Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:57 Pistorius: Werden nicht jeden ausgefallenen Panzer ersetzen können +++
Vor dem Hintergrund aktueller Berichte über zerstörte Leopard-2-Panzer in der Ukraine kündigt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius weitere Militärhilfen für das Land an. "Wir werden nicht jeden Panzer ersetzen können, der jetzt ausfällt", sagt der SPD-Politiker bei "RTL Direkt". "Was wir aber tun (…), wir werden ab Juli weiter aufwachsend Leopard 1 A5 Panzer, die instandgesetzt sind, nachliefern. Und bis zum Ende des Jahres werden das über 100 sein", so Pistorius weiter. Es gehöre leider zur Natur eines Krieges, dass Waffen und Panzer zerstört und Menschen getötet würden. "Deswegen ist unsere Unterstützung für die Ukraine ja so wichtig."
+++ 23:16 Selenskyj: "Die Kämpfe sind hart, aber wir kommen vorwärts" +++
Nach der Rückeroberung mehrerer Dörfer im Osten der Ukraine spricht Präsident Wolodymyr Selenskyj von einem Erfolg der bisherigen Offensivhandlungen gegen die russischen Streitkräfte. "Die Kämpfe sind hart, aber wir kommen vorwärts, und das ist wichtig", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Bei einem Treffen mit Generälen zur Lage im Frontgebiet sei es um die "Erfolge" gegangen, aber auch um Fragen, wo an der Front Verstärkung gebraucht werde, um russische Verteidigungsstellungen zu durchbrechen. Selenskyj lobt, dass russische Kriegsgefangene genommen würden. Das helfe dabei, die Reserven für einen Austausch gegen eigene Soldaten aus russischer Gefangenschaft auszubauen. Mit der Militärführung seien auch Maßnahmen zur Stabilisierung der Lage in den befreiten Gebieten erörtert worden. Es werde daran gearbeitet, dort die nötigen Waffen und die Munition bereitzustellen.
+++ 22:25 USA: "Zu früh" für Spekulationen über Ausgang der Gegenoffensive +++
Washington ist zuversichtlich, dass die Ukraine die von Russland beschlagnahmten Gebiete erfolgreich zurückerobern wird. Allerdings sei es noch zu früh, um zu sagen, wohin genau die Gegenoffensive der Ukraine führen wird, sagte US-Außenminister Antony Blinken auf einer Pressekonferenz. Die USA seien entschlossen, die Ukraine bestmöglich zu unterstützen, damit sie auf dem Schlachtfeld erfolgreich sein können. Blinken verspricht ein "robustes" Paket politischer und praktischer Unterstützung für Kiew auf dem bevorstehenden NATO-Gipfel in Vilnius.
+++ 22:06 Ukraine: Haben bereits sieben Dörfer zurückerobert +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge bereits sieben Dörfer zurückerobert, seit die Gegenoffensive gestartet ist. Dies teilt die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, Hanna Maliar, auf Telegram mit. Bereits bekannt waren Meldungen über die zurückeroberten Dörfer Makariwka, Neskuchne, Blahodatne, Nowodarjiwka und Storoschewe. Maliar meldet nun auch Erfolge in Lobkove und Levadne. "Die unter Kontrolle gebrachte Fläche betrug 90 Quadratkilometer", schreibt die stellvertretende Ministerin.
+++ 21:38 Wagner-Söldner kämpft für russische Rebellen auf Seite Kiews +++
Ein ehemaliger russischer Wagner-Söldner hat sich dem kremlfeindlichen Freiwilligenkorps RDK im Kampf gegen die russische Armee angeschlossen. Bei einem Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine beschloss der Ex-Söldner der russischen Privatarmee Wagner, Wladislaw Ismailow, sich den Rebellen anzuschließen, wie ein Video des RDK zeigte. "Nach entsprechender Überprüfung werden wir Wlad mit Freude die Möglichkeit geben, in unseren Reihen zu kämpfen", schreibt das Freiwilligenkorps auf Telegram. Prigoschin nannte Ismailow am Montag in seinem Telegram-Kanal einen "Verräter" und drohte ihm mit einer "Strafe, die den Wagner-Traditionen entsprechen soll".
+++ 21:15 Scholz für Sicherheitsgarantien für die Ukraine +++
Kanzler Olaf Scholz hat sich im Prinzip für Sicherheitsgarantien für die Ukraine ausgesprochen. "Wir brauchen so etwas. Und wir brauchen es in sehr konkreter Form", sagte er vor einem Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda in Paris. Weiter sagte der SPD-Politiker, der russische Präsident Wladimir Putin habe bei seiner Entscheidung zum Einmarsch in die Ukraine die Einigkeit der Europäer unterschätzt. "Deutschland, Frankreich und Polen stehen eng an der Seite der Ukraine." Die Ukraine werde nach Kräften unterstützt, auch mit Waffen - "und wir tun das so lange wie es nötig ist".
+++ 20:46 Patriot-Hersteller verspricht der Ukraine mehr Systeme +++
Raytheon Technologies, der Hersteller der Patriot-Luftabwehrsysteme, erhöht die Produktion und hat der Ukraine fünf weitere Systeme bis Ende 2024 zugesagt. Dies berichtet das Wall Street Journal. Die Produktionsrate soll auf 12 Systeme pro Jahr steigen, da die Wirksamkeit der Systeme in der Ukraine die Erwartungen übertreffe. Patriots und andere von Kiew eingesetzte Luftabwehrsysteme konnten rund 90 Prozent der von Russland gegen die Ukraine gerichteten Angriffe abfangen, wird der Raytheon-Chef Greg Hayes zitiert. Dem ukrainischen Militär sei es gelungen, die Systeme so zu verbessern, dass sie Hyperschallraketen doppelt so schnell aufspüren und zerstören können wie ursprünglich vorgesehen.
+++ 20:21 Getreideabkommen droht das Aus +++
In den Vereinten Nationen wachsen Sorgen, Russland könnte kommenden Monat das Getreideabkommen mit der Ukraine endgültig aufkündigen. Es werde intensiv an einer Lösung gearbeitet, sagt UN-Generalsekretär Antonio Guterres vor Journalisten mit Blick auf russische Beschwerden. Russland droht damit, die Getreidelieferungen über das Schwarze Meer nicht mehr zuzulassen, sollten seine Agrarexporte weiter auf Hindernisse stoßen. Der Export der russischen Produkte sei zwar im Gegenzug für den Export ukrainischen Getreides erlaubt worden. Allerdings erschwerten westliche Sanktionen finanzielle Transfers zur Bezahlung der Lieferungen.
+++ 19:55 Ukraine meldet Abschuss von russischem "Alligator"-Hubschrauber +++
Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge einen russischen Ka-52 "Alligator"-Hubschrauber abgeschossen. Dies teilte der Generalstab der Streitkräfte dem "Kyiv Independent" zufolge mit. Der Ka-52-Hubschrauber wird von den russischen Streitkräften sowohl für Aufklärungsmissionen als auch für Kampfeinsätze verwendet. Laut den ukrainischen Streitkräften hat das russische Militär seit Beginn der Invasion 299 Hubschrauber und 314 Flugzeuge verloren.
+++ 19:35 Ausbildung an F-16-Kampfjets für Ukrainer könnte bald starten +++
Ukrainische Piloten könnten nach niederländischen Angaben schon in den kommenden Wochen im Umgang mit amerikanischen F-16-Kampfjets geschult werden. "Unser Ziel ist dieser Sommer. Wir werden sehen, ob das realistisch ist", sagte die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren. Ein möglicher Ort dafür sei Dänemark, wo es F-16-Flugsimulatoren gebe. Zwei Insider sagten, zunächst würden ukrainische Piloten geschult, die schon Erfahrung mit MiG-Kampfjets aus Sowjet-Zeiten hätten. Endgültig entschieden sei über den Wunsch der ukrainischen Regierung nach Lieferung von Dutzenden F-16 aber noch nicht, sagte Ollongren. Die Ukraine werde damit aber noch näher an die militärischen Fähigkeiten der NATO herangeführt, was "für die Zukunft sehr wichtig ist", sagte die Ministerin.
+++ 19:14 Deutliches Zeichen für Solidarität mit Ukraine bei DFB-Jubiläumsspiel +++
Das 1000. DFB-Länderspiel steht ganz im Zeichen der Solidarität mit der Ukraine: Die deutsche und die ukrainische Fußball-Nationalmannschaft liefen gemeinsam mit 22 geflüchteten Kindern aus der Ukraine in das Bremer Weserstadion ein. "Der Delegationsleiter der Ukraine hat mir erzählt, dass das Spiel Soldaten an der Front verfolgen werden an ihren Handys, das ist für sie auch eine Ablenkung", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf im ZDF vor dem Spiel. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der als Ehrengast geladen ist, betonte, dass das Spiel ein "wichtiges Zeichen der Freundschaft und Solidarität" sei: "Aber natürlich kann ein Fußballspiel an einer Kriegssituation nichts verändern. Das tun wir, die Politik." Mit dutzenden Ukraine-Flaggen auf der Tribüne setzt auch das Publikum ein deutliches Zeichen.
+++ 18:46 Russland meldet Gegenangriff bei Wremiwka +++
Das russische Militär hat russischen Angaben zufolge einen Gegenangriff in der Gegend von Wremiwka gestartet. Dies teilte ein führender russischer Beamter in der Region, Wladimir Rogow, laut CNN mit. Rogow sagte demnach im russischen Radio: "Im Moment hat ein Gegenangriff unserer Leute begonnen - die 127. Division geht in die Schlacht und rückt vor. Gleichzeitig erhalten die russischen Luft- und Raumfahrtkräfte massive Unterstützung. Sie arbeiten in Richtung Neskuchne und vertreiben den Feind aus Makariwka." Beide Dörfer wurden in den letzten Tagen von den ukrainischen Streitkräften eingenommen, wie Kiew berichtete.
+++ 18:15 Selenskyj meldet Rückkehr von 95 Ukrainern aus russischer Gefangenschaft +++
Russland und die Ukraine haben russischen und ukrainischen Angaben zufolge jüngst über 200 Kriegsgefangene ausgetauscht. "Gestern haben wir 95 weitere unserer Jungs, unserer Krieger, aus der Gefangenschaft zurückgebracht", schreibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Twitter. Insgesamt seien seit Beginn des Krieges 2526 Ukrainerinnen und Ukrainer zurückgebracht worden. Unter den Rückkehrern sind laut dem russischen Berater des Präsidenten, Andrij Jermak, auch Soldaten, die auf der Schlangeninsel und im Stahlwerk Azovstal in Mariupol gefangengenommen wurden. "Jedes Mal, wenn wir unsere Leute aus russischer Gefangenschaft zurückbringen, erinnern wir uns an unser grundlegendes Ziel: Wir werden niemanden von uns und nichts von der Ukraine dem Feind überlassen", schreibt Selenskyj weiter.
+++ 17:55 Pazifismus sei "Ketzerei": Russischer Geistlicher wegen Kritik am Krieg angeklagt +++
Ein russisches Kirchengericht verhandelt demnächst den Fall eines aus dem Priesteramt entlassenen Geistlichen, der sich gegen den Krieg in der Ukraine ausgesprochen hat. Dies berichtet das unabhängige Exilmedium "Meduza". Demnach soll sich das Gericht mit Ioann Burdins Kritik an dem Krieg befassen. Dieser hat Teile des Fallmaterials auf Telegram veröffentlicht. In der Klage heißt es demnach Pazifismus sei "Ketzerei". Die Kritik des Geistlichen werde als "Untergrabung des Vertrauens der Gläubigen in den Patriarchen und die Bischöfe" und als Schädigung der Kirche und ihrer Einheit bezeichnet. Weiter heißt es, dass die russisch-orthodoxe Kirche historisch gesehen "Krieger zur Verteidigung des Vaterlandes gesegnet hat" und dass die pazifistische Position des ehemaligen Priesters eindeutig antirussisch und daher "inakzeptabel" sei.
+++ 17:27 Russische Flugzeuge über Ostsee im Baltikum - Nato-Jets im Einsatz +++
NATO-Kampfjets sind litauischen Angaben zufolge zu mehreren Einsätzen aufgestiegen, um ungekennzeichnete russische Militärflugzeuge über der Ostsee zu identifizieren. Insgesamt seien in der vergangenen Woche 15 Alarmstarts absolviert worden, teilt das Verteidigungsministerium in Vilnius mit. Dies war demnach die bislang größte Zahl an Einsätzen in einer Woche an den Grenzen der baltischen Staaten in diesem Jahr, bei denen russische Maschinen im internationalen Luftraum identifiziert wurden. Die meisten davon waren den Angaben zufolge ohne vorab eingereichten Flugplan, Transpondersignal oder Funkkontakt unterwegs. Das Ministerium bringt dies mit einer Reihe an Militärübungen in Verbindung, die baltische Staaten auf nationaler Ebene und gemeinsam mit NATO-Verbündeten durchführen.
+++ 16:58 Ukraine verliert 15 Prozent ihrer Bradley-Kampffahrzeuge +++
Die Ukraine hat in den ersten Tagen ihrer Gegenoffensive offenbar 16 ihrer von den USA gelieferten gepanzerten Fahrzeuge verloren. Dies berichtet CNN unter Verweis auf eine Open-Source-Analyse des Geheimdienstes. Die 16 US-Schützenpanzer Bradley, die in den letzten Tagen entweder zerstört oder beschädigt und aufgegeben wurden, stellen fast 15 Prozent der 109 Fahrzeuge dar, die Washington Kiew zur Verfügung gestellt hat, sagte Jakub Janovsky von der niederländischen Open-Source-Informations-Website Oryx zu dem Sender. Der Experte erklärte, dass viele der Fahrzeuge nicht zerstört, sondern beschädigt und aufgegeben wurden, was darauf hindeutet, dass sie ihre Aufgabe erfüllt haben, nämlich die Truppen sicherer zu den Angriffspositionen zu bringen.
+++ 16:26 Ministerpräsident Weil: Müssen gewappnet sein +++
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat zum Beginn der Luftwaffenübung "Air Defender" auf die veränderte Sicherheitslage seit Russlands Angriff auf die Ukraine hingewiesen. Die europäische Sicherheitsarchitektur funktioniere nicht mehr wie in den vergangenen Jahrzehnten, sagte der SPD-Politiker am Montag auf dem Militärflugplatz in Wunstorf bei Hannover. Die Landesverteidigung müsse daher "ganz zwingend eine wesentlich größere Bedeutung" haben. "Dass wir uns wünschen, dass niemals eine solche Verlegung notwendig wird, wie sie hier geübt wird, das liegt auf der Hand. Aber gleichzeitig ist es besser, wenn man gewappnet ist", sagte Weil. Der Regierungschef sagte weiter, er rechne mit dem Verständnis der Bevölkerung für das Manöver. Störungen der zivilen Luftfahrt etwa würden nach seiner Kenntnis möglichst gering gehalten.
+++ 16:06 Ukrainischer Innenminister meldet Opferzahlen nach Dammbruch +++
Infolge der Überschwemmungen durch den Bruch des Kachowka-Damms sind ukrainischen Angaben zufolge zehn Menschen aus den Regionen Cherson und Mykolaiv gestorben. Das teilte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko mit. Demnach gelten 42 Menschen als vermisst, darunter sieben Kinder. Die Zahl der Opfer in den russisch besetzten Gebieten sei noch nicht bestätigt. Noch immer seien 3801 Häuser am Westufer überflutet - insgesamt 2743 Einwohner aus Cherson seien evakuiert worden. Im Gebiet Mykolaiv wurden 31 Siedlungen überflutet, aus denen 982 Menschen, darunter 167 Kinder, gerettet werden konnten, schreibt das Ministerium auf Telegram weiter. Das ukrainische Umweltministerium meldet derweil, dass 72 Prozent oder 14.395 Kubikkilometer Wasser aus dem Kachowka-Stausee, einer wichtigen Wasserquelle für das Gebiet Dnipropetrowsk und die südliche Ukraine, ausgelaufen sind.
+++ 15:35 Britischer Experte rechnet mit ukrainischem "Großangriff" in den kommenden Tagen +++
Tobias Ellwood, Vorsitzender des britischen Verteidigungsausschusses, geht davon aus, dass die Ukraine in den kommenden Tagen einen Großangriff starten wird. "In den kommenden Tagen sollten wir mit einem Großangriff in dem einen oder anderen Teil des Donbass rechnen", sagte er "Sky News". Die ukrainische Armee habe Reserven und sei "bereit für diesen einmaligen Angriff". "Die Russen wissen nicht, wo das sein wird", sagte Ellwood weiter. Allerdings bestehe zwischen der Wagner-Gruppe und den russischen Streitkräften schon jetzt "Chaos". Allerdings sollte man nicht davon ausgehen, dass mit dem Angriff "alles sehr schnell vorbei sein wird".
+++ 15:13 Deutsche Friedensforscher fordern langfristige "Doppelstrategie" von Bundesregierung +++
Führende deutsche Friedensforscher fordern die Bundesregierung zu einer lang anhaltenden Unterstützung der Ukraine auf. Friedensgespräche seien derzeit "keine realistische Option", dennoch müssten sie schon jetzt vorbereitet werden, sagte die Leiterin des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Nicole Deitelhoff, bei der Vorstellung des Friedensgutachtens 2023. Die Bundesregierung sollte nach Einschätzung der Wissenschaftler eine "langfristig angelegte Doppelstrategie" entwickeln. Deutschland müsse die Ukraine zusammen mit den westlichen Partnern militärisch, ökonomisch und politisch "weiter nach Kräften unterstützen". Dies werde vermutlich auf sehr lange Zeit notwendig sein und "immense Ressourcen" erfordern. Zugleich müsse die Bundesregierung bereits jetzt Verhandlungsinitiativen vorbereiten, um "mögliche Verhandlungsgegenstände zu skizzieren und Lösungsansätze zu diskutieren".
+++ 14:51 Wehrbeauftragte: "Air Defender" ist "deutliches Signal" an Russland +++
Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, sieht die große Luftwaffenübung "Air Defender" als ein Zeichen der Stärke gegenüber Russland. Die Übung solle nicht zur Eskalation beitragen, betonte die SPD-Politikerin auf dem Militärflugplatz in Wunstorf bei Hannover. Allerdings zeige Russlands Angriff auf die Ukraine, wie wichtig das Manöver sei. "Es ist natürlich eine massive Präsenz. Das ist auch wichtig, ein deutliches Signal gegenüber Russland zu senden, aber es soll eben auch abgewogen und differenziert sein", sagte Högl. Die Übung ist die größte der Luftwaffe seit Bestehen der NATO. Trainiert werden soll, wie ein fiktiver Angriff eines östlichen Angreifers von den NATO-Verbündeten zurückgeschlagen wird.

Generalleutnant Martin Schelleis (l-r), Inspekteur Streitkräftebasis, Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der Luftwaffe, Eva Högl, Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Stephan Weil, Ministerpräsident Niedersachsen, und Oberstleutnant Matthias Boehnke, Pressesprecher Luftwaffe, vor einem A400M der Luftwaffe.
(Foto: picture alliance/dpa)
+++ 14:30 Putin trauert um Berlusconi: "Ein echter Freund" +++
Der Kreml trauert um den ehemaligen italienischen Premierminister Silvio Berlusconi. "Für mich war Silvio ein teurer Mensch, ein echter Freund", schreibt Russlands Präsident Wladimir Putin in seinem Beileidstelegramm an Italiens Präsident Sergio Mattarella. Er habe stets die Weitsicht und die ausgewogenen Entscheidungen Berlusconis bewundert und sich bei ihren Treffen von Berlusconis Humor und Lebensfreude anstecken lassen. Berlusconis Tod sei ein "unersetzbarer Verlust und ein tiefes Unglück", heißt es weiter. Der italienische Ex-Premier galt als enger Freund Putins. Auch nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine brach er den Kontakt nach Moskau nicht ab.
+++ 14:14 Moskau meldet Abwehr ukrainischer Angriffsversuche im Süden +++
Das russische Militär meldet trotz anderslautender Berichte, Angriffsversuche ukrainischer Truppen an der Südfront abgewehrt zu haben. "Durch energische Handlungen der verteidigenden Einheiten, Artilleriefeuer und schwere Flammenwerfersysteme hat die Heeresgruppe "Ost" drei Attacken des Gegners aus Richtung Welyka Nowosilka der Donezker Volksrepublik und im Raum der Ortschaft Lewadne im Gebiet Saporischschja abgewehrt", erklärte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Zuvor hat die Ukraine die Einnahme mehrerer Ortschaften in dem Raum vermeldet. Konaschenkow sagte weiter, dass ukrainische Truppenkonzentrationen unter anderem in der Siedlung Neskutschne getroffen worden seien.
+++ 13:51 Militärgeheimdienst: Russen bereiten Evakuierung im Norden der Krim vor – Gefahr von Sabotage in Titandioxid-Fabrik +++
Russland bereitet Evakuierungen in der besetzten Stadt Armjansk im Norden der Krim wegen des Bruchs des Kachowka-Staudamms vor, schreibt der ukrainische Militärgeheimdienst. Demnach hat ein Wassermangel durch den Nordkrimkanal (NCC) den Betrieb der Crimean Titan-Anlage, einer Fabrik zur Herstellung von Titandioxid, erheblich beeinträchtigt. Berichten zufolge laufen derzeit Evakuierungsvorbereitungen für russische Stellvertreterführer in der Region sowie für die lokale Bevölkerung. Der Militärgeheimdienst fügte hinzu, dass Russland die Produktion des Werks möglicherweise vollständig einstellen werde, und fügte hinzu, dass die Ingenieure des Werks Sprengstoffe in der Anlage verlegt hätten. "Ein Terroranschlag auf das Krim-Titan-Unternehmen, das die russischen Invasoren vorbereiten, wird eine künstliche, von Menschen verursachte Katastrophe mit schrecklichen Folgen bedeuten", schrieb der Militärgeheimdienst der Ukraine. In den Kühlanlagen werden 200 Tonnen Ammoniak gelagert, dieses könnte in die Atmosphäre abgegeben werden.
+++ 13:28 Ukraine meldet sinkenden Wasserstand im überflutetem Kriegsgebiet +++
Mehrere Tage nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms ist der Wasserstand des Dnipro im überflutetem südukrainischen Kriegsgebiet Cherson nach Behördenangaben weiter gesunken. Demnach lag er am Morgen in der Gebietshauptstadt Cherson bei rund 3,29 Meter, wie der Chef der dortigen Militärverwaltung Oleksandr Prokudin auf Telegram berichtete. In der Region soll der durchschnittliche Wasserstand des Flusses inzwischen um zwei Meter auf etwa 3,60 Meter gesunken sein, wie der ukrainische Rettungsstab zur Bekämpfung der Folgen der Dammzerstörung mitteilte. In Folge der Damm-Zerstörung stieg das Wasser an manchen Orten, so beispielsweise in der nahe gelegenen Stadt Nowa Kachowka, um mehr als zehn Meter, wie russische Medien berichteten. Laut Rettungsstab hat der Kachowka-Stausee seit der Zerstörung des Damms 72 Prozent seines Wassers verloren. Die abgeflossene Wassermenge von 14,4 Kubikkilometer entspricht etwa einem Drittel des Bodensees. Auf der ukrainisch kontrollierten Nordseite des Dnipros sollen dadurch noch 32 Siedlungen mit rund 3.800 Gebäuden unter Wasser stehen, wie der ukrainische staatliche Notfalldienst DSNS heute vermeldete.
+++ 13:15 Bundesregierung: Keine eigenen Informationen über zerstörte Leopard-Panzer +++
Die Bundesregierung hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums keine eigenen Erkenntnisse über möglicherweise in der Ukraine zerstörte Leopard-Panzer. Ob zerstörte Panzer durch eine weitere Lieferung ersetzt würden, konnte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums nicht sagen. Russland hatte angegeben, sein Militär habe mindestens sieben aus dem Westen gelieferte Leopard-Panzer bei den Kämpfen in der Ukraine zerstört.
+++ 12:35 Selenskyjs rechte Hand Jermak: Brasilien könne Vorreiter-Rolle bei Umsetzung "ukrainischer Friedensformel" übernehmen +++
Andrij Jermak, Leiter des Präsidialamts und die rechte Hand des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sagte gegenüber CNN, dass er Brasilien zur Teilnahme an einem Friedensgipfel in die Ukraine einladen werde. "Im Namen des Präsidenten arbeite ich gemeinsam mit unserem Außenministerium an der Organisation des ersten internationalen Friedensgipfels, um die von Präsident Selenskyj vorgeschlagene Formel zu diskutieren", sagte er. "Und wir glauben, dass der Gipfel ohne die Beteiligung der Länder des globalen Südens nicht vollständig sein wird", fügte er hinzu und nannte Brasilien, Indien, China, Saudi-Arabien und afrikanische Länder als grundlegend für die Diskussion. Jermak bestätigte, dass Brasilien einer der Hauptgäste sein werde, gab jedoch weder Datum noch Ort des Gipfels bekannt und erklärte, dass dieser bald an einem neutralen Ort mit einfachem Zugang für Vertreter mehrerer Länder stattfinden werde. Jermak sagte weiter, dass die ukrainische Regierung "Brasilien als einen der Vorreiter bei der Umsetzung unseres Friedensplans sehen möchte". Zur "ukrainischen Friedensformel" gehören der vollständige Abzug russischer Truppen vom ukrainischen Staatsgebiet, die Freilassung aller Kriegsgefangenen, ein Tribunal gegen russische Kriegsverbrecher sowie Sicherheitsgarantien für die Ukraine.
+++ 12:00 Medwedew postet zum Nationalfeiertag gefaktes Bild vom Maidan-Platz mit russischer Flagge +++
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew feiert den heutigen Russland-Tag, indem er ein mit Photoshop bearbeitetes Bild auf Telegram gepostet hat, das den zentralen Maidan-Platz in Kiew mit der darauf wehenden russischen Flagge zeigt. Dazu schreibt Medwedew: "Platz der Unabhängigkeit. In Kürze erhältlich - Russland-Platz".
+++ 11:26 Erste Bilanz zur Gegenoffensive: "Russen sind wirklich nicht auf den Kopf gefallen" +++
Die ukrainische Gegenoffensive läuft. Während Moskau die erfolgreiche Abwehr mehrerer Angriffe verkündet, meldet Kiew Geländegewinne. ntv spricht mit Sicherheitsforscher Joachim Weber über die Entwicklungen an der Front. Es gebe bisher nur mäßige Erfolge, "etwas Durchschlagendes geschieht dort offenkundig noch nicht", sagt Weber. Der Experte sieht die Ukraine in einer schwierigen Situation nicht zuletzt wegen des Dammbruchs.
+++ 11:01 Studie: Seit Kriegsausbruch mehr Cyber-Angriffe in Deutschland +++
Der Ukraine-Krieg führt nach Angaben einer neuen Studie zu einer erhöhten Zahl an Cyberangriffen auch in Deutschland: 16 Prozent der befragten Firmen geben in einer TÜV-Cybersecurity-Studie an, dass es seit dem Krieg in der Ukraine zu verstärkten Angriffen auf sie kam. Bei großen Unternehmen waren es 2022 sogar 28 Prozent.
+++ 10:38 Umweltminister: Genug Wasser zur Reaktorkühlung im AKW Saporischschja vorhanden +++
Das Kernkraftwerk Saporischschja hat nach ukrainischen Angaben trotz der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der vergangenen Woche noch genügend Kühlwasser. Der Wasserstand in den Becken, die zur Kühlung der Reaktoren in Europas größtem AKW verwendet werden, sei trotz des sinkenden Wasserspiegels des nahe gelegenen Kachowkaer Stausees stabil und ausreichend, teilt der ukrainische Umweltminister mit.
+++ 10:21 Luftwaffen-Inspekteur: Werden keine Flüge Richtung Kaliningrad unternehmen +++
Die Luftwaffe will mit dem Manöver "Air Defender 2023" gemeinsam mit den beteiligten NATO-Partnern Stärke zeigen, aber eine Eskalation mit Blick auf Russland vermeiden. "Wir tun alles, damit es nicht eskalierend wirkt", sagte der Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, im Inforadio des RBB. Als Beispiel sagte er: "Wir werden keine Flüge in Richtung Kaliningrad unternehmen." Viele Leute auch in seinem privaten Umfeld sagten ihm: "Es ist gut, dass wir zeigen, wir sind stark, wir können uns verteidigen, um das ganz klare Signal zu senden: NATO-Territorium ist einfach die rote Linie." Das Manöver "Air Defender 2023", das an diesem Montag beginnt, ist die größte Luftwaffenübung seit Bestehen der NATO.
+++ 09:52 Munz: Putin mischt sich im Moment nicht in den Krieg ein +++
Das Verteidigungsministerium in Moskau greift nach der Kontrolle über die Privatarmeen. Im Machtkampf zwischen Wagner-Chef Prigoschin und der russischen Militärführung ist damit die nächste Runde eingeläutet, berichtet Russland-Experte Rainer Munz. Putin halte sich derweil auffallend zurück.
+++ 09:29 Schoigu inszeniert sich laut britischem Geheimdienst als Stratege +++
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu inszeniert sich im Angriffskrieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung zunehmend als zentrale Figur - auch mit übertriebenen Behauptungen zu Verlusten auf ukrainischer Seite. Der Vertraute von Präsident Wladimir Putin wolle offenbar im Lichte der ukrainischen Gegenoffensive als führender Stratege erscheinen, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. "Schoigu ist sich wahrscheinlich der Notwendigkeit bewusst, angesichts der zunehmend unverhohlenen Kritik einiger Landsleute ein positives Image aufrechtzuerhalten", kommentierte die Behörde. Zuletzt habe der Minister sich mehrmals zu russischen Verteidigungsoperationen geäußert, darunter seien "mit ziemlicher Sicherheit stark übertriebene Behauptungen über die ukrainischen Verluste". Er habe zudem öffentlichkeitswirksam die russische Rüstungsindustrie aufgefordert, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, und Beamte kritisiert, dass sie nicht schnell genug gepanzerte Reservefahrzeuge an die Front geschickt hätten. Die öffentlichen Auftritte stünden in Kontrast zu anderen Schlüsselmomenten des Krieges, als Schoigu nicht zu sehen war, hieß es.
+++ 08:57 Ukraine verkündet Zurückeroberung von Storoschewe +++
Die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, Hanna Maljar, hat auf ihrem Telegram-Kanal die Befreiung von Storoschewe durch ukrainische Marinesoldaten verkündigt. "Die Nationalflagge weht wieder über Storoschewe, und das wird in jeder Siedlung so geschehen, bis wir das gesamte ukrainische Land befreien. Vielen Dank, Konteradmiral Mykhailo Ostrogradskyi, 35. Separate Brigade der Marines. Als nächstes kommt… Ehre mit der Ukraine!" Storoschewe ist ein wirklich kleiner Ort auf der anderen Seite des Flusses Mokri Yaly in der Nähe von Blahodatne im Oblast Donezk.
+++ 08:33 Russlands Militär nimmt tschetschenische Achmat-Spezialeinheit unter Vertrag +++
Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben vor dem Hintergrund eines andauernden Streits mit der Söldnertruppe Wagner eine erste Privatarmee unter Vertrag genommen. Das Dokument sei zwischen dem Ministerium und der Spezialeinheit Achmat unterzeichnet worden, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde. Achmat gilt als Privatarmee des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow. Am Wochenende hatte das Verteidigungsministerium angekündigt, bis zum 1. Juli alle auf Moskauer Seite kämpfenden Privatarmeen unter seine Befehlsgewalt nehmen zu wollen. Vorausgegangen waren monatelange Kompetenzstreitigkeiten mit der Söldnerarmee Wagner des Oligarchen Jewgeni Prigoschin, die für Moskau im Raum der ostukrainischen Stadt Bachmut aktiv war. Allerdings hat sich Prigoschin dieser Anweisung schon mit der Begründung widersetzt, dass Verteidigungsminister Sergej Schoigu kaum in der Lage sei, die regulären Truppen ordentlich zu führen.
+++ 08:03 Ukrainischer Generalstab: Schwere Gefechte an der Front +++
Das oberste Militärkommando der Ukraine hat mittgeteilt, dass seine Streitkräfte an Krisenherden an der Front in schwere Gefechte verwickelt sind. Einen Tag zuvor hatte Kiew erklärt, es habe im Rahmen der Gegenoffensive erste bescheidene Erfolge bei der Rückeroberung von Territorium von Russland gegeben. Etwa 25 Gefechte hätten am vergangenen Tag in der Nähe der östlichen Stadt Bachmut und weiter südlich in der Nähe von Awdijiwka und Marjinka, alle in der Region Donezk, aber auch in der Nähe von Bilohoriwka in der Region Luhansk, stattgefunden, teilte der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte mit. Einige prominente russische Militärblogger gaben an, dass die ukrainischen Streitkräfte zwar Blahodatne und Neskuchne einnahmen, die Kämpfe um Makariwka jedoch weitergingen. Beide Seiten gaben an, ihre Streitkräfte hätten ihren Gegnern in der vergangenen Woche, als die Gegenoffensive der Ukraine Gestalt annahm, schwere Personal- und Ausrüstungsverluste zugefügt.
+++ 07:30 Moskau: Ukraine hat russisches Marineschiff mit Drohnenbooten angegriffen - erfolglos +++
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass die Ukraine einen erfolglosen Versuch unternommen habe, ein russisches Marineschiff mit sechs Hochgeschwindigkeits-Drohnenbooten anzugreifen, während das russische Schiff wichtige Erdgaspipelines im Schwarzen Meer patrouillierte. Das Schiff "Priazovye" führte nach Angaben des Moskauer Ministeriums eine "Überwachung der Situation und Gewährleistung der Sicherheit entlang der Routen der Gaspipelines TurkStream und Blue Stream im südöstlichen Teil des Schwarzen Meeres" durch. Die Ukraine habe in den frühen Morgenstunden des Sonntags etwa 300 km südöstlich von Sewastopol das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim angegriffen, teilte das Verteidigungsministerium mit. "Das Schiff der Schwarzmeerflotte 'Priazovye' führt weiterhin seine zugewiesenen Aufgaben aus", teilte die Behörde weiter mit. Die Blue-Stream-Pipeline liefert russisches Gas in die Türkei.
+++ 06:53 Explosionen in besetzten Gebieten Tokmak und Melitopol gemeldet +++
Nach Angaben von Wladimir Rogow, einem Mitarbeiter der illegalen Besatzungsverwaltung im Oblast Saporischschja, wurden in der Nacht in den von Russland besetzten Städten Tokmak und Melitopol in der südlichen Oblast Saporischschja der Ukraine Explosionen und Artillerieangriffe gemeldet. Rogow behauptete in einem Beitrag auf Telegram, dass die Stadt Tokmak nach vorläufigen Informationen am späten 11. Juni mit "ungelenkten westlichen Langstreckenraketen" angegriffen worden sei. In einem späteren Beitrag auf Telegram behauptete Rogow, dass es in der Stadt Melitopol zu einer "lauten Explosion" gekommen und dass nach vorläufigen Informationen die Luftverteidigung der Stadt im Einsatz gewesen sei. Rogow machte keine weiteren Angaben dazu, worauf die Angriffe möglicherweise abzielten und welche Verluste und Schäden es gab.
+++ 06:17 ISW: Russland spielt Vorstöße der Ukraine herunter +++
Ukrainische Streitkräfte machten Vorstöße in den Oblasten Donezk und Saporischschja, was die russischen Streitkräfte bestätigt haben, aber weiterhin herunterspielen, erklärte das Institut für Kriegsforschung in seinem neuesten Update. Nach Angaben des ISW berichteten sowohl ukrainische als auch russische Quellen, dass die Ukraine zwischen dem 10. und 11. Juni südlich von Welyka Nowosilka im Oblast Donezk Gewinne erzielt habe, darunter die Befreiung der Dörfer Makariwka, Neskuchne, Blahodatne, Storozheve und Nowodarjiwka. Auch die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maliar sagte am Vortag, dass die ukrainischen Streitkräfte im Süden der Ukraine 300 bis 1.500 Meter vorgerückt seien. Einige russische Quellen spielen die Fortschritte der Ukraine herunter, indem sie behaupten, dass die Kämpfe in "Grauzonen" oder in umkämpften Gebieten oder in Gebieten, die Russland vor den ukrainischen Angriffen in der Südukraine noch nicht vollständig besetzt hatte, im Gange seien, stellte das ISW fest. Während die ukrainischen Streitkräfte mehrere Dörfer befreiten, seien Behauptungen über einen ukrainischen "Durchbruch" zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht, fügte das ISW aber auch an.
+++ 05:41 Ukraine bittet Deutschland um mehr Leopard-2-Panzer +++
Angesichts der Zerstörung von durch westliche Verbündete gelieferten Panzern bei russischen Angriffen bittet die Ukraine um mehr Unterstützung, insbesondere aus Deutschland. "Die ukrainische Armee braucht am dringendsten viel mehr westliche Kampfpanzer, Schützenpanzer und weitere gepanzerte Fahrzeuge", sagte der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk dem Berliner "Tagesspiegel". "Jeder Leopard 2 ist für die entscheidende Offensive buchstäblich Gold wert", ergänzte der ehemalige ukrainische Botschafter in Berlin. Aus seiner Sicht sei die Bundeswehr in der Lage, mehr als die bereits gelieferten 18 Stück aus ihrem Bestand von mehr als 300 zur Verfügung zu stellen, sagte Melnyk. Die aktuelle Zahl könne "verdreifacht werden, ohne die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu gefährden".
+++ 05:23 Größte NATO-Übung: Luftwaffenübung "Air Defender 2023" beginnt +++
Die bisher größte NATO-Luftübung "Air Defender 23" beginnt am Montag im europäischen Luftraum. Die multinationale Großübung unter Federführung der deutschen Luftwaffe findet bis zum 23. Juni hauptsächlich im deutschen Luftraum statt. An dem Manöver nehmen etwa 10.000 Soldatinnen und Soldaten aus 25 Ländern teil, insgesamt sind im knapp zehntägigen Übungszeitraum rund 2000 Flüge geplant.
Die teilnehmenden Flugzeuge werden hauptsächlich von Flugplätzen in Schleswig-Holstein, Bayern, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen sowie in den Niederlanden und Tschechien starten. Ziel von "Air Defender 23" ist laut Bundeswehr, gemeinsame Einsätze mit verbündeten Luftstreitkräften zu üben. Dabei stünden die Optimierung und Ausweitung der Kooperation im Mittelpunkt.
+++ 04:53 Nordkoreas Machthaber Kim sichert Putin "volle Unterstützung zu" +++
Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un sichert dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine verstärkte Zusammenarbeit zu. Er rufe zu einer "engeren strategischen Zusammenarbeit" auf, sagt Kim in der von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichten Botschaft. Er reiche Putin fest die Hand, "entsprechend dem gemeinsamen Wunsch beider Völker, das große Ziel des Aufbaus eines mächtigen Landes zu erreichen." Kim verteidigt auch Putins Einmarsch in die Ukraine und sichert ihm "volle Unterstützung und Solidarität zu". "Die Gerechtigkeit wird siegen, und das russische Volk wird der Geschichte des Sieges weiterhin Ruhm hinzufügen."
+++ 04:18 IAEA besorgt über Wasserstand des Stausees beim AKW Saporischschja +++
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA dringt nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms auf einen breiteren Zugang zur Umgebung des Kernkraftwerks Saporischschja. Der Wasserstand des Damms sei am Wochenende zwar etwa einen Tag lang stabil gewesen, erklärt IAEA-Chef Rafael Grossi. "An anderen Stellen des riesigen Stausees sinkt der Pegel jedoch weiter, was zu einer möglichen Differenz von etwa zwei Metern führt." Die Höhe des Wasserspiegels sei ein wichtiger Parameter für die weitere Funktionsfähigkeit der Wasserpumpen. Das Wasser aus dem Stausee wird IAEA-Angaben zufolge zur Kühlung der sechs Reaktoren der Anlage und zur Lagerung abgebrannter Brennelemente verwendet.
+++ 03:12 Moskau verhaftet US-Musiker und sperrt ihn in Metallkäfig +++
In Moskau ist ein US-Musiker und ehemaliger Fallschirmjäger wegen des Verdachts des Drogenhandels verhaftet worden. Michael Travis Leake wird beschuldigt, mithilfe von Minderjährigen Drogengeschäfte betrieben zu haben. Während der Anhörung ist Leake in einen Metallkäfig gesperrt, wie Bilder der russischen Behörden im staatlichen Fernsehen zeigen. Ein Sprecher des US-Außenministeriums bestätigt, dass Leake in Moskau festgenommen wurde. Sollte Leake für schuldig befunden werden, drohen ihm laut Bericht der Nachrichtenagentur Interfax bis zu zwölf Jahre Haft. Die US-Regierung hat seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine im Februar vergangenen Jahres wiederholt vor willkürlichen Verhaftungen in Russland gewarnt.
+++ 01:52 Kiew: Streitkräfte haben 112 Menschen aus russisch besetztem Gebiet vor Überschwemmung gerettet +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium gibt an, mehr als Hundert Menschen nach dem Dammbruch in dem von Russland besetzten Gebiet gerettet zu haben. "Die ukrainischen Streitkräfte haben 112 Menschen vom linken Ufer des Dnipro, in der von Russland besetzten Region Cherson gerettet, die unter den von Russland verursachten Überschwemmungen leidet", heißt es in einem Tweet. "Leider wurden bisher drei Zivilisten durch russischen Beschuss getötet und 23 verletzt."
+++ 00:29 Selenskyj: Internationale Ermittlungen zu Staudamm laufen bereits +++
Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj laufen bereits internationale Ermittlungen zur Zerstörung des Kachowka-Staudamms. "Vertreter des Internationalen Strafgerichtshofs haben die Region Cherson in den vergangenen Tagen besucht", erklärt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Gleich am Tag des Dammbruchs habe der Generalstaatsanwalt eine entsprechende Anfrage an den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) gesandt. "Die Arbeit hat bereits begonnen." Es sei wichtig, dass die internationalen Rechtsexperten die Folgen der Katastrophe untersuchten. Dazu gehöre auch der Beschuss von Überschwemmungsgebieten. Laut der Ukraine sind bei einem russischen Angriff auf ein Rettungsboot drei Menschen getötet worden. Russland weist Vorwürfe zurück, Zivilisten ins Visier zu nehmen.
+++ 23:45 Kiew meldet Rückeroberung weiterer Dörfer +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben weitere Dörfer im Südosten des Landes zurückerobert. Parallel zu der Einnahme des Dorfes Makariwka seien die ukrainischen Kräfte an der südlichen Front zwischen 300 und 1500 Meter in zwei verschiedene Richtungen vorgerückt, erklärt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar. An Stellen, an denen die ukrainischen Streitkräfte in der Defensive seien, seien zudem keine Positionen verloren worden. Darüber hinaus veröffentlichte eine Militäreinheit auf dem Kurznachrichtendienst ein Video, das die Soldaten beim Hissen der ukrainischen Flagge in dem Dorf Neskutschne zeigen soll. Eine ähnliche Szene war zuvor bereits aus dem Dorf Blahodatne in der Region Donezk gezeigt worden. Die Angaben können unabhängig nicht überprüft werden.
Quelle: ntv.de, ysc/vmi/dpa/rts/AFP