Politik

Durch Klimaschutz 500.000 neue Jobs

Das Klima- und Energiepaket der Bundesregierung könnte laut einer Studie bis 2020 eine halbe Million zusätzlicher Arbeitsplätze schaffen. Für die Untersuchung im Auftrag des Bundesumweltministeriums hätten vier Forschungsinstitute die ökonomischen Folgen des Klimaschutzes skizziert, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf eine ihr vorliegende Kurzfassung des Papiers. Grundlage der Studie ist das Ziel der Regierung, bis 2020 den Ausstoß von Treibhausgasen um 40 Prozent zu senken. Der Bundestag hatte dazu am Freitag eine Reihe von Maßnahmen beschlossen.

Die Forscher betrachteten für ihre Untersuchung verschiedene Einzeleffekte des Klimaschutzes. So mache sich Deutschland weniger abhängig von Rohstoff-Importen, etwa durch die Sanierung von Häusern oder den Ausbau erneuerbarer Energien. Importe würden durch inländische Wertschöpfung ersetzt. Diese Struktureffekte ließen tendenziell positive Effekte für das eigene Land erwarten. Durch Nettoinvestitionen zwischen 30 und 40 Milliarden Euro würden zudem vor allem inlandsbasierte und arbeitsintensivere Sektoren begünstigt.

Schon jetzt sei der Anteil Deutschlands an Patenten rund um Umwelttechnologien extrem hoch. Anders als die Industrie geht die Studie langfristig von sinkenden Energiekosten aus. Zwar stiegen sie in der Industrie in den ersten zehn Jahren um fünf Prozent. Bis 2030 aber würden die Energieausgaben um 20 Prozent zurückgehen. Die Einsparungen bei Energieimporten summierten sich auf mindestens 35 Milliarden Euro, schreiben die Institute, darunter das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung. Eine Endfassung der Studie solle im Juli vorliegen.

Neuen Zahlen des Umweltbundesamtes zufolge gibt der Umweltschutz in Deutschland schon jetzt mehr als 1,8 Millionen Menschen Arbeit, das entspricht 4,5 Prozent aller Erwerbstätigen. 2004 lag diese Quote bei 3,8 Prozent. Allein im Bereich der erneuerbaren Energien finden inzwischen 250.000 Beschäftigte Arbeit. "Die Chancen stehen gut, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzt", heißt laut "SZ" es in einer Studie für die Behörde.

Quelle: ntv.de

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