Politik

Lehrstellen-Vermittlung gefloppt? Ausbildungsabgabe rückt näher

Die Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe wird offenbar immer wahrscheinlicher. Bei SPD und Grünen wachse die Bereitschaft, eine entsprechende Umlage zu realisieren, hieß es in Berlin. Die SPD-Fraktion werde dazu voraussichtlich in der kommenden Woche "Eckpunkte" beschließen.

Nach Angaben der IG Metall ist die von der Wirtschaft versprochene nachträgliche Vermittlung der Ende September noch unversorgten 35.000 Lehrstellenbewerber bisher zum "Flop" geraten.

In den vergangenen vier Wochen sei die Zahl der bei den Arbeitsämtern als unvermittelt registrierten Jugendlichen nicht gesunken sondern eher noch größer geworden, erklärte ein Ausbildungsexperte der Gewerkschaft. Genaue Zahlen wird die Bundesanstalt für Arbeit an diesem Donnerstag in Nürnberg vorlegen.

Mit den "Eckpunkten" will die SPD-Fraktion auch einem möglichen Beschluss des SPD-Parteitages Mitte November in Bochum zuvor kommen. Dabei gerät Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) zunehmend unter Druck, der vor der Entscheidung über eine Abgabe erst noch das Ergebnis der Nachvermittlung bis zum Dezember abwarten will.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Klaus Brandner, sagte der "Financial Times Deutschland": "Angesichts der schlechten Lage auf dem Ausbildungsmarkt müssen die Fraktionen Vorkehrungen für mehr Lehrstellen treffen." Die Vize-Fraktionschefin der Grünen, Thea Dückert, sagte dem Blatt, selbst wenn die Lücke von 35 000 Unversorgten noch zu schließen sei, werde eine Umlage für die Finanzierung von mehr Lehrstellen benötigt.

Quelle: ntv.de

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