Politik

Moskau will Luftabwehr stärken Assad nennt Trumps Angriff "dumm"

Das syrische Fernsehen zeigt erste Aufnahmen der angegriffenen Luftwaffenbasis.

Das syrische Fernsehen zeigt erste Aufnahmen der angegriffenen Luftwaffenbasis.

(Foto: REUTERS)

Nicht nur mehrere Militärangehörige sterben bei dem US-Angriff auf den Luftwaffenstützpunkt Al-Schairat. Die Regierung nennt den Militärschlag "dumm und unverantwortlich". Moskau findet deutlichere Worte und kündigt Gegenmaßnahmen an.

Die Führung in Damaskus hat den US-Angriff auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt als "dumm und unverantwortlich" verurteilt. Das Verhalten Amerikas offenbare nur dessen "Kurzsichtigkeit und politische und militärische Blindheit für die Realität", erklärte das Büro von Machthaber Baschar al-Assad.

In einer Erklärung des syrischen Militärs hatte es zuvor geheißen, der amerikanische Angriff sei "erwartbar" und der Schaden "begrenzt" gewesen. Die Reaktion der syrischen Armee werde darin bestehen, ihren Kampf gegen "Terroristen" unvermindert fortzusetzen.

Die USA hatten als Vergeltung für einen mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien in der Nacht die Al-Schairat-Basis attackiert. Bei dem US-Schlag wurden laut syrischen Staatsmedien neun Zivilisten getötet. Unter ihnen seien vier Kinder, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Demnach wurden fünf Menschen in dem Dorf Schairat getötet, in dessen unmittelbarer Nähe die Luftwaffenbasis liegt. Laut Sana wurden zudem sieben Zivilisten verletzt, als ein Geschoss Häuser in Al-Mansul getroffen habe.

Russland erwägt weitere Stationierungen in Syrien

Russland, das die Regierung und die Truppen Assads unterstützt, verurteilte das US-Vorgehen scharf. "Präsident Putin hält die amerikanischen Angriffe für eine Aggression gegen einen souveränen Staat, gegen das Völkerrecht, dazu noch mit einem erdachten Vorwand", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. In einer ersten Reaktion setzte Russland eine Vereinbarung mit dem US-Militär aus, nach der sich beide Länder über Militärflüge und Angriffe über Syrien informierten. Zudem forderte Moskau eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats, der sich mit der "Aggression gegen einen UN-Mitgliedstaat" befassen solle.

Zugleich berief Putin den nationalen Sicherheitsrat ein. Dabei sei es um eine mögliche Stationierung weiterer Teile der russischen Luftwaffe in Syrien gegangen. Außerdem werde die Luftabwehr des syrischen Militärs ausgebaut, kündigte ein russischer Armeesprecher an. Moskau bestätigte vorab, über den US-Militärschlag informiert worden zu sein.

Quelle: ntv.de, mbo/rts/dpa/AFP

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