50 Menschen sterben Anschlagsserie im Irak
28.07.2008, 13:05 UhrSelbstmordattentäter haben im Irak mindestens 50 Menschen mit in den Tod gerissen. In der Hauptstadt Bagdad töteten drei Frauen mit ihren Bomben 28 schiitische Pilger, wie die Polizei mitteilte. 92 Wallfahrer wurden verletzt. Mindestens 22 Tote und mehr als 150 Verletzte waren die Bilanz eines Anschlags in der Ölstadt Kirkuk im Norden des Irak. Die US-Streitkräfte gingen auch hier von einem Selbstmordattentat aus.
Zunächst bezichtigte sich niemand des Anschlags in Bagdad. Die sunnitische Extremistenorganisation El Kaida hat aber wiederholt schiitische Pilger angegriffen, weil sie in ihren Augen Ketzer sind. Durch das Zentrum Bagdads ziehen derzeit viele Pilger auf dem Weg in den Kadhamija-Schrein im Nordwesten Bagdads. Die schiitische Wallfahrt zum Gedenken an den Tod eines von zwölf Imamen erreicht am Dienstag ihren Höhepunkt. Mindestens eine Million Pilger werden erwartet.
Erinnerungen an 2005
Bereits am Sonntag erschossen vermutlich sunnitische Attentäter sieben Pilger auf dem Weg zum Kadhamija-Schrein. 2005 brach bei der Wallfahrt wegen eines Gerüchts über einen geplanten Anschlag eine Massenpanik aus, bei der bis zu 1000 Menschen starben.
In Kirkuk versetzte die Polizei nach dem Bombenanschlag viele Menschen in Angst und Schrecken, weil sie Schüsse in die Luft abgab. In der Stadt hatten sich Tausende Demonstranten versammelt, um gegen die Verabschiedung eines umstrittenen Gesetzes zu den Provinzwahlen durch das Parlament zu protestieren.
Quelle: ntv.de