Politik

Tarifabschluss der Metaller Auch Sachsen und Bayern dabei

Nach und nach wird der Tarifkonflikt in der Metallindustrie in allen Bezirken beigelegt. Nun einigten sich auch die Verhandlungspartner in Sachsen und Bayern über ein Abkommen für die Beschäftigten der Branche. In Sachsen tritt, wie von der Gewerkschaft gefordert, die Vereinbarung von Berlin-Brandenburg in Kraft, die sich im Wesentlichen an dem in Baden-Württemberg ausgehandelten Pilotabschluss orientiert. Auch Bayern übernimmt weithin das Abkommen aus dem Südwesten.

Zuvor hatten Nordrhein-Westfalen, der Tarifbezirk Küste und Niedersachsen bereits die Übernahme des Pilotabschlusses für die Metall- und Elektroindustrie erklärt. Damit steigen die Bezüge der Beschäftigten ab Juni um 4,0 Prozent, von Juni 2003 an um weitere 3,1 Prozent. Zusätzlich erhalten die Arbeitnehmer einmalig 120 Euro für den Monat Mai.

Warnstreiks am Bau

In der Baubranche, wo derzeit in Schlichtungsverhandlungen ein Ausweg aus dem Tarifkonflikt gesucht wird, kam es zu ersten Warnstreiks. Rund 4.000 Beschäftigte legten an mehr als 50 Baustellen im gesamten Bundesgebiet vorübergehend die Arbeit nieder. Dies sei ein "erster Schlag", hieß es von Seiten der Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau). Die Warnstreiks hätten sich vorrangig gegen Firmen gerichtet, die nicht dem Arbeitgeberverband angehörten und daher nicht an den Flächentarifvertrag gebunden seien.

Für den Fall des Scheiterns der Schlichtung drohte die IG Bau mit einem massiven Arbeitskampf. "Wir sind für einen Streik ausgezeichnet gerüstet", erklärte Gewerkschaftschef Klaus Wiesehügel. Die IG Bau fordert für die 950.000 Beschäftigten der Branche 4,5 Prozent mehr Lohn. Die beiden ersten Schlichtungsgespräche waren ergebnislos verlaufen. Am 29. Mai soll ein letzter Anlauf für eine gütliche Einigung unternommen werden.

Auch bei der Postbank drohen Warnstreiks. Die zweite Tarifrunde verlief ergebnislos. Die 18.000 Beschäftigen fordern Einkommenssteigerungen in Höhe von 6,5 Prozent.

ver.di plant Protestaktionen

Wenn es am Montag zu Behinderungen im öffentlichen Nahverkehr kommen sollte, liegt dies möglicherweise an Protesten der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di gegen das drohende Scheitern des Tariftreuegesetzes im Bundesrat. Das Gesetz soll regeln, dass öffentliche Aufträge im Personennahverkehr und bei Bauten nur an Unternehmen vergeben werden dürfen, die sich an Tarifverträge halten. Die Union will das Vorhaben stoppen. Durch die Demonstrationen von ver.di könnte der morgendliche Bus- und Bahnverkehr mancherorts zeitweise lahmgelegt werden.

Quelle: ntv.de

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