Politik

Lufthansa streicht Flüge Auswärtiges Amt fordert Deutsche im Libanon zur Ausreise auf

Am internationalen Flughafen Beirut Rafic Hariri wird es schwer, Flüge zu bekommen.

Am internationalen Flughafen Beirut Rafic Hariri wird es schwer, Flüge zu bekommen.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Die Bundesregierung ruft alle Deutschen im Libanon eindringlich auf, das Land wegen einer drohenden Eskalation in Nahost zu verlassen. Betroffen sind den Angaben des Auswärtiges Amts zufolge über 1000 Menschen, die auf der Krisenliste des Ministeriums stehen.

Das Auswärtige Amt fordert Deutsche im Libanon wegen der Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah zur Ausreise auf. Auf der Krisenvorsorgeliste Elefand des Ministeriums seien noch 1300 Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit gemeldet, die einen Aufenthalt im Libanon angeben, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Es sollten alle Möglichkeiten zur Ausreise genutzt werden, solange dafür noch Zeit sei. Es gebe noch Flüge Richtung Türkei und Europa, auch wenn die Lufthansa ihre Verbindungen eingestellt habe. Der Sprecher ergänzt, alle Indizien deuteten darauf hin, dass die radikal-islamische Hisbollah-Miliz im Libanon hinter dem Raketenangriff auf die Golanhöhen stehe.

"Wir haben seit Oktober 2023 eine Reisewarnung und eine Ausreiseaufforderung für Libanon", sagte der Sprecher. Er appelliere an alle Deutschen, die derzeit noch bestehenden Möglichkeiten zur Ausreise aus dem Land zu nutzen "und dies jetzt dringlich auch zu tun".

Zuvor hatte der Lufthansa-Konzern aus Sicherheitsgründen seine Flüge in die libanesische Hauptstadt Beirut gestoppt. Bis einschließlich kommenden Montag (5. August) seien alle Flüge ausgesetzt, teilte der Konzern mit. Betroffen sind demnach die Gesellschaften Swiss, sowie Lufthansa und Eurowings. Zunächst waren Streichungen lediglich bis zu diesem Dienstag geplant gewesen. Auch Air France setzte seine Flüge von Paris nach Beirut für Montag und Dienstag aus Sicherheitsgründen aus, wie die Airline mitteilte.

Die Bundesregierung verurteilte den Angriff auf die drusische Ortschaft Madschdal Schams auf den von Israel annektierten Golanhöhen, bei dem am Samstag mindestens zwölf Menschen getötet worden waren. "Die fortgesetzten Angriffe der Hisbollah und anderer Akteure sind inakzeptabel. Sie müssen aufhören", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann.

Furcht vor Flächenbrand in der Region

Und: "Es gilt gerade in dieser angespannten Situation aber auch weiterhin eine Eskalation und einen regionalen Flächenbrand zu vermeiden. Das machen wir auch immer wieder mit unseren Partnern deutlich. Alle Akteure sind aufgerufen, ihren Einfluss auf ihre Verbündeten in der Region zu nutzen. Das gilt insbesondere für Iran."

Israels Regierung bereitet sich nach dem verheerenden Raketenangriff auf einen Vergeltungsschlag gegen die Hisbollah im Libanon vor. Das Sicherheitskabinett ermächtigte Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant, "über die Art und Weise und den Zeitpunkt des Vorgehens gegen die Terrororganisation Hisbollah zu entscheiden", teilte das Büro des Ministerpräsidenten mit.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/rts

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