Struck muss Millionen sparen 60 statt 73 Airbus-Transporter
05.12.2002, 00:30 UhrAuch die Bundeswehr muss sparen. Verteidigungsminister Peter Struck kündigte am Mittwoch im Bundestag an, wegen der "eingeschränkten Finanzlage" werde die Bundesregierung nicht wie geplant 73, sondern nur 60 Airbus-Transportflugzeuge vom Typ A400M bestellen. Heute legt der Minister eine Streichliste für den Rüstungsbereich vor.
An der Bestellung der ursprünglich insgesamt 196 Airbus-Maschinen sind acht Länder beteiligt. Unklar ist, ob Deutschland bei einer niedrigeren Bestellzahl den anderen Nationen den steigenden Stückpreis ausgleichen muss.
Auch bei anderen Rüstungsprojekten wird gekürzt. Die Bewaffnung des geplanten Jagdflugzeugs Eurofighter werde erheblich verringert, sagte Struck. So würden statt 1.488 nur 600 Meteor-Raketen und statt 1.812 nur 1.250 Iris-T-Raketen angeschafft. Die Kürzungen seien "finanzpolitisch geboten" und militärisch verantwortbar. Deutschland könne mit den vorhandenen Mitteln alle eingegangenen Verpflichtungen erfüllen.
Der Haushaltsexperte der Union, Dietrich Austermann, sprach von einem "Trauerspiel ". Die Finanzierung der Bundeswehr sei so knapp, dass bis 2006 keinerlei Spielraum für ein neues Projekt bestehe. Austermann zufolge verlangt Bundesfinanzminister Hans Eichel von Struck, im kommenden Jahr 360 Mio. Euro einzusparen. Die Zahl der Wehrpflichtigen solle daher von rund 80.000 auf 50.000 Mann reduziert werden. Struck sagte dagegen, er müsse 100 Mio. Euro erwirtschaften.
Quelle: ntv.de