Politik

2008 war zweitschlimmstes Jahr 250.000 Katastrophen-Opfer

Fast 250.000 Menschen sind 2008 durch Stürme, Erdbeben, Hungersnöte und andere Katastrophen ums Leben gekommen. Das geht aus dem Weltkatastrophenbericht des Roten Kreuzes hervor.

Dürre und Hunger in Kenias Norden. (Februar 2009)

Dürre und Hunger in Kenias Norden. (Februar 2009)

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Damit war das 2008 das zweitschlimmste Katastrophenjahr seit 1999, was die Zahl der Toten angeht. Die meisten Opfer gab es dem Bericht zufolge bei dem großen Erdbeben in China und dem Zyklon "Nargis" in Birma, beide im Mai 2008. Weltweit waren fast 214 Millionen Menschen von Naturkatastrophen betroffen, 2007 waren es 201 Millionen Menschen.

Der Weltkatastrophenbericht trägt den Titel "Früh warnen - früh helfen". So soll deutlich gemacht werden, wie wichtig es ist, zu handeln, bevor die Katastrophe eintrete. Naturkatastrophen treffen demnach immer wieder die gleichen Regionen, ein Beispiel sei Indonesien. Oft seien die entlegensten Regionen am meisten gefährdet. Umso wichtiger sei es, dass dort vorsorglich Warnsysteme aufgebaut würden. "Manchmal bedeutet es, mit Trillerpfeifen und Trommeln vor dem ankommenden Sturm zu warnen."

USA spüren den Klimawandel

Am Vortag hatte die US-Regierung eine neue Studie veröffentlicht, wonach in den USA die Folgen der Erderwärmung bereits konkret zu spüren sind. "Unterm Strich steht fest: Der Klimawandel beeinflusst schon Dinge, die uns wichtig sind", sagte John Holdren, Chef des Büros für Wissenschaftspolitik im Weißen Haus, bei der Vorstellung des Berichts.

(Foto: AP)

Darauf deuteten Trends bei extremen Wetterphänomenen, Dürren und Waldbränden hin. "Wir beginnen, in jeder Region die Auswirkungen des Klimawandels zu fühlen", sagte Holdren. Werde umgehend gehandelt, könnten die schlimmsten Folgen allerdings noch abgewendet werden.

Florida Keys könnten untergehen

Sollte dagegen nichts gegen die drohende Klimakatastrophe unternommen werden, droht dem Bericht zufolge eine Reihe dramatischer Entwicklungen. Hitzewellen würden häufiger und intensiver werden. Heftigere Regenfälle führten zu mehr Überschwemmungen, steigende Meerestemperaturen bedrohten Korallenriffe und die damit verbundenen Ökosysteme. Waldbrände nähmen in den USA bereits jetzt zu und kämen bei steigender Erderwärmung noch öfter vor.

Durch steigende Meeresspiegel könnten die Inselgruppe der Florida Keys und die Everglades im Süden Floridas untergehen, sagte Holdren. "Es gibt einige kritische Schwellen, die bereits überschritten sind, und der Anstieg des Meeresspiegels ist ein gutes Beispiel", sagte der Direktor des Nationalen Zentrums für Klimadaten, Thomas Karl.

Frage nach Gegenmaßnahmen

Einen Zeitrahmen, wann diese Entwicklungen eintreten könnten, nannte Bürochef Holdren aber nicht. Auch beinhaltet der Bericht keine konkreten politischen Gegenmaßnahmen. An der Studie arbeiteten Wissenschaftler von rund einem Dutzend staatlicher Forschungseinrichtungen, großen Unis und unabhängigen Instituten mit.

Der US-Kongress berät derzeit ein umfangreiches Gesetzespaket über ein System zum Emissionshandel, das es in den USA bislang nicht gibt. Danach soll der Ausstoß von Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 um 17 Prozent unter das Niveau von 2005 gedrückt werden und danach um 80 Prozent bis zum Jahr 2050. In Europa ist hingegen eine Reduzierung um 20 Prozent unter das Niveau von 1990 bis 2020 angepeilt.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa/rts

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