russische Botschaft in den USA weist laut der Agentur TASS Behauptungen zurück, wonach Moskau die Entscheidung zur Verlängerung des Getreideabkommens auf Druck von außen hin getroffen habe. Man habe die Einschätzungen der US-Regierungsbeamten über die Verlängerung der Schwarzmeer-Initiative zur Kenntnis genommen, heiße es im Pressedienst der Botschaft. "Wir weisen die These, dass diese Entscheidung auf externen Druck zurückzuführen ist, grundsätzlich zurück. Selbst unter den unrechtmäßigen Sanktionen, die gegen unser Land verhängt wurden, bleibt Russland ein verlässlicher Lieferant von Agrarprodukten für die Weltmärkte."

+++ 06:54 FSB veröffentlicht neue Liste über als geheim eingestufte Informationen +++
Der russische Geheimdienst FSB erweitert seine Liste von als geheim eingestuften Informationen, die die Staatssicherheit gefährden könnten, wenn sie an "ausländische Quellen" weitergegeben werden. Dies berichtet das russische Exilportal "Meduza". Neu auf der Liste sind demnach Informationen über den Transport von Militärpersonal und über laufende militärische Baumaßnahmen. Bereits im Herbst 2021 hatte der FSB eine ähnliche Liste veröffentlicht, die die Verbreitung von Informationen über Themen im Zusammenhang mit den russischen Raumfahrtprogrammen und der Verteidigung einschränkte.

+++ 06:29 Kiew: Schlagen russische Angriffe in vielen Ortschaften zurück +++
Im Osten der Ukraine wird weiter heftig gekämpft. Wie "Kyiv Independent" unter Berufung auf den Generalstab der ukrainischen Streitkräfte mitteilt, schlägt das ukrainische Militär in den vergangenen 24 Stunden russische Angriffe in zahlreichen Ortschaften zurück – so in der Nähe von Nowoseliwske und Stelmachiwka im Gebiet Luhansk sowie in Bilohoriwka, Verkhniokamianske, Spirne, Opytne, Perwomaiske, Wodiane und Nowomychaiwka im Gebiet Donezk.

+++ 06:06 US-Einsatzbereitschaft durch Hilfen nicht gefährdet +++
Die militärische Unterstützung aus den USA beläuft sich seit Ende Februar nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums auf 18,6 Milliarden Dollar, umgerechnet 17,96 Milliarden Euro. In den vergangenen Monaten brachten die Amerikaner in rasanter Abfolge diverse Pakete auf den Weg - oft auch aus Beständen des US-Militärs. Das Pentagon bekräftigt, dass die eigene Einsatzbereitschaft der Amerikaner dadurch nicht gefährdet sei. Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, dass die USA manche Waffen bald nicht mehr liefern könnten.

+++ 05:37 Schäuble: "Wir wollten es nicht sehen" +++
Der frühere Bundestagspräsident und Ex-Finanzminister Wolfgang Schäuble hat frühere Fehler im Umgang mit Russland eingeräumt. Auf die Frage, ob er wütend auf sich sei, sagt der CDU-Politiker dem "Handelsblatt": "Natürlich. Wir wollten es nicht sehen. Das gilt für jeden." In seiner Zeit als Innenminister habe er mit seinem russischen Amtskollegen darüber gesprochen, wie man gemeinsam den islamistischen Terror bekämpfen könne. "Ich hätte mal gucken können, was Russland in Tschetschenien treibt. Oder auf den damaligen polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczynski hören." Dieser habe nach Russlands Überfall auf Georgien gewarnt: "Erst kommt Georgien, dann die Ukraine, dann Moldawien, dann die baltischen Staaten und dann Polen. Er hat recht behalten", sagte Schäuble. Mit Blick auf Ex-Kanzlerin Angela Merkel sagte Schäuble, es sei bemerkenswert, "dass sie auch jetzt in Bezug auf Russland nicht sagen kann, dass wir Fehler gemacht haben".

+++ 04:54 Ein Toter bei Beschuss im Raum Cherson +++
Russische Streitkräfte haben mehrere Ortschaften im Gebiet Cherson beschossen. Der "Kyiv Independent" berichtet unter Berufung auf das ukrainische Einsatzkommando Süd, auf Tschornobaiwka, Antoniwka und Cherson sei mit Raketenwerfern, Mörsern und schwerer Artillerie gefeuert worden. Ein Zivilist sei durch ein Schrapnell getötet worden.

+++ 03:25 Banksy veröffentlicht Video zu Ukraine-Besuch +++
Sieben Graffitis hinterlässt Banksy letzte Woche auf zerstörten Gebäuden in der Ukraine. Jetzt veröffentlicht der Streetart-Künstler, der seine Identität verborgen hält, auf Instagram ein "Making-Of"-Video seiner Aktion. Zu sehen ist, wie er Schablonen schneidet und sprüht – und offenbar auch – natürlich unerkannt - mit Passanten spricht. Das Video endet mit einer Solidaritätsbekundung an die Menschen in der Ukraine.

+++ 01:19 MH17-Urteil: Australien fordert Auslieferung von Russland +++
Die australische Regierung fordert Russland auf, die wegen des Abschusses von Flug MH17 über der Ukraine zu lebenslanger Haft verurteilten Männer auszuliefern. Das Urteil zeige, dass Russland eine Verantwortung für den Abschuss trage, erklärt Außenministerin Penny Wong. Moskau solle die drei Männer ausliefern, damit sie sich dem Urteil für ihre "abscheulichen Verbrechen" stellen müssten. "Wir sagen Russland: Die Welt weiß, dass Sie Mördern Unterschlupf gewähren - und das sagt etwas über Sie aus, Herr Putin", sagt Wong dem Fernsehsender ABC.

+++ 00:26 Selenskyj lobt Getreidedeal +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert sich zufrieden darüber, dass das Getreideabkommen verlängert wird. "Trotz aller Schwierigkeiten, trotz diverser Manipulationen durch Russland", sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. Seit Beginn des Abkommens seien aus den ukrainischen Schwarzmeerhäfen um Odessa rund 450 Schiffe ausgelaufen. Diese hätten Nahrungsmittel in Länder wie Äthiopien, Bangladesch, Somalia oder den Sudan gebracht. Er habe zudem mit internationaler Unterstützung eine neue Initiative gestartet, um ukrainisches Getreide in die Länder zu bringen, die am stärksten vom Hunger betroffen seien, teilt Selenskyj mit.

+++ 23:36 IAEA fordert russischen Abzug vom AKW Saporischschja +++
Der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) fordert Russland zur Aufgabe des besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja auf. Moskau solle sein militärisches und ziviles Personal sofort abziehen und seinen "unbegründeten Besitzanspruch" auf das AKW im Südosten der Ukraine aufgeben, heißt es in der nunmehr dritten IAEA-Resolution gegen Russland seit dem Beginn des Krieges. Sie wird Diplomaten zufolge von 24 Staaten unterstützt. Der Gouverneursrat zeigt sich auch äußerst besorgt darüber, dass ukrainische Mitarbeiter der Anlage von russischer Seite unter Druck gesetzt würden, und dass es auch zu Festnahmen gekommen sei.

+++ 22:55 Menschenrechtsbeauftragter spricht von "entsetzlicher" Folter in Cherson +++
In der zurückeroberten südukrainischen Stadt Cherson wurde während der russischen Besatzung ukrainischen Angaben zufolge in großem Umfang gefoltert. Er habe ein solches Ausmaß an Folter bei all seinen Reisen zu "Folterkammern in unterschiedlichen Regionen" des Landes "noch nie zuvor gesehen", sagt der ukrainische Parlamentsbeauftragte für Menschenrechte, Dmytro Lubynez, in einer Fernsehsendung. Es sei "einfach entsetzlich", fügt er hinzu.

+++ 22:10 Selenskyj: Mehr als zehn Millionen Ukrainer gerade ohne Strom +++
In der Ukraine sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj Millionen Menschen ohne Strom. "Im Moment sind mehr als zehn Millionen Ukrainer ohne Strom", sagt Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. Insbesondere die Regionen Odessa, Kiew, Winnyzja und Sumy seien von den Stromausfällen betroffen, erläutert er.

+++ 21:45 ISW: Russland gehen hochpräzise Waffen aus +++
Experten sind uneins, wie lange die Raketenvorräte Russlands noch reichen. Am Dienstag hatte Russland rund 100 Marschflugkörper abgeschossen - es war das größte Sperrfeuer seit neun Monaten Krieg. "Fortgesetzte Angriffe dieser Größenordnung greifen Russlands Reserven an konventionellen Marschflugkörpern stark an, da die Verschlechterung der ukrainischen nationalen Infrastruktur zu einem Schlüsselelement von Russlands strategischer Herangehensweise an die Kampagne geworden ist", kommentiert das britische Verteidigungsministerium. Auch die US-Forschungsgruppe Institute for the Study of War schätzt, dass Russlands Militär "wahrscheinlich einen erheblichen Teil seiner verbleibenden hochpräzisen Waffensysteme eingesetzt hat". Zu einem anderen Ergebnis kommt der Sicherheitsexperte der Universität Bonn Joachim Weber im Gespräch mit ntv.

Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, ghö/ino/rts/AFP/dpa

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