Suche nach Nato-Oberbefehlshaber Allen kandidiert nicht mehr
13.02.2013, 21:35 Uhr
Allen im Februar 2012 in Kabul.
(Foto: dpa)
John Allen hat die Ermittlungen im Fall Petraeus überstanden, doch Nato-Oberbefehlshaber wird er wohl dennoch nicht. Denn ins Bestätigungsverfahren im Senat geht Allen nicht, berichten US-Medien. Offenbar um nicht noch einmal nach der E-Mail-Affäre gefragt zu werden.
Der für das Amt des Nato-Oberbefehlshabers nominierte US-General John Allen wird nach Informationen von NBC News seine Kandidatur wahrscheinlich zurückziehen. Zwar hatte ihn das US-Verteidigungsministerium kürzlich nach Untersuchungen von Vorwürfen entlastet, er habe "unangemessene" E-Mails an eine Frau geschrieben. Aber Allen wolle seine Familie ein Bestätigungsverfahren im Senat ersparen, in dem die E-Mails nahezu sicher erneut zum Thema würden, berichtete der Sender unter Berufung auf drei Militärquellen.
Die Ermittlungen gegen Allen waren im November im Zusammenhang mit dem Rücktritt von CIA-Chef David Petraeus eröffnet worden. Petraeus hatte eine außereheliche Affäre eingestanden und sein Amt zur Verfügung gestellt. Allen soll eine wahre Flut von E-Mails an eine Freundin der Familie Petraeus geschrieben haben. Medien hatten die Frau seinerzeit als "Mitglied der feinen Gesellschaft" mit engen Kontakten zu Militärs bezeichnet.
Das Verteidigungsministerium war im Zuge der Untersuchungen zu dem Schluss gekommen, dass sich der designierte Nato-Oberkommandierende nicht standeswidrig verhalten habe. Zugleich wurde grünes Licht für die Durchführung des zunächst ausgesetzten Bestätigungsverfahrens gegeben.
NBC News zufolge hat Allen bereits mit US-Generalstabschef Martin Dempsey und dem scheidenden Verteidigungsminister Leon Panetta über seine Besorgnisse gesprochen. Ein Treffen des früheren Oberbefehlshabers der Afghanistan-Schutztruppe mit Präsident Barack Obama werde in den nächsten Tagen erwartet.
Quelle: ntv.de, dpa