"Erfolgsfaktor Familie" 400 Betriebe verpflichten sich
01.04.2008, 18:31 Uhr"Ein solches klares Bekenntnis zur familienbewussten Arbeitswelt hat es in Deutschland noch niemals gegeben", strahlt Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) bei der Entgegennahme der Verpflichtungserklärungen in Berlin. Fast 400 Betriebe aus ganz Deutschland machen mit und sicherten zu, in ihren Unternehmen familienfreundliches Arbeiten zu ermöglichen. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Ludwig Georg Braun, sprach von einer "Avantgarde" der Betriebe, die das Umdenken zur familienbewussten Unternehmensführung belege.
Konkret wollen die 379 großen und kleinen Betriebe verstärkt flexiblere Arbeitszeiten anbieten und Müttern oder Vätern bei der Kinderbetreuung oder beim Wiedereinstieg in den Beruf helfen. Familienbewusste Unternehmensführung erhöhe nicht nur das Ansehen und die Attraktivität von Unternehmen. Es stärke auch Motivation, Kreativität und Innovationsfähigkeit der Beschäftigten, heißt es in der Erklärung.
Noch viele Hürden
Bei der Tagung des vor eineinhalb Jahren gegründeten Unternehmensnetzwerks "Erfolgsfaktor Familie" wurde beklagt, dass noch viele Kitas ungünstige Öffnungszeiten für berufstätige Eltern haben. Auch warnte Braun davor, private Initiativen für die Kleinkinder-Betreuung mit dem neuen Kinderförderungsgesetz zu benachteiligen. Von der Leyen bekräftigte ihr Ziel, auch privat- gewerbliche Kitas wie etwa Betriebskindergärten zu fördern. Bedingung sei, dass sie die von den Kommunen festgelegten Qualitätsstandards erfüllen.
Von der Leyen hatte zuvor zusammen mit dem DGB mehr Betriebsvereinbarungen für familiengerechte Arbeitsabläufe verlangt. "Die familienbewusste Arbeitswelt muss Markenzeichen der deutschen Wirtschaft werden", sagte sie nach einem Gespräch mit dem DGB-Bundesvorstand. DGB-Chef Michael Sommer sprach sich für eine verstärkte Schulung der Betriebs- und Personalräte aus. Mit den Betriebsvereinbarungen sollen familienbewusste Strukturen in den Betrieben geschaffen werden. Dazu gehören flexiblere Arbeitszeiten sowie bessere Möglichkeiten, Kindererziehung und Beruf miteinander zu vereinbaren.
Quelle: ntv.de