Politik

Massenverhaftungen in Syrien Assad-Team bereitet Prozesse vor

Die Menschen in Syrien wollen sich dem staatlichen Terror nicht länger beugen, doch das Regime geht brutal gegen Oppositionelle vor. Nach wahllosen Verhaftungen sollen nun offenbar politische Schauprozesse geführt werden.

Es gibt derzeit keine unabhängigen Informationen aus Syrien. Das Bild soll aus einem Amateurvideo aus Daraa stammen.

Es gibt derzeit keine unabhängigen Informationen aus Syrien. Das Bild soll aus einem Amateurvideo aus Daraa stammen.

(Foto: Reuters)

Die syrische Regierung hat nach Angaben einer Menschenrechtsgruppe Hunderte festgenommene Demonstranten wegen Verunglimpfung des Staates angeklagt. Dies kann mit einer dreijährigen Haftstrafe belegt werden. Im ganzen Land gingen die Massenverhaftungen weiter, sagte Rami Abdelrahman von der Syrian Observatory for Human Rights.

Nach Angaben der Organisation Insan sind bis zu 8000 Menschen bei den sechswöchigen Protesten gegen Präsident Bashar al-Assad festgenommen worden. Namentlich bekannt seien 2843 Festgenommene. Die Armee war zuletzt mit Panzern gegen Demonstranten vorgegangen. Bei dem Aufstand sind bislang mindestens 560 Menschen ums Leben gekommen.

"Eine Hand!"

Trotz des brutalen Vorgehens der Sicherheitskräfte gehen die Proteste weiter. Hunderte Menschen demonstrierten in der Nacht in den Großstädten Aleppo und Homs gegen die massive Gewaltanwendung seitens des Assad-Regimes, berichteten Aktivisten auf Facebook.

Videos auf der Facebook-Seite "Syrian Revolution 2011" zeigten eine Kundgebung in Aleppo, bei der Demonstranten mit der Parole "Eine Hand!" ihren Wunsch nach einem Schulterschluss mit den Streitkräften ausdrückten.

Vorbereitung auf Freitag

Unterdessen errichteten die Sicherheitskräfte nach Angaben von Bewohnern in den Vororten der Hauptstadt Damaskus Barrikaden aus Sandsäcken und Straßensperren. Ein Regierungsvertreter eines arabischen Nachbarlandes sagte, damit sollten offenbar Proteste nach den Freitagsgebeten verhindert werden.

Die Freitagsgebete bieten die einzige Gelegenheit für die syrische Bevölkerung, sich legal in Gruppen zu treffen. Vergangenen Freitag hatten Sicherheitskräfte Tausende Gläubige am Besuch der Moscheen gehindert.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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