Politik

Gab Saddam Todesbefehl? Abu Nidals Ende

Der palästinensische Terroristenführer Abu Nidal (65) ist angeblich auf Anweisung des irakischen Präsidenten Saddam Hussein ermordet worden, weil er sich weigerte, El-Kaida-Terroristen im Norden des Landes für neue Anschläge auszubilden. Dies berichtete die britische Zeitung „The Sunday Times“ unter Berufung auf irakische Oppositionsgruppen und westliche Diplomaten.

Abu Nidal sei als persönlicher Gast Saddams wegen einer milden Form von Hautkrebs behandelt worden. Zum Bruch sei es gekommen, als er es abgelehnt habe, sein internationales Terror-Netzwerk zu „reaktivieren“. Saddam habe El-Kaida-Terroristen ausbilden lassen wollen, die aus Afghanistan in den Norden Iraks geflohen seien. Mit einer neuen Welle von Terrorangriffen habe Saddam gehofft, Washington von Plänen abzubringen, ihn zu stürzen.

Nach offizieller irakischer Darstellung hat sich Abu Nidal erschossen, als er - so Geheimdienst-Chef Taher Dschalil el Habusch - verhört werden sollte, weil er „mit Unterstützung eines ungenannten Staates Aktionen geplant hatte, die die Sicherheit des Irak gefährden“. Die Mitglieder der Abu-Nidal-Gruppe sind hingegen ebenso wie die irakische Opposition davon überzeugt, dass Abu Nidal Opfer eines Mordes im Auftrag von Saddam Hussein geworden ist.

Abu Nidals radikale Terrorgruppe, deren Hauptziel die Zerstörung des Staates Israel war, hatte sich in den 70er Jahren von der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat abgespalten. Auf ihr Konto gehen zahlreiche Anschläge gegen Juden, westliche Ziele und gemäßigte arabische Politiker, bei denen insgesamt rund 280 Menschen ums Leben gekommen sind.

Quelle: ntv.de

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