Irak-Desaster 3000. US-Soldat gestorben
01.01.2007, 20:19 UhrUS-Präsident George W. Bush hat den Kampf gegen Terroristen als eine der wichtigsten Aufgaben für das neue Jahr bezeichnet. Die Offensive gegen Terroristen und Extremisten sei "die Herausforderung unserer Zeit", erklärte Bush in seiner Neujahrsbotschaft. Die USA würden sich dieser Aufgabe stellen - "ohne zu wanken". Im neuen Jahr werde "der Kampf gegen die Feinde der Freiheit", die Verbesserung der Sicherheit der USA und der Einsatz für ein "freies und geeintes" Irak weiter wichtig bleiben.
Unterdessen hat die Zahl der im Irak getöteten US-Soldaten zum Jahreswechsel die Schwelle von 3000 überstiegen. Kriegsgegner nahmen die Zahl als Anlass, um Mahnwachen abzuhalten und Protestaktionen zu planen. Einige Beobachter wiesen der Marke indes eine nur geringe militärische und politische Bedeutung zu. Ein Sprecher des Weißen Hauses sagte, Präsident George W. Bush gedenke jedes einzelnen Toten.
Der Internetseite "www.icasualties.org" zufolge stieg die Zahl der Kriegsopfer mit dem Tod des 22-jährigen Dustin R. Donica und eines weiteren Soldaten auf 3000. Das US-Militär bestätigte die Opferzahl zunächst nicht, teilte aber zugleich den Tod zweier Soldaten mit. Sie seien am Sonntag nordöstlich von Bagdad in der Provinz Dijala durch eine Explosion getötet worden, hieß es. Damit war der Dezember mit mindestens 112 im Irak getöteten Soldaten für die USA der verlustreichste Monat seit etwa zwei Jahren.
"Jeder Verlust ist tragisch, aber die Gesamtzahl der Toten ist nicht entscheidend", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Präsidialamtssprecher Scott Stanzel sagte: "Der Präsident glaubt, dass jedes Leben wertvoll ist, und trauert um jedes, das verloren wurde. Er wird sicher stellen, dass ihr Opfer nicht vergeblich war."
Im kalifornischen Santa Monica hielten Kriegsgegner in der Silvesternacht eine Mahnwache mit Kerzen. "Wir wollen, dass die Leute nicht über die Kosten dieses Krieges hinwegschauen", sagte Chuck Nixon von der Organisation Veteranen für den Frieden. "Dreitausend Familien haben einen Sohn oder eine Tochter verloren."
Ein Zusammenschluss von 1300 Friedensorganisationen kündigte unterdessen eine Demonstration in Washington am 27. Januar an. "Wir müssen Zeugnis ablegen für diese tragische Marke", hieß es auf der Internetseite der Gruppe. "Wir müssen alle daran erinnern, dass auch hunderttausende irakische Kinder, Frauen und Männer in diesem schrecklichen Krieg und der Belagerung starben."
Bush steht unter Druck, seine Irak-Strategie zu ändern. Kritiker fordern einen Zeitplan für einen Truppenabzug, was Bush aber ablehnt. Er will seine Pläne Anfang 2007 vorstellen. Um die Sicherheit im Irak zu verbessern, erwägt er unter anderem, die Zahl der Soldaten vorübergehend aufzustocken. Derzeit sind etwa 134.000 US-Militärs im Irak stationiert. Bei seiner Neujahrsansprache kündigte er für 2007 eine Weiterführung der bisherigen Offensive gegen "Gegner der Freiheit" an.
Quelle: ntv.de