Politik

Sanader stellt sich Korruptionsvorwurf Auslieferung nach Zagreb

Der ehemalige kroatische Regierungschef Sanader, der derzeit in Österreich ist Untersuchungshaft sitzt, soll in Kürze an Kroatien ausgeliefert werden. Dem 57-Jährigen wird in seiner Heimat Korruption in großem Ausmaß vorgeworfen. Nach Angaben seines Anwalts stimmt Sanader einem vereinfachten Auslieferungsverfahren zu.

Ivo Sanader will sich gegen die Vorwürfe verteidigen.

Ivo Sanader will sich gegen die Vorwürfe verteidigen.

(Foto: REUTERS)

Der in Österreich inhaftierte kroatische Ex-Regierungschef Ivo Sanader will offenbar einem vereinfachten Auslieferungsverfahren nach Zagreb zuzustimmen. Das erklärte der österreichische Anwalt des Ex-Politikers in Wien. Sanader, der in Salzburg in Auslieferungshaft sitzt, wolle die Vorwürfe rasch aus der Welt schaffen.

Eine Entscheidung über ein vereinfachtes Auslieferungsverfahren wird demnach bei der nächsten Haftverhandlung in zwei Wochen fallen. Sanader war am Freitag aufgrund eines internationalen Haftbefehls auf der Autobahn im Bundesland Salzburg festgenommen worden.

Dem ehemaligen Regierungschef wird in Kroatien nach Angaben des Anwalts unter anderem Amtsmissbrauch und gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Dem Staat sei ein Schaden in Höhe von 6 Millionen Euro entstanden. Die Vorwürfe gegen den 57-Jährigen sind nach Ansicht seines Anwalts "sehr pauschal".

"Kopf der Korruptionskrake"

Nach Sanaders Festnahme lobte der kroatische Staatspräsident Ivo Josipovic den Kampf der Regierung gegen die Korruption. Die Sanader-Nachfolgerin Jadranka Kosor habe mit ihrem Kampf gegen die allgegenwärtige Korruption "dem Land und langfristig auch ihrer Partei einen Gefallen getan".

Nach übereinstimmender Darstellung der Medien soll Sanader der "Kopf der Korruptionskrake" gewesen sein. Der ehemals starke Mann im Land hat alle Vorwürfe bestritten und spricht von einer politischen Kampagne seiner Gegner.

Quelle: ntv.de, dpa

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