Syriens Machthaber meldet sich zu Wort Assad droht mit der "eisernen Faust"
05.08.2013, 07:20 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Im Fernsehen trat er zuletzt selten auf, nun meldet sich der syrische Präsident Assad in einer Ansprache zu Wort. Trotz des mittlerweile zwei Jahre andauernden Konflikts ist er nicht müde - und packt allerhand Kriegsrhetorik aus. Für die Bemühungen um Frieden ist das kein gutes Zeichen.
Syriens Präsident Baschar al-Assad ist entschlossener denn je, den Aufstand in seinem Land mit Gewalt niederzuschlagen. "Die Krise lässt sich nur auf dem Schlachtfeld lösen", sagte Assad in einer 45-minütigen Fernsehansprache. Er bekräftigte, mit dem "Terror" lasse sich keine Lösung finden, er lasse sich nur mit "eiserner Faust" zerschlagen.

Millionen Syrer mussten ihre Heimat verlassen und leben nun in Flüchtlingslagern, wie hier das Camp Al-Zaatari in Jordanien.
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Dem Konflikt in Syrien zwischen Aufständischen und Regierungstruppen fielen nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) bereits mehr als 100.000 Menschen zum Opfer. Millionen weitere wurden aus ihrer Heimat vertrieben, viele leben in riesigen Flüchtlingslagern. Am Sonntag wurden erneut mindestens 30 Menschen Opfer der Gewalt, wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.
In dem Fernsehauftritt gab sich Assad auch mehr als zwei Jahre nach Beginn der Proteste unbeugsam. Verhandlungen mit dem größten Oppositionsbündnis über eine politische Lösung des Bürgerkriegs schloss er aus. Die Nationale Koalition sei "wenig verlässlich". Sie werde zudem von "mehr als einem der Golfstaaten" bezahlt, behauptete der syrische Machthaber. "Sie spielt bei der Lösung der Krise keine Rolle".
Assads Truppen werden mächtiger
Bereits zu Beginn der zunächst friedlichen Kundgebungen für mehr Demokratie im März 2011 hatte Assad jedes Entgegenkommen abgelehnt und seine Gegner als "Terroristen" bezeichnet. In den folgenden Monaten entwickelten sich die Proteste zu einem bewaffneten Aufstand gegen die Führung in Damaskus, an dem sich zunehmend auch radikalislamische Gruppen beteiligten.
Versuche, den Konflikt mit Hilfe einer internationalen Friedenskonferenz beizulegen, scheiterten bislang. Derweil konnten Assads Truppen mit der Einnahme eines weiteren Viertels der Rebellenhochburg Homs Ende Juli ihre Vormachtstellung im Bürgerkrieg ausbauen. Gleichzeitig aber beschleunigt sich der Niedergang der syrischen Wirtschaft: Nachdem das Syrische Pfund gegenüber dem Dollar inzwischen Dreiviertel seines Wertes verloren hat, verbot Assad am Sonntag alle Transaktionen in ausländischer Währung.
Quelle: ntv.de, jtw/AFP