Politik

Deutschland bleibt im Visier Al-Kaida-Mitglied festgenommen

Der Bundesanwaltschaft ist erneut ein mutmaßliches Mitglied des Terrornetzwerks Al-Kaida ins Netz gegangen: Aufgrund eines Haftbefehls nahmen Beamte des baden-württembergischen Landeskriminalamtes bereits am Freitag den 30 Jahre alten deutschen Staatsangehörigen Sermet I. bei der Einreise auf dem Stuttgarter Flughafen fest. Er ist dringend verdächtig, Mitglied einer ausländischen terroristischen Vereinigung zu sein. Der Beschuldigte sitzt in Haft.

Sermet I. wird zur Last gelegt, für Kämpfer von Al-Kaida militärische Ausrüstungsgegenstände und Bargeld beschafft zu haben. Er soll dabei seit Mitte 2004 mit Aleem N. aus dem pfälzischen Germersheim zusammengearbeitet haben. Diesem mutmaßlichen Mitglied des Terrornetzwerks wird seit Anfang Dezember in Koblenz der Prozess gemacht. Aleem N. steht vor Gericht, weil er Geld und Material für Al-Kaida beschafft sowie potenzielle Kämpfer angeworben und zum Teil auch vermittelt haben soll.

Die von Sermet I. beschafften Gegenstände sollten von Aleem N. in das pakistanisch-afghanische Grenzgebiet gebracht und dort an Verantwortliche der Al-Kaida übergeben werden, hieß es aus Karlsruhe weiter. Im Sommer oder Herbst 2006 soll Semet I. fünf Entfernungsmesser, ein Nachtsichtgerät und ein Bündel Geld und bei zwei weiteren Gelegenheiten in der Zeit von August 2004 bis Dezember 2006 jeweils fünf Entfernungsmesser an Aleem N. übergeben haben. Dieser soll die Gegenstände jeweils bei einer seiner Reisen in das afghanisch-pakistanische Grenzgebiet an Al-Kaida-Kämpfer weitergereicht haben.

Erneute Terrordrohung

Derweil haben die radikalislamischen Taliban Deutschland erneut gedroht. Die Taliban hätten am vergangenen Montag auf der Internetseite "Thabaat.net" einen Brief "an das deutsche Volk und an seine mit Amerika verbündete Regierung" veröffentlicht, berichtet "Focus". Darin werde unter anderem ein Selbstmordanschlag vom 17. Januar auf die deutsche Botschaft in Afghanistan erwähnt.
Bei dem Anschlag starben fünf Menschen, als 150 Meter entfernt vom Eingang der diplomatischen Vertretung in Kabul eine Autobombe explodierte. Das Gebäude wurde massiv beschädigt. Der Angriff auf die Botschaft sei eine "Strafe und Warnung" für die Deutschen gewesen, heiße es in dem auf Arabisch verfassten Schreiben. Die Regierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sei "schuldig am Tod von Frauen, Jugendlichen und Kindern".
Berliner Sicherheitsexperten analysieren derzeit das als authentisch eingestufte Schreiben. Als Indiz für dessen Echtheit werteten die Staatsschutzspezialisten unter anderem, dass der offene Brief in dem offiziellen Internetmagazin der Taliban namens "Al Somood" erschienen sei.

Quelle: ntv.de

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