Politik

Sex für Anstellung Abbas entlässt Vertrauten

Es ist eine heikle Lage für Palästinenserpräsident Abbas. Wegen eines Sexskandals muss er seinen Büroleiter Husseini suspendieren. Dieser wurde mit versteckter Kamera gefilmt, wie er offenbar Liebesdienste von einer Stellenbewerberin verlangte.

Husseini (Archivbild aus dem Jahr 2007).

Husseini (Archivbild aus dem Jahr 2007).

(Foto: AP)

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat seinen Büroleiter Rafik Husseini wegen eines Sexskandals vom Dienst suspendiert. Hintergrund sind Sex- und Korruptionsvorwürfe eines ehemaligen Mitarbeiters des palästinensischen Geheimdienstes gegen Abbas' Autonomiebehörde. Wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtet, setzte Abbas eine Untersuchungskommission ein, um die Vorwürfe gegen seinen Vertrauten aufzuklären.

Der israelische Fernsehsender Channel 10 hatte vergangene Woche berichtet, Al-Husseini habe von Frauen sexuelle Dienste im Gegenzug für eine Anstellung in seinem Büro gefordert. Ein Video zeigte einen Mann, der als Abbas' Bürochef identifiziert wurde, wie er nackt im Bett einer Frau auf sie wartet, dann aber von dem ehemaligen Geheimdienst-Mitarbeiter Fahmi Schabaneh überrascht wird. Die Frau habe sich bei Schabaneh zuvor über sexuelle Avancen Al-Husseinis beschwert und dieser habe ihr geraten, eine verdeckte Kamera zu installieren. Schabaneh hatte dem israelischen Sender das Video übermittelt, das auch auf der Internetplattform Youtube eingestellt wurde.

Palästinenserführung kritisiert israelische Kampagne

Die Palästinenserführung wollte den Vorwürfen zunächst nicht nachgehen und warf Israel vor, eine Kampagne gegen Abbas und seine Autonomiebehörde inszenieren zu wollen. Schabaneh wirft Mitgliedern der Autonomiebehörde auch vor, erhebliche Geldsummen gestohlen zu haben, die aus Spenden europäischer und arabischer Staaten stammten. Nach Informationen der "Jerusalem Post" soll Schabaneh Beweise dafür haben, dass Mitglieder der Fatah-Organisation von Abbas im Vorfeld der Wahlen von 2006 mehr als drei Millionen Dollar, umgerechnet rund 2,2 Millionen Euro, an Spenden aus den USA unterschlagen haben.

Abbas musste sich nun dem Druck beugen.

Abbas musste sich nun dem Druck beugen.

(Foto: REUTERS)

 

Gegen den ehemaligen Mitarbeiter der Anti-Korruptionsbehörde aus Ost-Jerusalem war bereits im Juni Haftbefehl erlassen worden. Er wurde damals mit der Begründung entlassen, er habe seine Position zur Erpressung missbraucht. Der Generalstaatsanwalt teilte mit, er werde von den palästinensischen Justizbehörden wegen verschiedener Vergehen gesucht, darunter auch wegen versuchten Mordes.

 

 

 

 

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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