Nach Aus für Bombodrom Auch Niedersachsen will Ruhe
13.07.2009, 07:05 UhrNach der Entscheidung gegen die Nutzung des Bombodroms in Brandenburg durch die Bundeswehr fordert auch Niedersachen die Schließung seines Luft-Boden-Schießplatzes "Nordhorn Range".
"Wir erwarten die Verlagerung der Einsätze ins Ausland und in Simulatoren und damit die Aufgabe unseres Platzes", sagte der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) der "Welt". Da die Bundeswehr durch die Aufgabe des Bombodrom-Plans eine gleichmäßige Lastenverteilung verhindert habe, sei nichts anderes vertretbar, erklärte Wulff.
Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hatte am Donnerstag nach jahrelangem Streit seine Pläne für den Bombenabwurfplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide im Norden Brandenburgs aufgegeben. Wulff, der sich enttäuscht über Jungs Entscheidung zeigte, hatte laut "Welt" zuvor in einem Brief den Verteidigungsminister gebeten, nicht von den Bombodrom-Plänen Abstand zu nehmen. Ansonsten könne "von einer gleichmäßigen, regional ausgewogenen Verteilung der Lasten nicht die Rede sein". Nun befürchtet Wulff, dass die "Nordhorn Range" verstärkt von der Bundeswehr genutzt wird, was die Lärmbelästigung für die Menschen in der Region erhöhen würde.
Bürgerinitiativen in Brandenburg und und Mecklenburg-Vorpommern hatten 17 Jahre gegen das Bombodrom gekämpft und dabei 24 Mal vor Gerichten gesiegt. Dennoch hatten die Verteidigungsminister stets an den Plänen festgehalten. Das faktische Aus kam nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg Ende März.
Quelle: ntv.de, hvo/rts