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Auch mehr Hilfe für junge Mütter Ampel und Union wollen Kinder psychisch kranker Eltern unterstützen

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Wenn Eltern eine Sucht- oder psychische Erkrankung hätten, seien auch ihre Kinder dadurch unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Davon sei jedes vierte Kind in Deutschland betroffen, so Experten.

Wenn Eltern eine Sucht- oder psychische Erkrankung hätten, seien auch ihre Kinder dadurch unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Davon sei jedes vierte Kind in Deutschland betroffen, so Experten.

(Foto: picture alliance / Zoonar)

In einer Frage kommen selbst Ampel und Union auf einen Nenner: Kinder suchtkranker oder psychisch kranker Eltern sollen künftig mehr Unterstützung erfahren - denn die Krankheiten ihrer Eltern können sich auch auf sie auswirken. Nun kommt das Thema in den Bundestag.

Kinder psychisch kranker Eltern sollen künftig mehr Therapiemöglichkeiten bekommen und insgesamt stärker unterstützt werden. Das geht aus einem gemeinsamen Antrag der Ampel-Fraktionen mit der Unionsfraktion hervor. Zunächst hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland darüber berichtet.

Demnach sollen die Fraktionen den Antrag "Prävention stärken - Kinder mit psychisch oder suchtkranken Eltern unterstützen" am Abend billigen, damit ihn der Bundestag am Donnerstag beschließen kann. Der entsprechende Tagesordnungspunkt ist bereits online abrufbar.

Erkrankungen der Eltern wirken sich auf Kinder aus

Dem Antrag zufolge sollen unter anderem die rechtlichen Rahmenbedingungen erweitert werden, "um aufsuchende psychotherapeutische Versorgung bedarfsorientiert auch in Kitas und Schulen anzubieten", wie es heißt. Eine solche Therapiemöglichkeit solle dann geschaffen werden, wenn nur so sichergestellt werden könne, "dass die therapeutische Versorgung das Kind (...) erreicht".

Wenn Eltern eine Sucht- oder psychische Erkrankung hätten, seien sie davon nicht nur selbst betroffen. "Auch ihre Kinder sind unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt", heißt es im Entwurf. Laut Experten sei jedes vierte Kind in Deutschland von dieser Herausforderung betroffen. Es handele sich um ein "gesamtgesellschaftliches Problem".

Bund soll junge Mütter stärker unterstützen

Ein zentrales Anliegen sei es daher, "die Zugänglichkeit verfügbarer Angebote zu erhöhen". Die Fraktionen regen auch mehr Investitionen in die Unterstützung junger Mütter an. Die dauerhafte Erhöhung der Mittel für den Fonds "Frühe Hilfen" müsse geprüft werden, "damit ein bedarfsorientiertes Angebot der Frühen Hilfen bundesseitig flächendeckend gewährleistet werden kann", heißt es im Antrag.

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Dabei handelt es sich um Hilfsangebote für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft. "Wir wollen, dass der Bund die Mittel dafür dauerhaft erhöht", so die Vorsitzende des Familienausschusses, Ulrike Bahr. Hilfe komme am besten an, "wenn sie so früh wie möglich ansetzt - und der Hilfebedarf im Idealfall gar nicht erst entsteht".

Außerdem halten es die Fraktionen für wichtig, Erkenntnisse aus den Ländern zentral zu bündeln. Dies könne etwa "in Form von einer Wissensplattform, regelmäßigem Austausch, der Verankerung guter Beratungs- und Aufklärungsangebote in allen Bundesländern sowie einem bundesweiten Monitoring" geschehen. Für das Hilfesystem seien Bund, Länder und Kommunen gemeinsam verantwortlich, erklärte Bahr. Deshalb sei es auch wichtig, sich hier besser auszutauschen.

Quelle: ntv.de, Fatima Abbas, dpa

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