Drohung gegen USA Ahmadinedschads Getöse
14.05.2007, 08:50 UhrDer iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat den USA für den Fall eines Militärschlags gegen das Atomprogramm seines Landes mit "schwerer Vergeltung" gedroht. Einen solchen Fehler würden die USA bereuen, sagte Ahmadinedschad am Montag auf einer Pressekonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Er forderte zudem die Golfstaaten auf, sich der ausländischen Truppen zu entledigen und so den Frieden in der Region wiederherzustellen.
In dem Streit über das iranische Atomprogramm verschärft sich damit zunehmend der Ton. Die USA verdächtigen den Iran, nach Nuklearwaffen zu streben und verlangen von Teheran eine Aussetzung der Uran-Anreicherung. Dies lehnt Ahmadinedschad mit dem Argument ab, dass die Technik lediglich der zivilen Energiegewinnung diene.
Die UN hatten daraufhin im März ihre Sanktionen gegen den Iran verschärft. Die USA haben auch einen Militärschlag gegen das Land bisher nicht definitiv ausgeschlossen.
Zusammenraufen in der Irak-Frage
Dennoch wollen der Iran und die USA schon bald direkte Gespräche über die Verbesserung der Sicherheitslage im Irak führen. Das US-Präsidialamt bestätigte eine entsprechende Meldung der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna.
Der US-Botschafter im Irak, Ryan Crocker, werde in den nächsten Wochen Gespräche mit dem Iran führen, sagte ein Regierungssprecher. Damit solle eine konstruktive Rolle Irans im Irak angestrebt werden. Es werde dabei nicht um die Beziehungen der USA zum Iran gehen. Die beiden Länder sind seit Jahrzehnten verfeindet. Die Beziehungen sind zudem durch den Streit um das iranische Atomprogramm stark belastet.
Der irakische Außenminister Hoschijar Sebari begrüßte das geplante Treffen. "Dies ist ein positives Zeichen", sagte er. Sowohl die USA als auch der Iran seien für die Stabilität im Irak wichtig. Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums sagte, die Entscheidung, mit dem Erzfeind Gespräche zu führen, sei nach Monaten intensiver Bemühungen der irakischen Regierung erfolgt. Ziel der Gespräche sei es, das Leiden der Iraker zu lindern, die Regierung zu unterstützen und die Sicherheit zu stärken. Das geplante Treffen werde im Irak stattfinden, ein konkretes Datum werde bis Freitag feststehen. Die USA hatten sich bereits in der Vergangenheit zu Gesprächen bereit erklärt und stets betont, dass dabei nur um den Irak gehen solle.
Die USA haben dem Iran mehrfach vorgeworfen, die schiitischen Milizen im Irak mit Waffen und durch Ausbildung zu unterstützen. Die Regierung in Teheran bestreitet dies und beschuldigt ihrerseits die USA, die Spannungen zwischen den sunnitischen und schiitischen Muslimen im Irak anzuheizen.
Quelle: ntv.de