Chlortanker-Anschlag 25 Tote im Irak
06.04.2007, 15:41 UhrEin Selbstmordattentäter hat sich am Freitag vor einem Polizeikontrollpunkt im westirakischen Unruheherd Ramadi mit einem chlorgefüllten Tanklaster in die Luft gesprengt und mindestens 25 Menschen mit in den Tod gerissen. Wie Polizeiquellen in der irakischen Hauptstadt bestätigten, wurden mehr als 30 Menschen verletzt. Die amerikanischen und britischen Truppen verzeichneten in den vergangenen 48 Stunden erhöhte Verluste. Bei Anschlägen und Gefechten kamen sieben Amerikaner und vier Briten ums Leben.
Der Anschlag in Ramadi, 110 Kilometer westlich von Bagdad, trug nach Ansicht von Beobachtern die Handschrift des Terrornetzwerks El Kaida im Irak. Dessen Kämpfer hatten bereits zuvor gelegentlich mit Chlorgas beladene Tanklaster als eine Art fahrende Chemie-Bombe eingesetzt. Das US-Militär begann indes am Freitag nach eigenen Angaben in der südirakischen Stadt Diwanija zusammen mit irakischen Truppen eine Offensive gegen radikale schiitische Milizen. Dabei wurden ein Iraker getötet und vier weitere verletzt, wie die irakische Nachrichtenagentur Aswat al-Irak berichtete.
Beim schwersten einzelnen Zwischenfall mit fremden Truppen seien in der Nacht zum Donnerstag im Westen der südirakischen Stadt Basra vier Briten gestorben, als ihr Kampfpanzer auf einen Sprengsatz fuhr, teilte ein britischer Militärsprecher in Basra mit. Auch ein Zivilist, der als Übersetzer arbeitete, wurde den Angaben zufolge getötet, ein weiterer britischer Soldat schwer verwundet.
Bei verschiedenen Kampfhandlungen kamen nach Angaben des US-Militärkommandos insgesamt sieben amerikanische Soldaten ums Leben. Bei einem Angriff von Aufständischen auf einen irakischen Armee-Kontrollpunkt bei einem Gefängnis in der nordirakischen Großstadt Mossul seien am Donnerstag zehn irakische Soldaten getötet worden, meldete Aswat al-Irak.
Bei einem Selbstmordanschlag auf den sunnitischen Fernsehsender Bagdad TV wurde am Donnerstag dessen Vize-Direktor Thair Ahmed Dschaber getötet. Zwölf weitere Journalisten und Mitarbeiter des TV-Senders wurden verletzt, wie das in New York ansässige Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) in der Nacht zum Freitag unter Berufung auf Angehörige berichtete. Der Attentäter brachte seinen mit Sprengstoff beladenen Müllwagen am Donnerstag vor dem Gebäude des Senders zur Explosion.
Quelle: ntv.de