Vier von fünf Franzosen sind dagegen, dass der französische Präsident Jacques Chirac bei der Präsidentenwahl am 22. April wieder antritt. Sogar von den Anhängern seiner eigenen Partei UMP plädieren nur 19 Prozent für seine Kandidatur. Das ergab eine Umfrage des Instituts IFOP für die Zeitung "Le Journal du Dimanche". Favoriten für den ersten Wahlgang sind danach die Sozialistin Sgolne Royal und Innenminister Nicolas Sarkozy (UMP) – vor dem rechtsradikalen Jean-Marie Le Pen, dem Umweltschützer Nicolas Hulot und dem Zentrumspolitiker Francois Bayrou.

Chirac will bis März mitteilen, ob er für ein drittes Mandat antreten will. Er kann dies nicht als Kandidat der UMP tun: Die Neogaullisten wollen kommenden Sonntag Sarkozy zu ihrem Kandidaten küren. Sarkozy hat fast alle Schwergewichte der Partei hinter sich gesammelt und ist einziger Bewerber für die UMP-Urwahl. Sein Chefberater Patrick Devedjian erklärte am Sonntag aber, Chirac erwäge weiter eine Kandidatur. "Chirac sähe als seinen Nachfolger am liebsten Chirac." Er sehe aber "keinen politischen Raum" dafür.

Premierminister Dominique de Villepin erklärte am Sonntag, er werde am 14. Januar nicht für Sarkozy stimmen. Solange Chirac sich nicht geäußert habe, könne er nicht abstimmen. Auch eine eigene Kandidatur schloss Villepin nicht ausdrücklich aus.