Auf Beendigung der Gewalt verständigt Annan und Assad einig
09.07.2012, 12:33 Uhr
Kofi Annan beim Eintreffen in Damaskus.
(Foto: dpa)
In Syrien wird weiter heftig gekämpft. Regierungstruppen und Rebellen geben sich gegenseitig die Schuld am Blutvergießen. Das soll jetzt bald ein Ende haben. Nach eigenen Angaben einigt sich der ehemalige UN-Generalsekretär Annan mit Syriens Staatschef Assad auf die Bedingungen für eine Waffenruhe. Den Plan stellt Annan jetzt den Rebellen vor.
Der internationale Syrien-Gesandte Kofi Annan hat sich nach eigenen Angaben mit Staatschef Baschar al-Assad auf ein Vorgehen zur Beendigung der Gewalt verständigt. Diese Überlegungen wolle er nun den Rebellen vorlegen, sagte Annan nach einem Treffen mit Assad in Damaskus. Am Wochenende hatte Annan noch ein Scheitern seiner Bemühungen um ein Ende der Gewalt in Syrien eingeräumt.
Vor dem Treffen war es in Damaskus zu Zusammenstößen zwischen Regierungstruppen und Rebellen gekommen. Bewohner der syrischen Hauptstadt berichteten von Gewehrfeuer und Explosionen nahe dem zentralen Abbasiden-Platz. "Schwere Explosionen haben unsere Häuser erschüttert und die Kinder erschreckt", sagte ein Anwohner, der anonym bleiben wollte.
Noch am Wochenende hatte Assad in einem Beitrag den USA eine Mitschuld am Blutvergießen in seinem Land gegeben. "Sie sind Teil dieses Konflikts", sagte Assad in einem Gespräch mit dem Publizisten Jürgen Todenhöfer. Die USA böten "Banden" politischen Schutz, um Syrien zu destabilisieren. "Solange sie in irgendeiner Weise Terroristen Unterstützung gewähren, werden sie zu deren Partner – ob mit Waffen, Geld oder öffentlicher und politischer Unterstützung in der UNO."
Assad geht seit mehr als einem Jahr mit brutaler Gewalt gegen eine immer stärker werdende Protestbewegung vor. Einen Rücktritt lehnte er erneut ab. Angeblich sieht er eine Mehrheit im Land hinter sich: "Natürlich genieße ich nach wie vor die Unterstützung durch die Öffentlichkeit." Die Mehrheit beteilige sich nicht an den Demonstrationen, die meisten zivilen Opfer "gehören in ihrer Mehrheit zu den Unterstützern der Regierung", meinte Assad, der die Rebellen immer wieder als Terroristen oder Kriminelle bezeichnet.
Quelle: ntv.de, dpa