Politik

Doch kein Komplettabzug 9800 US-Soldaten bleiben in Afghanistan

Rund 9800 US-Soldaten sollen auch nach 2014 für eine stabile Nachkriegsordnung in Afghanistan sorgen.

Rund 9800 US-Soldaten sollen auch nach 2014 für eine stabile Nachkriegsordnung in Afghanistan sorgen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Lange gilt 2014 als das Jahr, in dem die USA und ihre Nato-Partner ihren Einsatz in Afghanistan vollständig beenden wollen. Doch der Komplettabzug in diesem Jahr ist vom Tisch: Mehrere tausend Soldaten werden vorerst im Land bleiben.

Auch nach dem noch für dieses Jahr geplanten Ende ihres Afghanistan-Kampfeinsatzes wollen die USA vorerst 9800 Soldaten im Land stationiert lassen. Diese Zahl nannte eine Vertreterin des Weißen Hauses in Washington. Bis Ende 2016 sei der vollständige Abzug geplant.

Die US-Truppe solle wie seit längerem bekannt gemeinsam mit Nato-Kräften und anderen Partnern afghanische Sicherheitstruppen ausbilden und den Kampf gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida unterstützen, sagte die Sprecherin. Präsident Barack Obama wollte seine Entscheidung nach seinem überraschenden Truppenbesuch in Afghanistan am Abend persönlich bekanntgeben.

Am Mittwoch will er zudem eine Grundsatzrede zur US-Außenpolitik halten. Zur Umsetzung dieser Pläne sei jedoch die Unterzeichnung des ausgehandelten Sicherheitsabkommens mit dem Land notwendig, erklärte das Weiße Haus weiter.

Karsai verweigert Abkommen

Obama hofft, dass es nach der Wahl eines neuen afghanischen Präsidenten im Juni rasch dazu kommt. Es gelte, die über lange Jahre mit vielen Opfern erzielten Fortschritte zu sichern, hatte er am Sonntag beim Besuch auf dem US-Stützpunkt Bagram gesagt. In Afghanistan sind derzeit noch rund 32.000 US-Soldaten stationiert. Präsident Hamid Karsai weigert sich, ein Sicherheitsabkommen für einen andauernden begrenzten Einsatz der Amerikaner zu unterzeichnen, sondern will das seinem Nachfolger überlassen. Die Präsidentenwahl geht im Juni in die nächste Runde. Karsai konnte sich nicht ein weiteres Mal zur Wahl stellen.

In seiner Rede am Mittwoch in der Militärakademie West Point wolle Obama erläutern, wie er seine Außenpolitik "breiter" anlegen werde, hatte die "New York Times" vorab berichtet. Damit wolle er Kritik begegnen, dass die USA ihre Führungsrolle aufgegeben hätten und konzeptlos von einer Krise zur nächsten schlingerten. Der Präsident werde bekräftigen, dass es einen Mittelweg zwischen Isolationismus und militärischer Intervention gebe.

Quelle: ntv.de, bwe/dpa

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